Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

gelitten hat / vnd das der Vater auß Gnaden erwecket hat. Vnd das die Ketzer sein / welche solches leugnen.

Das nun diese weise im Abendtmal gegenwertig zu seyn / nicht geschehe vnd zugehe / nach Art vnd Weise der natürlichen Eigenschafften des Leibs Christi / das sagen vnd bekennen wir auch: Das aber der Son Gottes solches nicht verschaffen vnd zu wege bringen könne / wie die wort seines Testaments lauten / er müste dann das wesen vnd eigentschafften seines angenommenen Leibes gentzlich vud gar zerstören / abtilgen / vnd zu nichten machen / da sagen wir vber laut nein zu. Dann der Son Gottes / der solche gegenwart seines Leibes selber gestifftet / der weiß nach seiner ewigen / Göttlichen / vnentlichen weißheit wol / wie er dem wesen / vnd den natürlichen wesentlichen eigentschafften seines Leibes nichts abbrechen / vnd nichts destoweniger mit demselben seinem wahren Leibe im heiligen Abendtmal gegenwertig sein / vnd den austheilen könne / weil ers in den worten seines Testaments versprochen hat. Welche weißheit vnd Allmacht sie jhm nicht absprechen können noch sollen / sie wolten jm dann seine Gottheit vnnd Allmechtigkeit selbst absprechen.

So viel aber die dritte Himmlische Weise betrifft / nach welcher Weise Christi Leib gleich also / wie die Gottheit selbst / alles erfüllen solle / nennet weder Lutherus noch das Concordienbuch / denselben modum repletiuum / wie solches aus den Worten Lutheri / in dem Concordien Buch pagina 302. allegiert / zu sehen ist / als sie es doch anziehen: Sondern Lutherus lest die Wort (modus repletiuus, welche er dann zuuor in seiner grossen Bekentnüß / Tomo 3. Ienensi, pagina. 457. da er von der Gottheit alleine redet / gebrauchet. Hernacher pag. 460. da er seine vorige Lehre de modis alicubi Essendi, zu seinem Fürhaben appliciert) gar aussen / vnd nennets nur eine Göttliche / Himmelische Weise / etc.

Es lehret auch das Concordien Buch nicht / das Christus

gelitten hat / vnd das der Vater auß Gnaden erwecket hat. Vnd das die Ketzer sein / welche solches leugnen.

Das nun diese weise im Abendtmal gegenwertig zu seyn / nicht geschehe vnd zugehe / nach Art vnd Weise der natuͤrlichen Eigenschafften des Leibs Christi / das sagen vnd bekennen wir auch: Das aber der Son Gottes solches nicht verschaffen vnd zu wege bringen koͤnne / wie die wort seines Testaments lauten / er muͤste dann das wesen vnd eigentschafften seines angenommenen Leibes gentzlich vud gar zerstoͤren / abtilgen / vñ zu nichten machen / da sagen wir vber laut nein zu. Dann der Son Gottes / der solche gegenwart seines Leibes selber gestifftet / der weiß nach seiner ewigen / Goͤttlichen / vnentlichen weißheit wol / wie er dem wesen / vnd den natuͤrlichen wesentlichen eigentschafften seines Leibes nichts abbrechen / vnd nichts destoweniger mit demselben seinem wahren Leibe im heiligen Abendtmal gegenwertig sein / vnd den austheilen koͤnne / weil ers in den worten seines Testaments versprochen hat. Welche weißheit vnd Allmacht sie jhm nicht absprechen koͤnnen noch sollen / sie wolten jm dann seine Gottheit vnnd Allmechtigkeit selbst absprechen.

So viel aber die dritte Himmlische Weise betrifft / nach welcher Weise Christi Leib gleich also / wie die Gottheit selbst / alles erfuͤllen solle / nennet weder Lutherus noch das Concordienbuch / denselben modum repletiuum / wie solches aus den Worten Lutheri / in dem Concordien Buch pagina 302. allegiert / zu sehen ist / als sie es doch anziehen: Sondern Lutherus lest die Wort (modus repletiuus, welche er dann zuuor in seiner grossen Bekentnuͤß / Tomo 3. Ienensi, pagina. 457. da er von der Gottheit alleine redet / gebrauchet. Hernacher pag. 460. da er seine vorige Lehre de modis alicubi Essendi, zu seinem Fuͤrhaben appliciert) gar aussen / vnd nennets nur eine Goͤttliche / Himmelische Weise / etc.

