Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.in Christo nit allererst gegeben worden. Dann er spricht: Er habe sie gehabt / ehe die Welt geschaffen / Vnd Cyrillus legt diesen Spruch aus eigentlich von der angenommenen Menschlichen Natur in Christo / vnd von der Herrligkeit / welche Christo in der Zeit nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung / mitgetheilet. Wollen des an diesem Ort nur zwey Sprüchlein anziehen. Die Wort Cyrilli, Lib. 11. in Iohan. cap. 17. lauten also: Glariam suam, quam semper habuit vt Deus, vt homo petijt, nec quiae gloriae vnquam propriae expers fuit, haec ab eo dicuntur, sed quia in gloriam, quae sibi seneper adest, vt Deo, proprium templum subducere volebat. Das ist / Die Klarheit / so er als Gott allzeit gehabt / hat er als ein Mensche gebeten / vnd hat das nit gethan / das er jemals seiner eigenen Klarheit gemangelt / sondern das er seinen eigenen Tempel oder Leib zu derselbigen Klarheit erhübe vnnd brechte. Vnd in Thesauro lib. 10. cap. 9. Glorifica me ea gloria, &c. Non sibi [fremdsprachliches Material] a patre gloriam petebat, qua sicut natura Deus non indigebat, sed paternam gloriam in hominem, quem assumpsit petendo, vt homo traducit. Das Wort bat jme nit Klarheit vom Vater / dann als natürlicher Gott bedurffte es dessen nit / es thets aber darumb / das es zur Väterlichen Klarheit durch Bitten auch die angenommene Menschliche Natur brechte. Das die angenommene Menschliche Natur Christi die erschaffene Gaben realiter & subiectiue, an vnd für sich selbst empfangen habe / geben wir gern nach. Dz sie aber derhalben die allmächtige Krafft Gottes / von wegen der persönlichen Vereinigung vnd nach Art derselbigen / nit so! realiter, das ist / warhafftig empfangen haben / dz gestehn wir jnen nit / wie solchs zu vielmal biß her gnugsam außgeführet worden. Die angenommene Menschliche Natur Christi hat die allmächtige Krafft empfangen nit wesentlich / das sie die Allmächtigkeit selbs worden / auch nit also / dz sie ein abgesönderte Allmacht von der Allmächtigkeit des Sohns Gottes / die sie an vnnd für in Christo nit allererst gegeben worden. Dañ er spricht: Er habe sie gehabt / ehe die Welt geschaffen / Vnd Cyrillus legt diesen Spruch aus eigentlich von der angenom̃enen Menschlichen Natur in Christo / vnd von der Herrligkeit / welche Christo in der Zeit nach seiner angenom̃enen Menschlichen Natur / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / mitgetheilet. Wollen des an diesem Ort nur zwey Spruͤchlein anziehen. Die Wort Cyrilli, Lib. 11. in Iohan. cap. 17. lauten also: Glariam suam, quam semper habuit vt Deus, vt homo petijt, nec quiae gloriae vnquam propriae expers fuit, haec ab eo dicuntur, sed quia in gloriam, quae sibi seneper adest, vt Deo, proprium templum subducere volebat. Das ist / Die Klarheit / so er als Gott allzeit gehabt / hat er als ein Mensche gebeten / vnd hat das nit gethan / das er jemals seiner eigenen Klarheit gemangelt / sondern das er seinen eigenen Tempel oder Leib zu derselbigen Klarheit erhuͤbe vnnd brechte. Vnd in Thesauro lib. 10. cap. 9. Glorifica me ea gloria, &c. Non sibi [fremdsprachliches Material] à patre gloriam petebat, qua sicut natura Deus non indigebat, sed paternam gloriam in hominem, quem assumpsit petendo, vt homo traducit. Das Wort bat jme nit Klarheit vom Vater / dann als natuͤrlicher Gott bedurffte es dessen nit / es thets aber darumb / das es zur Vaͤterlichen Klarheit durch Bitten auch die angenommene Menschliche Natur brechte. Das die angenom̃ene Menschliche Natur Christi die erschaffene Gaben realiter & subiectiue, an vñ fuͤr sich selbst empfangen habe / gebẽ wir gern nach. Dz sie aber derhalbẽ die allmaͤchtige Krafft Gottes / von wegẽ der persoͤnlichen Vereinigung vñ nach Art derselbigen / nit so! realiter, das ist / warhafftig empfangẽ haben / dz gestehn wir jnen nit / wie solchs zu vielmal biß her gnugsam außgefuͤhret worden. Die angenom̃ene Menschliche Natur Christi hat die allmaͤchtige Krafft empfangen nit wesentlich / das sie die Allmaͤchtigkeit selbs wordẽ / auch nit also / dz sie ein abgesoͤnderte Allmacht von der Allmaͤchtigkeit des Sohns Gottes / die sie an vnnd fuͤr <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0239" n="110"/> in Christo nit allererst gegeben worden. Dañ er spricht: Er habe sie gehabt / ehe die Welt geschaffen / Vnd Cyrillus legt diesen Spruch aus eigentlich von der angenom̃enen Menschlichen Natur in Christo / vnd von der Herrligkeit / welche Christo in der Zeit nach seiner angenom̃enen Menschlichen Natur / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / mitgetheilet. Wollen des an diesem Ort nur zwey Spruͤchlein anziehen.