Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.diesen oder jhenem / an etlichen oder allen orten zugleich vnd auff ein mahl / vbernatürlicher / vnsichtbarer / vnempfindtlicher / vnreumlicher weiße. So hat auch die Kirche Gottes / ehe dann die Vbiquisten entstanden / nie nichts davon gewisst / gelert / oder geglaubt. Vnd ob woll die verklerten leib aller schwacheit entnommen / So zeugt doch der HERR Christus auch / nach der Aufferstehung vnd vorklerung / das er kein Geist worden sey / Sondern habe Fleisch vnd Bein / werde gesehen / gefület / vnd betastet. Derwegen das abwesen seines leibs zuvorstehen ist / Nicht allein (wie diese Theologen allhie reden) nach art vnd weise dieser zerstörlichen welt / vnd nach art vnd weise eines Natürlichen leibs in diesem leben / Sondern auch nach art vnd weise der andern welt / in welcher die Clarificirten leibe (als auch vnsere leib nach der aufferstehung / dem verklärtem Leib Christi werden gleichformig sein) dennoch jhre gewisse proportion vnd vnderscheid der glidmassen / vnd jhre circumscriptionem, lenge vnd breite haben vnd behalten / vnd demnach so viel die Substantz des leibs anlanget / nicht auff eine zeit an vielen oder allen orten wesentlich zugleich sein werden. Dieses abwesen des Leibs Christi aber nach der eigenschafft seiner warhafften vnwandelbarn Menscheit / benimpt der tröstlichen vnd heilsamen gegenwart vnd gemeinschafft des Leibs Christi mit vns im glauben / weder für oder nach der verklerung gar miteinander nichts / hebt seine zusage von seiner gegenwart bey seiner Kirchen vnd Abentmal nicht auff. Denn es sch leust sich gar nicht (wie diese Theologi mit vnwarheit tichten / als solten etliche also schliessen) Christus ist mitFol. 24. seinem leib / nach art dieser oder kunfftiger welt / reumlicher / begreifflicher / sichtbarer weise nicht mehr bey vns auff Erden. Ergo, So ist er mit seinem leib / oder nach seiner Menscheit gar auff keinerley weise oder durch auß nicht bey seiner Kirchen / vnd Abendmal / so hie auff Erden sind vnd gehalten werden. diesen oder jhenem / an etlichen oder allen orten zugleich vnd auff ein mahl / vbernatürlicher / vnsichtbarer / vnempfindtlicher / vnreumlicher weiße. So hat auch die Kirche Gottes / ehe dann die Vbiquisten entstanden / nie nichts davon gewisst / gelert / oder geglaubt. Vnd ob woll die verklerten leib aller schwacheit entnommen / So zeugt doch der HERR Christus auch / nach der Aufferstehung vnd vorklerung / das er kein Geist worden sey / Sondern habe Fleisch vnd Bein / werde gesehen / gefület / vnd betastet. Derwegen das abwesen seines leibs zuvorstehen ist / Nicht allein (wie diese Theologen allhie reden) nach art vnd weise dieser zerstörlichen welt / vnd nach art vnd weise eines Natürlichen leibs in diesem leben / Sondern auch nach art vnd weise der andern welt / in welcher die Clarificirten leibe (als auch vnsere leib nach der aufferstehung / dem verklärtem Leib Christi werden gleichformig sein) dennoch jhre gewisse proportion vnd vnderscheid der glidmassen / vnd jhre circumscriptionem, lenge vnd breite haben vnd behalten / vnd demnach so viel die Substantz des leibs anlanget / nicht auff eine zeit an vielen oder allen orten wesentlich zugleich sein werden. Dieses abwesen des Leibs Christi aber nach der eigenschafft seiner warhafften vnwandelbarn Menscheit / benimpt der tröstlichen vnd heilsamen gegenwart vnd gemeinschafft des Leibs Christi mit vns im glauben / weder für oder nach der verklerung gar miteinander nichts / hebt seine zusage von seiner gegenwart bey seiner Kirchen vnd Abentmal nicht auff. Denn es sch leust sich gar nicht (wie diese Theologi mit vnwarheit tichten / als solten etliche also schliessen) Christus ist mitFol. 24. seinem leib / nach art dieser oder kunfftiger welt / reumlicher / begreifflicher / sichtbarer weise nicht mehr bey vns auff Erden. Ergo, So ist er mit seinem leib / oder nach seiner Menscheit gar auff keinerley weise oder durch auß nicht bey seiner Kirchen / vnd Abendmal / so hie auff Erden sind vnd gehalten werden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0131"/> diesen oder jhenem / an etlichen oder allen orten zugleich vnd auff ein mahl / vbernatürlicher / vnsichtbarer / vnempfindtlicher / vnreumlicher weiße. So hat auch die Kirche Gottes / ehe dann die Vbiquisten entstanden / nie nichts davon gewisst / gelert / oder geglaubt.