Es lehret auch das Concordien Buch nicht / das Christus

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0468"/>
gelitten hat / vnd das der Vater auß Gnaden                      erwecket hat. Vnd das die Ketzer sein / welche solches leugnen.</p>
        <p>Das nun diese weise im Abendtmal gegenwertig zu seyn / nicht geschehe vnd zugehe                      / nach Art vnd Weise der natu&#x0364;rlichen Eigenschafften des Leibs Christi / das                      sagen vnd bekennen wir auch: Das aber der Son Gottes solches nicht verschaffen                      vnd zu wege bringen ko&#x0364;nne / wie die wort seines Testaments lauten / er mu&#x0364;ste                      dann das wesen vnd eigentschafften seines angenommenen Leibes gentzlich vud gar                      zersto&#x0364;ren / abtilgen / vn&#x0303; zu nichten machen / da sagen wir vber                      laut nein zu. Dann der Son Gottes / der solche gegenwart seines Leibes selber                      gestifftet / der weiß nach seiner ewigen / Go&#x0364;ttlichen / vnentlichen weißheit wol                      / wie er dem wesen / vnd den natu&#x0364;rlichen wesentlichen eigentschafften seines                      Leibes nichts abbrechen / vnd nichts destoweniger mit demselben seinem wahren                      Leibe im heiligen Abendtmal gegenwertig sein / vnd den austheilen ko&#x0364;nne / weil                      ers in den worten seines Testaments versprochen hat. Welche weißheit vnd                      Allmacht sie jhm nicht absprechen ko&#x0364;nnen noch sollen / sie wolten jm dann seine                      Gottheit vnnd Allmechtigkeit selbst absprechen.</p>
        <p>So viel aber die dritte Himmlische Weise betrifft / nach welcher Weise Christi                      Leib gleich also / wie die Gottheit selbst / alles erfu&#x0364;llen solle / nennet weder                      Lutherus noch das Concordienbuch / denselben modum repletiuum / wie solches aus                      den Worten Lutheri / in dem Concordien Buch pagina 302. allegiert / zu sehen ist                      / als sie es doch anziehen: Sondern Lutherus lest die Wort (modus repletiuus,                      welche er dann zuuor in seiner grossen Bekentnu&#x0364;ß / Tomo 3. Ienensi, pagina. 457.                      da er von der Gottheit alleine redet / gebrauchet. Hernacher pag. 460. da er                      seine vorige Lehre de modis alicubi Essendi, zu seinem Fu&#x0364;rhaben appliciert) gar                      aussen / vnd nennets nur eine Go&#x0364;ttliche / Himmelische Weise / etc.</p>
        <p>Es lehret auch das Concordien Buch nicht / das Christus
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0468] gelitten hat / vnd das der Vater auß Gnaden erwecket hat. Vnd das die Ketzer sein / welche solches leugnen. Das nun diese weise im Abendtmal gegenwertig zu seyn / nicht geschehe vnd zugehe / nach Art vnd Weise der natuͤrlichen Eigenschafften des Leibs Christi / das sagen vnd bekennen wir auch: Das aber der Son Gottes solches nicht verschaffen vnd zu wege bringen koͤnne / wie die wort seines Testaments lauten / er muͤste dann das wesen vnd eigentschafften seines angenommenen Leibes gentzlich vud gar zerstoͤren / abtilgen / vñ zu nichten machen / da sagen wir vber laut nein zu. Dann der Son Gottes / der solche gegenwart seines Leibes selber gestifftet / der weiß nach seiner ewigen / Goͤttlichen / vnentlichen weißheit wol / wie er dem wesen / vnd den natuͤrlichen wesentlichen eigentschafften seines Leibes nichts abbrechen / vnd nichts destoweniger mit demselben seinem wahren Leibe im heiligen Abendtmal gegenwertig sein / vnd den austheilen koͤnne / weil ers in den worten seines Testaments versprochen hat. Welche weißheit vnd Allmacht sie jhm nicht absprechen koͤnnen noch sollen / sie wolten jm dann seine Gottheit vnnd Allmechtigkeit selbst absprechen. So viel aber die dritte Himmlische Weise betrifft / nach welcher Weise Christi Leib gleich also / wie die Gottheit selbst / alles erfuͤllen solle / nennet weder Lutherus noch das Concordienbuch / denselben modum repletiuum / wie solches aus den Worten Lutheri / in dem Concordien Buch pagina 302. allegiert / zu sehen ist / als sie es doch anziehen: Sondern Lutherus lest die Wort (modus repletiuus, welche er dann zuuor in seiner grossen Bekentnuͤß / Tomo 3. Ienensi, pagina. 457. da er von der Gottheit alleine redet / gebrauchet. Hernacher pag. 460. da er seine vorige Lehre de modis alicubi Essendi, zu seinem Fuͤrhaben appliciert) gar aussen / vnd nennets nur eine Goͤttliche / Himmelische Weise / etc. Es lehret auch das Concordien Buch nicht / das Christus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/468
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/468>, abgerufen am 15.06.2024.