Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.niget / das ohne die Menschliche Natur nicht die Göttlichen / vnd one die Göttlichen Natur nicht die Menschliche Dinge verrichtet würden. Vnd hilfft das Gegentheil nichts vberal / das sie Lucae 24. anziehen: Vnnd also in seine Herrligkeit eyngehen. Dann dieser Spruch nicht das wil oder lehret / das Christus nach seiner angenommenenAdmonit. pag. 88. Menschlichen Natur / aller erst nach seiner Aufferstehung / seine Maiestet erlangt / sondern das er zu der Zeit / als er in Standt seiner Herrligkeit vollkommenlich eyngetretten / seine Herrligkeit auch vollkommenlich erzeigt hat / nach der alten Regel: Res tunc dicitur fieri, cum incipit manifestius patefieri, Das ist / Es wird als dann gesagt / das ein Ding geschehe / wann es anfähet deutlicher offenbaret zu werden / Lombardus lib 3. distinct. 18. August. lib. quaest. octog. trium quaest. 69. Das sie aber das Christlich Concordi Buch zugleich beschüldigen / als solte es leren / das Kindelein Jesus / da es noch in Mutter Leib gewesen / sey damals auch zugleich mit seinem Leibe (in dem Leibe der Herodiadis vnd aller andern Weiber / wie jhre Consorten von vns reden) vnd auch zugleich allenthalben / ausserhalb seiner Mutter Leibe gewesen / Das ist / Mit Vrlaub zu reden / eine grosse Vnwarheit. Dann solches darinn mit keinem Wort stehet / auch nimmermehr daraus mag erwiesen werden / Das gestehet das Christlich Concordi Buch / aus vnd nach Gottes vnfehlbarem Wort / daß das Kindlein Jesus in Mutter Leibe alle Macht vnd Gewalt im Himmel vnnd Erden / auch nach seiner Menschlichen Natur / von wegen der persönlichen Vereinigung / vnd nach Art derselbigen empfangen vnd gehabt: Aber weil die Zeit der Ernidrigung / dauon Paulus Phi. 2. redet: als bald in Mutter Leib von der Empfengnüsse angangen / das es solche Macht nach der Menschheit / wie das Concordien Buch mit D. Lutheri Worten / pag. 314. geredetVon der Ernidrigung vnd Enteusserung. / heimlich gehalten / bis auff sein Aufferstehung / etc. Wiewol der HERR Christus dannoch solche Maiestet zur Zeit der Ernidrigung / von seiner Aufferstehung / zum starcken Beweiß / das niget / das ohne die Menschliche Natur nicht die Goͤttlichen / vnd one die Goͤttlichen Natur nicht die Menschliche Dinge verrichtet wuͤrden. Vñ hilfft das Gegentheil nichts vberal / das sie Lucae 24. anziehen: Vnnd also in seine Herrligkeit eyngehen. Dann dieser Spruch nicht das wil oder lehret / das Christus nach seiner angenommenenAdmonit. pag. 88. Menschlichen Natur / aller erst nach seiner Aufferstehung / seine Maiestet erlangt / sondern das er zu der Zeit / als er in Standt seiner Herrligkeit vollkom̃enlich eyngetretten / seine Herrligkeit auch vollkommenlich erzeigt hat / nach der alten Regel: Res tunc dicitur fieri, cùm incipit manifestiùs patefieri, Das ist / Es wird als dann gesagt / das ein Ding geschehe / wann es anfaͤhet deutlicher offenbaret zu werden / Lombardus lib 3. distinct. 18. August. lib. quaest. octog. trium quaest. 69. Das sie aber das Christlich Concordi Buch zugleich beschuͤldigen / als solte es leren / das Kindelein Jesus / da es noch in Mutter Leib gewesen / sey damals auch zugleich mit seinem Leibe (in dem Leibe der Herodiadis vnd aller andern Weiber / wie jhre Consorten von vns reden) vñ auch zugleich allenthalben / ausserhalb seiner Mutter Leibe gewesen / Das ist / Mit Vrlaub zu reden / eine grosse Vnwarheit. Dañ solches darinn mit keinem Wort stehet / auch nim̃ermehr daraus mag erwiesen werdẽ / Das gestehet das Christlich Concordi Buch / aus vnd nach Gottes vnfehlbarem Wort / daß das Kindlein Jesus in Mutter Leibe alle Macht vnd Gewalt im Himmel vnnd Erden / auch nach seiner Menschlichen Natur / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung / vnd nach Art derselbigen empfangen vnd gehabt: Aber weil die Zeit der Ernidrigung / dauon Paulus Phi. 2. redet: als bald in Mutter Leib von der Empfengnuͤsse angangen / das es solche Macht nach der Menschheit / wie das Concordien Buch mit D. Lutheri Worten / pag. 314. geredetVon der Ernidrigung vnd Enteusserung. / heimlich gehalten / bis auff sein Aufferstehung / etc. Wiewol der HERR Christus dannoch solche Maiestet zur Zeit der Ernidrigung / von seiner Aufferstehung / zum starcken Beweiß / das <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0209" n="95"/> niget / das ohne die Menschliche Natur nicht die Goͤttlichen / vnd one die Goͤttlichen Natur nicht die Menschliche Dinge verrichtet wuͤrden. Vñ hilfft das Gegentheil nichts vberal / das sie <hi rendition="#i">Lucae 24.