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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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putiren viel vom himmel vnd erden / darumb können sie / den rechten /Anno 1544. waren / eigentlichen verstand der wort Christi nimmermehr erreichen / dieweil sie durch das Vrtheil der vernunfft / welches blind ist / gar bethöret sind.

DIese wenige sprüche auß der herrlichen auslegung D. LutheriD. Luth. hat vom Abendmal einmal gelehret / wie das ander mal. / so er vber den lieben Genesin gethan hat / haben wir allein der vrsach halben / erzelen wollen / das menniglich sehe / das er sein bekentnis fort vnd fort allzeit frey hat gehen lassen / vnd sich kein mal zu den Sacramentirern / weil es wider sein gewissen / / im geringsten begeben wollen.

VNd weil Philippus Melanthon diese gantze arbeit D. Lutheri / nit allein der lehr halben an jhr selbs / sondern auch wegen der streitigen Artickel / die Lutherus in solcher seiner auslegung richtig erkleret / vnd wider alle feinde verfochten vnd erstritten / dafür er auch jeder menniglich trewlich gewarnet hat / hoch gelobet / so wollen wir seine wort zu ende des 44. jhars auch hieher setzen / wie er sie anno 52. geschrieben hat / welche also lauten:

Dieweil Gott durch das Ampt Lutheri die Kirchen von mancherleyPhilippus Melanthon rühmet vnd lobet die herrliche ar beit D. L. beide in lehr vnnd streitschrifften / darnach man sich allzeit richten sol. Irrthumb gereinigt / darzu er jhm grosse treffliche gaben hat gegeben / so weisets nun das werck an jhm selbst aus / das seine auslegung die Schrifften der andern Scribenten / so die Schrifft ausgelegt / weit vbertreffen. Vnd das man dieselben haben mag / vnd das sie auch die nachkommen nach vns haben mögen / ist nütz vnd gut / nicht allein das die Schrifften der Propheten vnd Aposteln / recht mögen verkleret werden / sondern auch das die zeugnis vnd schöne bekentnis dieses grossen trefflichen Mannes (des hertz vom heiligen Geist regieret worden) von allen Artickeln jederman möge bekant werden / das damit hernach die Gottseligen mögen gestercket werden / wo es fürfellet / das man vber die Lehre streitig wird: Item / die auslegung des ersten buchs Mose ist die allerlieblichste vnd herrlichste / vnd wie man im sprichwort saget: Cygnaea cantio, &c. die wir als eine gute beylage (gleich wie Paulus sein zeugnis nennet) trewlich bewaren sollen / etc. Es werden noch viel seltzamer verworner meinung sein / denn zuuor je gewest sind / vnd wird die leichtfertigkeit vnd vnbestendigkeit der Leute auch grösser sein / viel Menschen werden von natur ehrgeitzig vnd auffrührisch sein / vnd ist auch das toben des Teuffels etwas grösser / etc. Derhalben sollen wir vns desto mehr befleissigen / vber der reinen lehre zuhalten / vnd darin die einhelligkeit der allgemeinen Kirchen bewaren / vud dabey bestendig bleiben / etc.

putiren viel vom himmel vnd erden / darumb können sie / den rechten /Anno 1544. waren / eigentlichen verstand der wort Christi nimmermehr erreichen / dieweil sie durch das Vrtheil der vernunfft / welches blind ist / gar bethöret sind.

DIese wenige sprüche auß der herrlichen auslegung D. LutheriD. Luth. hat vom Abendmal einmal gelehret / wie das ander mal. / so er vber den lieben Genesin gethan hat / haben wir allein der vrsach halben / erzelen wollen / das menniglich sehe / das er sein bekentnis fort vnd fort allzeit frey hat gehen lassen / vnd sich kein mal zu den Sacramentirern / weil es wider sein gewissen / / im geringsten begeben wollen.

VNd weil Philippus Melanthon diese gantze arbeit D. Lutheri / nit allein der lehr halben an jhr selbs / sondern auch wegen der streitigen Artickel / die Lutherus in solcher seiner auslegung richtig erkleret / vnd wider alle feinde verfochten vnd erstritten / dafür er auch jeder menniglich trewlich gewarnet hat / hoch gelobet / so wollen wir seine wort zu ende des 44. jhars auch hieher setzen / wie er sie anno 52. geschrieben hat / welche also lauten:

