Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.hieruon Cap. 4. außführlicher Bericht geschicht / wöllen wir den Leser dahin gewiesen haben / etc. Zum zehenden gestehen sie nicht / das sie Christo nach seinerAdmonit. pag. 81. Von der Alwissenheit Christi. angenommenen Menschlichen Natur alle Schätze der Weißheit absprechen solten / vnnd nicht mehr zuschreiben / als jm zu seinem Richter Ampt zu wissen von Nöten / etc. Nun ist aber solches von etlichen der jren / vor dieser Zeit / in öffentlichen Truck außgesprenget / wie sie es nicht verleugnen können: Ist auch in newlichen / widerHeidelberg in sua confessione. Danaeus in Antiosian. pag. 89. & 101. das Christliche Concordi Buch außgangenen Schrifften / mit grossem Geschrey widerholet worden / Das sie nuhn hie das Widerspiel sagen wöllen / mögen sie zusehen / wie sie sich selbst mit jhren Rottgesellen vergleichen. Das sie aber von erschaffener Weißheit fürbringen / nach welcher die Menschliche Natur weiser sey vnd mehr wisse als alle Creaturen / vnd vns zu dem Erkändnüß des ewigen Vaters weise / vnd nicht schlecht durch die PredigtAnhaldin. Apol. fol. 241. des Gesetzes / sondern durch das Liecht vnd Offenbarung des Euangelij / Ist wol etwas gesagt / aber es erreichet die Hoheit dieses Geheimnüß nicht / dann Paulus an die Coloss. am 2. Capitel spricht deutlich / das in Christo alle Schetze der Weißheit wonen / Welches trawen von keiner erschaffenen / endtlichen Weißheit mag verstanden werden / Daher Damascenus lib. 2. cap. 22. DEVS omnia sciens, simpliciter non consultat, neque in anima Domini dicimus concilium vel electionem: Non enim habuit ignorantiam. Nam etsi natura futura ignorantis erat, tamen secundum hypostasin vnita Deo verbo, omnium cognitionem habebat, non gratia, sed propter vnionem secundum hypostasin, Das ist / Gott / der alles weiß / berahtschlaget aller ding nichts / vnnd wir sagen nicht / das ins HERREN Christi Seel Rahtschlag oder Erwehlung sey: Dann es ist in jhme kein Vnwissenheit gewesen: Dann ob wol die angenommene Menschliche Natur / wann sie an vnd für sich selbst betrachtet / der zukünfftigen Dinge Vnwissendt ist / Jedoch weil sie mit dem Wort oder Sohn Gottes ver - hieruon Cap. 4. außfuͤhrlicher Bericht geschicht / woͤllen wir den Leser dahin gewiesen haben / etc. Zum zehenden gestehen sie nicht / das sie Christo nach seinerAdmonit. pag. 81. Von der Alwissenheit Christi. angenommenen Menschlichen Natur alle Schaͤtze der Weißheit absprechen solten / vnnd nicht mehr zuschreiben / als jm zu seinem Richter Ampt zu wissen von Noͤten / etc. Nun ist aber solches von etlichen der jren / vor dieser Zeit / in oͤffentlichen Truck außgesprenget / wie sie es nicht verleugnen koͤnnen: Ist auch in newlichen / widerHeidelberg in sua confessione. Danaeus in Antiosian. pag. 89. & 101. das Christliche Concordi Buch außgangenen Schrifften / mit grossem Geschrey widerholet worden / Das sie nuhn hie das Widerspiel sagen woͤllen / moͤgen sie zusehen / wie sie sich selbst mit jhren Rottgesellen vergleichen. Das sie aber von erschaffener Weißheit fuͤrbringen / nach welcher die Menschliche Natur weiser sey vnd mehr wisse als alle Creaturen / vñ vns zu dem Erkaͤndnuͤß des ewigen Vaters weise / vnd nicht schlecht durch die PredigtAnhaldin. Apol. fol. 241. des Gesetzes / sondern durch das Liecht vnd Offenbarung des Euangelij / Ist wol etwas gesagt / aber es erreichet die Hoheit dieses Geheimnuͤß nicht / dann Paulus an die Coloss. am 2. Capitel spricht deutlich / das in Christo alle Schetze der Weißheit wonen / Welches trawen von keiner erschaffenen / endtlichen Weißheit mag verstanden werden / Daher Damascenus lib. 2. cap. 22. DEVS omnia sciens, simpliciter non consultat, neque in anima Domini dicimus concilium vel electionem: Non enim habuit ignorantiam. Nam etsi natura futura ignorantis erat, tamen secundùm hypostasin vnita Deo verbo, omnium cognitionem habebat, non gratia, sed propter vnionem secundum hypostasin, Das ist / Gott / der alles weiß / berahtschlaget aller ding nichts / vnnd wir sagen nicht / das ins HERREN Christi Seel Rahtschlag oder Erwehlung sey: Dann es ist in jhme kein Vnwissenheit gewesen: Dann ob wol die angenommene Menschliche Natur / wann sie an vnd fuͤr sich selbst betrachtet / der zukuͤnfftigen Dinge Vnwissendt ist / Jedoch weil sie mit dem Wort oder Sohn Gottes ver - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0171" n="67"/> hieruon Cap. 4. außfuͤhrlicher Bericht geschicht / woͤllen wir den Leser dahin gewiesen haben / etc.