Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.nach der Menscheit / bedarff nicht einer vbiquitet in allen Creaturen / noch einer leiblichen darstellung in den Heiligen Symbolen des Abentmals / noch einer vormischung der Menscheit Christi nach jhrer Substantz mit vnsern leiben / noch einiger auffhebung des Artickels / Auffgefahren gehn Himmel / oder vorenderung vnd ablegung der wesentlichen eigenschafften des Leibs Christi / weder auff jrdische / noch Himlische / weder auff Natürliche noch Vbernatürliche weise / wie mit solchen glöslein die Vbiquisten gerne wolten jhre Vbiquitet bementelen / Sondern geschiehet durch glauben / deme alles / was auch der stedte vnd orths halben abwesent ist / Dennoch auffs aller gewisseste gegenwertig ist / in krafft vnd wirckung des Heiligen Geists / welcher das bandt ist der geheimen vorbündtniß vnd voreinigung zwischen vns vnd dem Herrn Christo auch nach seiner Menscheit / Darumb S. Paulus sagt / Christus wohne durch den Glauben in vnsern Hertzen Eph: 3. vnd wer dem Herrn anhanget / der sey ein Geist mit jhm 1. Corint: 6. Diß haben wir genennet die art vnd weisse des Himlischen vnd Geistlichen Reichs Christi / nach welcher wir Christum auch nach der Menscheit nicht allein bey vnd mitten vnder vns / sondern auch in vns gegenwertig vnd wonend haben. Diese Theologen aber sind mit den Vbiquistischen phantaseien so gar eingenommen / vnd in der lehr von Geistlichem vnd Himlischen reich Christi so vnerfahren / das sie meinen es sein Contradictoria oder widerwertige ding / wann die schrifft vnd alle rechtgleubige Scribenten / vnd wir mit jhnen / beydes bezeugen. Erstlich das Christus auch nach der Menscheit / vns gegenwertig sey / vnd bey vns bleybe nach art vnd weiß seines Geistlichen Reichs / welches in diesem leben im Glauben vnd krafft des Heiligen Geists bestehet. Nachmals / das dennoch die Menscheit Christi nach jhrer Substantz den Himmel nicht vorlasse. Auch mit jhrem Fleisch vnd Bein / alle stedt vnd orth im Himmel vnd auff Erden / vnd aller glaubigen leibe nicht erfülle. nach der Menscheit / bedarff nicht einer vbiquitet in allen Creaturen / noch einer leiblichen darstellung in den Heiligen Symbolen des Abentmals / noch einer vormischung der Menscheit Christi nach jhrer Substantz mit vnsern leiben / noch einiger auffhebung des Artickels / Auffgefahren gehn Himmel / oder vorenderung vnd ablegung der wesentlichen eigenschafften des Leibs Christi / weder auff jrdische / noch Himlische / weder auff Natürliche noch Vbernatürliche weise / wie mit solchen glöslein die Vbiquisten gerne wolten jhre Vbiquitet bementelen / Sondern geschiehet durch glauben / deme alles / was auch der stedte vnd orths halben abwesent ist / Dennoch auffs aller gewisseste gegenwertig ist / in krafft vnd wirckung des Heiligen Geists / welcher das bandt ist der geheimen vorbündtniß vnd voreinigung zwischen vns vnd dem Herrn Christo auch nach seiner Menscheit / Darumb S. Paulus sagt / Christus wohne durch den Glauben in vnsern Hertzen Eph: 3. vnd wer dem Herrn anhanget / der sey ein Geist mit jhm 1. Corint: 6. Diß haben wir genennet die art vnd weisse des Himlischen vnd Geistlichen Reichs Christi / nach welcher wir Christum auch nach der Menscheit nicht allein bey vnd mitten vnder vns / sondern auch in vns gegenwertig vnd wonend haben. Diese Theologen aber sind mit den Vbiquistischen phantaseien so gar eingenommen / vnd in der lehr von Geistlichem vnd Himlischen reich Christi so vnerfahren / das sie meinen es sein Contradictoria oder widerwertige ding / wann die schrifft vnd alle rechtgleubige Scribenten / vnd wir mit jhnen / beydes bezeugen. Erstlich das Christus auch nach der Menscheit / vns gegenwertig sey / vnd bey vns bleybe nach art vnd weiß seines Geistlichen Reichs / welches in diesem leben im Glauben vnd krafft des Heiligen Geists bestehet. Nachmals / das dennoch die Menscheit Christi nach jhrer Substantz den Himmel nicht vorlasse. 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nach der Menscheit / bedarff nicht einer vbiquitet in allen Creaturen / noch einer leiblichen darstellung in den Heiligen Symbolen des Abentmals / noch einer vormischung der Menscheit Christi nach jhrer Substantz mit vnsern leiben / noch einiger auffhebung des Artickels / Auffgefahren gehn Himmel / oder vorenderung vnd ablegung der wesentlichen eigenschafften des Leibs Christi / weder auff jrdische / noch Himlische / weder auff Natürliche noch Vbernatürliche weise / wie mit solchen glöslein die Vbiquisten gerne wolten jhre Vbiquitet bementelen / Sondern geschiehet durch glauben / deme alles / was auch der stedte vnd orths halben abwesent ist / Dennoch auffs aller gewisseste gegenwertig ist / in krafft vnd wirckung des Heiligen Geists / welcher das bandt ist der geheimen vorbündtniß vnd voreinigung zwischen vns vnd dem Herrn Christo auch nach seiner Menscheit / Darumb S. Paulus sagt / Christus wohne durch den Glauben in vnsern Hertzen Eph: 3. vnd wer dem Herrn anhanget / der sey ein Geist mit jhm 1. Corint: 6.
Diß haben wir genennet die art vnd weisse des Himlischen vnd Geistlichen Reichs Christi / nach welcher wir Christum auch nach der Menscheit nicht allein bey vnd mitten vnder vns / sondern auch in vns gegenwertig vnd wonend haben.
Diese Theologen aber sind mit den Vbiquistischen phantaseien so gar eingenommen / vnd in der lehr von Geistlichem vnd Himlischen reich Christi so vnerfahren / das sie meinen es sein Contradictoria oder widerwertige ding / wann die schrifft vnd alle rechtgleubige Scribenten / vnd wir mit jhnen / beydes bezeugen. Erstlich das Christus auch nach der Menscheit / vns gegenwertig sey / vnd bey vns bleybe nach art vnd weiß seines Geistlichen Reichs / welches in diesem leben im Glauben vnd krafft des Heiligen Geists bestehet. Nachmals / das dennoch die Menscheit Christi nach jhrer Substantz den Himmel nicht vorlasse. Auch mit jhrem Fleisch vnd Bein / alle stedt vnd orth im Himmel vnd auff Erden / vnd aller glaubigen leibe nicht erfülle.
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