Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

erfüllet / was er in verbis testamenti zu erfüllen verheissen hat. Das aber die gegenwart des Leibs vnd Blus CHRisti im Abendtmal den articulis fidei im geringsten nicht zu wieder sey / ist kurtz zuuor gnugsam erwiesen / vnd Trutz dem gegentheil / das es solches mit grundt der Warheit vmbstosse / wann wir nur die articulos fidei nicht nach der vernunfft / ohne oder wieder Gottes Wort / deuten vnd verstehen wöllen. Hilfft demnach auch dieser grundt der Metonymiae nieht auff die bein / sondern lest sie wol als die andern / im Koht ligen.

Ebener gestalt gilt auch dieses nicht / das sie aus dem dritten Artickel von Gemeinschafft der Heiligen erweisen wöllen / das CHRISTI Leib nicht warhafftig im Abendtmal gegenwertig ausgetheilet vnd empfangen werde. Dann vngezweiffelt wahr ist / das der Articulus von Gemeinschafft der Heiligen allein rede von der Geistlichen Gemeinschafft so allein den Gleubigen zustehet. Die lehre aber vom Abendtmal redet auch von der Sacramentlichen Niessung des Leibs vnnd Bluts Christi / so nicht allein den Gleubigen gemein ist / sondern auch den Vnwirdigen / so viel die Substantz oder Wesen des Abendtmals anlanget: Darumb können sie aus diesem Artickel jhre Metonymiam in den Worten des Abendtmals nicht Newstedter Buch. pag. 55.darthun / dieweil die beyde von den vnterschiedelichen / vnnd nicht von einerley sachen handeln.

Hie disputieren sie auch in diesem jhren schein grundt / das Christi Leib von den Communicanten gegenwertig vnd warhafftig nicht empfangen werde: Dann Christi Leib komme in vnsere leibe nicht.

Nun verstehen wir / Gott Lob wol / was sie damit meinen. Weil wir aber Christi wort für vns haben / in dem er spricht: Nemet hin / esset / das ist mein Leib / der für euch gegeben wirt / glauben wir demselbigem mehr / als allem jrem tand. Vnd lassen vns durch

erfuͤllet / was er in verbis testamenti zu erfuͤllen verheissen hat. Das aber die gegenwart des Leibs vnd Blus CHRisti im Abendtmal den articulis fidei im geringsten nicht zu wieder sey / ist kurtz zuuor gnugsam erwiesen / vnd Trutz dem gegentheil / das es solches mit grundt der Warheit vmbstosse / wann wir nur die articulos fidei nicht nach der vernunfft / ohne oder wieder Gottes Wort / deuten vnd verstehen woͤllen. Hilfft demnach auch dieser grundt der Metonymiae nieht auff die bein / sondern lest sie wol als die andern / im Koht ligen.

Ebener gestalt gilt auch dieses nicht / das sie aus dem dritten Artickel von Gemeinschafft der Heiligen erweisen woͤllen / das CHRISTI Leib nicht warhafftig im Abendtmal gegenwertig ausgetheilet vnd empfangen werde. Dann vngezweiffelt wahr ist / das der Articulus von Gemeinschafft der Heiligen allein rede von der Geistlichen Gemeinschafft so allein den Gleubigen zustehet. Die lehre aber vom Abendtmal redet auch von der Sacramentlichen Niessung des Leibs vnnd Bluts Christi / so nicht allein den Gleubigen gemein ist / sondern auch den Vnwirdigen / so viel die Substantz oder Wesen des Abendtmals anlanget: Darumb koͤnnen sie aus diesem Artickel jhre Metonymiam in den Worten des Abendtmals nicht Newstedter Buch. pag. 55.darthun / dieweil die beyde von den vnterschiedelichen / vnnd nicht von einerley sachen handeln.

Hie disputieren sie auch in diesem jhren schein grundt / das Christi Leib von den Communicanten gegenwertig vnd warhafftig nicht empfangen werde: Dann Christi Leib komme in vnsere leibe nicht.