</p> <p>Vnd ob woll die verklerten leib aller schwacheit entnommen / So zeugt doch der HERR Christus auch / nach der Aufferstehung vnd vorklerung / das er kein Geist worden sey / Sondern habe Fleisch vnd Bein / werde gesehen / gefület / vnd betastet.</p> <p>Derwegen das abwesen seines leibs zuvorstehen ist / Nicht allein (wie diese Theologen allhie reden) nach art vnd weise dieser zerstörlichen welt / vnd nach art vnd weise eines Natürlichen leibs in diesem leben / Sondern auch nach art vnd weise der andern welt / in welcher die Clarificirten leibe (als auch vnsere leib nach der aufferstehung / dem verklärtem Leib Christi werden gleichformig sein) dennoch jhre gewisse proportion vnd vnderscheid der glidmassen / vnd jhre circumscriptionem, lenge vnd breite haben vnd behalten / vnd demnach so viel die Substantz des leibs anlanget / nicht auff eine zeit an vielen oder allen orten wesentlich zugleich sein werden.</p> <p>Dieses abwesen des Leibs Christi aber nach der eigenschafft seiner warhafften vnwandelbarn Menscheit / benimpt der tröstlichen vnd heilsamen gegenwart vnd gemeinschafft des Leibs Christi mit vns im glauben / weder für oder nach der verklerung gar miteinander nichts / hebt seine zusage von seiner gegenwart bey seiner Kirchen vnd Abentmal nicht auff.</p> <p>Denn es sch leust sich gar nicht (wie diese Theologi mit vnwarheit tichten / als solten etliche also schliessen) Christus ist mit<note place="right">Fol. 24.</note> seinem leib / nach art dieser oder kunfftiger welt / reumlicher / begreifflicher / sichtbarer weise nicht mehr bey vns auff Erden.</p> <p>Ergo, So ist er mit seinem leib / oder nach seiner Menscheit gar auff keinerley weise oder durch auß nicht bey seiner Kirchen / vnd Abendmal / so hie auff Erden sind vnd gehalten werden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0131]
diesen oder jhenem / an etlichen oder allen orten zugleich vnd auff ein mahl / vbernatürlicher / vnsichtbarer / vnempfindtlicher / vnreumlicher weiße. So hat auch die Kirche Gottes / ehe dann die Vbiquisten entstanden / nie nichts davon gewisst / gelert / oder geglaubt.
Vnd ob woll die verklerten leib aller schwacheit entnommen / So zeugt doch der HERR Christus auch / nach der Aufferstehung vnd vorklerung / das er kein Geist worden sey / Sondern habe Fleisch vnd Bein / werde gesehen / gefület / vnd betastet.
Derwegen das abwesen seines leibs zuvorstehen ist / Nicht allein (wie diese Theologen allhie reden) nach art vnd weise dieser zerstörlichen welt / vnd nach art vnd weise eines Natürlichen leibs in diesem leben / Sondern auch nach art vnd weise der andern welt / in welcher die Clarificirten leibe (als auch vnsere leib nach der aufferstehung / dem verklärtem Leib Christi werden gleichformig sein) dennoch jhre gewisse proportion vnd vnderscheid der glidmassen / vnd jhre circumscriptionem, lenge vnd breite haben vnd behalten / vnd demnach so viel die Substantz des leibs anlanget / nicht auff eine zeit an vielen oder allen orten wesentlich zugleich sein werden.
Dieses abwesen des Leibs Christi aber nach der eigenschafft seiner warhafften vnwandelbarn Menscheit / benimpt der tröstlichen vnd heilsamen gegenwart vnd gemeinschafft des Leibs Christi mit vns im glauben / weder für oder nach der verklerung gar miteinander nichts / hebt seine zusage von seiner gegenwart bey seiner Kirchen vnd Abentmal nicht auff.
Denn es sch leust sich gar nicht (wie diese Theologi mit vnwarheit tichten / als solten etliche also schliessen) Christus ist mit seinem leib / nach art dieser oder kunfftiger welt / reumlicher / begreifflicher / sichtbarer weise nicht mehr bey vns auff Erden.
Fol. 24. Ergo, So ist er mit seinem leib / oder nach seiner Menscheit gar auff keinerley weise oder durch auß nicht bey seiner Kirchen / vnd Abendmal / so hie auff Erden sind vnd gehalten werden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |