Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

noch nicht erreichet / dauon die Schrifft in hoc genere enunciationum redet.

Das Christliche Concordien Buch bezeuget / vnd gibt ausdrücklich nach / das die Menschliche Natur in Christo / von wegen der persönlichen Vereinigung vnd Erhöhung / viele / ja vnzehlige Gaben empfangen habe / die jhr auch habitualiter inherieren / welche aller Engel vnd heiligen Menschen Gaben multis gradibus, in viel Wege weit vbertreffen.

Aber da scheiden wir vns von einander / nemmlich / das die Aduersarij in jhren / wider das Christliche Concordien Buch / ausgesprengten Schrifften mit vollem Munde schreyen / das der angenommenen Menschlichen Natur in Christo / von wegen der persönlichen Vereinigung vnd Erhöhung / nur vnd alleine solche erschaffene vnd endtliche Gaben / so sie an vnd für sich selbst hat / wahrhafftig mitgetheilet / als höhere weißheit / Liecht / Verstand / Wissenheit / Frewde / Leben / Klarheit / Herrligkeit / Krafft vnd Ehre / vnd dergleichen Gaben / damit sie aller Engel vnd heiligen Menschen Gaben vbertreffe vnd weiter nicht mehr.

Das jhr aber vber jhre wesentliche vnd natürliche Eygenschafften / vnd auch vber die dona habitualia, welche erschaffen vnd endtlich sein / von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung vnd Erhöhung zur rechten Handt Gottes / auch Göttliche Eigenschafften / oder Göttliche Maicstet solle mitgetheilet oder gegeben worden sein / das verneinen sic mit aller Gewalt.

Wir aber hergegen lehren vnd bekennen im Christlichen Concordi Buch / Vermöge Göttlicher heiliger Schrifft / das nit allein solche erschaffene endtliche Gaben der Menschlichen Natur in Christo / von wegen der persönlichen Vereinigung vnd Erhöhung / gegeben oder mitgetheilet seindt / die sie an vnd für sich selbst habe / vnd nach welchen sie / wie gesagt / aller Engel / vnd heiliger Menschen Gaben multis gradibus weit vbertrifft / Sondern auch attributa diuinitaus propria, oder insonderheit / dauon wir

noch nicht erreichet / dauon die Schrifft in hoc genere enunciationum redet.

Das Christliche Concordien Buch bezeuget / vnd gibt ausdruͤcklich nach / das die Menschliche Natur in Christo / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤhung / viele / ja vnzehlige Gaben empfangen habe / die jhr auch habitualiter inherieren / welche aller Engel vnd heiligen Menschen Gaben multis gradibus, in viel Wege weit vbertreffen.

Aber da scheiden wir vns von einander / nem̃lich / das die Aduersarij in jhren / wider das Christliche Concordien Buch / ausgesprengten Schrifften mit vollem Munde schreyen / das der angenom̃enen Menschlichen Natur in Christo / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤhung / nur vñ alleine solche erschaffene vnd endtliche Gaben / so sie an vnd fuͤr sich selbst hat / wahrhafftig mitgetheilet / als hoͤhere weißheit / Liecht / Verstand / Wissenheit / Frewde / Leben / Klarheit / Herrligkeit / Krafft vnd Ehre / vnd dergleichen Gaben / damit sie aller Engel vnd heiligen Menschen Gaben vbertreffe vnd weiter nicht mehr.

Das jhr aber vber jhre wesentliche vnd natuͤrliche Eygenschafften / vnd auch vber die dona habitualia, welche erschaffen vnd endtlich sein / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤhung zur rechten Handt Gottes / auch Goͤttliche Eigenschafften / oder Goͤttliche Maicstet solle mitgetheilet oder gegeben worden sein / das verneinen sic mit aller Gewalt.

Wir aber hergegen lehren vnd bekennen im Christlichen Concordi Buch / Vermoͤge Goͤttlicher heiliger Schrifft / das nit allein solche erschaffene endtliche Gaben der Menschlichen Natur in Christo / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤhung / gegeben oder mitgetheilet seindt / die sie an vnd fuͤr sich selbst habe / vnd nach welchen sie / wie gesagt / aller Engel / vnd heiliger Menschen Gaben multis gradibus weit vbertrifft / Sondern auch attributa diuinitaus propria, oder insonderheit / dauon wir

