Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

wolten gern erzwingen / dz es nur von der persönlichen VereinigungAdmonit. pag. 257. beider Naturen in Christo zu verstehen sey vnd nicht auch zu gleich von der Mittheilung der Maiestet / welche Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / wegen vnd nach Art solcher persönlichen Vereinigung widerfahren ist / Wenden zu Bchelff jhrer Verkehrung erstlich ein / der Apostel rede außdrücklich / von der Fülle der gantzen Gottheit / wir aber lehren / das nicht alle / sondern nur etliche Eigenschafften der angenommenen Menschlichen Natur mitgetheilet werden: Als die Allmächtige Gewalt / die Krafft Lebendig zu machen / vnd dergleichen. Die ander aber /Ob die Ewigkeit auch mitgetheilt werde. als die Ewigkeit / Item / das die Gottheit ein Geist ist vnd vnendtlich / werden jhr nicht mitgetheilet. Zum andern / das die Veteres diesen Spruch nur de personali vnione, wie sie es deuten vnd erkleren / verstanden haben.

So viel nun die erste Eynrede belanget / bekennet vnd lehret das Christlich Concordien Buch mit dem Apostolo Paulo öffentlich / das alle Fülle der Gottheit in der angenommenen MenschlichenDanaeus in examine. contra D. Chemnitium. 42. 43. Colloss. 2. Natur wohne / vnd also auch alle Göttliche Eigenschafften / wie die in heiliger Schrifft genennet werden / Dann das Wort (alle Fülle der Gottheit) schleust gewaltig darauff. Das also / dieser vnbegreifflicher Eynwohnung nach / freylich alle Eigenschafften der Gottheit / wie sie Namen haben / vnd nicht allein etliche in der angenommenen Menschlichen Natur wohnen. Ob sie nuhn wol / Vermöge der persönlichen Vereinigung / alle in der angenommenen Menschlichen Natur wohnen / wie Paulus schreibet: Jedoch weil die Schrifft nirgendt saget / das der angenommenen Menschlichen Natur die Ewigkeit vnd Vnendtlichkeit / Item / das sie ein Geist worden / solcher Gestallt mitgetheilet sey / wie sie von der Allmächtigen Gewalt / Lebendigmachung / jüngsten Gericht zu halten / Sünde zu vergeben / von Sünden zu reinigen / angebetet zu werden / etc meldet So lassen wir es auch billich dabey bleiben / vnd gehn nit weiter als die schrifft vns für leuchtet. Es wird aber hie

woltẽ gern erzwingen / dz es nur von der persoͤnlichẽ VereinigungAdmonit. pag. 257. beider Naturen in Christo zu verstehen sey vnd nicht auch zu gleich von der Mittheilung der Maiestet / welche Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / wegen vnd nach Art solcher persoͤnlichen Vereinigung widerfahren ist / Wenden zu Bchelff jhrer Verkehrung erstlich ein / der Apostel rede außdruͤcklich / von der Fuͤlle der gantzen Gottheit / wir aber lehren / das nicht alle / sondern nur etliche Eigenschafften der angenommenen Menschlichen Natur mitgetheilet werden: Als die Allmaͤchtige Gewalt / die Krafft Lebendig zu machen / vnd dergleichen. Die ander aber /Ob die Ewigkeit auch mitgetheilt werde. als die Ewigkeit / Item / das die Gottheit ein Geist ist vñ vnendtlich / werden jhr nicht mitgetheilet. Zum andern / das die Veteres diesen Spruch nur de personali vnione, wie sie es deuten vnd erkleren / verstanden haben.

So viel nun die erste Eynrede belanget / bekennet vnd lehret das Christlich Concordien Buch mit dem Apostolo Paulo oͤffentlich / das alle Fuͤlle der Gottheit in der angenommenen MenschlichenDanaeus in examine. contra D. Chemnitium. 42. 43. Colloss. 2. Natur wohne / vnd also auch alle Goͤttliche Eigenschafften / wie die in heiliger Schrifft genennet werden / Dañ das Wort (alle Fuͤlle der Gottheit) schleust gewaltig darauff. Das also / dieser vnbegreifflicher Eynwohnung nach / freylich alle Eigenschafften der Gottheit / wie sie Namen haben / vnd nicht allein etliche in der angenommenen Menschlichen Natur wohnen. Ob sie nuhn wol / Vermoͤge der persoͤnlichen Vereinigung / alle in der angenommenen Menschlichen Natur wohnen / wie Paulus schreibet: Jedoch weil die Schrifft nirgendt saget / das der angenom̃enen Menschlichen Natur die Ewigkeit vnd Vnendtlichkeit / Item / das sie ein Geist worden / solcher Gestallt mitgetheilet sey / wie sie von der Allmaͤchtigen Gewalt / Lebendigmachung / juͤngsten Gericht zu halten / Suͤnde zu vergeben / von Suͤnden zu reinigen / angebetet zu werden / etc meldet So lassen wir es auch billich dabey bleiben / vñ gehn nit weiter als die schrifft vns fuͤr leuchtet. Es wird aber hie

