Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Gottes ist) alleine durch Persönliche vereinigung / nicht aber durch exaequation, oder gleichmachung der Menscheit mit der Gottheit / vnd derselben eigenschafften / der angenommenen Menschlichen Natur mitgetheilet ist / So bleibt dennoch fest vnd vnbeweglich / das solche Persönliche mitgetheilte Gottheit vnd ewige gewalt / vnd andere Göttliche eigenschafften keins wegs vom blossen Titel vnd Nahmen / sondern von der that vnd warheit selbst zuverstehen sein. Denn die wesentliche Gottheit selbst / hat sich mit allen jhren eigenschafften vnd wirckungen warhafftig vnd mit der that vereiniget mit der angenommenen Menscheit. Daher diese Regel bey den Alten recht gebraucht wird / Quidquid filio Dei conuenit per naturam: conuenit filio hominis per gratiam, videlicet vnionis.

Darumb wir hiermit diesen trotzigen vnd vbermutigen Theologen Ihren trotz wiederumb zu hause schicken / vnd wenn jr bekentniß bestehen soll / vermanen wir sie / das sie mit gebührlichem vnterschied erkleren wollen / WAS das jenige sey / das Christo in der zeit gegeben wird / vnd AVFF was ordnung ein jedes der Person des Mitlers / vnd der Menscheit Christi gegeben sey / vnd das sie fein außdrücklich die Vbiquistischen Paradoxa, darüber eigentlich der streit ist / verwerffen.

Das sie weiter schreiben / Der HErr Christus spricht / Mir / dz ist / wie es Lutherus recht erkleret hat / Mir nach meiner Menscheit ist in der zeit ewige gewalt Gottes gegeben / vnd ich habe sie nach meiner Menscheit empfangen / Erinnern wir sie abermahls zum vberfluß / das sie die Brillen recht auffsetzen / vnd in dem Contextu Lutheri sehen wöllen / das er solchen spruch Matth. 28. wie auch Matth. 11. Alles ist mir vom Vater gegeben / Vnd was er zu derselben erklerung von Christo nach seiner Menscheit sagt / Alles dahin vnd zu diesem ende anziehe / das er bestetige vnd erweise / das er zuvorn gesagt hat / Von den augenblick an / da Gottheit vnd Menscheit ist vereinigt in eine Person / da ist vnd heist der Mensch Marien Sohn Allmechtiger ewiger Gott / DER ewig gewalt hat / vnd alles geschaffen vnd erhelt / etc.

Gottes ist) alleine durch Persönliche vereinigũg / nicht aber durch exaequation, oder gleichmachung der Menscheit mit der Gottheit / vnd derselben eigenschafften / der angenommenen Menschlichẽ Natur mitgetheilet ist / So bleibt dennoch fest vñ vnbeweglich / das solche Persönliche mitgetheilte Gottheit vnd ewige gewalt / vnd andere Göttliche eigenschafften keins wegs vom blossen Titel vnd Nahmen / sondern von der that vnd warheit selbst zuverstehen sein. Denn die wesentliche Gottheit selbst / hat sich mit allen jhren eigenschafften vnd wirckungen warhafftig vnd mit der that vereiniget mit der angenommenen Menscheit. Daher diese Regel bey den Alten recht gebraucht wird / Quidquid filio Dei conuenit per naturam: conuenit filio hominis per gratiam, videlicet vnionis.

Darumb wir hiermit diesen trotzigen vnd vbermutigen Theologen Ihren trotz wiederumb zu hause schicken / vnd wenn jr bekentniß bestehen soll / vermanen wir sie / das sie mit gebührlichem vnterschied erkleren wollen / WAS das jenige sey / das Christo in der zeit gegeben wird / vnd AVFF was ordnung ein jedes der Person des Mitlers / vnd der Menscheit Christi gegeben sey / vnd das sie fein außdrücklich die Vbiquistischen Paradoxa, darüber eigentlich der streit ist / verwerffen.

