Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

Natur in Christo der massen vnterscheiden / das Liber Concordiae, pag. 305. disertis verbis spricht: Das die wesentlichen Eigenschafften einer Natur / der andern Natur wesentliche Eigenschafften nimmermehr werden.

Zum dritten / werden gleicher Gestalt die creata & finita dona, so Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Naturen vnd für sich selbst gegeben / von den Eigenschafften der Göttlichen Maiestet / welche der angenommenen Menschlichen Natur Christi nicht / an vnd für sich selbst dieselbe zu haben / mitgetheilt: Sondern nur von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung außdrücklich vnterscheiden / pag- 310.

Zum vierdten / So viel aber anlanget die allmechtige Gewalt / Matth. 28. Lebendigmachung / Joh. 6. Besitzung vnd Haltung des Jüngsten Gerichts / Johan. 5. Die Reinigung von der Sünde / 1. Joh. 1. mus freylich männiglich bekennen / das es nicht endtliche / erschaffene Gaben seind / sondern Göttliche Eigenschafften / welche die Schrifft sonderlich Christo / auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / zuschreibt / vnd nennet namhafftig vnd insonderheit das Fleisch Christi / oder die Menschliche Natur Christi / sprechende / das jhr dieselben freylich anderst nicht / als ratione vnionis personalis & exaltationis gegeben sein / vnd das sie in Verrichtung solcher Werck mitwircke / nicht nach jhren natürlichen Eigenschafften vnd Wirckungen / auch nicht allein secundum habitualia creata dona, sondern Vermöge der vbernatürlichen vnd vnbegreifflichen Erhöhung / welche sie hat von wegen der persönlichen Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Gottes.

Leugnet also das Christliche Concordi Buch nicht / das solches nicht Ampts Werck seind / sondern sagt vnnd bekennet nach Gottes Wort / das Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / lauts H. Schrifft / sonderlich solche attributa mitgetheilet / vnd dz sie dieselbige / von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Gottes / warhafftig habe.

Natur in Christo der massen vnterscheiden / das Liber Concordiae, pag. 305. disertis verbis spricht: Das die wesentlichen Eigenschafften einer Natur / der andern Natur wesentliche Eigenschafften nimmermehr werden.

Zum dritten / werden gleicher Gestalt die creata & finita dona, so Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Naturen vnd fuͤr sich selbst gegeben / von den Eigenschafften der Goͤttlichen Maiestet / welche der angenommenen Menschlichen Natur Christi nicht / an vnd fuͤr sich selbst dieselbe zu haben / mitgetheilt: Sondern nur von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung außdruͤcklich vnterscheiden / pag- 310.

Zum vierdten / So viel aber anlanget die allmechtige Gewalt / Matth. 28. Lebendigmachung / Joh. 6. Besitzung vnd Haltung des Juͤngsten Gerichts / Johan. 5. Die Reinigung von der Suͤnde / 1. Joh. 1. mus freylich maͤnniglich bekennen / das es nicht endtliche / erschaffene Gaben seind / sondern Goͤttliche Eigenschafften / welche die Schrifft sonderlich Christo / auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / zuschreibt / vnd nennet namhafftig vnd insonderheit das Fleisch Christi / oder die Menschliche Natur Christi / sprechende / das jhr dieselben freylich anderst nicht / als ratione vnionis personalis & exaltationis gegeben sein / vnd das sie in Verrichtung solcher Werck mitwircke / nicht nach jhren natuͤrlichen Eigenschafften vnd Wirckungen / auch nicht allein secundum habitualia creata dona, sondern Vermoͤge der vbernatuͤrlichen vnd vnbegreifflichen Erhoͤhung / welche sie hat von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Gottes.

