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Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

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raum vnd ort / sondern der Glaubigen Seele gegenwertig ist dermassen / das er vns nicht neher noch krefftiger gegenwertig sein kündte / Sintemal diese gegenwart machet / das er auch nach dem fleisch in vns / vnd wir jhn jhme Ewig sein vnd leben.

Diß meinet Cyrillus da er Lib. 10. & 11. in Johan: schreibt von der participatione naturali vnd von der coniunctione vnd unione, die Christus mit vns machet corporaliter, das ist / wie ers selbst außleget / Fol. 25.Corporis sui untone et participatione, Welches diese Theologen wol stuckweiß alhter anziehen / Aber Cyrilli meinung gar nicht erreichen / Denn sie daraus eine absolutam praesentiam corporis in his terris erzwingen wollen / welche Cyrillus so ernstlich zuvorn wideriegt hat.

Dagegen dieser alte vnd löbliche Scribent allein dauon redt / wie wir durch den Glauben nicht allein mit der Gottheit / sondern auch mit der Menscheit Christi müssen vereiniget vnd verbunden werden / wie ein Rebe mit seinem lebendmachendem Weinstock / vnd die gliedmassen des Leibs mit jhrem Haupt. Vnd ist doch des orts vnd stedte halben / weder die Wurtzel des Weinstocks in den reben / noch das Haupt in den henden oder füssen oder in den andern gliedtmassen des leibs.

Fol. 25.

Wie fein auch dieser Theologen glosse mit dem von vns angezogenem loco August: ex tract: 50. in Iohan: vbereinkomme / weiset der augenschein / Sie tichten jhnen newe monstra verborum, Sagen von einer STERBLICHEN gegenwart / vnd das man ia sehe / wie sie jhnen mit dieser newerung in reden selbst wollgefallen / So wiederholen sie es im latein / heissen es praesentiam mortalem. Gehet jhnen eben / als jhenem Schulmeister / der hatte gehöret / das es ein schöner spruch were [fremdsprachliches Material], kündte aber nicht viel von grichischer oder latinischer sprach / drumb vorkert ers bey seinen schulern / vnd hiesse es Nothi soluton, vnd weil es frembd vnd seltzam lauthet / da mit ers seinen vnwissenden Discipeln einreden möchte / Ey wie ein schön latein ist es? sprach er.

Also lassen sich diese Theologen auch bedüncken / Es sey

raum vnd ort / sondern der Glaubigen Seele gegenwertig ist dermassen / das er vns nicht neher noch krefftiger gegenwertig sein kündte / Sintemal diese gegenwart machet / das er auch nach dem fleisch in vns / vnd wir jhn jhme Ewig sein vnd leben.

Diß meinet Cyrillus da er Lib. 10. & 11. in Johan: schreibt von der participatione naturali vnd von der coniunctione vnd unione, die Christus mit vns machet corporaliter, das ist / wie ers selbst außleget / Fol. 25.Corporis sui untone et participatione, Welches diese Theologen wol stuckweiß alhter anziehen / Aber Cyrilli meinung gar nicht erreichen / Denn sie daraus eine absolutam praesentiam corporis in his terris erzwingen wollen / welche Cyrillus so ernstlich zuvorn wideriegt hat.

Dagegen dieser alte vnd löbliche Scribent allein dauon redt / wie wir durch den Glauben nicht allein mit der Gottheit / sondern auch mit der Menscheit Christi müssen vereiniget vnd verbunden werden / wie ein Rebe mit seinem lebendmachendem Weinstock / vnd die gliedmassen des Leibs mit jhrem Haupt. Vnd ist doch des orts vnd stedte halben / weder die Wurtzel des Weinstocks in den reben / noch das Haupt in den henden oder füssen oder in den andern gliedtmassen des leibs.

Fol. 25.

Wie fein auch dieser Theologen glosse mit dem von vns angezogenem loco August: ex tract: 50. in Iohan: vbereinkomme / weiset der augenschein / Sie tichten jhnen newe monstra verborum, Sagen von einer STERBLICHEN gegenwart / vnd das man ia sehe / wie sie jhnen mit dieser newerung in reden selbst wollgefallen / So wiederholen sie es im latein / heissen es praesentiam mortalem. Gehet jhnen eben / als jhenem Schulmeister / der hatte gehöret / das es ein schöner spruch were [fremdsprachliches Material], kündte aber nicht viel von grichischer oder latinischer sprach / drumb vorkert ers bey seinen schulern / vnd hiesse es Nothi soluton, vnd weil es frembd vnd seltzam lauthet / da mit ers seinen vnwissenden Discipeln einreden möchte / Ey wie ein schön latein ist es? sprach er.

Also lassen sich diese Theologen auch bedüncken / Es sey

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[0136] raum vnd ort / sondern der Glaubigen Seele gegenwertig ist dermassen / das er vns nicht neher noch krefftiger gegenwertig sein kündte / Sintemal diese gegenwart machet / das er auch nach dem fleisch in vns / vnd wir jhn jhme Ewig sein vnd leben. Diß meinet Cyrillus da er Lib. 10. & 11. in Johan: schreibt von der participatione naturali vnd von der coniunctione vnd unione, die Christus mit vns machet corporaliter, das ist / wie ers selbst außleget / Corporis sui untone et participatione, Welches diese Theologen wol stuckweiß alhter anziehen / Aber Cyrilli meinung gar nicht erreichen / Denn sie daraus eine absolutam praesentiam corporis in his terris erzwingen wollen / welche Cyrillus so ernstlich zuvorn wideriegt hat. Fol. 25. Dagegen dieser alte vnd löbliche Scribent allein dauon redt / wie wir durch den Glauben nicht allein mit der Gottheit / sondern auch mit der Menscheit Christi müssen vereiniget vnd verbunden werden / wie ein Rebe mit seinem lebendmachendem Weinstock / vnd die gliedmassen des Leibs mit jhrem Haupt. Vnd ist doch des orts vnd stedte halben / weder die Wurtzel des Weinstocks in den reben / noch das Haupt in den henden oder füssen oder in den andern gliedtmassen des leibs. Wie fein auch dieser Theologen glosse mit dem von vns angezogenem loco August: ex tract: 50. in Iohan: vbereinkomme / weiset der augenschein / Sie tichten jhnen newe monstra verborum, Sagen von einer STERBLICHEN gegenwart / vnd das man ia sehe / wie sie jhnen mit dieser newerung in reden selbst wollgefallen / So wiederholen sie es im latein / heissen es praesentiam mortalem. Gehet jhnen eben / als jhenem Schulmeister / der hatte gehöret / das es ein schöner spruch were _ , kündte aber nicht viel von grichischer oder latinischer sprach / drumb vorkert ers bey seinen schulern / vnd hiesse es Nothi soluton, vnd weil es frembd vnd seltzam lauthet / da mit ers seinen vnwissenden Discipeln einreden möchte / Ey wie ein schön latein ist es? sprach er. Also lassen sich diese Theologen auch bedüncken / Es sey

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/136>, abgerufen am 24.11.2024.