Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1561.oder transsubstantiation je gelehret worden / auch noch nicht gelehret vnd gehalten wird / also werden auch die Leut dahin gewiesen / das sie hierin jhrer vernunfft / oder andern jrrigen fragen nicht raum geben / sondern Göttlicher allmechtigkeit / warheit vnd weißheit befehlen / wie vnd warumb der Sohn Gottes also das heilige Abendmal mit diesen worten gestifftet / vnd allen denen / so Christen sein wollen / denselben zugleuben befohlen hab / vnd das er selbst gleich wie in der predigt / also auch in der communion, durch den mund deß dieners eben dieselben wort / so er anfenglich zu seinen Jüngern geredt hat / noch spreche / vnd nicht allein schlecht brod vnd wein / sondern sein natürlichen leib vnd blut / allen denen / so es empfangen / warhafftig / wesentlich / gegenwertig durch die hand deß Priesters / in jhren mund reiche vnd gebe / nicht zu natürlicher speise deß leibs / sondern der Seelen / das sie dadurch im glauben gespeiset / vnd der newe Mensch zum ewigen Leben aufferzogen vnd gesterckt werde / welcher verstand vnd grund aus den worten Pauli 1. Cor. 10. ob sie wol von den Sacramentirern in mancherley wege verdrehet vnd verkeret werden / eigentlich zunemen ist / da er spricht: Der gesegnete kelch / welchen wir segenen / ist der nicht die gemeinschafft? Das ist / beyde die darreichung vnd empfahung oder austheilung / vnd niessung deß bluts Christi / das brod das wir brechen (austheilen) ist das nicht die gemeinschafft deß leibs Christi? Es werden auch die gewönliche vnd den alten Lehrern bekandte reden / behalten / das in / oder vnter / oder mit dem brod vnd wein / der ware leib / vnd das ware blut Christi gereicht vnd empfangen werde. Dagegen ist an den Sacramentirern höchlich zustraffen / das sie im brauch deß Abendmals / allein ein geistliche niessung lehren / vnd den HERREN Christum / der zu der rechten hand Gottes sitzet / nicht anders auff Erden vnd im Abendmal / warhafftig vnd wesentlich wollen sein lassen / denn allein mit seiner Göttlichen krafft oder wirckung / vnd mit seinen geistlichen Himlischen gütern / gleich wie die Sonn mit jhren stralen vnd glantz vom Himel herunter auff Erden scheinet vnd krefftig ist / vnd also in keinem wege zugeben / das der leib vnd blut Christi leiblich / oder mit dem mund empfangen werde / sondern sagen / man muß allein mit dem hertzen hienauff in den Himel trachten / vnd mit dem glauben / vnd geist seines leibs vnd bluts / das ist / der wolthaten / so er vns damit erworben hat / teilhafftig werden / denn da Christus spricht von dem brod: Nemet / esset / das ist mein leib / vnd von dem kelch / Trincket alle daraus / etc. Dieselben wort verdrehen oder verkeren sie mit dem einigen wörtlein (Sacramentlich) als in einem Sacrament / das man verstehen vnd halten sol / der mund neme allein das zeichen / oder das brod vnd Anno 1561.oder transsubstantiation je gelehret worden / auch noch nicht gelehret vnd gehalten wird / also werden auch die Leut dahin gewiesen / das sie hierin jhrer vernunfft / oder andern jrrigen fragen nicht raum geben / sondern Göttlicher allmechtigkeit / warheit vnd weißheit befehlen / wie vnd warumb der Sohn Gottes also das heilige Abendmal mit diesen worten gestifftet / vnd allen denen / so Christen sein wollen / denselben zugleuben befohlen hab / vnd das er selbst gleich wie in der predigt / also auch in der communion, durch den mund deß dieners eben dieselben wort / so er anfenglich zu seinen Jüngern geredt hat / noch spreche / vnd nicht allein schlecht brod vnd wein / sondern sein natürlichen leib vnd blut / allen denen / so es empfangen / warhafftig / wesentlich / gegenwertig durch die hand deß Priesters / in jhren mund reiche vnd gebe / nicht zu natürlicher speise deß leibs / sondern der Seelen / das sie dadurch im glauben gespeiset / vnd der newe Mensch zum ewigen Leben aufferzogen