Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.DArauff hat der Landgraffe dem Churfürsten zu Sachsen / derAnno 1545. Zürchischen Praedicanten bitte schrifftlich angezeiget / mit diesen worten: Wir mögen E. L. freundlich nicht verhalten / das vns die von Zürich geschrieben / vnd ein büchlein zugeschickt / auch darneben gebeten haben / das wir dasselbige E. L. auch zuschicken wolten. WiewolLandgraff zu Hessen wil mit der Zürcher span nichts zuthun haben. wir nu dessen allerley bedenckens gehabt / vnd mit jhrem span nichts zuthun / haben wir dennoch nicht vnterlassen wollen / solch Büchlein vnd Copeyen deß schreibens E. L. wie wir denn hieneben thun / zuzuschicken / etc. WAs aber der Churfürst zu Sachsen auff diß alles geantwortet / wird bald hernach folgen: Denn eben in demselbigen jahr / ist abermal gerhatschlagt worden / ob man die Schweitzer / vnangesehen / das man mit jhnen in der lehr nicht gentzlich vnd durchaus einig / in den Schmalkaldischen bund mitnemen möchte. Vnd hat zwar der Landgraff zu Hessen allerley vrsachen erzehlet / vnd für gut geacht / das die Eydgenossen in Schweitz / in die verstendnis der Protestirenden auch genommen würden / inmassen er allbereit für sein Person mit jhnen bündnis gemacht. Deßgleichen haben die zu Straßburg / aus rhat vnd anhalten Buceri / auch darauff gedrungen / Sonderlich hat Bucerus fürgeben / der Zürcher discordi deß Sacraments halben / sey nicht so ein wichtiger Artickel / das darumb die einigkeit nicht solte fortgehen / vnd die Schweitzerischen / fürnemlich die Zürchischen Kirchen / nicht solten für Brüder vnd glieder vnser Christlichen gemein gehalten werden. DEr Churfürst aber zu Sachsen / hat diese frag / weil sie das gewissen / glauben vnd bekentnis angienge / an die Theologos zu WittenbergDie Theologi zu Wittenberg wiederrhaten ein bündnis zumachen mit den Schweitzern. semptlich gelangen lassen / welche miteinander jhren threwen rhat gegeben / das es in keinem wege zuthun sey / vnd hat Philippus die antwort selbst gestellet / vnd darinn (wie sie in Fürstlicher Sächsischer Cantzley zufinden) diese wort gesetzt: ES bedarff weißheit / wie man bündnis mache vnd brauche / nemlich / das die hertzen Gottes ehre zu förderst suchen. Item / das sie nicht Leute darein mengen / die selbst zerrüttung vnd spaltung anrichten. Item / das man fürnemlich auff Gott vertrawe. Also hat Gott Juda gestraffet / da es sich an Egypten henget / Vnd alßbald Judas Machabaeus den bund mit den Römern machte / war sein glück aus. Item / Gott straffte den Josaphat / das er sich mit Achab verbunden hatte. Derhalben wol zubedencken ist welche Leute anzunemen sind / oder nicht. Vnd das von den Schweitzern gefraget wird / sind allerley weltliche vrsachen / etc. die wir die Herren selbst / so durch Gottes gnade mit hohem verstand / begabet sind / bey sich lassen bedencken. Es ist aber öffentlich / das die Züricher Praedicanten wieder vnsere Kirchen schreiben / vnd etliche Artickel haben / die strefflich sind. Nun DArauff hat der Landgraffe dem Churfürsten zu Sachsen / derAnno 1545. Zürchischen Praedicantẽ bitte schrifftlich angezeiget / mit diesen worten: Wir mögen E. L. freundlich nicht verhalten / das vns die von Zürich geschrieben / vnd ein büchlein zugeschickt / auch darneben gebeten haben / das wir dasselbige E. L. auch zuschicken wolten. WiewolLandgraff zu Hessen wil mit der Zürcher span nichts zuthun haben. wir nu dessen allerley bedenckens gehabt / vnd mit jhrem span nichts zuthun / haben wir