Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Vber diß ist auch zu erwegen / das Augustinus am erwehnten Ohrt das Wort Sacramentum viel weitleufftiger gebraucht / als in der Lehr vom heiligen Abendtmal. Nam quicquid sacrae alicutus rei signum est, Dann alles was ein Zeichen ist jrgendt eines heiligen Dinges / das heist er ein Sacramentum, als das Osterfest / den Sontag vnd dergleichen. Darumb kan noch mag diese des Gegentheils Regel / auff welche sie den Grundt jrer Lehre de Coenae bawen / also / wie sie von jhnen geführet vnnd gebraucht wird / mit nichten bestehen. Das der Brauch der Sacrament nicht ein frey Ding sey / sondern das alle Christen zum selben verpflichtet sein / ist für sich selbs nicht streitig. Vom Abendtmal des HERREN Ihesu Christi infonderheit. Newstädter Buch. pag. 46. Von der Beschretbung des Abendtmals / wie sie vom Gegentheil gesetzt. NAch solchem allem fähet vnser Gegentheil an eine Beschreibung zu setzen / was dann das H. Abendtmal sey / nemlich: Das es ein Sacrament sey des newen Testaments / in welchen Christus durch die Außtheilung des Brots vnd Wneins seiner Wolthaten Gedechtnüß in der versamlung der Christen erfrischet vnd bezeuget / das allen Gleubigen sein Leib / so er in Todt gegeben / vnd sein Blut / das er vergossen / sey jhre einige Speiß vnd Tranck / damit sie zum ewigen Leben / etc. gespeiset / vnd getrenckt werden / Auff das wann in jhnen die Zuuersicht dieser Wolthaten erwecket vnd bekrefftiget / sie desto mehr in seiner Gemeinschafft zu nemmen / vnd nicht allein priuatim, sonder auch in dieser öffentlichen Versamlung die Frucht der Danckbarkeit vnd Preises erzeigeten. Bedarff aber nicht viel Vber diß ist auch zu erwegen / das Augustinus am erwehnten Ohrt das Wort Sacramentum viel weitleufftiger gebraucht / als in der Lehr vom heiligen Abendtmal. Nam quicquid sacrae alicutus rei signum est, Dann alles was ein Zeichen ist jrgendt eines heiligen Dinges / das heist er ein Sacramentum, als das Osterfest / den Sontag vnd dergleichen. Darumb kan noch mag diese des Gegentheils Regel / auff welche sie den Grundt jrer Lehre de Coenae bawen / also / wie sie von jhnen gefuͤhret vnnd gebraucht wird / mit nichten bestehen. Das der Brauch der Sacrament nicht ein frey Ding sey / sondern das alle Christen zum selben verpflichtet sein / ist fuͤr sich selbs nicht streitig. Vom Abendtmal des HERREN Ihesu Christi infonderheit. Newstaͤdter Buch. pag. 46. Von der Beschretbung des Abendtmals / wie sie vom Gegentheil gesetzt. NAch solchem allem faͤhet vnser Gegentheil an eine Beschreibung zu setzen / was dann das H. Abendtmal sey / nemlich: Das es ein Sacrament sey des newẽ Testaments / in welchẽ Christus durch die Außtheilung des Brots vñ W̃eins seiner Wolthaten Gedechtnuͤß in der versamlung der Christen erfrischet vnd bezeuget / das allen Gleubigen sein Leib / so er in Todt gegeben / vnd sein Blut / das er vergossen / sey jhre einige Speiß vnd Tranck / damit sie zum ewigen Leben / etc. gespeiset / vnd getrenckt werden / Auff das wann in jhnen die Zuuersicht dieser Wolthaten erwecket vnd bekrefftiget / sie desto mehr in seiner Gemeinschafft zu nemmen / vñ nicht allein priuatim, sonder auch in dieser oͤffentlichẽ Versamlung die Frucht der Danckbarkeit vnd Preises erzeigeten. 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Vber diß ist auch zu erwegen / das Augustinus am erwehnten Ohrt das Wort Sacramentum viel weitleufftiger gebraucht / als in der Lehr vom heiligen Abendtmal. Nam quicquid sacrae alicutus rei signum est, Dann alles was ein Zeichen ist jrgendt eines heiligen Dinges / das heist er ein Sacramentum, als das Osterfest / den Sontag vnd dergleichen. Darumb kan noch mag diese des Gegentheils Regel / auff welche sie den Grundt jrer Lehre de Coenae bawen / also / wie sie von jhnen gefuͤhret vnnd gebraucht wird / mit nichten bestehen.
Das der Brauch der Sacrament nicht ein frey Ding sey / sondern das alle Christen zum selben verpflichtet sein / ist fuͤr sich selbs nicht streitig.
Vom Abendtmal des HERREN Ihesu Christi infonderheit.
NAch solchem allem faͤhet vnser Gegentheil an eine Beschreibung zu setzen / was dann das H. Abendtmal sey / nemlich: Das es ein Sacrament sey des newẽ Testaments / in welchẽ Christus durch die Außtheilung des Brots vñ W̃eins seiner Wolthaten Gedechtnuͤß in der versamlung der Christen erfrischet vnd bezeuget / das allen Gleubigen sein Leib / so er in Todt gegeben / vnd sein Blut / das er vergossen / sey jhre einige Speiß vnd Tranck / damit sie zum ewigen Leben / etc. gespeiset / vnd getrenckt werden / Auff das wann in jhnen die Zuuersicht dieser Wolthaten erwecket vnd bekrefftiget / sie desto mehr in seiner Gemeinschafft zu nemmen / vñ nicht allein priuatim, sonder auch in dieser oͤffentlichẽ Versamlung die Frucht der Danckbarkeit vnd Preises erzeigeten. Bedarff aber nicht viel
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/370>, abgerufen am 16.02.2025. |