Nun verstehen wir / Gott Lob wol / was sie damit meinen. Weil wir aber Christi wort fuͤr vns habẽ / in dem er spricht: Nemet hin / esset / das ist mein Leib / der fuͤr euch gegeben wirt / glaubẽ wir demselbigem mehr / als allem jrem tand. Vñ lassen vns durch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0396"/>
erfu&#x0364;llet / was er in verbis testamenti zu erfu&#x0364;llen verheissen                      hat. Das aber die gegenwart des Leibs vnd Blus CHRisti im Abendtmal den                      articulis fidei im geringsten nicht zu wieder sey / ist kurtz zuuor gnugsam                      erwiesen / vnd Trutz dem gegentheil / das es solches mit grundt der Warheit                      vmbstosse / wann wir nur die articulos fidei nicht nach der vernunfft / ohne                      oder wieder Gottes Wort / deuten vnd verstehen wo&#x0364;llen. Hilfft demnach auch                      dieser grundt der Metonymiae nieht auff die bein / sondern lest sie wol als die                      andern / im Koht ligen.</p>
        <p>Ebener gestalt gilt auch dieses nicht / das sie aus dem dritten Artickel von                      Gemeinschafft der Heiligen erweisen wo&#x0364;llen / das CHRISTI Leib nicht warhafftig                      im Abendtmal gegenwertig ausgetheilet vnd empfangen werde. Dann vngezweiffelt                      wahr ist / das der Articulus von Gemeinschafft der Heiligen allein rede von der                      Geistlichen Gemeinschafft so allein den Gleubigen zustehet. Die lehre aber vom                      Abendtmal redet auch von der Sacramentlichen Niessung des Leibs vnnd Bluts                      Christi / so nicht allein den Gleubigen gemein ist / sondern auch den Vnwirdigen                      / so viel die Substantz oder Wesen des Abendtmals anlanget: Darumb ko&#x0364;nnen sie                      aus diesem Artickel jhre Metonymiam in den Worten des Abendtmals nicht <note place="left">Newstedter Buch. pag. 55.</note>darthun / dieweil die                      beyde von den vnterschiedelichen / vnnd nicht von einerley sachen handeln.</p>
        <p>Hie disputieren sie auch in diesem jhren schein grundt / das Christi Leib von den                      Communicanten gegenwertig vnd warhafftig nicht empfangen werde: Dann Christi                      Leib komme in vnsere leibe nicht.</p>
        <p>Nun verstehen wir / Gott Lob wol / was sie damit meinen. Weil wir aber Christi                      wort fu&#x0364;r vns habe&#x0303; / in dem er spricht: Nemet hin / esset / das                      ist mein Leib / der fu&#x0364;r euch gegeben wirt / glaube&#x0303; wir                      demselbigem mehr / als allem jrem tand. Vn&#x0303; lassen vns durch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0396] erfuͤllet / was er in verbis testamenti zu erfuͤllen verheissen hat. Das aber die gegenwart des Leibs vnd Blus CHRisti im Abendtmal den articulis fidei im geringsten nicht zu wieder sey / ist kurtz zuuor gnugsam erwiesen / vnd Trutz dem gegentheil / das es solches mit grundt der Warheit vmbstosse / wann wir nur die articulos fidei nicht nach der vernunfft / ohne oder wieder Gottes Wort / deuten vnd verstehen woͤllen. Hilfft demnach auch dieser grundt der Metonymiae nieht auff die bein / sondern lest sie wol als die andern / im Koht ligen. Ebener gestalt gilt auch dieses nicht / das sie aus dem dritten Artickel von Gemeinschafft der Heiligen erweisen woͤllen / das CHRISTI Leib nicht warhafftig im Abendtmal gegenwertig ausgetheilet vnd empfangen werde. Dann vngezweiffelt wahr ist / das der Articulus von Gemeinschafft der Heiligen allein rede von der Geistlichen Gemeinschafft so allein den Gleubigen zustehet. Die lehre aber vom Abendtmal redet auch von der Sacramentlichen Niessung des Leibs vnnd Bluts Christi / so nicht allein den Gleubigen gemein ist / sondern auch den Vnwirdigen / so viel die Substantz oder Wesen des Abendtmals anlanget: Darumb koͤnnen sie aus diesem Artickel jhre Metonymiam in den Worten des Abendtmals nicht darthun / dieweil die beyde von den vnterschiedelichen / vnnd nicht von einerley sachen handeln. Newstedter Buch. pag. 55. Hie disputieren sie auch in diesem jhren schein grundt / das Christi Leib von den Communicanten gegenwertig vnd warhafftig nicht empfangen werde: Dann Christi Leib komme in vnsere leibe nicht. Nun verstehen wir / Gott Lob wol / was sie damit meinen. Weil wir aber Christi wort fuͤr vns habẽ / in dem er spricht: Nemet hin / esset / das ist mein Leib / der fuͤr euch gegeben wirt / glaubẽ wir demselbigem mehr / als allem jrem tand. Vñ lassen vns durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/396
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/396>, abgerufen am 25.11.2024.