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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Dann der geistlichen gemeinschafft des Leibs vnd Bluts Christi / werden dieselbige nicht theilhafftig.

Nuhn ists aber vnzweiffelhafftig / das die Heuchler vom Brot des Abendtmals essen / So er nuhn diesen / die Austheilung deß Leibes Christi nicht ist / so würde folgen / das Paulus wieder sich selbst geschrieben / Sintemal er in gemein redet / vnd die Heuchler oder die vnwirdigen nicht ausschleust. Vnd was bedarffs viel wort / wann vnser Gegentheil durch diese wort Pauli seine Metonymiam bestettigen will / so ist es ja schüldig erst anzuzeigen auff welches wörtlein in gemeldtem Spruch sie den tropum gründen wöllen.

Gründen oder setzen sie jhn auff das Wörtlein (Leib) so würde ein solche abschewliche Rede daraus entstehen / Das gesegnete Brot sey ein austheilung des zeichens / oder figur des Leibes Christi.

Wöllen sie jhn aber setzen auff das Wörtlein ([fremdsprachliches Material] Austheilung) so mus ja das Wort Corpus oder Leib / seinen eigentlich natürlichen verstand behalten. Wo nu das Wörtlein (Leib) denselben behelt / so hleibet in den worten Christi (Das ist mein Leib) auch derselbe natürliche Verstandt des Wörtleins (Leibs) Dann Christus vnd der Apostel reden von einerley Abendtmal / daraus vnwidersprechlich geschlossen wirdt, das die Methonymia in diesen Worten weder Raum noch statt hat / sondern ein vergeblich gedicht ist vnd bleibet.

Es gilt auch nicht / das sie fürwenden / das der Apostel 1. Corinth. 12. spricht: Das wir durch einen Geist zu einem Newstedter Buch pag. 52 Vom dem spruch Pauli / 1. Coc. 12. Das wirLeibe getauffet seyndt / dann Tauffe vnd Abendtmal nicht einerley Sacrament seyndt / vnd von der Tauffe nicht stehet / das wir da Christi Leib / für vns inn den Todt gegeben / essen / vnd sein Blut trincken sollen / wie inn den Worten des Abendt-

Dann der geistlichen gemeinschafft des Leibs vnd Bluts Christi / werden dieselbige nicht theilhafftig.

Nuhn ists aber vnzweiffelhafftig / das die Heuchler vom Brot des Abendtmals essen / So er nuhn diesen / die Austheilung deß Leibes Christi nicht ist / so wuͤrde folgen / das Paulus wieder sich selbst geschrieben / Sintemal er in gemein redet / vnd die Heuchler oder die vnwirdigen nicht ausschleust. Vnd was bedarffs viel wort / wann vnser Gegentheil durch diese wort Pauli seine Metonymiam bestettigen will / so ist es ja schuͤldig erst anzuzeigen auff welches woͤrtlein in gemeldtem Spruch sie den tropum gruͤnden woͤllen.

Gruͤnden oder setzen sie jhn auff das Woͤrtlein (Leib) so wuͤrde ein solche abschewliche Rede daraus entstehen / Das gesegnete Brot sey ein austheilung des zeichens / oder figur des Leibes Christi.

Woͤllen sie jhn aber setzen auff das Woͤrtlein ([fremdsprachliches Material] Austheilung) so mus ja das Wort Corpus oder Leib / seinen eigentlich natuͤrlichen verstand behalten. Wo nu das Woͤrtlein (Leib) denselben behelt / so hleibet in den worten Christi (Das ist mein Leib) auch derselbe natuͤrliche Verstandt des Woͤrtleins (Leibs) Dann Christus vnd der Apostel reden von einerley Abendtmal / daraus vnwidersprechlich geschlossen wirdt, das die Methonymia in diesen Worten weder Raum noch statt hat / sondern ein vergeblich gedicht ist vnd bleibet.

Es gilt auch nicht / das sie fuͤrwenden / das der Apostel 1. Corinth. 12. spricht: Das wir durch einen Geist zu einem Newstedter Buch pag. 52 Vom dem spruch Pauli / 1. Coc. 12. Das wirLeibe getauffet seyndt / dann Tauffe vnd Abendtmal nicht einerley Sacrament seyndt / vnd von der Tauffe nicht stehet / das wir da Christi Leib / fuͤr vns inn den Todt gegeben / essen / vnd sein Blut trincken sollen / wie inn den Worten des Abendt-

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[0388] Dann der geistlichen gemeinschafft des Leibs vnd Bluts Christi / werden dieselbige nicht theilhafftig. Nuhn ists aber vnzweiffelhafftig / das die Heuchler vom Brot des Abendtmals essen / So er nuhn diesen / die Austheilung deß Leibes Christi nicht ist / so wuͤrde folgen / das Paulus wieder sich selbst geschrieben / Sintemal er in gemein redet / vnd die Heuchler oder die vnwirdigen nicht ausschleust. Vnd was bedarffs viel wort / wann vnser Gegentheil durch diese wort Pauli seine Metonymiam bestettigen will / so ist es ja schuͤldig erst anzuzeigen auff welches woͤrtlein in gemeldtem Spruch sie den tropum gruͤnden woͤllen. Gruͤnden oder setzen sie jhn auff das Woͤrtlein (Leib) so wuͤrde ein solche abschewliche Rede daraus entstehen / Das gesegnete Brot sey ein austheilung des zeichens / oder figur des Leibes Christi. Woͤllen sie jhn aber setzen auff das Woͤrtlein (_ Austheilung) so mus ja das Wort Corpus oder Leib / seinen eigentlich natuͤrlichen verstand behalten. Wo nu das Woͤrtlein (Leib) denselben behelt / so hleibet in den worten Christi (Das ist mein Leib) auch derselbe natuͤrliche Verstandt des Woͤrtleins (Leibs) Dann Christus vnd der Apostel reden von einerley Abendtmal / daraus vnwidersprechlich geschlossen wirdt, das die Methonymia in diesen Worten weder Raum noch statt hat / sondern ein vergeblich gedicht ist vnd bleibet. Es gilt auch nicht / das sie fuͤrwenden / das der Apostel 1. Corinth. 12. spricht: Das wir durch einen Geist zu einem Leibe getauffet seyndt / dann Tauffe vnd Abendtmal nicht einerley Sacrament seyndt / vnd von der Tauffe nicht stehet / das wir da Christi Leib / fuͤr vns inn den Todt gegeben / essen / vnd sein Blut trincken sollen / wie inn den Worten des Abendt- Newstedter Buch pag. 52 Vom dem spruch Pauli / 1. Coc. 12. Das wir

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/388>, abgerufen am 24.11.2024.