Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

gantzen Christi nach beyden Naturen nicht recht / vnnd mit der Schrifft halten vnd reden / sondern nuhr aus vnd nach jhren vernünfftigen Gleichnüssen vom Häupt vnd Füssen / von der Sonnen vnd Fürsten / reden / Welches an jhnen keines Weges zu billichen oder zu loben ist.

Admonit. pag. 78. 79.

Zum achten / wöllen sie vertheydigen / das sie recht lehren / in dem sie sagen / das Christus nicht alle Werck seiner Göttlichen Natur / In / Mit vnd Durch seine angenommene Menschliche Natur verricht / sonder nur an dem Ort / da sie räumlich ist / darauß ja folgen mus / das vnser Mitler Christus / was er in vnd bey seiner Kirchen auff Erden schafft vnd wircket / solchs nicht mit Gemeinschafft der angenommenen Menschlichen Natur wircke vnd verrichte / Da doch die Schrifft außdrücklichen die Werck des Mitler ampts vnd Regierung der gantzen Welt / Christo nach seinen beyden Naturen zuschreibet / vnd nit allein nach der einen / dz ist / nach der Göttlichen Natur / Matt 18. 28. Joh. 20. Psal. 8. Ephes. 1. 4. Vnd an dergleichen viel Orten mehr. Sie machen ein gros Dicentes dauon /Von des Mittlers Ampt / nach seinen beyden Naturen. Christus erhöre nicht alle / mache nicht alle selig / gebe nicht den Heiligen Geist nach seiner Menschlichen Natur / viel weniger aber mit seinen Henden vnd Füssen / dann solchs alles thue die Gottheit allein / vnd hab die Menschliche Natur nur den Namen daruon / Heist aber das nicht die Person Christi zertrennet / vnnd das Mitler ampt vnd Regiment Christi gescheiden / dann es ja vnwidersprechlich wahr / das Christus vnser Gott erhöret / Selig machet / den Heiligen Geist gibt / nach beyden Naturen / Sintemal die officia Mediatoris Christo nicht nach der Göttlichen Natur allein / sondern auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur zustehen / Vnnd wer diese Officia also scheydet / der scheydet freylich auch die Naturen / vnd trennet die gantze Person Christi / noch wöllen sie schneeweiß sein / vnd nicht gesündiget haben. Verleugnen darüber expresse, das Christus alle seineAdmonit. pag. 79. Werck (doch freywillig) durch seine angenommene Mensch-

gantzen Christi nach beyden Naturen nicht recht / vnnd mit der Schrifft halten vnd reden / sondern nuhr aus vnd nach jhren vernuͤnfftigen Gleichnuͤssen vom Haͤupt vnd Fuͤssen / von der Sonnen vnd Fuͤrsten / reden / Welches an jhnen keines Weges zu billichen oder zu loben ist.

Admonit. pag. 78. 79.

