Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.essentialis oder Physicae transfusionis in assumptam humanam naturam, das ist / Also / das die wesentliche Eigenschafften der Göttlichen Natur / der Menschlichen Natur wesentliche Eigenschafften werden / Oder das die Göttliche Natur in die angenommene Menschliche Natur etwas von jren Göttlichen Eigenschafften außgüsse / das die angenommene Menschliche Natur in vnd für sich selbst / oder abgesöndert von der Gottheit / hett: Sondern nach Art vnd Weiß der persönlichen Vereinigung. Sie ziehen auch an einen Spruch auß Bonauentura, in MagistrumNewstätter Buch. pag. 72. Vom Spruch Bonauenturae. sententiarum, als were er wider vns / Da wir zwar sampt allen rechtschaffenen Christen dem frommen Gott von Hertzen dancken / das er seine Kirchen durch das Liecht seines Göttlichen Worts von der grewlichen Finsternüß des leidigen Bapstumbs / vnd von den Sophistischen Commenten der Schullehrer Theologen / so gnädiglich erlöset hat. Aber vnser Gegentheil richtet in diesen Disputationibus die Sach fein gemächlich dahin / als ob man die Kirche widerumb in die Egyptische Finsternüß der Schullehrer Theologiae eynführen wolte. Wir nemmen den Grundt in dieser Sachen (wie auch sonsten) aus den klaren Brunnen Israelis, vnd brauchen darnach die Zeugnüssen der ersten / alten / rechtgläubigen Kirchen / von welchen beiden die Schullehrer in diesem Handel weit abweichen. Aber nimmermehr wöllen wir darzu rathen oder helffen / das die liebe Kirche widerumb auff die Theologiam Scholasticam solt gewiesen vnd geführt werden. Was aber den angezogenen Spruch Bonauenturae anlangt / gibt derselb dem Concordi Buch vnd vnser Lehre nichts zu schaffen / Vrsach ist diese: DannAmbrosius VVolffius Von den Gründen Luthert. pag. 20. das Concordi Buch lehret nicht / das / wie Bonauenturae Wort lauten / excellentia diuinitatis der Menschlichen Natur in Christo / vt forma & proprietas eidem in haerens vel substantialiter vel accidentaliter, Das ist / das die Menschliche Natur die Göttliche Maiestet an vnd für sich selbst habe / entweder wesentlich vnd also / das sie zur Gottheit selbst worden / oder das sie in die Menschliche Natur essentialis oder Physicae transfusionis in assumptam humanam naturam, das ist / Also / das die wesentliche Eigenschafften der Goͤttlichen Natur / der Menschlichen Natur wesentliche Eigenschafftẽ werden / Oder das die Goͤttliche Natur in die angenommene Menschliche Natur etwas von jren Goͤttlichẽ Eigenschafftẽ außguͤsse / das die angenommene Menschliche Natur in vnd fuͤr sich selbst / oder abgesoͤndert von der Gottheit / hett: Sondern nach Art vnd Weiß der persoͤnlichen Vereinigung. Sie ziehen auch an einen Spruch auß Bonauentura, in MagistrumNewstaͤtter Buch. pag. 72. Vom Spruch Bonauenturae. sententiarum, als were er wider vns / Da wir zwar sampt allen rechtschaffenen Christen dem frommen Gott von Hertzen dancken / das er seine Kirchen durch das Liecht seines Goͤttlichen Worts von der grewlichen Finsternuͤß des leidigen Bapstumbs / vnd von den Sophistischẽ Commenten der Schullehrer Theologen / so gnaͤdiglich erloͤset hat. Aber vnser Gegentheil richtet in diesen Disputationibus die Sach fein gemaͤchlich dahin / als ob man die Kirche widerumb in die Egyptische Finsternuͤß der Schullehrer Theologiae eynfuͤhren wolte. Wir nemmen den Grundt in dieser Sachen (wie auch sonsten) aus den klaren Brunnen Israélis, vnd brauchen darnach die Zeugnuͤssen der ersten / alten / rechtglaͤubigen Kirchen / von welchẽ beiden die Schullehrer in diesem Handel weit abweichen. Aber nim̃ermehr woͤllen wir darzu rathen oder helffen / das die liebe Kirche