dennoch nicht vnterlassen wollen / solch Büchlein vnd Copeyen deß schreibens E. L. wie wir denn hieneben thun / zuzuschicken / etc. WAs aber der Churfürst zu Sachsen auff diß alles geantwortet / wird bald hernach folgen: Denn eben in demselbigen jahr / ist abermal gerhatschlagt worden / ob man die Schweitzer / vnangesehen / das man mit jhnen in der lehr nicht gentzlich vnd durchaus einig / in den Schmalkaldischen bund mitnemen möchte. Vnd hat zwar der Landgraff zu Hessen allerley vrsachen erzehlet / vnd für gut geacht / das die Eydgenossen in Schweitz / in die verstendnis der Protestirenden auch genommen würden / inmassen er allbereit für sein Person mit jhnen bündnis gemacht. Deßgleichen haben die zu Straßburg / aus rhat vnd anhalten Buceri / auch darauff gedrungen / Sonderlich hat Bucerus fürgeben / der Zürcher discordi deß Sacraments halben / sey nicht so ein wichtiger Artickel / das darumb die einigkeit nicht solte fortgehen / vnd die Schweitzerischen / fürnemlich die Zürchischen Kirchen / nicht solten für Brüder vnd glieder vnser Christlichen gemein gehalten werden. DEr Churfürst aber zu Sachsen / hat diese frag / weil sie das gewissen / glauben vnd bekentnis angienge / an die Theologos zu WittenbergDie Theologi zu Wittẽberg wiederrhatẽ ein bündnis zumachẽ mit den Schweitzern. semptlich gelangen lassen / welche miteinander jhren threwen rhat gegeben / das es in keinem wege zuthun sey / vnd hat Philippus die antwort selbst gestellet / vnd darinn (wie sie in Fürstlicher Sächsischer Cantzley zufinden) diese wort gesetzt: ES bedarff weißheit / wie man bündnis mache vnd brauche / nemlich / das die hertzen Gottes ehre zu förderst suchen. Item / das sie nicht Leute darein mengen / die selbst zerrüttung vnd spaltung anrichten. Item / das man fürnemlich auff Gott vertrawe. Also hat Gott Juda gestraffet / da es sich an Egypten henget / Vnd alßbald Judas Machabaeus den bund mit den Römern machte / war sein glück aus. Item / Gott straffte den Josaphat / das er sich mit Achab verbunden hatte. Derhalben wol zubedencken ist welche Leute anzunemen sind / oder nicht. Vnd das von den Schweitzern gefraget wird / sind allerley weltliche vrsachen / etc. die wir die Herren selbst / so durch Gottes gnade mit hohem verstand / begabet sind / bey sich lassen bedencken. Es ist aber öffentlich / das die Züricher Praedicanten wieder vnsere Kirchen schreiben / vnd etliche Artickel haben / die strefflich sind. Nun <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0353" n="337"/> <p>DArauff hat der Landgraffe dem Churfürsten zu Sachsen / der<note place="right">Anno 1545.</note> Zürchischen Praedicantẽ bitte schrifftlich angezeiget / mit diesen worten: Wir mögen E. L. freundlich nicht verhalten / das vns die von Zürich geschrieben / vnd ein büchlein zugeschickt / auch darneben gebeten haben / das wir dasselbige E. L. auch zuschicken wolten. 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Deßgleichen haben die zu Straßburg / aus rhat vnd anhalten Buceri / auch darauff gedrungen / Sonderlich hat Bucerus fürgeben / der Zürcher discordi deß Sacraments halben / sey nicht so ein wichtiger Artickel / das darumb die einigkeit nicht solte fortgehen / vnd die Schweitzerischen / fürnemlich die Zürchischen Kirchen / nicht solten für Brüder vnd glieder vnser Christlichen gemein gehalten werden.</p> <p>DEr Churfürst aber zu Sachsen / hat diese frag / weil sie das gewissen / glauben vnd bekentnis angienge / an die Theologos zu Wittenberg<note place="right">Die Theologi zu Wittẽberg wiederrhatẽ ein bündnis zumachẽ mit den Schweitzern.