Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Gleichnüß von der Sonnen / welche an einem Ohrte des Himmels / mit jhren Strahlen aber / Schein vnd Wirckung allenthalben auff Erden sey / darauff vnser Gegentheil dringet / kan vnd soll vns ohne vnd ausser / ja wider die klaren Zeugnüß der heiligen Schrifft / kemen Artickel des Glaubens machen. Dann es heist: Dein Wort ist ein Leuchte meiner Füsse. So benimpt auch diesem vielgemeldten Argument nichts / das der HERR Christus zur Zeit der Ernidrigung solch sein Maiestet / welche er auch nach der angenommenen Menschlichen Natur warhafftig vnd persönlich gehabt / nit gebraucht hat: Dann diese Maicstet / Alles zu erfüllen / In seiner Kirchen vnd im heiligen Sacrament mit seinem Leib gegenwertig zu sein / gantz vnd gar nit haben / Das löset das Geheimnüß der vnzertrennlichen Vereinigung beyder Naturen in Christo / auff / vnd scheidet die Person / nach Raum / Ohrt vnd Stedte von einander: Aber dieselbige Maiestet / von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung / haben / vnd nicht allzeit / als sonderlich zur Zeit der Ernidrigung nicht gebrauchen / lest die vnzertrennliche Vereinigung beyder Naturen in Christo / einen Weg als den andern / stehen. Aber / wie gemeldt / von diesen vnd dergleichen Consequentijs, so aus den Artickeln von der persönlichen Vereinigung können gezogen werden / wöllen wir / ob Gott wil / den HERRN Christum baldt im ewigen Leben selbst hören / vnd von Angesicht zu Angesicht / wie er ist / anschawen. Zum achten / widerholen sie abermals die Beschüldigung von Vermischung der Wörter / concretum vnd abstractum, Item / des Menschens vnd der Menschheit / Weil aber solche Confusion concreti vnd abstracti im Concordienbuch nit stehet / vnd wir droben Cap. 2. vnterschiedlich geantwortet / referieren wir vns dahin. Zum neundten ziehen sie wider herfür diese Aufflagen / als solteAdmonit. pag. 270. Ob der Son Got tes alle das Christliche Concordi Buch vnrecht lehren / das der Sohn Gottes jetziger Zeit alle Wercke seiner Allmächtigkeit / In / Mit / vnd Durch seine angenommene Menschliche Natur / doch freywil - Gleichnuͤß von der Sonnen / welche an einem Ohrte des Himmels / mit jhren Strahlen aber / Schein vnd Wirckung allenthalben auff Erden sey / darauff vnser Gegentheil dringet / kan vnd soll vns ohne vnd ausser / ja wider die klaren Zeugnuͤß der heiligen Schrifft / kemen Artickel des Glaubens machen. Dann es heist: Dein Wort ist ein Leuchte meiner Fuͤsse. So benimpt auch diesem vielgemeldten Argument nichts / das der HERR Christus zur Zeit der Ernidrigung solch sein Maiestet / welche er auch nach der angenom̃enen Menschlichen Natur warhafftig vñ persoͤnlich gehabt / nit gebraucht hat: Dañ diese Maicstet / Alles zu erfuͤllen / In seiner Kirchen vñ im heiligen Sacrament mit seinem Leib gegenwertig zu sein / gantz vnd gar nit haben / Das loͤset das Geheimnuͤß der vnzertrennlichen Vereinigung beyder Naturen in Christo / auff / vnd scheidet die Person / nach Raum / Ohrt vnd Stedte von einander: Aber dieselbige Maiestet / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / haben / vñ nicht allzeit / als sonderlich zur Zeit der Ernidrigung nicht gebrauchen / lest die vnzertreñliche Vereinigung beyder Naturen in Christo / einẽ Weg als den andern / stehen. Aber / wie gemeldt / von diesen vnd dergleichen Consequentijs, so aus den Artickeln von der persoͤnlichen Vereinigung koͤnnen gezogen werden / woͤllen wir / ob Gott wil / den HERRN Christum baldt im ewigen Leben selbst hoͤren / vnd von Angesicht zu Angesicht / wie er ist / anschawen. Zum achten / widerholen sie abermals die Beschuͤldigung von Vermischung der Woͤrter / concretum vnd abstractum, Item / des Menschens vnd der Menschheit / Weil aber solche Confusion concreti vnd abstracti im Concordienbuch nit