widerumb auff die Theologiam Scholasticam solt gewiesen vnd gefuͤhrt werden. Was aber den angezogenen Spruch Bonauenturae anlangt / gibt derselb dem Concordi Buch vnd vnser Lehre nichts zu schaffen / Vrsach ist diese: DannAmbrosius VVolffius Von den Gruͤnden Luthert. pag. 20. das Concordi Buch lehret nicht / das / wie Bonauenturae Wort lauten / excellentia diuinitatis der Menschlichen Natur in Christo / vt forma & proprietas eidem in haerens vel substantialiter vel accidentaliter, Das ist / das die Menschliche Natur die Goͤttliche Maiestet an vnd fuͤr sich selbst habe / entweder wesentlich vñ also / das sie zur Gottheit selbst worden / oder das sie in die Menschliche Natur <TEI> <text> <body> <div> <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0155" n="68"/> essentialis</hi> oder <hi rendition="#i">Physicae transfusionis in assumptam humanam naturam</hi>, das ist / Also / das die wesentliche Eigenschafften der Goͤttlichen Natur / der Menschlichen Natur wesentliche Eigenschafftẽ werden / Oder das die Goͤttliche Natur in die angenommene Menschliche Natur etwas von jren Goͤttlichẽ Eigenschafftẽ außguͤsse / das die angenommene Menschliche Natur in vnd fuͤr sich selbst / oder abgesoͤndert von der Gottheit / hett: Sondern nach Art vnd Weiß der persoͤnlichen Vereinigung.</p> <p>Sie ziehen auch an einen Spruch auß <hi rendition="#i">Bonauentura, in Magistrum</hi><note place="right">Newstaͤtter Buch. pag. 72. 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essentialis oder Physicae transfusionis in assumptam humanam naturam, das ist / Also / das die wesentliche Eigenschafften der Goͤttlichen Natur / der Menschlichen Natur wesentliche Eigenschafftẽ werden / Oder das die Goͤttliche Natur in die angenommene Menschliche Natur etwas von jren Goͤttlichẽ Eigenschafftẽ außguͤsse / das die angenommene Menschliche Natur in vnd fuͤr sich selbst / oder abgesoͤndert von der Gottheit / hett: Sondern nach Art vnd Weiß der persoͤnlichen Vereinigung.
Sie ziehen auch an einen Spruch auß Bonauentura, in Magistrum sententiarum, als were er wider vns / Da wir zwar sampt allen rechtschaffenen Christen dem frommen Gott von Hertzen dancken / das er seine Kirchen durch das Liecht seines Goͤttlichen Worts von der grewlichen Finsternuͤß des leidigen Bapstumbs / vnd von den Sophistischẽ Commenten der Schullehrer Theologen / so gnaͤdiglich erloͤset hat. Aber vnser Gegentheil richtet in diesen Disputationibus die Sach fein gemaͤchlich dahin / als ob man die Kirche widerumb in die Egyptische Finsternuͤß der Schullehrer Theologiae eynfuͤhren wolte. Wir nemmen den Grundt in dieser Sachen (wie auch sonsten) aus den klaren Brunnen Israélis, vnd brauchen darnach die Zeugnuͤssen der ersten / alten / rechtglaͤubigen Kirchen / von welchẽ beiden die Schullehrer in diesem Handel weit abweichen. Aber nim̃ermehr woͤllen wir darzu rathen oder helffen / das die liebe Kirche widerumb auff die Theologiam Scholasticam solt gewiesen vnd gefuͤhrt werden. Was aber den angezogenen Spruch Bonauenturae anlangt / gibt derselb dem Concordi Buch vnd vnser Lehre nichts zu schaffen / Vrsach ist diese: Dann das Concordi Buch lehret nicht / das / wie Bonauenturae Wort lauten / excellentia diuinitatis der Menschlichen Natur in Christo / vt forma & proprietas eidem in haerens vel substantialiter vel accidentaliter, Das ist / das die Menschliche Natur die Goͤttliche Maiestet an vnd fuͤr sich selbst habe / entweder wesentlich vñ also / das sie zur Gottheit selbst worden / oder das sie in die Menschliche Natur
Newstaͤtter Buch. pag. 72. Vom Spruch Bonauenturae.
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