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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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Anno 1545.gemeiniglich sich selbst angeben / vnd auch wol ohne beruff / brauchen lassen) haben vnterschrieben D. Luther / D. Pommer / D. Creutziger D. Maior wirdt gen Regenspurg abgesand./ vnd Philippus Melanthon / der sie auch gestellet. Doctor Maior ist damals aus rhat vnd gutdüncken Lutheri / gen Regenspurg auff das Colloquium, an statt Philippi geschickt worden. Denn D. Lutherus ist wegen der schwacheit Philippi sorgfeltig gewest / vnd hat an Churfürsten geschrieben mit diesen worten: Weil es ein nichtig vnd vergeblich Colloquium sein wird / da kein hoffnung ist / so sey deß Philippi / der warlich kranck sey / zu schonen / vnd sey D. Maior mehr denn gnug dazu / wenn er gleich nichts köndte / denn Nein / oder Ja dazu sagen. So sey Schnepffius vnd Brentius auch da / die jhnen nichts liessen nemen / etc.

DA aber Doctor Maior gen Regenspurg verreisen wollen / ist er zuuorn zu Doctor Luthero / jhn zu gesegnen / kommen / vnd im eingang seines Studierstübleins / diese wort mit D. Lutheri hand angeschrieben gefunden / Nostri Professores examinandi sunt de Coena Domini, Vnsere Professores sollen examinirt werden vom Abendmal deß HErrn / hat derwegen angefangen / vnd gesagt / Ehrwirdiger Herr Vater / was bedeuten diese wort? Darauff der grosse Doctor jhm geantwortet / was jhr leset / vnd wie sie lauten / also ists die meinung / vnd wenn jhr wieder heim kommen werdet / vnd ich auch / so wird man ein Examen müssen anstellen / dazu jhr eben so wol / als andere / erfordert werden sollet. Als sich aber Doctor Maior von dem verdacht / mit grossem betewren vnd klarer bekentnis / loß machen wollen / hat er endlich zur antwort bekommen: Ihr macht euch mit still schweigen vnd bementeln / selbst verdechtig / So jhr aber gleubet / wie jhrs für mir redet / so redet solches auch in der Kirchen / in lectionibus, concionibus, & priuatis colloquijs, vnd stercket ewre Brüder / vnd helfft den jrrenden wieder auff den rechten weg / vnd wiedersprechet den mutwilligen geistern / sonst ist ewer bekentnis nur ein Laruenwerck / vnd nichts nütze. Wer sein lehr / glauben vnd bekentnis / für war / recht / vnd gewiß helt / der kan mit andern / so falsche lehr füren / oder derselben zugethan sind / nicht in einem stall stehen / noch jmmerdar gute wort dem Teuffel vnd seinen schupen geben. Ein Lehrer / der zu den jrrthumen stillschweiget / vnd wil gleichwol ein rechter lehrer sein / der ist erger / denn ein öffentlicher Schwermer / vnd thut mit seiner heucheley grössern schaden / denn ein Ketzer / vnd ist jhme nicht zuuertrawen / er ist ein Wolff / vnd ein Fuchs / ein Miedling / vnd Bauchdiener / etc. vnd darff lehr / wort / glauben / Sacrament / Kirchen vnd Schulen / verrhaten vnd vbergeben / er ligt entweder mit den feinden heimlich vnter einer deck / oder ist ein zweiffler / vnd windfaher / vnd wil sehen / wo es hienaus wolle / ob Christus / oder der Teuffel obsiegen werde / oder ist gantz vnd gar bey sich selbst

Anno 1545.gemeiniglich sich selbst angeben / vnd auch wol ohne beruff / brauchen lassen) haben vnterschrieben D. Luther / D. Pommer / D. Creutziger D. Maior wirdt gen Regẽspurg abgesand./ vnd Philippus Melanthon / der sie auch gestellet. Doctor Maior ist damals aus rhat vnd gutdüncken Lutheri / gen Regenspurg auff das Colloquium, an statt Philippi geschickt worden. Denn D. Lutherus ist wegen der schwacheit Philippi sorgfeltig gewest / vnd hat an Churfürsten geschrieben mit diesen worten: Weil es ein nichtig vnd vergeblich Colloquium sein wird / da kein hoffnung ist / so sey deß Philippi / der warlich kranck sey / zu schonen / vnd sey D. Maior mehr denn gnug dazu / wenn er gleich nichts köndte / denn Nein / oder Ja dazu sagen. So sey Schnepffius vnd Brentius auch da / die jhnen nichts liessen nemen / etc.