vnd gesterckt werde / welcher verstand vnd grund aus den worten Pauli 1. Cor. 10. ob sie wol von den Sacramentirern in mancherley wege verdrehet vnd verkeret werden / eigentlich zunemen ist / da er spricht: Der gesegnete kelch / welchen wir segenen / ist der nicht die gemeinschafft? Das ist / beyde die darreichung vnd empfahung oder austheilung / vnd niessung deß bluts Christi / das brod das wir brechen (austheilen) ist das nicht die gemeinschafft deß leibs Christi? Es werden auch die gewönliche vnd den alten Lehrern bekandte reden / behalten / das in / oder vnter / oder mit dem brod vnd wein / der ware leib / vnd das ware blut Christi gereicht vnd empfangen werde. Dagegen ist an den Sacramentirern höchlich zustraffen / das sie im brauch deß Abendmals / allein ein geistliche niessung lehren / vnd den HERREN Christum / der zu der rechten hand Gottes sitzet / nicht anders auff Erden vnd im Abendmal / warhafftig vnd wesentlich wollen sein lassen / denn allein mit seiner Göttlichen krafft oder wirckung / vnd mit seinen geistlichen Himlischen gütern / gleich wie die Sonn mit jhren stralen vnd glantz vom Himel herunter auff Erden scheinet vnd krefftig ist / vnd also in keinem wege zugeben / das der leib vnd blut Christi leiblich / oder mit dem mund empfangen werde / sondern sagen / man muß allein mit dem hertzen hienauff in den Himel trachten / vnd mit dem glauben / vnd geist seines leibs vnd bluts / das ist / der wolthaten / so er vns damit erworben hat / teilhafftig werden / denn da Christus spricht von dem brod: Nemet / esset / das ist mein leib / vnd von dem kelch / Trincket alle daraus / etc. Dieselben wort verdrehen oder verkeren sie mit dem einigen wörtlein (Sacramentlich) als in einem Sacrament / das man verstehen vnd halten sol / der mund neme allein das zeichen / oder das brod vnd <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0464" n="448"/><note place="left">Anno 1561.</note>oder transsubstantiation je gelehret worden / auch noch nicht gelehret vnd gehalten wird / also werden auch die Leut dahin gewiesen / das sie hierin jhrer vernunfft / oder andern jrrigen fragen nicht raum geben / sondern Göttlicher allmechtigkeit / warheit vnd weißheit befehlen / wie vnd warumb der Sohn Gottes also das heilige Abendmal mit diesen worten gestifftet / vnd allen denen / so Christen sein wollen / denselben zugleuben befohlen hab / vnd das er selbst gleich wie in der predigt / also auch in der communion, durch den mund deß dieners eben dieselben wort / so er anfenglich zu seinen Jüngern geredt hat / noch spreche / vnd nicht allein schlecht brod vnd wein / sondern sein natürlichen leib vnd blut / allen denen / so es empfangen / warhafftig / wesentlich / gegenwertig durch die hand deß Priesters / in jhren mund reiche vnd gebe / nicht zu natürlicher speise deß leibs / sondern der Seelen / das sie dadurch im glauben gespeiset / vnd der newe Mensch zum ewigen Leben aufferzogen vnd gesterckt werde / welcher verstand vnd grund aus den worten Pauli 1. Cor. 10. ob sie wol von den Sacramentirern in mancherley wege verdrehet vnd verkeret werden / eigentlich zunemen ist / da er spricht: Der gesegnete kelch / welchen wir segenen / ist der nicht die gemeinschafft? Das ist / beyde die darreichung vnd empfahung oder austheilung / vnd niessung deß bluts Christi / das brod das wir brechen (austheilen) ist das nicht die gemeinschafft deß leibs Christi? Es werden auch die gewönliche vnd den alten Lehrern bekandte reden / behalten / das in / oder vnter / oder mit dem brod vnd wein / der ware leib / vnd das ware blut Christi gereicht vnd empfangen werde. Dagegen ist an den Sacramentirern höchlich zustraffen / das sie im brauch deß Abendmals / allein ein geistliche niessung lehren / vnd den HERREN Christum / der zu der rechten hand Gottes sitzet / nicht anders auff Erden vnd im Abendmal / warhafftig vnd wesentlich wollen sein