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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Sturmius im Vortrab. pag. 26. Antwort auff die fürnemste argumenr / so vom Gegentheil wider die Lehre / von der Anruffung des Fleisches Christi / fürbrachtder Mensch Christus ein wahrer Mensch. Wer aber Religioso cultu, Das ist / Mit der Ehrerbietung / die Gott zustehet / jrgend einen Menschen anbetet oder anruffet / der setzet sein Vertrawen auff jn / den er also anbetet.

Derwegen wer zum Fleisch Christi sein Gebet oder Anruffung richtet / der ist aus Gottes Mundt selbst verflucht.

Dieses Argument fasset eine solche grewliche Gottslästerung in sich / das nicht wunder / ob die Sonne vom Himmel fiel / vnd solche Disputanten mit sampt jren Argumenten verbrennete. Schrecklich ist es zu vernemmen / das sie aus vnuerschampten Freffel den Spruch Ieremiae: Verflucht / etc. dürffen auff das Fleisch Christi oder seine angenommene Menschliche Natur deuten / so doch der Prophet nichts wenigers in gemeldtem Spruch für hat / als eben dieses / das er die jenigen verfluchen wolt / so da Christi Fleisch anbeten. Dann er straffet mit gedachten Worten / wie auch im vorgehenden Text / das Vertrawen auff Menschen / die nichts mehr als Menschen sein / vnnd preiset hergegen das Vertrawen auff Gott / weiter gehet er da nicht.

Das Christi Fleisch ein wahrhafftiges Fleisch / vnd der Mensch Christus ein wahrer Mensch / ist vnzweiffelhafftig / vnd bedarff keines Disputierens. Das aber Christi Fleisch nit soll angebetet werden / oder das / wer es anbete von Hertzen / solle durch Gottes Mundt selbst verflucht sein / ist eine grausame Lästerung / welche der leidige Sathan selbst durch diese Leute außspeyet.

Dann Christi Fleisch von deswegen / das es mit dem Sohn Gottes in eine vnzertrennliche Person vereinigt / vnd sein eigen Fleisch vnd Tempel worden / in alle Wege sol vnd mus von allen Creaturen / in der persönlichen Vereinigung / vnd vmb desselben willen / angebetet werden / wie droben aus der Schrifft vnd der Vätter Sprüchen vnwidersprechlich erwiesen. Wöllen nur ein Sprüchlein Athanasij ex orat 5. contra Arrianos anziehen / dadurch dieses argumentum richtig erkläret vnd verantwortet wird.

Sturmius im Vortrab. pag. 26. Antwort auff die fuͤrnemste argumẽr / so vom Gegentheil wider die Lehre / von der Anruffung des Fleisches Christi / fuͤrbrachtder Mensch Christus ein wahrer Mensch. Wer aber Religioso cultu, Das ist / Mit der Ehrerbietung / die Gott zustehet / jrgend einen Menschen anbetet oder anruffet / der setzet sein Vertrawen auff jn / den er also anbetet.

Derwegen wer zum Fleisch Christi sein Gebet oder Anruffung richtet / der ist aus Gottes Mundt selbst verflucht.

Dieses Argument fasset eine solche grewliche Gottslaͤsterung in sich / das nicht wunder / ob die Sonne vom Him̃el fiel / vñ solche Disputanten mit sampt jren Argumenten verbrennete. Schrecklich ist es zu vernemmen / das sie aus vnuerschampten Freffel den Spruch Ieremiae: Verflucht / etc. duͤrffen auff das Fleisch Christi oder seine angenommene Menschliche Natur deuten / so doch der Prophet nichts wenigers in gemeldtem Spruch fuͤr hat / als eben dieses / das er die jenigen verfluchen wolt / so da Christi Fleisch anbeten. Dann er straffet mit gedachten Worten / wie auch im vorgehenden Text / das Vertrawen auff Menschen / die nichts mehr als Menschen sein / vnnd preiset hergegen das Vertrawen auff Gott / weiter gehet er da nicht.

Das Christi Fleisch ein wahrhafftiges Fleisch / vnd der Mensch Christus ein wahrer Mensch / ist vnzweiffelhafftig / vnd bedarff keines Disputierens. Das aber Christi Fleisch nit soll angebetet werden / oder das / wer es anbete von Hertzen / solle durch Gottes Mundt selbst verflucht sein / ist eine grausame Laͤsterung / welche der leidige Sathan selbst durch diese Leute außspeyet.

Dann Christi Fleisch von deswegen / das es mit dem Sohn Gottes in eine vnzertrennliche Person vereinigt / vnd sein eigen Fleisch vnd Tempel worden / in alle Wege sol vnd mus von allen Creaturen / in der persoͤnlichen Vereinigung / vnd vmb desselben willen / angebetet werdẽ / wie droben aus der Schrifft vñ der Vaͤtter Spruͤchen vnwidersprechlich erwiesen. Woͤllen nur ein Spruͤchlein Athanasij ex orat 5. contra Arrianos anziehen / dadurch dieses argumentum richtig erklaͤret vnd verantwortet wird.

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[0110] der Mensch Christus ein wahrer Mensch. Wer aber Religioso cultu, Das ist / Mit der Ehrerbietung / die Gott zustehet / jrgend einen Menschen anbetet oder anruffet / der setzet sein Vertrawen auff jn / den er also anbetet. Sturmius im Vortrab. pag. 26. Antwort auff die fuͤrnemste argumẽr / so vom Gegentheil wider die Lehre / von der Anruffung des Fleisches Christi / fuͤrbracht Derwegen wer zum Fleisch Christi sein Gebet oder Anruffung richtet / der ist aus Gottes Mundt selbst verflucht. Dieses Argument fasset eine solche grewliche Gottslaͤsterung in sich / das nicht wunder / ob die Sonne vom Him̃el fiel / vñ solche Disputanten mit sampt jren Argumenten verbrennete. Schrecklich ist es zu vernemmen / das sie aus vnuerschampten Freffel den Spruch Ieremiae: Verflucht / etc. duͤrffen auff das Fleisch Christi oder seine angenommene Menschliche Natur deuten / so doch der Prophet nichts wenigers in gemeldtem Spruch fuͤr hat / als eben dieses / das er die jenigen verfluchen wolt / so da Christi Fleisch anbeten. Dann er straffet mit gedachten Worten / wie auch im vorgehenden Text / das Vertrawen auff Menschen / die nichts mehr als Menschen sein / vnnd preiset hergegen das Vertrawen auff Gott / weiter gehet er da nicht. Das Christi Fleisch ein wahrhafftiges Fleisch / vnd der Mensch Christus ein wahrer Mensch / ist vnzweiffelhafftig / vnd bedarff keines Disputierens. Das aber Christi Fleisch nit soll angebetet werden / oder das / wer es anbete von Hertzen / solle durch Gottes Mundt selbst verflucht sein / ist eine grausame Laͤsterung / welche der leidige Sathan selbst durch diese Leute außspeyet. Dann Christi Fleisch von deswegen / das es mit dem Sohn Gottes in eine vnzertrennliche Person vereinigt / vnd sein eigen Fleisch vnd Tempel worden / in alle Wege sol vnd mus von allen Creaturen / in der persoͤnlichen Vereinigung / vnd vmb desselben willen / angebetet werdẽ / wie droben aus der Schrifft vñ der Vaͤtter Spruͤchen vnwidersprechlich erwiesen. Woͤllen nur ein Spruͤchlein Athanasij ex orat 5. contra Arrianos anziehen / dadurch dieses argumentum richtig erklaͤret vnd verantwortet wird.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/110>, abgerufen am 25.11.2024.