DA aber Doctor Maior gen Regenspurg verreisen wollen / ist er zuuorn zu Doctor Luthero / jhn zu gesegnen / kommen / vnd im eingang seines Studierstübleins / diese wort mit D. Lutheri hand angeschrieben gefunden / Nostri Professores examinandi sunt de Coena Domini, Vnsere Professores sollen examinirt werden vom Abendmal deß HErrn / hat derwegen angefangen / vnd gesagt / Ehrwirdiger Herr Vater / was bedeuten diese wort? Darauff der grosse Doctor jhm geantwortet / was jhr leset / vnd wie sie lauten / also ists die meinung / vnd wenn jhr wieder heim kommen werdet / vnd ich auch / so wird man ein Examen müssen anstellen / dazu jhr eben so wol / als andere / erfordert werden sollet. Als sich aber Doctor Maior von dem verdacht / mit grossem betewren vnd klarer bekentnis / loß machen wollen / hat er endlich zur antwort bekommen: Ihr macht euch mit still schweigen vnd bementeln / selbst verdechtig / So jhr aber gleubet / wie jhrs für mir redet / so redet solches auch in der Kirchen / in lectionibus, concionibus, & priuatis colloquijs, vnd stercket ewre Brüder / vnd helfft den jrrenden wieder auff den rechten weg / vnd wiedersprechet den mutwilligen geistern / sonst ist ewer bekentnis nur ein Laruenwerck / vnd nichts nütze. Wer sein lehr / glauben vnd bekentnis / für war / recht / vnd gewiß helt / der kan mit andern / so falsche lehr füren / oder derselben zugethan sind / nicht in einem stall stehen / noch jmmerdar gute wort dem Teuffel vnd seinen schupen geben. Ein Lehrer / der zu den jrrthumen stillschweiget / vnd wil gleichwol ein rechter lehrer sein / der ist erger / denn ein öffentlicher Schwermer / vnd thut mit seiner heucheley grössern schaden / denn ein Ketzer / vnd ist jhme nicht zuuertrawen / er ist ein Wolff / vnd ein Fuchs / ein Miedling / vnd Bauchdiener / etc. vnd darff lehr / wort / glauben / Sacrament / Kirchen vnd Schulen / verrhaten vnd vbergeben / er ligt entweder mit den feinden heimlich vnter einer deck / oder ist ein zweiffler / vnd windfaher / vnd wil sehen / wo es hienaus wolle / ob Christus / oder der Teuffel obsiegen werde / oder ist gantz vnd gar bey sich selbst

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[344/NaN] gemeiniglich sich selbst angeben / vnd auch wol ohne beruff / brauchen lassen) haben vnterschrieben D. Luther / D. Pommer / D. Creutziger / vnd Philippus Melanthon / der sie auch gestellet. Doctor Maior ist damals aus rhat vnd gutdüncken Lutheri / gen Regenspurg auff das Colloquium, an statt Philippi geschickt worden. Denn D. Lutherus ist wegen der schwacheit Philippi sorgfeltig gewest / vnd hat an Churfürsten geschrieben mit diesen worten: Weil es ein nichtig vnd vergeblich Colloquium sein wird / da kein hoffnung ist / so sey deß Philippi / der warlich kranck sey / zu schonen / vnd sey D. Maior mehr denn gnug dazu / wenn er gleich nichts köndte / denn Nein / oder Ja dazu sagen. So sey Schnepffius vnd Brentius auch da / die jhnen nichts liessen nemen / etc. Anno 1545. D. Maior wirdt gen Regẽspurg abgesand. DA aber Doctor Maior gen Regenspurg verreisen wollen / ist er zuuorn zu Doctor Luthero / jhn zu gesegnen / kommen / vnd im eingang seines Studierstübleins / diese wort mit D. Lutheri hand angeschrieben gefunden / Nostri Professores examinandi sunt de Coena Domini, Vnsere Professores sollen examinirt werden vom Abendmal deß HErrn / hat derwegen angefangen / vnd gesagt / Ehrwirdiger Herr Vater / was bedeuten diese wort? Darauff der grosse Doctor jhm geantwortet / was jhr leset / vnd wie sie lauten / also ists die meinung / vnd wenn jhr wieder heim kommen werdet / vnd ich auch / so wird man ein Examen müssen anstellen / dazu jhr eben so wol / als andere / erfordert werden sollet. Als sich aber Doctor Maior von dem verdacht / mit grossem betewren vnd klarer bekentnis / loß machen wollen / hat er endlich zur antwort bekommen: Ihr macht euch mit still schweigen vnd bementeln / selbst verdechtig / So jhr aber gleubet / wie jhrs für mir redet / so redet solches auch in der Kirchen / in lectionibus, concionibus, & priuatis colloquijs, vnd stercket ewre Brüder / vnd helfft den jrrenden wieder auff den rechten weg / vnd wiedersprechet den mutwilligen geistern / sonst ist ewer bekentnis nur ein Laruenwerck / vnd nichts nütze. Wer sein lehr / glauben vnd bekentnis / für war / recht / vnd gewiß helt / der kan mit andern / so falsche lehr füren / oder derselben zugethan sind / nicht in einem stall stehen / noch jmmerdar gute wort dem Teuffel vnd seinen schupen geben. Ein Lehrer / der zu den jrrthumen stillschweiget / vnd wil gleichwol ein rechter lehrer sein / der ist erger / denn ein öffentlicher Schwermer / vnd thut mit seiner heucheley grössern schaden / denn ein Ketzer / vnd ist jhme nicht zuuertrawen / er ist ein Wolff / vnd ein Fuchs / ein Miedling / vnd Bauchdiener / etc. vnd darff lehr / wort / glauben / Sacrament / Kirchen vnd Schulen / verrhaten vnd vbergeben / er ligt entweder mit den feinden heimlich vnter einer deck / oder ist ein zweiffler / vnd windfaher / vnd wil sehen / wo es hienaus wolle / ob Christus / oder der Teuffel obsiegen werde / oder ist gantz vnd gar bey sich selbst

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/360>, abgerufen am 23.11.2024.