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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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wertigen Leib für vns in Todt gegeben / vnd von seinem gegenwer tigen Blut für vnsere Sünde vergossen.

Zum andern / ist es a particulari geschlossen. Dann zu setzen / das es gleich wahr were / das die erzehleten Sacrament des alten Testaments alle mit einander nuhr allein lauter Bredeutung werden / vnd das Zeichen allein rei signatae nomen, jhrem Fürnemmen nach / tragen solte / so erfolgete aber darumm noch lang nicht / das es oben in diesem Sacrament des Abendmals auch also / vnd nicht anders sein müste.

Dann das stehet dem Gegentheil zu beweisen / das das Abendmal eben ein solch Sacrament sey / vnd das nichts mehr oder anders darinnen sey / gereichet vnnd empfangen werde / dann in den Sacramenten des Alten Testaments / da Figuren vnd Zeichen gewest / vnd das die Wort der Einsetzung nicht können / sollen noch mögen anders verstanden werden / dann [fremdsprachliches Material] oder figürlich / Das haben sie bißher noch nie erwiesen werdens auch führter zu ewigen Zeiten / wie hoch sie sich auch bemühen / nicht erweisen können.

Stehen also die Wor Christi: Das ist mein Leib / solcher exempel halben / noch fest vnd vnbeweglich. Das sie aber auch aus dem Newen Testament erweisen wöllen / das die Wort CHRIsti im Abendmal / Das ist mein Leib / metonymica sein / vnd das die cusserliche Zeichen / oder elementa, als Brod vnd wein / nuhr rei signatae absentis, Das ist / Des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi / Namen tragen / vnd dasselbige nuhr allein darumb weil sie Zeichen sein / vnd darzu einführen was hin vnd wider vom Sacrament der Tauffe im newen Testament / Act. 2. Tit. 3 I. Pet. 3. Mar. 16. Galat. 3. Luc. 3. Act. 8. geredet wird / daraus können sie mit Bestande vnnd Grunde keins wegs das schliessen vnd beweisen / das Christus mit seinem Leibe vnd Blute von dem Brodt vnd Wein des Abendtmals / vnd von vns / wann

wertigen Leib fuͤr vns in Todt gegeben / vnd von seinem gegenwer tigen Blut fuͤr vnsere Suͤnde vergossen.

Zum andern / ist es à particulari geschlossen. Dann zu setzen / das es gleich wahr were / das die erzehleten Sacrament des alten Testaments alle mit einander nuhr allein lauter Bredeutung werden / vnd das Zeichen allein rei signatae nomen, jhrem Fuͤrnemmen nach / tragen solte / so erfolgete aber darum̃ noch lang nicht / das es oben in diesem Sacrament des Abendmals auch also / vnd nicht anders sein muͤste.

Dann das stehet dem Gegentheil zu beweisen / das das Abendmal eben ein solch Sacrament sey / vnd das nichts mehr oder anders darinnen sey / gereichet vnnd empfangen werde / dann in den Sacramenten des Alten Testaments / da Figuren vñ Zeichen gewest / vñ das die Wort der Einsetzung nicht koͤnnen / sollen noch moͤgen anders verstanden werden / dann [fremdsprachliches Material] oder figuͤrlich / Das haben sie bißher noch nie erwiesen werdens auch fuͤhrter zu ewigen Zeiten / wie hoch sie sich auch bemuͤhen / nicht erweisen koͤnnen.

Stehen also die Wor Christi: Das ist mein Leib / solcher exempel halben / noch fest vnd vnbeweglich. Das sie aber auch aus dem Newen Testament erweisen woͤllen / das die Wort CHRIsti im Abendmal / Das ist mein Leib / metonymica sein / vnd das die cusserliche Zeichen / oder elementa, als Brod vnd wein / nuhr rei signatae absentis, Das ist / Des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi / Namen tragen / vnd dasselbige nuhr allein darumb weil sie Zeichen sein / vnd darzu einfuͤhren was hin vnd wider vom Sacrament der Tauffe im newen Testament / Act. 2. Tit. 3 I. Pet. 3. Mar. 16. Galat. 3. Luc. 3. Act. 8. geredet wird / daraus koͤnnen sie mit Bestande vnnd Grunde keins wegs das schliessen vnd beweisen / das Christus mit seinem Leibe vnd Blute von dem Brodt vnd Wein des Abendtmals / vnd von vns / wann

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[0376] wertigen Leib fuͤr vns in Todt gegeben / vnd von seinem gegenwer tigen Blut fuͤr vnsere Suͤnde vergossen. Zum andern / ist es à particulari geschlossen. Dann zu setzen / das es gleich wahr were / das die erzehleten Sacrament des alten Testaments alle mit einander nuhr allein lauter Bredeutung werden / vnd das Zeichen allein rei signatae nomen, jhrem Fuͤrnemmen nach / tragen solte / so erfolgete aber darum̃ noch lang nicht / das es oben in diesem Sacrament des Abendmals auch also / vnd nicht anders sein muͤste. Dann das stehet dem Gegentheil zu beweisen / das das Abendmal eben ein solch Sacrament sey / vnd das nichts mehr oder anders darinnen sey / gereichet vnnd empfangen werde / dann in den Sacramenten des Alten Testaments / da Figuren vñ Zeichen gewest / vñ das die Wort der Einsetzung nicht koͤnnen / sollen noch moͤgen anders verstanden werden / dann _ oder figuͤrlich / Das haben sie bißher noch nie erwiesen werdens auch fuͤhrter zu ewigen Zeiten / wie hoch sie sich auch bemuͤhen / nicht erweisen koͤnnen. Stehen also die Wor Christi: Das ist mein Leib / solcher exempel halben / noch fest vnd vnbeweglich. Das sie aber auch aus dem Newen Testament erweisen woͤllen / das die Wort CHRIsti im Abendmal / Das ist mein Leib / metonymica sein / vnd das die cusserliche Zeichen / oder elementa, als Brod vnd wein / nuhr rei signatae absentis, Das ist / Des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi / Namen tragen / vnd dasselbige nuhr allein darumb weil sie Zeichen sein / vnd darzu einfuͤhren was hin vnd wider vom Sacrament der Tauffe im newen Testament / Act. 2. Tit. 3 I. Pet. 3. Mar. 16. Galat. 3. Luc. 3. Act. 8. geredet wird / daraus koͤnnen sie mit Bestande vnnd Grunde keins wegs das schliessen vnd beweisen / das Christus mit seinem Leibe vnd Blute von dem Brodt vnd Wein des Abendtmals / vnd von vns / wann

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/376>, abgerufen am 22.11.2024.