Das sie weiter schreiben / Der HErr Christus spricht / Mir / dz ist / wie es Lutherus recht erkleret hat / Mir nach meiner Menscheit ist in der zeit ewige gewalt Gottes gegeben / vñ ich habe sie nach meiner Menscheit empfangen / Erinnern wir sie abermahls zum vberfluß / das sie die Brillen recht auffsetzen / vnd in dem Contextu Lutheri sehen wöllen / das er solchen spruch Matth. 28. wie auch Matth. 11. Alles ist mir vom Vater gegeben / Vnd was er zu derselben erklerung von Christo nach seiner Menscheit sagt / Alles dahin vnd zu diesem ende anziehe / das er bestetige vnd erweise / das er zuvorn gesagt hat / Von dẽ augenblick an / da Gottheit vnd Menscheit ist vereinigt in eine Person / da ist vnd heist der Mensch Marien Sohn Allmechtiger ewiger Gott / DER ewig gewalt hat / vnd alles geschaffen vnd erhelt / etc.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0096"/>
Gottes ist) alleine durch Persönliche                          vereinigu&#x0303;g / nicht aber durch exaequation, oder gleichmachung                      der Menscheit mit der Gottheit / vnd derselben eigenschafften / der angenommenen                          Menschliche&#x0303; Natur mitgetheilet ist / So bleibt dennoch fest                          vn&#x0303; vnbeweglich / das solche Persönliche mitgetheilte Gottheit                      vnd ewige gewalt / vnd andere Göttliche eigenschafften keins wegs vom blossen                      Titel vnd Nahmen / sondern von der that vnd warheit selbst zuverstehen sein.                      Denn die wesentliche Gottheit selbst / hat sich mit allen jhren eigenschafften                      vnd wirckungen warhafftig vnd mit der that vereiniget mit der angenommenen                      Menscheit. Daher diese Regel bey den Alten recht gebraucht wird / Quidquid filio                      Dei conuenit per naturam: conuenit filio hominis per gratiam, videlicet                      vnionis.</p>
        <p>Darumb wir hiermit diesen trotzigen vnd vbermutigen Theologen Ihren trotz                      wiederumb zu hause schicken / vnd wenn jr bekentniß bestehen soll / vermanen wir                      sie / das sie mit gebührlichem vnterschied erkleren wollen / WAS das jenige sey                      / das Christo in der zeit gegeben wird / vnd AVFF was ordnung ein jedes der                      Person des Mitlers / vnd der Menscheit Christi gegeben sey / vnd das sie fein                      außdrücklich die Vbiquistischen Paradoxa, darüber eigentlich der streit ist /                      verwerffen.</p>
        <p>Das sie weiter schreiben / Der HErr Christus spricht / Mir / dz ist / wie es                      Lutherus recht erkleret hat / Mir nach meiner Menscheit ist in der zeit ewige                      gewalt Gottes gegeben / vn&#x0303; ich habe sie nach meiner Menscheit                      empfangen / Erinnern wir sie abermahls zum vberfluß / das sie die Brillen recht                      auffsetzen / vnd in dem Contextu Lutheri sehen wöllen / das er solchen spruch                      Matth. 28. wie auch Matth. 11. Alles ist mir vom Vater gegeben / Vnd was er zu                      derselben erklerung von Christo nach seiner Menscheit sagt / Alles dahin vnd zu                      diesem ende anziehe / das er bestetige vnd erweise / das er zuvorn gesagt hat /                      Von de&#x0303; augenblick an / da Gottheit vnd Menscheit ist vereinigt in                      eine Person / da ist vnd heist der Mensch Marien Sohn Allmechtiger ewiger Gott / <hi rendition="#i">DER</hi> ewig gewalt hat / vnd alles geschaffen vnd                      erhelt / etc.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0096] Gottes ist) alleine durch Persönliche vereinigũg / nicht aber durch exaequation, oder gleichmachung der Menscheit mit der Gottheit / vnd derselben eigenschafften / der angenommenen Menschlichẽ Natur mitgetheilet ist / So bleibt dennoch fest vñ vnbeweglich / das solche Persönliche mitgetheilte Gottheit vnd ewige gewalt / vnd andere Göttliche eigenschafften keins wegs vom blossen Titel vnd Nahmen / sondern von der that vnd warheit selbst zuverstehen sein. Denn die wesentliche Gottheit selbst / hat sich mit allen jhren eigenschafften vnd wirckungen warhafftig vnd mit der that vereiniget mit der angenommenen Menscheit. Daher diese Regel bey den Alten recht gebraucht wird / Quidquid filio Dei conuenit per naturam: conuenit filio hominis per gratiam, videlicet vnionis. Darumb wir hiermit diesen trotzigen vnd vbermutigen Theologen Ihren trotz wiederumb zu hause schicken / vnd wenn jr bekentniß bestehen soll / vermanen wir sie / das sie mit gebührlichem vnterschied erkleren wollen / WAS das jenige sey / das Christo in der zeit gegeben wird / vnd AVFF was ordnung ein jedes der Person des Mitlers / vnd der Menscheit Christi gegeben sey / vnd das sie fein außdrücklich die Vbiquistischen Paradoxa, darüber eigentlich der streit ist / verwerffen. Das sie weiter schreiben / Der HErr Christus spricht / Mir / dz ist / wie es Lutherus recht erkleret hat / Mir nach meiner Menscheit ist in der zeit ewige gewalt Gottes gegeben / vñ ich habe sie nach meiner Menscheit empfangen / Erinnern wir sie abermahls zum vberfluß / das sie die Brillen recht auffsetzen / vnd in dem Contextu Lutheri sehen wöllen / das er solchen spruch Matth. 28. wie auch Matth. 11. Alles ist mir vom Vater gegeben / Vnd was er zu derselben erklerung von Christo nach seiner Menscheit sagt / Alles dahin vnd zu diesem ende anziehe / das er bestetige vnd erweise / das er zuvorn gesagt hat / Von dẽ augenblick an / da Gottheit vnd Menscheit ist vereinigt in eine Person / da ist vnd heist der Mensch Marien Sohn Allmechtiger ewiger Gott / DER ewig gewalt hat / vnd alles geschaffen vnd erhelt / etc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/96
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/96>, abgerufen am 17.05.2024.