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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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vt omnem potestatem in coelo & in terra habeat, quam antequam a Verbo assumeretur, non habebat. Das ist: Gott ist nicht verwandelt in das Menschliche Fleisch oder Wesen / sondern in sich selbst hat er die angenommene Natur herrlich gemacht / das das Menschliche / Schwache vnnd Sterbliche Fleisch vnnd Natur / zu Göttlicher Herrligkeit kommen ist / also / das es allen Gewalt im Himmel vnd auff Erden habe / den es zuuor / ehe es von dem Wort in Einigkeit der Person auff vnd angenommen / nicht gehabt hat.

Sermone 4. contra Arrianos: Christus dicit, se potestatem accepisse vt hominem, quam semper habet vt Deus (Ergo non intelligit gratiam habitualem & creatam) dicitque: Glorifica me, qui alios glorificat, vt ostenderet carnem se habere istarum rerum indigam. Proinde carne suae humanitatis hanc glorificationem accipiente, ita loquitur, quasi ipse ([fremdsprachliches Material] scilicet) tum accepisset. Das ist: Christus Spricht / er habe alle Gewalt empfangen als ein Mensch / die er als Gott allwege gehabt / vnnd spricht: Verklere mich / da er doch andere verklert / auff das er anzeige / das seine angenommene Menschliche Natur derselbigen Dinge bedürffe. Derwegen da sein Fleisch solche Herrligkeit empfähet redet er doch also / als hette er selbst (als das Wort) solche Herrligkeit empfangen.

Eustathius: Denique triduanum ex sepulchro resurgens Verbi templum ipso corpore ad proprios venit Apostolos. Haec autem verba dixit eis: Data est mihi omnis potestas in coelo & in terra: Hanc vero potestatem accepit extrinsecus templum, & non qui aedificauit templum. Der Tempel des Worts / so drey Tag im Grabe gelegen / da er aufferstehet / kömpt er zu sein eigenen Aposteln / vnd spricht zu jhnen: Es ist mir aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden gegeben. Diese Gewalt hat der Tempel oder eusserliche Leib empfangen / vnd nicht der / so jnwendig solchen Tempel erbawet.

vt omnem potestatem in coelo & in terra habeat, quam antequam à Verbo assumeretur, non habebat. Das ist: Gott ist nicht verwandelt in das Menschliche Fleisch oder Wesen / sondern in sich selbst hat er die angenom̃ene Natur herrlich gemacht / das das Menschliche / Schwache vnnd Sterbliche Fleisch vnnd Natur / zu Goͤttlicher Herrligkeit kommen ist / also / das es allen Gewalt im Himmel vnd auff Erden habe / den es zuuor / ehe es von dem Wort in Einigkeit der Person auff vnd angenommen / nicht gehabt hat.

Sermone 4. contra Arrianos: Christus dicit, se potestatem accepisse vt hominem, quam semper habet vt Deus (Ergo non intelligit gratiam habitualem & creatam) dicitque: Glorifica me, qui alios glorificat, vt ostenderet carnem se habere istarum rerum indigam. Proinde carne suae humanitatis hanc glorificationem accipiente, ita loquitur, quasi ipse ([fremdsprachliches Material] scilicet) tum accepisset. Das ist: Christus Spricht / er habe alle Gewalt empfangen als ein Mensch / die er als Gott allwege gehabt / vnnd spricht: Verklere mich / da er doch andere verklert / auff das er anzeige / das seine angenommene Menschliche Natur derselbigen Dinge beduͤrffe. Derwegen da sein Fleisch solche Herrligkeit empfaͤhet redet er doch also / als hette er selbst (als das Wort) solche Herrligkeit empfangen.

Eustathius: Denique triduanum ex sepulchro resurgens Verbi templum ipso corpore ad proprios venit Apostolos. Haec autem verba dixit eis: Data est mihi omnis potestas in coelo & in terra: Hanc verò potestatem accepit extrinsecus templum, & non qui aedificauit templum. Der Tempel des Worts / so drey Tag im Grabe gelegen / da er aufferstehet / koͤmpt er zu sein eigenen Aposteln / vnd spricht zu jhnen: Es ist mir aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden gegeben. Diese Gewalt hat der Tempel oder eusserliche Leib empfangen / vnd nicht der / so jnwendig solchen Tempel erbawet.

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[118/0255] vt omnem potestatem in coelo & in terra habeat, quam antequam à Verbo assumeretur, non habebat. Das ist: Gott ist nicht verwandelt in das Menschliche Fleisch oder Wesen / sondern in sich selbst hat er die angenom̃ene Natur herrlich gemacht / das das Menschliche / Schwache vnnd Sterbliche Fleisch vnnd Natur / zu Goͤttlicher Herrligkeit kommen ist / also / das es allen Gewalt im Himmel vnd auff Erden habe / den es zuuor / ehe es von dem Wort in Einigkeit der Person auff vnd angenommen / nicht gehabt hat. Sermone 4. contra Arrianos: Christus dicit, se potestatem accepisse vt hominem, quam semper habet vt Deus (Ergo non intelligit gratiam habitualem & creatam) dicitque: Glorifica me, qui alios glorificat, vt ostenderet carnem se habere istarum rerum indigam. Proinde carne suae humanitatis hanc glorificationem accipiente, ita loquitur, quasi ipse (_ scilicet) tum accepisset. Das ist: Christus Spricht / er habe alle Gewalt empfangen als ein Mensch / die er als Gott allwege gehabt / vnnd spricht: Verklere mich / da er doch andere verklert / auff das er anzeige / das seine angenommene Menschliche Natur derselbigen Dinge beduͤrffe. Derwegen da sein Fleisch solche Herrligkeit empfaͤhet redet er doch also / als hette er selbst (als das Wort) solche Herrligkeit empfangen. Eustathius: Denique triduanum ex sepulchro resurgens Verbi templum ipso corpore ad proprios venit Apostolos. Haec autem verba dixit eis: Data est mihi omnis potestas in coelo & in terra: Hanc verò potestatem accepit extrinsecus templum, & non qui aedificauit templum. Der Tempel des Worts / so drey Tag im Grabe gelegen / da er aufferstehet / koͤmpt er zu sein eigenen Aposteln / vnd spricht zu jhnen: Es ist mir aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden gegeben. Diese Gewalt hat der Tempel oder eusserliche Leib empfangen / vnd nicht der / so jnwendig solchen Tempel erbawet.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/255>, abgerufen am 24.11.2024.