stehet / vnd wir droben Cap. 2. vnterschiedlich geantwortet / referieren wir vns dahin. Zum neundten ziehen sie wider herfuͤr diese Aufflagen / als solteAdmonit. pag. 270. Ob der Son Got tes alle das Christliche Concordi Buch vnrecht lehren / das der Sohn Gottes jetziger Zeit alle Wercke seiner Allmaͤchtigkeit / In / Mit / vnd Durch seine angenom̃ene Menschliche Natur / doch freywil - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0237" n="109"/> Gleichnuͤß von der Sonnen / welche an einem Ohrte des Himmels / mit jhren Strahlen aber / Schein vnd Wirckung allenthalben auff Erden sey / darauff vnser Gegentheil dringet / kan vnd soll vns ohne vnd ausser / ja wider die klaren Zeugnuͤß der heiligen Schrifft / kemen Artickel des Glaubens machen. Dann es heist: Dein Wort ist ein Leuchte meiner Fuͤsse. So benimpt auch diesem vielgemeldten Argument nichts / das der HERR Christus zur Zeit der Ernidrigung solch sein Maiestet / welche er auch nach der angenom̃enen Menschlichen Natur warhafftig vñ persoͤnlich gehabt / nit gebraucht hat: Dañ diese Maicstet / Alles zu erfuͤllen / In seiner Kirchen vñ im heiligen Sacrament mit seinem Leib gegenwertig zu sein / gantz vnd gar nit haben / Das loͤset das Geheimnuͤß der vnzertrennlichen Vereinigung beyder Naturen in Christo / auff / vnd scheidet die Person / nach Raum / Ohrt vnd Stedte von einander: Aber dieselbige Maiestet / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / haben / vñ nicht allzeit / als sonderlich zur Zeit der Ernidrigung nicht gebrauchen / lest die vnzertreñliche Vereinigung beyder Naturen in Christo / einẽ Weg als den andern / stehen. 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Gleichnuͤß von der Sonnen / welche an einem Ohrte des Himmels / mit jhren Strahlen aber / Schein vnd Wirckung allenthalben auff Erden sey / darauff vnser Gegentheil dringet / kan vnd soll vns ohne vnd ausser / ja wider die klaren Zeugnuͤß der heiligen Schrifft / kemen Artickel des Glaubens machen. Dann es heist: Dein Wort ist ein Leuchte meiner Fuͤsse. So benimpt auch diesem vielgemeldten Argument nichts / das der HERR Christus zur Zeit der Ernidrigung solch sein Maiestet / welche er auch nach der angenom̃enen Menschlichen Natur warhafftig vñ persoͤnlich gehabt / nit gebraucht hat: Dañ diese Maicstet / Alles zu erfuͤllen / In seiner Kirchen vñ im heiligen Sacrament mit seinem Leib gegenwertig zu sein / gantz vnd gar nit haben / Das loͤset das Geheimnuͤß der vnzertrennlichen Vereinigung beyder Naturen in Christo / auff / vnd scheidet die Person / nach Raum / Ohrt vnd Stedte von einander: Aber dieselbige Maiestet / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / haben / vñ nicht allzeit / als sonderlich zur Zeit der Ernidrigung nicht gebrauchen / lest die vnzertreñliche Vereinigung beyder Naturen in Christo / einẽ Weg als den andern / stehen. Aber / wie gemeldt / von diesen vnd dergleichen Consequentijs, so aus den Artickeln von der persoͤnlichen Vereinigung koͤnnen gezogen werden / woͤllen wir / ob Gott wil / den HERRN Christum baldt im ewigen Leben selbst hoͤren / vnd von Angesicht zu Angesicht / wie er ist / anschawen.
Zum achten / widerholen sie abermals die Beschuͤldigung von Vermischung der Woͤrter / concretum vnd abstractum, Item / des Menschens vnd der Menschheit / Weil aber solche Confusion concreti vnd abstracti im Concordienbuch nit stehet / vnd wir droben Cap. 2. vnterschiedlich geantwortet / referieren wir vns dahin.
Zum neundten ziehen sie wider herfuͤr diese Aufflagen / als solte das Christliche Concordi Buch vnrecht lehren / das der Sohn Gottes jetziger Zeit alle Wercke seiner Allmaͤchtigkeit / In / Mit / vnd Durch seine angenom̃ene Menschliche Natur / doch freywil -
Admonit. pag. 270. Ob der Son Got tes alle
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