Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.XXX. Fol. 65. b. Bekennen sie / das warhafftig ein vnderscheid sey vnd bleybe zwischen den eusserlichen gnaden zeichen oder Elementen Brods vnd Weins vnd dem leib vnd blut Christi / wenn ein jedes für sich selbst / auch in der Sacramentlichen vereinigung betrachtet wird. In dessen aber vorneinen sie / das es sey eine praedicatio homonyma et figurata wenn Christus sagt / das Brod ist mein leib / der Kelch ist das Newe Testament / da je nicht eigentlich / regulariter, oder Synonyme, wie mans in schulen nennt / der Leib Christi dem Brod / oder das Neuwe vnd ewige Testament dem Kelch zugelegt wird / sonst würde kein vnderscheid sein / vnd würde wie sie hie reden / Brod nicht Brod / Leib nicht Leib mehr sein / Sondern so es Synonyma vnd Regularis praedicatio were / würde das brod substantialirer oder wesentlicher weiße der Leib Christi sein müßen. XXXI. Fol. 64. lassen sie zu / den spruch Theodoreti. Mystica mystice intelligenda esse. Das man die geheimniß / müsse geheimniß weise verstehen. Item. fol: 68. b. wir lassen gerne zu / sprechen sie / das diese zwey vnterschiedene ding / Sacramentaliter von einander gesagt werden. Vnd abermahls / Es ist vns nicht entgegen / das die praedicatio in den worten des Abendmahls / Sacramentalis genent werde / ja wir nennen sie selbst also / vnd thun solches gerne. In dessen aber leugnen sie zum hefftigsten / das es figürliche reden sein sollen. Was aber hiervon zuhalten / kan man klerer vorstehen / wenn man zu vormeidung aller ambiguitet, darmit kegentheil vnter dem wort Sacramentlich zu spielen pflegt / der alten Scribenten volkommene division in acht nimpt. Omnis praedicatio aut est Synonyma & propria, aut homonyma & impropria. Was nuhn propria vnd Synonyma praedicatio nicht ist / da muß noth halben folgen / das eins von dem andern praedicirt werde Improprie vnd Homonyme / welches anders nichts ist / denn modus praedicationis figuratus. Das sie aber dabey anhangen / als solten wir Fol: 68. b solche figürliche reden setzen / welche die gegenwart des leibs vnd bluts Christi stracks aus dem Abendmahl außschlissen / das ist jhre ertichte vnd vngegründte calumnia. Wie auch zuvorn / dasie schreiben / Wir können die Metonymiam Philippi wie er sie 1. Cor 11. setzet Fol-67. b. XXX. Fol. 65. b. Bekennen sie / das warhafftig ein vnderscheid sey vnd bleybe zwischen den eusserlichen gnaden zeichen oder Elementen Brods vnd Weins vnd dem leib vnd blut Christi / wenn ein jedes für sich selbst / auch in der Sacramentlichen vereinigung betrachtet wird. In dessen aber vorneinen sie / das es sey eine praedicatio homonyma et figurata wenn Christus sagt / das Brod ist mein leib / der Kelch ist das Newe Testament / da je nicht eigentlich / regulariter, oder Synonymè, wie mans in schulen nennt / der Leib Christi dem Brod / oder das Neuwe vnd ewige Testament dem Kelch zugelegt wird / sonst würde kein vnderscheid sein / vnd würde wie sie hie reden / Brod nicht Brod / Leib nicht Leib mehr sein / Sondern so es Synonyma vnd Regularis praedicatio were / würde das brod substantialirer oder wesentlicher weiße der Leib Christi sein müßen. XXXI. Fol. 64. lassen sie zu / den spruch Theodoreti. Mystica mysticè intelligenda esse. Das man die geheimniß / müsse geheimniß weise verstehen. Item. fol: 68. b. wir lassen gerne zu / sprechen sie / das diese zwey vnterschiedene ding / Sacramentaliter von einander gesagt werden. Vnd abermahls / Es ist vns nicht entgegen / das die praedicatio in den worten des Abendmahls / Sacramentalis genent werde / ja wir nennen sie selbst also / vnd thun solches gerne. In dessen aber leugnen sie zum hefftigsten / das es figürliche reden sein sollen. Was aber hiervon zuhalten / kan man klerer vorstehen / wenn man zu vormeidung aller ambiguitet, darmit kegentheil vnter dem wort Sacramentlich zu spielen pflegt / der alten Scribenten volkommene division in acht nimpt. Omnis praedicatio aut est Synonyma & propria, aut homonyma & impropria. Was nuhn propria vnd Synonyma praedicatio nicht ist / da muß noth halben folgen / das eins von dem andern praedicirt werde Impropriè vnd Homonymè / welches anders nichts ist / denn modus praedicationis figuratus. Das sie aber dabey anhangen / als solten wir Fol: 68. b solche figürliche reden setzen / welche die gegenwart des leibs vnd bluts Christi stracks aus dem Abendmahl außschlissen / das ist jhre ertichte vñ vngegründte calumnia. Wie auch zuvorn / dasie schreiben / Wir können die Metonymiam Philippi wie er sie 1. Cor 11. setzet Fol-67. b. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0287"/> </div> <div> <head>XXX.<lb/></head> <p><hi rendition="#i">Fol. 65. b.</hi> Bekennen sie / das warhafftig ein vnderscheid sey vnd bleybe zwischen den eusserlichen gnaden zeichen oder Elementen Brods vnd Weins vnd dem leib vnd blut Christi / wenn ein jedes für sich selbst / auch in der Sacramentlichen vereinigung betrachtet wird. 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XXX.
Fol. 65. b. Bekennen sie / das warhafftig ein vnderscheid sey vnd bleybe zwischen den eusserlichen gnaden zeichen oder Elementen Brods vnd Weins vnd dem leib vnd blut Christi / wenn ein jedes für sich selbst / auch in der Sacramentlichen vereinigung betrachtet wird. In dessen aber vorneinen sie / das es sey eine praedicatio homonyma et figurata wenn Christus sagt / das Brod ist mein leib / der Kelch ist das Newe Testament / da je nicht eigentlich / regulariter, oder Synonymè, wie mans in schulen nennt / der Leib Christi dem Brod / oder das Neuwe vnd ewige Testament dem Kelch zugelegt wird / sonst würde kein vnderscheid sein / vnd würde wie sie hie reden / Brod nicht Brod / Leib nicht Leib mehr sein / Sondern so es Synonyma vnd Regularis praedicatio were / würde das brod substantialirer oder wesentlicher weiße der Leib Christi sein müßen.
XXXI.
Fol. 64. lassen sie zu / den spruch Theodoreti. Mystica mysticè intelligenda esse. Das man die geheimniß / müsse geheimniß weise verstehen. Item. fol: 68. b. wir lassen gerne zu / sprechen sie / das diese zwey vnterschiedene ding / Sacramentaliter von einander gesagt werden. Vnd abermahls / Es ist vns nicht entgegen / das die praedicatio in den worten des Abendmahls / Sacramentalis genent werde / ja wir nennen sie selbst also / vnd thun solches gerne. In dessen aber leugnen sie zum hefftigsten / das es figürliche reden sein sollen. Was aber hiervon zuhalten / kan man klerer vorstehen / wenn man zu vormeidung aller ambiguitet, darmit kegentheil vnter dem wort Sacramentlich zu spielen pflegt / der alten Scribenten volkommene division in acht nimpt. Omnis praedicatio aut est Synonyma & propria, aut homonyma & impropria. Was nuhn propria vnd Synonyma praedicatio nicht ist / da muß noth halben folgen / das eins von dem andern praedicirt werde Impropriè vnd Homonymè / welches anders nichts ist / denn modus praedicationis figuratus. Das sie aber dabey anhangen / als solten wir solche figürliche reden setzen / welche die gegenwart des leibs vnd bluts Christi stracks aus dem Abendmahl außschlissen / das ist jhre ertichte vñ vngegründte calumnia. Wie auch zuvorn / dasie schreiben / Wir können die Metonymiam Philippi wie er sie 1. Cor 11. setzet
Fol: 68. b
Fol-67. b.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/287>, abgerufen am 16.02.2025. |