Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.haben / Nemlich [fremdsprachliches Material] substantialiter ipsavita est, vel naturaliter vita est, vt Pater, Das ist / Das Wort ist das Leben selbst wesentlich oder natürlich / wie der Vater. Vnd: Caro Christi viuifica est & viuificat, vitam sibi coniunctam habet, & ad virtutem Verbi per coniunctionem Verbi conscendit. Das ist / Das Fleisch Christi ist lebendig / machet lebendig / hat das Leben mit sich vereiniget / vnd ist zu der Krafft lebendig zu machen / vmb der persönlichen vereinigung willen / mit dem Wort erhaben. So mögen sie nun erstlich mit den 200. Vätern des Ephesini concilij den Kampff annemmen / desgleichen mit Cyrillo, als interprete huius concilij, vnd versuchen / ob sie aus den Reden / welche das Concilium zu Epheso vnnd Cyrillus für vnterschiedene Reden gehalten / aequipollentes, Das ist / Gleichgeltende Reden machen künnen / Wöllen vns aber gentzlich versehen / sie werden vmb sonst daran arbeiten / vnnd nichts vberall schaffen: Für eines. Zum andern / Was aber den Spruch Johannis 5. Er hatVon dem Spruch Joh. 5 der Vater hat dem Son gege ben das Leben zu haben in jm selber. dem Son gegeben das Leben zu haben in jhm selber / etc. anlangt / wissen wir / Gott lob / das er auff zweyerley / doch nicht widerwertige Weise von der orthodoxa antiquitate ist erkläret worden. Eines Theils haben jn simpliciter de ipsa diuinitate verstanden / nach welcher die heilige Dreyfaltigkeit eines Wesens ist. Andere aber / als Cyrillus vnd Athanasius de suscepta humanitate contra Apollinarium, pag. 530 Haben jhn von der angenommenen Menschlichen Natur in Christo ausgelegt / Seine Wort lauten also: Cum dicit, Vitam dedit Filio Pater, carni vitam datam esse intelligere oportet. Si enim ipse est vita nostra, quomodo vita vitam acceperit, cum vitam ipse alijs promittat? Das ist / Da er spricht: Der Vater gibt dem Sohn das Leben / muß man verstehen / das dem Fleisch das Leben gegeben sey / dann so er ist vnser Leben / wie wolte dann das Leben / das Leben empfangen haben / dieweil es andern das Leben verheisset? Welche interpretatio haben / Nemlich [fremdsprachliches Material] substantialiter ipsavita est, vel naturaliter vita est, vt Pater, Das ist / Das Wort ist das Leben selbst wesentlich oder natuͤrlich / wie der Vater. Vnd: Caro Christi viuifica est & viuificat, vitam sibi coniunctam habet, & ad virtutem Verbi per coniunctionem Verbi conscendit. Das ist / Das Fleisch Christi ist lebendig / machet lebendig / hat das Leben mit sich vereiniget / vnd ist zu der Krafft lebendig zu machen / vmb der persoͤnlichen vereinigung willen / mit dem Wort erhaben. So moͤgen sie nun erstlich mit den 200. Vaͤtern des Ephesini concilij den Kampff annemmen / desgleichen mit Cyrillo, als interprete huius concilij, vnd versuchen / ob sie aus den Reden / welche das Concilium zu Epheso vnnd Cyrillus fuͤr vnterschiedene Reden gehalten / aequipollentes, Das ist / Gleichgeltende Reden machen kuͤnnen / Woͤllen vns aber gentzlich versehen / sie werden vmb sonst daran arbeiten / vnnd nichts vberall schaffen: Fuͤr eines. Zum andern / Was aber den Spruch Johannis 5. Er hatVon dem Spruch Joh. 5 der Vater hat dem Son gege ben das Leben zu haben in jm selber. dem Son gegeben das Leben zu haben in jhm selber / etc. anlangt / wissen wir / Gott lob / das er auff zweyerley / doch nicht widerwertige Weise von der orthodoxa antiquitate ist erklaͤret worden. Eines Theils haben jn simpliciter de ipsa diuinitate verstanden / nach welcher die heilige Dreyfaltigkeit eines Wesens ist. Andere aber / als Cyrillus vnd Athanasius de suscepta humanitate contra Apollinarium, pag. 530 Haben jhn von der angenommenen Menschlichen Natur in Christo ausgelegt / Seine Wort lauten also: Cum dicit, Vitam dedit Filio Pater, carni vitam datam esse intelligere oportet. Si enim ipse est vita nostra, quomodo vita vitam acceperit, cùm vitam ipse alijs promittat? Das ist / Da er spricht: Der Vater gibt dem Sohn das Leben / muß man verstehen / das dem Fleisch das Leben gegeben sey / dann so er ist vnser Leben / wie wolte dañ das Leben / das Leben empfangen haben / dieweil es andern das Leben verheisset? 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So moͤgen sie nun erstlich mit den 200. Vaͤtern des Ephesini concilij den Kampff annemmen / desgleichen mit Cyrillo, als interprete huius concilij, vnd versuchen / ob sie aus den Reden / welche das Concilium zu Epheso vnnd Cyrillus fuͤr vnterschiedene Reden gehalten / aequipollentes, Das ist / Gleichgeltende Reden machen kuͤnnen / Woͤllen vns aber gentzlich versehen / sie werden vmb sonst daran arbeiten / vnnd nichts vberall schaffen: Fuͤr eines.
Zum andern / Was aber den Spruch Johannis 5. Er hat dem Son gegeben das Leben zu haben in jhm selber / etc. anlangt / wissen wir / Gott lob / das er auff zweyerley / doch nicht widerwertige Weise von der orthodoxa antiquitate ist erklaͤret worden.
Von dem Spruch Joh. 5 der Vater hat dem Son gege ben das Leben zu haben in jm selber. Eines Theils haben jn simpliciter de ipsa diuinitate verstanden / nach welcher die heilige Dreyfaltigkeit eines Wesens ist. Andere aber / als Cyrillus vnd Athanasius de suscepta humanitate contra Apollinarium, pag. 530 Haben jhn von der angenommenen Menschlichen Natur in Christo ausgelegt / Seine Wort lauten also: Cum dicit, Vitam dedit Filio Pater, carni vitam datam esse intelligere oportet. Si enim ipse est vita nostra, quomodo vita vitam acceperit, cùm vitam ipse alijs promittat? Das ist / Da er spricht: Der Vater gibt dem Sohn das Leben / muß man verstehen / das dem Fleisch das Leben gegeben sey / dann so er ist vnser Leben / wie wolte dañ das Leben / das Leben empfangen haben / dieweil es andern das Leben verheisset? Welche interpretatio
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/337>, abgerufen am 26.06.2024. |