Dieweil Gott durch das Ampt Lutheri die Kirchen von mancherleyPhilippus Melãthon rühmet vnd lobet die herrliche ar beit D. L. beide in lehr vnnd streitschrifften / darnach mã sich allzeit richten sol. Irrthumb gereinigt / darzu er jhm grosse treffliche gaben hat gegeben / so weisets nun das werck an jhm selbst aus / das seine auslegung die Schrifften der andern Scribenten / so die Schrifft ausgelegt / weit vbertreffen. Vnd das man dieselben haben mag / vnd das sie auch die nachkommen nach vns haben mögen / ist nütz vnd gut / nicht allein das die Schrifften der Propheten vnd Aposteln / recht mögen verkleret werden / sondern auch das die zeugnis vnd schöne bekentnis dieses grossen trefflichen Mannes (des hertz vom heiligen Geist regieret worden) von allen Artickeln jederman möge bekant werden / das damit hernach die Gottseligen mögen gestercket werdẽ / wo es fürfellet / das man vber die Lehre streitig wird: Item / die auslegung des ersten buchs Mose ist die allerlieblichste vnd herrlichste / vnd wie man im sprichwort saget: Cygnaea cantio, &c. die wir als eine gute beylage (gleich wie Paulus sein zeugnis neñet) trewlich bewaren sollen / etc. Es werden noch viel seltzamer verworner meinung sein / denn zuuor je gewest sind / vnd wird die leichtfertigkeit vnd vnbestendigkeit der Leute auch grösser sein / viel Menschen werden von natur ehrgeitzig vnd auffrührisch sein / vnd ist auch das toben des Teuffels etwas grösser / etc. Derhalben sollen wir vns desto mehr befleissigen / vber der reinen lehre zuhalten / vnd darin die einhelligkeit der allgemeinen Kirchen bewaren / vud dabey bestendig bleiben / etc.

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[335/0351] putiren viel vom himmel vnd erden / darumb können sie / den rechten / waren / eigentlichen verstand der wort Christi nimmermehr erreichen / dieweil sie durch das Vrtheil der vernunfft / welches blind ist / gar bethöret sind. Anno 1544. DIese wenige sprüche auß der herrlichen auslegung D. Lutheri / so er vber den lieben Genesin gethan hat / haben wir allein der vrsach halben / erzelen wollen / das menniglich sehe / das er sein bekentnis fort vnd fort allzeit frey hat gehen lassen / vnd sich kein mal zu den Sacramentirern / weil es wider sein gewissen / / im geringsten begeben wollen. D. Luth. hat vom Abendmal einmal gelehret / wie das ander mal. VNd weil Philippus Melanthon diese gantze arbeit D. Lutheri / nit allein der lehr halben an jhr selbs / sondern auch wegen der streitigen Artickel / die Lutherus in solcher seiner auslegung richtig erkleret / vnd wider alle feinde verfochten vnd erstritten / dafür er auch jeder menniglich trewlich gewarnet hat / hoch gelobet / so wollen wir seine wort zu ende des 44. jhars auch hieher setzen / wie er sie anno 52. geschrieben hat / welche also lauten: Dieweil Gott durch das Ampt Lutheri die Kirchen von mancherley Irrthumb gereinigt / darzu er jhm grosse treffliche gaben hat gegeben / so weisets nun das werck an jhm selbst aus / das seine auslegung die Schrifften der andern Scribenten / so die Schrifft ausgelegt / weit vbertreffen. Vnd das man dieselben haben mag / vnd das sie auch die nachkommen nach vns haben mögen / ist nütz vnd gut / nicht allein das die Schrifften der Propheten vnd Aposteln / recht mögen verkleret werden / sondern auch das die zeugnis vnd schöne bekentnis dieses grossen trefflichen Mannes (des hertz vom heiligen Geist regieret worden) von allen Artickeln jederman möge bekant werden / das damit hernach die Gottseligen mögen gestercket werdẽ / wo es fürfellet / das man vber die Lehre streitig wird: Item / die auslegung des ersten buchs Mose ist die allerlieblichste vnd herrlichste / vnd wie man im sprichwort saget: Cygnaea cantio, &c. die wir als eine gute beylage (gleich wie Paulus sein zeugnis neñet) trewlich bewaren sollen / etc. Es werden noch viel seltzamer verworner meinung sein / denn zuuor je gewest sind / vnd wird die leichtfertigkeit vnd vnbestendigkeit der Leute auch grösser sein / viel Menschen werden von natur ehrgeitzig vnd auffrührisch sein / vnd ist auch das toben des Teuffels etwas grösser / etc. Derhalben sollen wir vns desto mehr befleissigen / vber der reinen lehre zuhalten / vnd darin die einhelligkeit der allgemeinen Kirchen bewaren / vud dabey bestendig bleiben / etc. Philippus Melãthon rühmet vnd lobet die herrliche ar beit D. L. beide in lehr vnnd streitschrifften / darnach mã sich allzeit richten sol.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/351>, abgerufen am 22.11.2024.