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0203" n="92"/>
wolte&#x0303;                      gern erzwingen / dz es nur von der perso&#x0364;nliche&#x0303; Vereinigung<note place="right">Admonit. pag. 257.</note> beider Naturen in Christo zu                      verstehen sey vnd nicht auch zu gleich von der Mittheilung der Maiestet / welche                      Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / wegen vnd nach Art solcher                      perso&#x0364;nlichen Vereinigung widerfahren ist / Wenden zu Bchelff jhrer Verkehrung                      erstlich ein / der Apostel rede außdru&#x0364;cklich / von der Fu&#x0364;lle der gantzen                      Gottheit / wir aber lehren / das nicht alle / sondern nur etliche Eigenschafften                      der angenommenen Menschlichen Natur mitgetheilet werden: Als die Allma&#x0364;chtige                      Gewalt / die Krafft Lebendig zu machen / vnd dergleichen. Die ander aber /<note place="right">Ob die Ewigkeit auch mitgetheilt werde.</note> als                      die Ewigkeit / Item / das die Gottheit ein Geist ist vn&#x0303;                      vnendtlich / werden jhr nicht mitgetheilet. Zum andern / das die <hi rendition="#i">Veteres</hi> diesen Spruch nur <hi rendition="#i">de                          personali vnione</hi>, wie sie es deuten vnd erkleren / verstanden haben.</p>
        <p>So viel nun die erste Eynrede belanget / bekennet vnd lehret das Christlich                      Concordien Buch mit dem Apostolo Paulo o&#x0364;ffentlich / das alle Fu&#x0364;lle der Gottheit                      in der angenommenen Menschlichen<note place="right">Danaeus in examine.                          contra D. Chemnitium. 42. 43. Colloss. 2.</note> Natur wohne / vnd also auch                      alle Go&#x0364;ttliche Eigenschafften / wie die in heiliger Schrifft genennet werden /                          Dan&#x0303; das Wort (alle Fu&#x0364;lle der Gottheit) schleust gewaltig                      darauff. Das also / dieser vnbegreifflicher Eynwohnung nach / freylich alle                      Eigenschafften der Gottheit / wie sie Namen haben / vnd nicht allein etliche in                      der angenommenen Menschlichen Natur wohnen. Ob sie nuhn wol / Vermo&#x0364;ge der                      perso&#x0364;nlichen Vereinigung / alle in der angenommenen Menschlichen Natur wohnen /                      wie Paulus schreibet: Jedoch weil die Schrifft nirgendt saget / das der                          angenom&#x0303;enen Menschlichen Natur die Ewigkeit vnd                      Vnendtlichkeit / Item / das sie ein Geist worden / solcher Gestallt mitgetheilet                      sey / wie sie von der Allma&#x0364;chtigen Gewalt / Lebendigmachung / ju&#x0364;ngsten Gericht                      zu halten / Su&#x0364;nde zu vergeben / von Su&#x0364;nden zu reinigen / angebetet zu werden /                      etc meldet So lassen wir es auch billich dabey bleiben / vn&#x0303; gehn                      nit weiter als die schrifft vns fu&#x0364;r leuchtet. Es wird aber hie
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92/0203] woltẽ gern erzwingen / dz es nur von der persoͤnlichẽ Vereinigung beider Naturen in Christo zu verstehen sey vnd nicht auch zu gleich von der Mittheilung der Maiestet / welche Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / wegen vnd nach Art solcher persoͤnlichen Vereinigung widerfahren ist / Wenden zu Bchelff jhrer Verkehrung erstlich ein / der Apostel rede außdruͤcklich / von der Fuͤlle der gantzen Gottheit / wir aber lehren / das nicht alle / sondern nur etliche Eigenschafften der angenommenen Menschlichen Natur mitgetheilet werden: Als die Allmaͤchtige Gewalt / die Krafft Lebendig zu machen / vnd dergleichen. Die ander aber / als die Ewigkeit / Item / das die Gottheit ein Geist ist vñ vnendtlich / werden jhr nicht mitgetheilet. Zum andern / das die Veteres diesen Spruch nur de personali vnione, wie sie es deuten vnd erkleren / verstanden haben. Admonit. pag. 257. Ob die Ewigkeit auch mitgetheilt werde. So viel nun die erste Eynrede belanget / bekennet vnd lehret das Christlich Concordien Buch mit dem Apostolo Paulo oͤffentlich / das alle Fuͤlle der Gottheit in der angenommenen Menschlichen Natur wohne / vnd also auch alle Goͤttliche Eigenschafften / wie die in heiliger Schrifft genennet werden / Dañ das Wort (alle Fuͤlle der Gottheit) schleust gewaltig darauff. Das also / dieser vnbegreifflicher Eynwohnung nach / freylich alle Eigenschafften der Gottheit / wie sie Namen haben / vnd nicht allein etliche in der angenommenen Menschlichen Natur wohnen. Ob sie nuhn wol / Vermoͤge der persoͤnlichen Vereinigung / alle in der angenommenen Menschlichen Natur wohnen / wie Paulus schreibet: Jedoch weil die Schrifft nirgendt saget / das der angenom̃enen Menschlichen Natur die Ewigkeit vnd Vnendtlichkeit / Item / das sie ein Geist worden / solcher Gestallt mitgetheilet sey / wie sie von der Allmaͤchtigen Gewalt / Lebendigmachung / juͤngsten Gericht zu halten / Suͤnde zu vergeben / von Suͤnden zu reinigen / angebetet zu werden / etc meldet So lassen wir es auch billich dabey bleiben / vñ gehn nit weiter als die schrifft vns fuͤr leuchtet. Es wird aber hie Danaeus in examine. contra D. Chemnitium. 42. 43. Colloss. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/203
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/203>, abgerufen am 23.11.2024.