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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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bleiben. Von Gott aber / von der Personen der heiligen Dreyfaltigkeit / wie auch von der persönlichen Vereinigung der beyden Naturen in Christo / vnd was aus derselben erfolget / redet sie gar nicht. Dann diese Sachen keines weges vnter die regulas Aristotelicas, oder in den arborem Porphyrianam gehören: sondern weit vber demselben hergehen.

Darumb auch Cyrillus spricht: Vnigeniti Dei proprium corpus existens, omnia humana transcendit, & per consequens etiam arborem Porphyrianam.

Zum andern / Das wann es gelten solte / aus dieser regula Dialectica consequentias zu machen / vnnd Folgerey anzustellen / ebner massen auch daraus köndte gefolgert werden: Was in rerum natura nicht substantia oder accidens ist / das ist merum figmentum & somnium. Die persönliche Vereinigung beyder Naturen in Christo ist weder substantia noch accidens, secundum Dialecticas & Physicas regulas. (Darumb sie dann auch von der orthodoxa Antiquitate mit einen sonderlichen Namen personalis vnio genennet worden) Ergo so ist sie merum figmentum & somnium. Das wird aber vnser Gegentheil nicht leicht gestehen wöllen. Derwegen so kan noch mag diese regula nicht simpliciter & indistincte auff dieses negotium, de communicatione Maiestatis, welche ein consequens ist hypostaticae vnionis, vnd freylich dieser oder dergleichen regulis Dialecticorum, als ein mysterium nicht vnderworffen / gezogen vnd appliciert werden / Oder da das geschehen solte / mus man auch das gantze mysterium incarnationis vna litura abtilgen vnd auffheben / vnd stracks / dieser Leute Folgerey kunst nach / für ein merum figmentum vnd somnium halten.

Die ander Propositio oder minor: Realis communicatio Idiomatum neutrum est, die warhafftige Mittheilung der Maiestet ist der keins / mus distinguiert vnd richtig erkleret werden,

Freylich ist die warhafftige Mittheilung der Maiestet keine

bleiben. Von Gott aber / von der Personen der heiligen Dreyfaltigkeit / wie auch von der persoͤnlichen Vereinigung der beyden Naturen in Christo / vnd was aus derselben erfolget / redet sie gar nicht. Dann diese Sachen keines weges vnter die regulas Aristotelicas, oder in den arborem Porphyrianam gehoͤren: sondern weit vber demselben hergehen.

Darumb auch Cyrillus spricht: Vnigeniti Dei proprium corpus existens, omnia humana transcendit, & per consequens etiam arborem Porphyrianam.

Zum andern / Das wann es gelten solte / aus dieser regula Dialectica consequentias zu machen / vnnd Folgerey anzustellen / ebner massen auch daraus koͤndte gefolgert werden: Was in rerum natura nicht substantia oder accidens ist / das ist merum figmentum & somnium. Die persoͤnliche Vereinigung beyder Naturen in Christo ist weder substantia noch accidens, secundùm Dialecticas & Physicas regulas. (Darumb sie dann auch von der orthodoxa Antiquitate mit einen sonderlichen Namen personalis vnio genennet worden) Ergo so ist sie merum figmentum & somnium. Das wird aber vnser Gegentheil nicht leicht gestehen woͤllen. Derwegen so kan noch mag diese regula nicht simpliciter & indistinctè auff dieses negotium, de communicatione Maiestatis, welche ein consequens ist hypostaticae vnionis, vnd freylich dieser oder dergleichen regulis Dialecticorum, als ein mysterium nicht vnderworffen / gezogen vnd appliciert werden / Oder da das geschehen solte / mus man auch das gantze mysterium incarnationis vna litura abtilgen vnd auffheben / vnd stracks / dieser Leute Folgerey kunst nach / fuͤr ein merum figmentum vnd somnium halten.

Die ander Propositio oder minor: Realis communicatio Idiomatum neutrum est, die warhafftige Mittheilung der Maiestet ist der keins / mus distinguiert vnd richtig erkleret werden,

Freylich ist die warhafftige Mittheilung der Maiestet keine

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[0292] bleiben. Von Gott aber / von der Personen der heiligen Dreyfaltigkeit / wie auch von der persoͤnlichen Vereinigung der beyden Naturen in Christo / vnd was aus derselben erfolget / redet sie gar nicht. Dann diese Sachen keines weges vnter die regulas Aristotelicas, oder in den arborem Porphyrianam gehoͤren: sondern weit vber demselben hergehen. Darumb auch Cyrillus spricht: Vnigeniti Dei proprium corpus existens, omnia humana transcendit, & per consequens etiam arborem Porphyrianam. Zum andern / Das wann es gelten solte / aus dieser regula Dialectica consequentias zu machen / vnnd Folgerey anzustellen / ebner massen auch daraus koͤndte gefolgert werden: Was in rerum natura nicht substantia oder accidens ist / das ist merum figmentum & somnium. Die persoͤnliche Vereinigung beyder Naturen in Christo ist weder substantia noch accidens, secundùm Dialecticas & Physicas regulas. (Darumb sie dann auch von der orthodoxa Antiquitate mit einen sonderlichen Namen personalis vnio genennet worden) Ergo so ist sie merum figmentum & somnium. Das wird aber vnser Gegentheil nicht leicht gestehen woͤllen. Derwegen so kan noch mag diese regula nicht simpliciter & indistinctè auff dieses negotium, de communicatione Maiestatis, welche ein consequens ist hypostaticae vnionis, vnd freylich dieser oder dergleichen regulis Dialecticorum, als ein mysterium nicht vnderworffen / gezogen vnd appliciert werden / Oder da das geschehen solte / mus man auch das gantze mysterium incarnationis vna litura abtilgen vnd auffheben / vnd stracks / dieser Leute Folgerey kunst nach / fuͤr ein merum figmentum vnd somnium halten. Die ander Propositio oder minor: Realis communicatio Idiomatum neutrum est, die warhafftige Mittheilung der Maiestet ist der keins / mus distinguiert vnd richtig erkleret werden, Freylich ist die warhafftige Mittheilung der Maiestet keine

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/292>, abgerufen am 24.11.2024.