</p> <p>Zum zehenden gestehen sie nicht / das sie Christo nach seiner<note place="right">Admonit. pag. 81. Von der Alwissenheit Christi.</note> angenommenen Menschlichen Natur alle Schaͤtze der Weißheit absprechen solten / vnnd nicht mehr zuschreiben / als jm zu seinem Richter Ampt zu wissen von Noͤten / etc. Nun ist aber solches von etlichen der jren / vor dieser Zeit / in oͤffentlichen Truck außgesprenget / wie sie es nicht verleugnen koͤnnen: Ist auch in newlichen / wider<note place="right">Heidelberg in sua confessione. Danaeus in Antiosian. pag. 89. & 101.</note> das Christliche Concordi Buch außgangenen Schrifften / mit grossem Geschrey widerholet worden / Das sie nuhn hie das Widerspiel sagen woͤllen / moͤgen sie zusehen / wie sie sich selbst mit jhren Rottgesellen vergleichen. Das sie aber von erschaffener Weißheit fuͤrbringen / nach welcher die Menschliche Natur weiser sey vnd mehr wisse als alle Creaturen / vñ vns zu dem Erkaͤndnuͤß des ewigen Vaters weise / vnd nicht schlecht durch die Predigt<note place="right">Anhaldin. Apol. fol. 241.</note> des Gesetzes / sondern durch das Liecht vnd Offenbarung des Euangelij / Ist wol etwas gesagt / aber es erreichet die Hoheit dieses Geheimnuͤß nicht / dann Paulus an die Coloss. am 2. Capitel spricht deutlich / das in Christo alle Schetze der Weißheit wonen / Welches trawen von keiner erschaffenen / endtlichen Weißheit mag verstanden werden / Daher <hi rendition="#i">Damascenus lib. 2. cap. 22. DEVS omnia sciens, simpliciter non consultat, neque in anima Domini dicimus concilium vel electionem: Non enim habuit ignorantiam. Nam etsi natura futura ignorantis erat, tamen secundùm hypostasin vnita Deo verbo, omnium cognitionem habebat, non gratia, sed propter vnionem secundum hypostasin</hi>, Das ist / Gott / der alles weiß / berahtschlaget aller ding nichts / vnnd wir sagen nicht / das ins HERREN Christi Seel Rahtschlag oder Erwehlung sey: Dann es ist in jhme kein Vnwissenheit gewesen: Dann ob wol die angenommene Menschliche Natur / wann sie an vnd fuͤr sich selbst betrachtet / der zukuͤnfftigen Dinge Vnwissendt ist / Jedoch weil sie mit dem Wort oder Sohn Gottes ver - </p> </div> </body> </text> </TEI> [67/0171]
hieruon Cap. 4. außfuͤhrlicher Bericht geschicht / woͤllen wir den Leser dahin gewiesen haben / etc.
Zum zehenden gestehen sie nicht / das sie Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur alle Schaͤtze der Weißheit absprechen solten / vnnd nicht mehr zuschreiben / als jm zu seinem Richter Ampt zu wissen von Noͤten / etc. Nun ist aber solches von etlichen der jren / vor dieser Zeit / in oͤffentlichen Truck außgesprenget / wie sie es nicht verleugnen koͤnnen: Ist auch in newlichen / wider das Christliche Concordi Buch außgangenen Schrifften / mit grossem Geschrey widerholet worden / Das sie nuhn hie das Widerspiel sagen woͤllen / moͤgen sie zusehen / wie sie sich selbst mit jhren Rottgesellen vergleichen. Das sie aber von erschaffener Weißheit fuͤrbringen / nach welcher die Menschliche Natur weiser sey vnd mehr wisse als alle Creaturen / vñ vns zu dem Erkaͤndnuͤß des ewigen Vaters weise / vnd nicht schlecht durch die Predigt des Gesetzes / sondern durch das Liecht vnd Offenbarung des Euangelij / Ist wol etwas gesagt / aber es erreichet die Hoheit dieses Geheimnuͤß nicht / dann Paulus an die Coloss. am 2. Capitel spricht deutlich / das in Christo alle Schetze der Weißheit wonen / Welches trawen von keiner erschaffenen / endtlichen Weißheit mag verstanden werden / Daher Damascenus lib. 2. cap. 22. DEVS omnia sciens, simpliciter non consultat, neque in anima Domini dicimus concilium vel electionem: Non enim habuit ignorantiam. Nam etsi natura futura ignorantis erat, tamen secundùm hypostasin vnita Deo verbo, omnium cognitionem habebat, non gratia, sed propter vnionem secundum hypostasin, Das ist / Gott / der alles weiß / berahtschlaget aller ding nichts / vnnd wir sagen nicht / das ins HERREN Christi Seel Rahtschlag oder Erwehlung sey: Dann es ist in jhme kein Vnwissenheit gewesen: Dann ob wol die angenommene Menschliche Natur / wann sie an vnd fuͤr sich selbst betrachtet / der zukuͤnfftigen Dinge Vnwissendt ist / Jedoch weil sie mit dem Wort oder Sohn Gottes ver -
Admonit. pag. 81. Von der Alwissenheit Christi.
Heidelberg in sua confessione. Danaeus in Antiosian. pag. 89. & 101.
Anhaldin. Apol. fol. 241.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/171 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/171>, abgerufen am 22.07.2024. |