lassen / denn allein mit seiner Göttlichen krafft oder wirckung / vnd mit seinen geistlichen Himlischen gütern / gleich wie die Sonn mit jhren stralen vnd glantz vom Himel herunter auff Erden scheinet vnd krefftig ist / vnd also in keinem wege zugeben / das der leib vnd blut Christi leiblich / oder mit dem mund empfangen werde / sondern sagen / man muß allein mit dem hertzen hienauff in den Himel trachten / vnd mit dem glauben / vnd geist seines leibs vnd bluts / das ist / der wolthaten / so er vns damit erworben hat / teilhafftig werden / denn da Christus spricht von dem brod: Nemet / esset / das ist mein leib / vnd von dem kelch / Trincket alle daraus / etc. Dieselben wort verdrehen oder verkeren sie mit dem einigen wörtlein (Sacramentlich) als in einem Sacrament / das man verstehen vnd halten sol / der mund neme allein das zeichen / oder das brod vnd </p> </div> </body> </text> </TEI> [448/0464]
oder transsubstantiation je gelehret worden / auch noch nicht gelehret vnd gehalten wird / also werden auch die Leut dahin gewiesen / das sie hierin jhrer vernunfft / oder andern jrrigen fragen nicht raum geben / sondern Göttlicher allmechtigkeit / warheit vnd weißheit befehlen / wie vnd warumb der Sohn Gottes also das heilige Abendmal mit diesen worten gestifftet / vnd allen denen / so Christen sein wollen / denselben zugleuben befohlen hab / vnd das er selbst gleich wie in der predigt / also auch in der communion, durch den mund deß dieners eben dieselben wort / so er anfenglich zu seinen Jüngern geredt hat / noch spreche / vnd nicht allein schlecht brod vnd wein / sondern sein natürlichen leib vnd blut / allen denen / so es empfangen / warhafftig / wesentlich / gegenwertig durch die hand deß Priesters / in jhren mund reiche vnd gebe / nicht zu natürlicher speise deß leibs / sondern der Seelen / das sie dadurch im glauben gespeiset / vnd der newe Mensch zum ewigen Leben aufferzogen vnd gesterckt werde / welcher verstand vnd grund aus den worten Pauli 1. Cor. 10. ob sie wol von den Sacramentirern in mancherley wege verdrehet vnd verkeret werden / eigentlich zunemen ist / da er spricht: Der gesegnete kelch / welchen wir segenen / ist der nicht die gemeinschafft? Das ist / beyde die darreichung vnd empfahung oder austheilung / vnd niessung deß bluts Christi / das brod das wir brechen (austheilen) ist das nicht die gemeinschafft deß leibs Christi? Es werden auch die gewönliche vnd den alten Lehrern bekandte reden / behalten / das in / oder vnter / oder mit dem brod vnd wein / der ware leib / vnd das ware blut Christi gereicht vnd empfangen werde. Dagegen ist an den Sacramentirern höchlich zustraffen / das sie im brauch deß Abendmals / allein ein geistliche niessung lehren / vnd den HERREN Christum / der zu der rechten hand Gottes sitzet / nicht anders auff Erden vnd im Abendmal / warhafftig vnd wesentlich wollen sein lassen / denn allein mit seiner Göttlichen krafft oder wirckung / vnd mit seinen geistlichen Himlischen gütern / gleich wie die Sonn mit jhren stralen vnd glantz vom Himel herunter auff Erden scheinet vnd krefftig ist / vnd also in keinem wege zugeben / das der leib vnd blut Christi leiblich / oder mit dem mund empfangen werde / sondern sagen / man muß allein mit dem hertzen hienauff in den Himel trachten / vnd mit dem glauben / vnd geist seines leibs vnd bluts / das ist / der wolthaten / so er vns damit erworben hat / teilhafftig werden / denn da Christus spricht von dem brod: Nemet / esset / das ist mein leib / vnd von dem kelch / Trincket alle daraus / etc. Dieselben wort verdrehen oder verkeren sie mit dem einigen wörtlein (Sacramentlich) als in einem Sacrament / das man verstehen vnd halten sol / der mund neme allein das zeichen / oder das brod vnd
Anno 1561.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/464 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/464>, abgerufen am 23.07.2024. |