</note> semptlich gelangen lassen / welche miteinander jhren threwen rhat gegeben / das es in keinem wege zuthun sey / vnd hat Philippus die antwort selbst gestellet / vnd darinn (wie sie in Fürstlicher Sächsischer Cantzley zufinden) diese wort gesetzt:</p> <p>ES bedarff weißheit / wie man bündnis mache vnd brauche / nemlich / das die hertzen Gottes ehre zu förderst suchen. 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DArauff hat der Landgraffe dem Churfürsten zu Sachsen / der Zürchischen Praedicantẽ bitte schrifftlich angezeiget / mit diesen worten: Wir mögen E. L. freundlich nicht verhalten / das vns die von Zürich geschrieben / vnd ein büchlein zugeschickt / auch darneben gebeten haben / das wir dasselbige E. L. auch zuschicken wolten. Wiewol wir nu dessen allerley bedenckens gehabt / vnd mit jhrem span nichts zuthun / haben wir dennoch nicht vnterlassen wollen / solch Büchlein vnd Copeyen deß schreibens E. L. wie wir denn hieneben thun / zuzuschicken / etc.
Anno 1545.
Landgraff zu Hessen wil mit der Zürcher span nichts zuthun haben. WAs aber der Churfürst zu Sachsen auff diß alles geantwortet / wird bald hernach folgen: Denn eben in demselbigen jahr / ist abermal gerhatschlagt worden / ob man die Schweitzer / vnangesehen / das man mit jhnen in der lehr nicht gentzlich vnd durchaus einig / in den Schmalkaldischen bund mitnemen möchte. Vnd hat zwar der Landgraff zu Hessen allerley vrsachen erzehlet / vnd für gut geacht / das die Eydgenossen in Schweitz / in die verstendnis der Protestirenden auch genommen würden / inmassen er allbereit für sein Person mit jhnen bündnis gemacht. Deßgleichen haben die zu Straßburg / aus rhat vnd anhalten Buceri / auch darauff gedrungen / Sonderlich hat Bucerus fürgeben / der Zürcher discordi deß Sacraments halben / sey nicht so ein wichtiger Artickel / das darumb die einigkeit nicht solte fortgehen / vnd die Schweitzerischen / fürnemlich die Zürchischen Kirchen / nicht solten für Brüder vnd glieder vnser Christlichen gemein gehalten werden.
DEr Churfürst aber zu Sachsen / hat diese frag / weil sie das gewissen / glauben vnd bekentnis angienge / an die Theologos zu Wittenberg semptlich gelangen lassen / welche miteinander jhren threwen rhat gegeben / das es in keinem wege zuthun sey / vnd hat Philippus die antwort selbst gestellet / vnd darinn (wie sie in Fürstlicher Sächsischer Cantzley zufinden) diese wort gesetzt:
Die Theologi zu Wittẽberg wiederrhatẽ ein bündnis zumachẽ mit den Schweitzern. ES bedarff weißheit / wie man bündnis mache vnd brauche / nemlich / das die hertzen Gottes ehre zu förderst suchen. Item / das sie nicht Leute darein mengen / die selbst zerrüttung vnd spaltung anrichten. Item / das man fürnemlich auff Gott vertrawe. Also hat Gott Juda gestraffet / da es sich an Egypten henget / Vnd alßbald Judas Machabaeus den bund mit den Römern machte / war sein glück aus. Item / Gott straffte den Josaphat / das er sich mit Achab verbunden hatte. Derhalben wol zubedencken ist welche Leute anzunemen sind / oder nicht. Vnd das von den Schweitzern gefraget wird / sind allerley weltliche vrsachen / etc. die wir die Herren selbst / so durch Gottes gnade mit hohem verstand / begabet sind / bey sich lassen bedencken. Es ist aber öffentlich / das die Züricher Praedicanten wieder vnsere Kirchen schreiben / vnd etliche Artickel haben / die strefflich sind. Nun
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