</p> <p>Die Wort <hi rendition="#i">Cyrilli, Lib. 11. in Iohan. cap. 17</hi>. lauten also: <hi rendition="#i">Glariam suam, quam semper habuit vt Deus, vt homo petijt, nec quiae gloriae vnquam propriae expers fuit, haec ab eo dicuntur, sed quia in gloriam, quae sibi seneper adest, vt Deo, proprium templum subducere volebat</hi>. Das ist / Die Klarheit / so er als Gott allzeit gehabt / hat er als ein Mensche gebeten / vnd hat das nit gethan / das er jemals seiner eigenen Klarheit gemangelt / sondern das er seinen eigenen Tempel oder Leib zu derselbigen Klarheit erhuͤbe vnnd brechte. Vnd <hi rendition="#i">in Thesauro lib. 10. cap. 9. Glorifica me ea gloria, &c. Non sibi <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> à patre gloriam petebat, qua sicut natura Deus non indigebat, sed paternam gloriam in hominem, quem assumpsit petendo, vt homo traducit</hi>. Das Wort bat jme nit Klarheit vom Vater / dann als natuͤrlicher Gott bedurffte es dessen nit / es thets aber darumb / das es zur Vaͤterlichen Klarheit durch Bitten auch die angenommene Menschliche Natur brechte.</p> <p>Das die angenom̃ene Menschliche Natur Christi die erschaffene Gaben <hi rendition="#i">realiter & subiectiue</hi>, an vñ fuͤr sich selbst empfangen habe / gebẽ wir gern nach. Dz sie aber derhalbẽ die allmaͤchtige Krafft Gottes / von wegẽ der persoͤnlichen Vereinigung vñ nach Art derselbigen / nit so! <hi rendition="#i">realiter</hi>, das ist / warhafftig empfangẽ haben / dz gestehn wir jnen nit / wie solchs zu vielmal biß her gnugsam außgefuͤhret worden. Die angenom̃ene Menschliche Natur Christi hat die allmaͤchtige Krafft empfangen nit wesentlich / das sie die Allmaͤchtigkeit selbs wordẽ / auch nit also / dz sie ein abgesoͤnderte Allmacht von der Allmaͤchtigkeit des Sohns Gottes / die sie an vnnd fuͤr </p> </div> </body> </text> </TEI> [110/0239]
in Christo nit allererst gegeben worden. Dañ er spricht: Er habe sie gehabt / ehe die Welt geschaffen / Vnd Cyrillus legt diesen Spruch aus eigentlich von der angenom̃enen Menschlichen Natur in Christo / vnd von der Herrligkeit / welche Christo in der Zeit nach seiner angenom̃enen Menschlichen Natur / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / mitgetheilet. Wollen des an diesem Ort nur zwey Spruͤchlein anziehen.
Die Wort Cyrilli, Lib. 11. in Iohan. cap. 17. lauten also: Glariam suam, quam semper habuit vt Deus, vt homo petijt, nec quiae gloriae vnquam propriae expers fuit, haec ab eo dicuntur, sed quia in gloriam, quae sibi seneper adest, vt Deo, proprium templum subducere volebat. Das ist / Die Klarheit / so er als Gott allzeit gehabt / hat er als ein Mensche gebeten / vnd hat das nit gethan / das er jemals seiner eigenen Klarheit gemangelt / sondern das er seinen eigenen Tempel oder Leib zu derselbigen Klarheit erhuͤbe vnnd brechte. Vnd in Thesauro lib. 10. cap. 9. Glorifica me ea gloria, &c. Non sibi _ à patre gloriam petebat, qua sicut natura Deus non indigebat, sed paternam gloriam in hominem, quem assumpsit petendo, vt homo traducit. Das Wort bat jme nit Klarheit vom Vater / dann als natuͤrlicher Gott bedurffte es dessen nit / es thets aber darumb / das es zur Vaͤterlichen Klarheit durch Bitten auch die angenommene Menschliche Natur brechte.
Das die angenom̃ene Menschliche Natur Christi die erschaffene Gaben realiter & subiectiue, an vñ fuͤr sich selbst empfangen habe / gebẽ wir gern nach. Dz sie aber derhalbẽ die allmaͤchtige Krafft Gottes / von wegẽ der persoͤnlichen Vereinigung vñ nach Art derselbigen / nit so! realiter, das ist / warhafftig empfangẽ haben / dz gestehn wir jnen nit / wie solchs zu vielmal biß her gnugsam außgefuͤhret worden. Die angenom̃ene Menschliche Natur Christi hat die allmaͤchtige Krafft empfangen nit wesentlich / das sie die Allmaͤchtigkeit selbs wordẽ / auch nit also / dz sie ein abgesoͤnderte Allmacht von der Allmaͤchtigkeit des Sohns Gottes / die sie an vnnd fuͤr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |