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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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seiner angenommenen vnd erhöheten Menschlichen Natur / geredet vnd gelehret hat. Wir haben vber das auch Athanasij / noch für dem Nicena Synodo, vnd im Nicena Synodo, wie auch Cyrilli vnd anderer in Ephesino Concilio ernstliche / Christliche Schlußrede / vnd Verdammung aller derer / die dem Fleisch Christi die Ehre der Anruffung vnd Anbetens absprechen / die auch derwegen für das jüngste Gericht / vnd für den Richtstuel des Rechten Richters Ihesu Christi citiert vnd geladen werden / das sie allda zur ewigen Verdamnüß verurtheilt werden sollen.

Auff das wir aber von vnsers Gegentheils lästerlichem Argument etwas sagen / reden sie von Christo nach seinem Fleisch nit anderst / dann gleich als were Christus noch heut zu tage im StandeOb Christus nachseiner an genommenen mensch lichen Natur auch im Staude der Herrligkeit vnser Mitknecht sey. der Ernidrigung / wie ein Knecht / Wir wissen aber wol / das Christus Gottes Sohn sich hat gedemütiget / so tieff / das er auch ein Knecht worden ist / Esa. 42. 53. Wie er selbst saget / Matth. 20. Des Menschen Sohn ist nicht kommen / das er jhm dienen lasse / sondern das er diene / vnd gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. Vnd Luc. 22. Ich bin vnter euch wie ein Diener. Das ist aber alles vom Stande der Ernidrigung gesaget. Diese Zeit aber vnd Standt der Ernidrigung bis zum todt des Creutzes / hat sein Endschafft erreicht / wie die gantze Schrifft bezeuget. Vnd ist nuhn Christus nach seiner Menschlichen Natur nicht mehr in solchem Stande / sondern er ist erhöhet / dz er auch nach seinem Fleisch ein HERR sey vber alle Creaturen / vnd jhme nach seiner Menschlichen Natur alles gegeben sey in seine Handt / vnd alles vnter seine Füsse gethan / nichts ausgenommen / dann alleine den / der jm alles vnterthan hat / 1 ad Corinth. 15. Da müssen nun alle Creaturen diesen erhöheten Christum / der nicht nach seiner Gottheit / sondern nach seiner Menschlichen Natur also erhöhet ist / ansehen vnd erkennen / nicht als einen Mitknecht oder gemeinen Menschen / sondern als einen HErrn / der alles in seinen Händen / ja alles vnter seinen Füssen hat / nicht nur nach seiner Göttlichen / sondern auch

seiner angenommenen vnd erhoͤheten Menschlichen Natur / geredet vnd gelehret hat. Wir haben vber das auch Athanasij / noch fuͤr dem Nicena Synodo, vnd im Nicena Synodo, wie auch Cyrilli vnd anderer in Ephesino Concilio ernstliche / Christliche Schlußrede / vnd Verdammung aller derer / die dem Fleisch Christi die Ehre der Anruffung vñ Anbetens absprechen / die auch derwegen fuͤr das juͤngste Gericht / vnd fuͤr den Richtstuel des Rechten Richters Ihesu Christi citiert vnd geladen werden / das sie allda zur ewigen Verdamnuͤß verurtheilt werden sollen.

Auff das wir aber von vnsers Gegentheils laͤsterlichem Argument etwas sagen / reden sie von Christo nach seinem Fleisch nit anderst / dañ gleich als were Christus noch heut zu tage im StandeOb Christus nachseiner an genom̃enẽ mensch lichẽ Natur auch im Staude der Herrligkeit vnser Mitknecht sey. der Ernidrigung / wie ein Knecht / Wir wissen aber wol / das Christus Gottes Sohn sich hat gedemuͤtiget / so tieff / das er auch ein Knecht worden ist / Esa. 42. 53. Wie er selbst saget / Matth. 20. Des Menschen Sohn ist nicht kommen / das er jhm dienen lasse / sondern das er diene / vñ gebe sein Leben zu einer Erloͤsung fuͤr viele. Vnd Luc. 22. Ich bin vnter euch wie ein Diener. Das ist aber alles vom Stande der Ernidrigung gesaget. Diese Zeit aber vnd Standt der Ernidrigung bis zum todt des Creutzes / hat sein Endschafft erreicht / wie die gantze Schrifft bezeuget. Vnd ist nuhn Christus nach seiner Menschlichen Natur nicht mehr in solchem Stande / sondern er ist erhoͤhet / dz er auch nach seinem Fleisch ein HERR sey vber alle Creaturen / vnd jhme nach seiner Menschlichen Natur alles gegeben sey in seine Handt / vnd alles vnter seine Fuͤsse gethan / nichts ausgenom̃en / dann alleine den / der jm alles vnterthan hat / 1 ad Corinth. 15. Da muͤssen nun alle Creaturen diesen erhoͤhetẽ Christum / der nicht nach seiner Gottheit / sondern nach seiner Menschlichen Natur also erhoͤhet ist / ansehen vnd erkennen / nicht als einen Mitknecht oder gemeinen Menschen / sondern als einen HErrn / der alles in seinen Haͤnden / ja alles vnter seinen Fuͤssen hat / nicht nur nach seiner Goͤttlichen / sondern auch

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[53/0125] seiner angenommenen vnd erhoͤheten Menschlichen Natur / geredet vnd gelehret hat. Wir haben vber das auch Athanasij / noch fuͤr dem Nicena Synodo, vnd im Nicena Synodo, wie auch Cyrilli vnd anderer in Ephesino Concilio ernstliche / Christliche Schlußrede / vnd Verdammung aller derer / die dem Fleisch Christi die Ehre der Anruffung vñ Anbetens absprechen / die auch derwegen fuͤr das juͤngste Gericht / vnd fuͤr den Richtstuel des Rechten Richters Ihesu Christi citiert vnd geladen werden / das sie allda zur ewigen Verdamnuͤß verurtheilt werden sollen. Auff das wir aber von vnsers Gegentheils laͤsterlichem Argument etwas sagen / reden sie von Christo nach seinem Fleisch nit anderst / dañ gleich als were Christus noch heut zu tage im Stande der Ernidrigung / wie ein Knecht / Wir wissen aber wol / das Christus Gottes Sohn sich hat gedemuͤtiget / so tieff / das er auch ein Knecht worden ist / Esa. 42. 53. Wie er selbst saget / Matth. 20. Des Menschen Sohn ist nicht kommen / das er jhm dienen lasse / sondern das er diene / vñ gebe sein Leben zu einer Erloͤsung fuͤr viele. Vnd Luc. 22. Ich bin vnter euch wie ein Diener. Das ist aber alles vom Stande der Ernidrigung gesaget. Diese Zeit aber vnd Standt der Ernidrigung bis zum todt des Creutzes / hat sein Endschafft erreicht / wie die gantze Schrifft bezeuget. Vnd ist nuhn Christus nach seiner Menschlichen Natur nicht mehr in solchem Stande / sondern er ist erhoͤhet / dz er auch nach seinem Fleisch ein HERR sey vber alle Creaturen / vnd jhme nach seiner Menschlichen Natur alles gegeben sey in seine Handt / vnd alles vnter seine Fuͤsse gethan / nichts ausgenom̃en / dann alleine den / der jm alles vnterthan hat / 1 ad Corinth. 15. Da muͤssen nun alle Creaturen diesen erhoͤhetẽ Christum / der nicht nach seiner Gottheit / sondern nach seiner Menschlichen Natur also erhoͤhet ist / ansehen vnd erkennen / nicht als einen Mitknecht oder gemeinen Menschen / sondern als einen HErrn / der alles in seinen Haͤnden / ja alles vnter seinen Fuͤssen hat / nicht nur nach seiner Goͤttlichen / sondern auch Ob Christus nachseiner an genom̃enẽ mensch lichẽ Natur auch im Staude der Herrligkeit vnser Mitknecht sey.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/125>, abgerufen am 26.11.2024.