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0030"/>
noch nicht erreichet / dauon                      die Schrifft <hi rendition="#i">in hoc genere enunciationum</hi> redet.</p>
        <p>Das Christliche Concordien Buch bezeuget / vnd gibt ausdru&#x0364;cklich nach / das die                      Menschliche Natur in Christo / von wegen der perso&#x0364;nlichen Vereinigung vnd                      Erho&#x0364;hung / viele / ja vnzehlige Gaben empfangen habe / die jhr auch <hi rendition="#i">habitualiter</hi> inherieren / welche aller Engel vnd                      heiligen Menschen Gaben <hi rendition="#i">multis gradibus</hi>, in viel Wege                      weit vbertreffen.</p>
        <p>Aber da scheiden wir vns von einander / nem&#x0303;lich / das die <hi rendition="#i">Aduersarij</hi> in jhren / wider das Christliche Concordien                      Buch / ausgesprengten Schrifften mit vollem Munde schreyen / das der angenom&#x0303;enen Menschlichen Natur in Christo / von wegen der perso&#x0364;nlichen                      Vereinigung vnd Erho&#x0364;hung / nur vn&#x0303; alleine solche erschaffene vnd                      endtliche Gaben / so sie an vnd fu&#x0364;r sich selbst hat / wahrhafftig mitgetheilet /                      als ho&#x0364;here weißheit / Liecht / Verstand / Wissenheit / Frewde / Leben / Klarheit                      / Herrligkeit / Krafft vnd Ehre / vnd dergleichen Gaben / damit sie aller Engel                      vnd heiligen Menschen Gaben vbertreffe vnd weiter nicht mehr.</p>
        <p>Das jhr aber vber jhre wesentliche vnd natu&#x0364;rliche Eygenschafften / vnd auch vber                      die <hi rendition="#i">dona habitualia</hi>, welche erschaffen vnd endtlich sein                      / von wegen vnd nach Art der perso&#x0364;nlichen Vereinigung vnd Erho&#x0364;hung zur rechten                      Handt Gottes / auch Go&#x0364;ttliche Eigenschafften / oder Go&#x0364;ttliche Maicstet solle                      mitgetheilet oder gegeben worden sein / das verneinen sic mit aller Gewalt.</p>
        <p>Wir aber hergegen lehren vnd bekennen im Christlichen Concordi Buch / Vermo&#x0364;ge                      Go&#x0364;ttlicher heiliger Schrifft / das nit allein solche erschaffene endtliche Gaben                      der Menschlichen Natur in Christo / von wegen der perso&#x0364;nlichen Vereinigung vnd                      Erho&#x0364;hung / gegeben oder mitgetheilet seindt / die sie an vnd fu&#x0364;r sich selbst                      habe / vnd nach welchen sie / wie gesagt / aller Engel / vnd heiliger Menschen                      Gaben <hi rendition="#i">multis gradibus</hi> weit vbertrifft / Sondern auch <hi rendition="#i">attributa diuinitaus propria</hi>, oder insonderheit / dauon                      wir
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0030] noch nicht erreichet / dauon die Schrifft in hoc genere enunciationum redet. Das Christliche Concordien Buch bezeuget / vnd gibt ausdruͤcklich nach / das die Menschliche Natur in Christo / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤhung / viele / ja vnzehlige Gaben empfangen habe / die jhr auch habitualiter inherieren / welche aller Engel vnd heiligen Menschen Gaben multis gradibus, in viel Wege weit vbertreffen. Aber da scheiden wir vns von einander / nem̃lich / das die Aduersarij in jhren / wider das Christliche Concordien Buch / ausgesprengten Schrifften mit vollem Munde schreyen / das der angenom̃enen Menschlichen Natur in Christo / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤhung / nur vñ alleine solche erschaffene vnd endtliche Gaben / so sie an vnd fuͤr sich selbst hat / wahrhafftig mitgetheilet / als hoͤhere weißheit / Liecht / Verstand / Wissenheit / Frewde / Leben / Klarheit / Herrligkeit / Krafft vnd Ehre / vnd dergleichen Gaben / damit sie aller Engel vnd heiligen Menschen Gaben vbertreffe vnd weiter nicht mehr. Das jhr aber vber jhre wesentliche vnd natuͤrliche Eygenschafften / vnd auch vber die dona habitualia, welche erschaffen vnd endtlich sein / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤhung zur rechten Handt Gottes / auch Goͤttliche Eigenschafften / oder Goͤttliche Maicstet solle mitgetheilet oder gegeben worden sein / das verneinen sic mit aller Gewalt. Wir aber hergegen lehren vnd bekennen im Christlichen Concordi Buch / Vermoͤge Goͤttlicher heiliger Schrifft / das nit allein solche erschaffene endtliche Gaben der Menschlichen Natur in Christo / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤhung / gegeben oder mitgetheilet seindt / die sie an vnd fuͤr sich selbst habe / vnd nach welchen sie / wie gesagt / aller Engel / vnd heiliger Menschen Gaben multis gradibus weit vbertrifft / Sondern auch attributa diuinitaus propria, oder insonderheit / dauon wir

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/30
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/30>, abgerufen am 02.05.2024.