Leugnet also das Christliche Concordi Buch nicht / das solches nicht Ampts Werck seind / sondern sagt vnnd bekennet nach Gottes Wort / das Christo nach seiner angenom̃enen Menschlichen Natur / lauts H. Schrifft / sonderlich solche attributa mitgetheilet / vñ dz sie dieselbige / von wegen vñ nach Art der persoͤnlichẽ Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Gottes / warhafftig habe.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0347" n="164"/>
Natur in Christo der massen vnterscheiden / das <hi rendition="#i">Liber                          Concordiae, pag. 305. disertis verbis</hi> spricht: Das die wesentlichen                      Eigenschafften einer Natur / der andern Natur wesentliche Eigenschafften                      nimmermehr werden.</p>
        <p>Zum dritten / werden gleicher Gestalt die <hi rendition="#i">creata &amp;                          finita dona</hi>, so Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Naturen                      vnd fu&#x0364;r sich selbst gegeben / von den Eigenschafften der Go&#x0364;ttlichen Maiestet /                      welche der angenommenen Menschlichen Natur Christi nicht / an vnd fu&#x0364;r sich                      selbst dieselbe zu haben / mitgetheilt: Sondern nur von wegen vnd nach Art der                      perso&#x0364;nlichen Vereinigung außdru&#x0364;cklich vnterscheiden / <hi rendition="#i">pag-                          310.</hi></p>
        <p>Zum vierdten / So viel aber anlanget die allmechtige Gewalt / Matth. 28.                      Lebendigmachung / Joh. 6. Besitzung vnd Haltung des Ju&#x0364;ngsten Gerichts / Johan.                      5. Die Reinigung von der Su&#x0364;nde / 1. Joh. 1. mus freylich ma&#x0364;nniglich bekennen /                      das es nicht endtliche / erschaffene Gaben seind / sondern Go&#x0364;ttliche                      Eigenschafften / welche die Schrifft sonderlich Christo / auch nach seiner                      angenommenen Menschlichen Natur / zuschreibt / vnd nennet namhafftig vnd                      insonderheit das Fleisch Christi / oder die Menschliche Natur Christi /                      sprechende / das jhr dieselben freylich anderst nicht / als <hi rendition="#i">ratione vnionis personalis &amp; exaltationis</hi> gegeben sein / vnd                      das sie in Verrichtung solcher Werck mitwircke / nicht nach jhren natu&#x0364;rlichen                      Eigenschafften vnd Wirckungen / auch nicht allein <hi rendition="#i">secundum                          habitualia creata dona</hi>, sondern Vermo&#x0364;ge der vbernatu&#x0364;rlichen vnd                      vnbegreifflichen Erho&#x0364;hung / welche sie hat von wegen der perso&#x0364;nlichen                      Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Gottes.</p>
        <p>Leugnet also das Christliche Concordi Buch nicht / das solches nicht Ampts Werck                      seind / sondern sagt vnnd bekennet nach Gottes Wort / das Christo nach seiner                          angenom&#x0303;enen Menschlichen Natur / lauts H. Schrifft /                      sonderlich solche <hi rendition="#i">attributa</hi> mitgetheilet / vn&#x0303; dz sie dieselbige / von wegen vn&#x0303; nach Art der                          perso&#x0364;nliche&#x0303; Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Gottes /                      warhafftig habe.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[164/0347] Natur in Christo der massen vnterscheiden / das Liber Concordiae, pag. 305. disertis verbis spricht: Das die wesentlichen Eigenschafften einer Natur / der andern Natur wesentliche Eigenschafften nimmermehr werden. Zum dritten / werden gleicher Gestalt die creata & finita dona, so Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Naturen vnd fuͤr sich selbst gegeben / von den Eigenschafften der Goͤttlichen Maiestet / welche der angenommenen Menschlichen Natur Christi nicht / an vnd fuͤr sich selbst dieselbe zu haben / mitgetheilt: Sondern nur von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung außdruͤcklich vnterscheiden / pag- 310. Zum vierdten / So viel aber anlanget die allmechtige Gewalt / Matth. 28. Lebendigmachung / Joh. 6. Besitzung vnd Haltung des Juͤngsten Gerichts / Johan. 5. Die Reinigung von der Suͤnde / 1. Joh. 1. mus freylich maͤnniglich bekennen / das es nicht endtliche / erschaffene Gaben seind / sondern Goͤttliche Eigenschafften / welche die Schrifft sonderlich Christo / auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / zuschreibt / vnd nennet namhafftig vnd insonderheit das Fleisch Christi / oder die Menschliche Natur Christi / sprechende / das jhr dieselben freylich anderst nicht / als ratione vnionis personalis & exaltationis gegeben sein / vnd das sie in Verrichtung solcher Werck mitwircke / nicht nach jhren natuͤrlichen Eigenschafften vnd Wirckungen / auch nicht allein secundum habitualia creata dona, sondern Vermoͤge der vbernatuͤrlichen vnd vnbegreifflichen Erhoͤhung / welche sie hat von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Gottes. Leugnet also das Christliche Concordi Buch nicht / das solches nicht Ampts Werck seind / sondern sagt vnnd bekennet nach Gottes Wort / das Christo nach seiner angenom̃enen Menschlichen Natur / lauts H. Schrifft / sonderlich solche attributa mitgetheilet / vñ dz sie dieselbige / von wegen vñ nach Art der persoͤnlichẽ Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Gottes / warhafftig habe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/347
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/347>, abgerufen am 18.06.2024.