</hi> anziehen: Vnnd also in seine Herrligkeit eyngehen. Dann dieser Spruch nicht das wil oder lehret / das Christus nach seiner angenommenen<note place="right">Admonit. pag. 88.</note> Menschlichen Natur / aller erst nach seiner Aufferstehung / seine Maiestet erlangt / sondern das er zu der Zeit / als er in Standt seiner Herrligkeit vollkom̃enlich eyngetretten / seine Herrligkeit auch vollkommenlich erzeigt hat / nach der alten Regel: <hi rendition="#i">Res tunc dicitur fieri, cùm incipit manifestiùs patefieri</hi>, Das ist / Es wird als dann gesagt / das ein Ding geschehe / wann es anfaͤhet deutlicher offenbaret zu werden / <hi rendition="#i">Lombardus lib 3. distinct. 18. August. lib. quaest. octog. trium quaest. 69.</hi></p> <p>Das sie aber das Christlich Concordi Buch zugleich beschuͤldigen / als solte es leren / das Kindelein Jesus / da es noch in Mutter Leib gewesen / sey damals auch zugleich mit seinem Leibe (in dem Leibe der <hi rendition="#i">Herodiadis</hi> vnd aller andern Weiber / wie jhre Consorten von vns reden) vñ auch zugleich allenthalben / ausserhalb seiner Mutter Leibe gewesen / Das ist / Mit Vrlaub zu reden / eine grosse Vnwarheit. Dañ solches darinn mit keinem Wort stehet / auch nim̃ermehr daraus mag erwiesen werdẽ / Das gestehet das Christlich Concordi Buch / aus vnd nach Gottes vnfehlbarem Wort / daß das Kindlein Jesus in Mutter Leibe alle Macht vnd Gewalt im Himmel vnnd Erden / auch nach seiner Menschlichen Natur / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung / vnd nach Art derselbigen empfangen vnd gehabt: Aber weil die Zeit der Ernidrigung / dauon Paulus Phi. 2. redet: als bald in Mutter Leib von der Empfengnuͤsse angangen / das es solche Macht nach der Menschheit / wie das Concordien Buch mit D. Lutheri Worten / <hi rendition="#i">pag. 314.</hi> geredet<note place="right">Von der Ernidrigung vnd Enteusserung.</note> / heimlich gehalten / bis auff sein Aufferstehung / etc. Wiewol der HERR Christus dannoch solche Maiestet zur Zeit der Ernidrigung / von seiner Aufferstehung / zum starcken Beweiß / das </p> </div> </body> </text> </TEI> [95/0209]
niget / das ohne die Menschliche Natur nicht die Goͤttlichen / vnd one die Goͤttlichen Natur nicht die Menschliche Dinge verrichtet wuͤrden. Vñ hilfft das Gegentheil nichts vberal / das sie Lucae 24. anziehen: Vnnd also in seine Herrligkeit eyngehen. Dann dieser Spruch nicht das wil oder lehret / das Christus nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / aller erst nach seiner Aufferstehung / seine Maiestet erlangt / sondern das er zu der Zeit / als er in Standt seiner Herrligkeit vollkom̃enlich eyngetretten / seine Herrligkeit auch vollkommenlich erzeigt hat / nach der alten Regel: Res tunc dicitur fieri, cùm incipit manifestiùs patefieri, Das ist / Es wird als dann gesagt / das ein Ding geschehe / wann es anfaͤhet deutlicher offenbaret zu werden / Lombardus lib 3. distinct. 18. August. lib. quaest. octog. trium quaest. 69.
Admonit. pag. 88. Das sie aber das Christlich Concordi Buch zugleich beschuͤldigen / als solte es leren / das Kindelein Jesus / da es noch in Mutter Leib gewesen / sey damals auch zugleich mit seinem Leibe (in dem Leibe der Herodiadis vnd aller andern Weiber / wie jhre Consorten von vns reden) vñ auch zugleich allenthalben / ausserhalb seiner Mutter Leibe gewesen / Das ist / Mit Vrlaub zu reden / eine grosse Vnwarheit. Dañ solches darinn mit keinem Wort stehet / auch nim̃ermehr daraus mag erwiesen werdẽ / Das gestehet das Christlich Concordi Buch / aus vnd nach Gottes vnfehlbarem Wort / daß das Kindlein Jesus in Mutter Leibe alle Macht vnd Gewalt im Himmel vnnd Erden / auch nach seiner Menschlichen Natur / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung / vnd nach Art derselbigen empfangen vnd gehabt: Aber weil die Zeit der Ernidrigung / dauon Paulus Phi. 2. redet: als bald in Mutter Leib von der Empfengnuͤsse angangen / das es solche Macht nach der Menschheit / wie das Concordien Buch mit D. Lutheri Worten / pag. 314. geredet / heimlich gehalten / bis auff sein Aufferstehung / etc. Wiewol der HERR Christus dannoch solche Maiestet zur Zeit der Ernidrigung / von seiner Aufferstehung / zum starcken Beweiß / das
Von der Ernidrigung vnd Enteusserung.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |