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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Betreffendt das Argumentum die ewige Gottheit Christi /pag. 330. Antwort auff die Einrede / Von den Antitrinitarien. aus der Allmacht vnd der Allwissenheit / etc. zu erweisen / vnd das solches nicht schliessen solte / das man sich auch der Antitrinitarien nicht erwehren möchte / wann man lehret / das Christo auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur aller Gewalt im Himmel vnd auff Erden / vnnd aller Dinge Wissenschafft geben sey / ist eine vergebene vnd nichtige Theydung: Dann wo Christus nicht wahrer / wesentlicher / ewiger vnd allmächtiger Gott were / vnd sein angenommene / Menschliche Natur nicht mit sich in sein Person vnzertrenlich vereiniget / hette sie freylich zu dieser Erhöhung nimmermehr gelangen oder kommen mögen: Derwegen dann eben diese Erhöhung vnd Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur in Christo / ein gewaltigeo / vnwidersprechliches Argumentum ist / das Christus wahrer allmächtiger Gott sey. Dann wo er nicht zuuor vnd von Ewigkeit allmächtiger ewiger Gott were / so hette er in der Zeit seiner / jme persönlich vnd vnzertrennlich ver einigten Menschlichen Natur / solche allmächtige Gewalt nicht können noch vermögen mitzutheilen. Lieber schleust man nicht also von einem Menschen / vnd schleust recht: Dieses Menschen Leib lebet vnd empfindet: Derowegen muß er eine lebendige Seele haben. Warumb solt man dann nicht gründtlich schliessen können a communicatione maiestatis in persona Christi ad aeternam & omnipotentem Deitatem? Wir zwar haben diese Weise zu colligieren nicht von vns selbst gedicht: Sondern von Cyrillo in Ioh. lib. 4 cap 19. gelernet / welcher für vns aus der Maiestet der angenomenen Menschlichen Natur in Christo die Gottheit Christi bewei set. Seine Wort lauten also: Corpus Christi panis de coelo est, quia aeternam comedentibus vitam largitur. Magnum certe signum Deitatis in hoc corpore naturam habitare, quoniam illa hinc donantur, quae certe omnem naturam eucedunt. Der Leib Christi ist das Brodt vom Himmel / dann er gibt denen / so jhn essen das ewige Leben / das ist fürwar ein groß Zeichen / das die Gottheit selbst in diesem

Betreffendt das Argumentum die ewige Gottheit Christi /pag. 330. Antwort auff die Einrede / Von den Antitrinitarien. aus der Allmacht vnd der Allwissenheit / etc. zu erweisen / vnd das solches nicht schliessen solte / das man sich auch der Antitrinitarien nicht erwehren moͤchte / wann man lehret / das Christo auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur aller Gewalt im Himmel vnd auff Erden / vnnd aller Dinge Wissenschafft geben sey / ist eine vergebene vnd nichtige Theydung: Dann wo Christus nicht wahrer / wesentlicher / ewiger vnd allmaͤchtiger Gott were / vnd sein angenommene / Menschliche Natur nicht mit sich in sein Person vnzertrenlich vereiniget / hette sie freylich zu dieser Erhoͤhung nim̃ermehr gelangen oder kommen moͤgen: Derwegen dañ eben diese Erhoͤhung vnd Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur in Christo / ein gewaltigeo / vnwidersprechliches Argumentum ist / das Christus wahrer allmaͤchtiger Gott sey. Dann wo er nicht zuuor vnd von Ewigkeit allmaͤchtiger ewiger Gott were / so hette er in der Zeit seiner / jme persoͤnlich vñ vnzertreñlich ver einigten Menschlichen Natur / solche allmaͤchtige Gewalt nicht koͤnnen noch vermoͤgen mitzutheilen. Lieber schleust man nicht also von einem Menschen / vnd schleust recht: Dieses Menschen Leib lebet vnd empfindet: Derowegen muß er eine lebendige Seele haben. Warumb solt man dann nicht gruͤndtlich schliessen koͤnnen á communicatione maiestatis in persona Christi ad aeternam & omnipotentem Deitatem? Wir zwar haben diese Weise zu colligieren nicht von vns selbst gedicht: Sondern von Cyrillo in Ioh. lib. 4 cap 19. gelernet / welcher fuͤr vns aus der Maiestet der angenomenen Menschlichen Natur in Christo die Gottheit Christi bewei set. Seine Wort lauten also: Corpus Christi panis de coelo est, quia aeternam comedentibus vitam largitur. Magnum certè signum Deitatis in hoc corpore naturam habitare, quoniam illa hinc donantur, quae certè omnem naturam eùcedunt. Der Leib Christi ist das Brodt vom Himmel / dann er gibt denen / so jhn essen das ewige Leben / das ist fuͤrwar ein groß Zeichen / das die Gottheit selbst in diesem

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[142/0303] Betreffendt das Argumentum die ewige Gottheit Christi / aus der Allmacht vnd der Allwissenheit / etc. zu erweisen / vnd das solches nicht schliessen solte / das man sich auch der Antitrinitarien nicht erwehren moͤchte / wann man lehret / das Christo auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur aller Gewalt im Himmel vnd auff Erden / vnnd aller Dinge Wissenschafft geben sey / ist eine vergebene vnd nichtige Theydung: Dann wo Christus nicht wahrer / wesentlicher / ewiger vnd allmaͤchtiger Gott were / vnd sein angenommene / Menschliche Natur nicht mit sich in sein Person vnzertrenlich vereiniget / hette sie freylich zu dieser Erhoͤhung nim̃ermehr gelangen oder kommen moͤgen: Derwegen dañ eben diese Erhoͤhung vnd Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur in Christo / ein gewaltigeo / vnwidersprechliches Argumentum ist / das Christus wahrer allmaͤchtiger Gott sey. Dann wo er nicht zuuor vnd von Ewigkeit allmaͤchtiger ewiger Gott were / so hette er in der Zeit seiner / jme persoͤnlich vñ vnzertreñlich ver einigten Menschlichen Natur / solche allmaͤchtige Gewalt nicht koͤnnen noch vermoͤgen mitzutheilen. Lieber schleust man nicht also von einem Menschen / vnd schleust recht: Dieses Menschen Leib lebet vnd empfindet: Derowegen muß er eine lebendige Seele haben. Warumb solt man dann nicht gruͤndtlich schliessen koͤnnen á communicatione maiestatis in persona Christi ad aeternam & omnipotentem Deitatem? Wir zwar haben diese Weise zu colligieren nicht von vns selbst gedicht: Sondern von Cyrillo in Ioh. lib. 4 cap 19. gelernet / welcher fuͤr vns aus der Maiestet der angenomenen Menschlichen Natur in Christo die Gottheit Christi bewei set. Seine Wort lauten also: Corpus Christi panis de coelo est, quia aeternam comedentibus vitam largitur. Magnum certè signum Deitatis in hoc corpore naturam habitare, quoniam illa hinc donantur, quae certè omnem naturam eùcedunt. Der Leib Christi ist das Brodt vom Himmel / dann er gibt denen / so jhn essen das ewige Leben / das ist fuͤrwar ein groß Zeichen / das die Gottheit selbst in diesem pag. 330. Antwort auff die Einrede / Von den Antitrinitarien.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/303>, abgerufen am 24.11.2024.