Zum achten / woͤllen sie vertheydigen / das sie recht lehren / in dem sie sagen / das Christus nicht alle Werck seiner Goͤttlichen Natur / In / Mit vnd Durch seine angenom̃ene Menschliche Natur verricht / sonder nur an dem Ort / da sie raͤumlich ist / darauß ja folgen mus / das vnser Mitler Christus / was er in vnd bey seiner Kirchen auff Erden schafft vnd wircket / solchs nicht mit Gemeinschafft der angenom̃enen Menschlichẽ Natur wircke vñ verrichte / Da doch die Schrifft außdruͤcklichẽ die Werck des Mitler ampts vnd Regierung der gantzẽ Welt / Christo nach seinen beyden Naturen zuschreibet / vñ nit allein nach der einen / dz ist / nach der Goͤttlichen Natur / Matt 18. 28. Joh. 20. Psal. 8. Ephes. 1. 4. Vnd an dergleichen viel Orten mehr. Sie machen ein gros Dicentes dauon /Von des Mittlers Ampt / nach seinẽ beyden Naturen. Christus erhoͤre nicht alle / mache nicht alle selig / gebe nicht den Heiligen Geist nach seiner Menschlichen Natur / viel weniger aber mit seinen Hendẽ vnd Fuͤssen / dañ solchs alles thue die Gottheit allein / vnd hab die Menschliche Natur nur den Namen daruon / Heist aber das nicht die Person Christi zertrennet / vnnd das Mitler ampt vnd Regiment Christi gescheiden / dann es ja vnwidersprechlich wahr / das Christus vnser Gott erhoͤret / Selig machet / den Heiligen Geist gibt / nach beyden Naturen / Sintemal die officia Mediatoris Christo nicht nach der Goͤttlichen Natur allein / sondern auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur zustehen / Vnnd wer diese Officia also scheydet / der scheydet freylich auch die Naturen / vnd trennet die gantze Person Christi / noch woͤllen sie schneeweiß sein / vnd nicht gesuͤndiget haben. Verleugnen daruͤber expressé, das Christus alle seineAdmonit. pag. 79. Werck (doch freywillig) durch seine angenommene Mensch-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0167" n="74"/>
gantzen Christi nach beyden                      Naturen nicht recht / vnnd mit der Schrifft halten vnd reden / sondern nuhr aus                      vnd nach jhren vernu&#x0364;nfftigen Gleichnu&#x0364;ssen vom Ha&#x0364;upt vnd Fu&#x0364;ssen / von der Sonnen                      vnd Fu&#x0364;rsten / reden / Welches an jhnen keines Weges zu billichen oder zu loben                      ist.</p>
        <note place="right">Admonit. pag. 78. 79.</note>
        <p>Zum achten / wo&#x0364;llen sie vertheydigen / das sie recht lehren / in dem sie sagen /                      das Christus nicht alle Werck seiner Go&#x0364;ttlichen Natur / In / Mit vnd Durch seine                          angenom&#x0303;ene Menschliche Natur verricht / sonder nur an dem Ort                      / da sie ra&#x0364;umlich ist / darauß ja folgen mus / das vnser Mitler Christus / was                      er in vnd bey seiner Kirchen auff Erden schafft vnd wircket / solchs nicht mit                      Gemeinschafft der angenom&#x0303;enen Menschliche&#x0303; Natur                      wircke vn&#x0303; verrichte / Da doch die Schrifft außdru&#x0364;ckliche&#x0303; die Werck des Mitler ampts vnd Regierung der gantze&#x0303; Welt / Christo nach seinen beyden Naturen zuschreibet / vn&#x0303; nit                      allein nach der einen / dz ist / nach der Go&#x0364;ttlichen Natur / Matt 18. 28. Joh.                      20. Psal. 8. Ephes. 1. 4. Vnd an dergleichen viel Orten mehr. Sie machen ein                      gros <hi rendition="#i">Dicentes</hi> dauon /<note place="right">Von des                          Mittlers Ampt / nach seine&#x0303; beyden Naturen.</note> Christus                      erho&#x0364;re nicht alle / mache nicht alle selig / gebe nicht den Heiligen Geist nach                      seiner Menschlichen Natur / viel weniger aber mit seinen Hende&#x0303;                      vnd Fu&#x0364;ssen / dan&#x0303; solchs alles thue die Gottheit allein / vnd hab                      die Menschliche Natur nur den Namen daruon / Heist aber das nicht die Person                      Christi zertrennet / vnnd das Mitler ampt vnd Regiment Christi gescheiden / dann                      es ja vnwidersprechlich wahr / das Christus vnser Gott erho&#x0364;ret / Selig machet /                      den Heiligen Geist gibt / nach beyden Naturen / Sintemal die <hi rendition="#i">officia Mediatoris</hi> Christo nicht nach der Go&#x0364;ttlichen Natur allein /                      sondern auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur zustehen / Vnnd wer                      diese <hi rendition="#i">Officia</hi> also scheydet / der scheydet freylich auch                      die Naturen / vnd trennet die gantze Person Christi / noch wo&#x0364;llen sie schneeweiß                      sein / vnd nicht gesu&#x0364;ndiget haben. Verleugnen daru&#x0364;ber <hi rendition="#i">expressé</hi>, das Christus alle seine<note place="right">Admonit.                          pag. 79.</note> Werck (doch freywillig) durch seine angenommene Mensch-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0167] gantzen Christi nach beyden Naturen nicht recht / vnnd mit der Schrifft halten vnd reden / sondern nuhr aus vnd nach jhren vernuͤnfftigen Gleichnuͤssen vom Haͤupt vnd Fuͤssen / von der Sonnen vnd Fuͤrsten / reden / Welches an jhnen keines Weges zu billichen oder zu loben ist. Zum achten / woͤllen sie vertheydigen / das sie recht lehren / in dem sie sagen / das Christus nicht alle Werck seiner Goͤttlichen Natur / In / Mit vnd Durch seine angenom̃ene Menschliche Natur verricht / sonder nur an dem Ort / da sie raͤumlich ist / darauß ja folgen mus / das vnser Mitler Christus / was er in vnd bey seiner Kirchen auff Erden schafft vnd wircket / solchs nicht mit Gemeinschafft der angenom̃enen Menschlichẽ Natur wircke vñ verrichte / Da doch die Schrifft außdruͤcklichẽ die Werck des Mitler ampts vnd Regierung der gantzẽ Welt / Christo nach seinen beyden Naturen zuschreibet / vñ nit allein nach der einen / dz ist / nach der Goͤttlichen Natur / Matt 18. 28. Joh. 20. Psal. 8. Ephes. 1. 4. Vnd an dergleichen viel Orten mehr. Sie machen ein gros Dicentes dauon / Christus erhoͤre nicht alle / mache nicht alle selig / gebe nicht den Heiligen Geist nach seiner Menschlichen Natur / viel weniger aber mit seinen Hendẽ vnd Fuͤssen / dañ solchs alles thue die Gottheit allein / vnd hab die Menschliche Natur nur den Namen daruon / Heist aber das nicht die Person Christi zertrennet / vnnd das Mitler ampt vnd Regiment Christi gescheiden / dann es ja vnwidersprechlich wahr / das Christus vnser Gott erhoͤret / Selig machet / den Heiligen Geist gibt / nach beyden Naturen / Sintemal die officia Mediatoris Christo nicht nach der Goͤttlichen Natur allein / sondern auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur zustehen / Vnnd wer diese Officia also scheydet / der scheydet freylich auch die Naturen / vnd trennet die gantze Person Christi / noch woͤllen sie schneeweiß sein / vnd nicht gesuͤndiget haben. Verleugnen daruͤber expressé, das Christus alle seine Werck (doch freywillig) durch seine angenommene Mensch- Von des Mittlers Ampt / nach seinẽ beyden Naturen. Admonit. pag. 79.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/167
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/167>, abgerufen am 22.11.2024.