Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.lung deß leibs Christi / sondern allein deß worts vnd Geistes. SoAnno 1538. spricht auch Paulus in benandter Epistel Cap. 11. Das diese speise nicht für eine gemeine speise sol gehalten werden / sondern für den leib Christi / vnd straffet die so es ohne furcht / wie eine gemeine speiß nemen Die Pfarrherrn sollen auch dauon lesen / was die alten geschrieben haben / auff das sie sich vnd andere / desto besser vnterrichten können. Es spricht Hilarius auch im 8. buch von der heiligen Dreyfaltigkeit / das man daran nicht zweiffeln sol / das da warhafftiger leib vnd blut Christi sey / weil es Christus gesagt habe / vnd ist solches zubedencken / das solch Gros Mirackel geschicht nicht aus deß PriestersGros Mirackel. verdienst / sondern darumb / das es Christus also geordnet hat / das sein leib da sey / so man Communiciret. Wie die Sonne teglich auffgehet / nicht vmb vnser verdienst willen / sondern das es Gott also geordnet hat. Vnd weil eben dazumal D. Pomeranus erfordert war / die Kirchen im Königreich Dennmarck zu visitirn / vnd der löblicheVisitatio der Kirchen in Dennmarck. König aller seiner Kirchen Pfarrherrn gemelte visitations ordnung vnd vnterricht / durch D. Lutherum corrigirt / befohlen / vnd sie daran gewiesen hatte / hat Doctor Pommer dasselbige büchlein ins Latein vbersetzet / vmb derer willen / so in Dennmarck der deudschen sprachen nicht gnugsam kundig vnd erfaren. GLeicher weise hat Philippus an einen vom Adel mit eignerPhilippus schrifft vnd bekentnis / dz Christus im Abendmal sey gantz / Gott vnd Mensch / oder / nach sein en beyden naturen. hand (welches in der Sächsischen Cantzley noch fürhanden) von deß HErrn Nachtmal / geschrieben / nachfolgende wort: Es hat keinen grund / Christum also zureissen / das er nach der Gottheit bey vns sey / vnd nach der Menscheit nicht bey vns sey / sonderlich weil er gesprochen / Er gebe vns seinen leib vnd blut / etc. So spricht auch Paulus / Es sey das Nachtmal eine gemeinschafft deß leibs vnd bluts Christi. So aber Christus nicht leiblich da / were es nur deß Geistes gemeinschafft / vnd nicht deß leibes oder blutes. Vnd diß achte ichLeiblich. zu einem einfeltigen vnterricht gnug sein. Denn wir sollen nicht von worten weichen / sie sein denn wieder andere schrifft. Nu sind diese wort vom Nachtmal nicht wieder andere schrifft / ob sie schon der vernunfft frembde sein. Vber diß ist in offenem druck verhanden eine Epistola Philippi, so auch in diesem 38. jahr geschrieben / darinn stehen diese wort: So viel mich anlanget / damit ich nicht weit von den alten Patribus abweiche / setze ich in der niessung eine Sacramentliche gegenwertigkeit /Sacramentliche gegenwart. vnd sage / daß wenn man diese ding (nemlich / brod vnd wein deß Abendmals) reichet vnd geneust / sey Christus warhafftig gegenwertig vnd krefftig / oder thetig / vnd das ist warlich allgenug / vnd setze gleichwol keine inclusion oder einschliessung / noch eine solche vereinigung mit den zeichen / dadurch / oder damit der leib Christi / an das brod gehefftet / vnd gleichsam gelötet / oder damit vermischet werde / denn es sein lung deß leibs Christi / sondern allein deß worts vnd Geistes. SoAnno 1538. spricht auch Paulus in benandter Epistel Cap. 11. Das diese speise nicht für eine gemeine speise sol gehalten werden / sondern für den leib Christi / vnd straffet die so es ohne furcht / wie eine gemeine speiß nemen Die Pfarrherrn sollen auch dauon lesen / was die alten geschrieben haben / auff das sie sich vnd andere / desto besser vnterrichten können. Es spricht Hilarius auch im 8. buch von der heiligen Dreyfaltigkeit / das man daran nicht zweiffeln sol / das da warhafftiger leib vnd blut Christi sey / weil es Christus gesagt habe / vnd ist solches zubedencken / das solch Gros Mirackel geschicht nicht aus deß PriestersGros Mirackel. verdienst / sondern darumb / das es Christus also geordnet hat / das sein leib da sey / so man Communiciret. Wie die Sonne teglich auffgehet / nicht vmb vnser verdienst willen / sondern das es Gott also geordnet hat. Vnd weil eben dazumal D. Pomeranus erfordert war / die Kirchen im Königreich Dennmarck zu visitirn / vnd der löblicheVisitatio der Kirchen in Dennmarck. König aller seiner Kirchen Pfarrherrn gemelte visitations ordnung vnd vnterricht / durch D. Lutherum corrigirt / befohlen / vnd sie daran gewiesen hatte / hat Doctor Pommer dasselbige büchlein ins Latein vbersetzet / vmb derer willen / so in Dennmarck der deudschen sprachen nicht gnugsam kundig vnd erfaren. GLeicher weise hat Philippus an einen vom Adel mit eignerPhilippus schrifft vnd bekentnis / dz Christus im Abendmal sey gantz / Gott vñ Mensch / oder / nach sein en beyden naturẽ. hand (welches in der Sächsischen Cantzley noch fürhanden) von deß HErrn Nachtmal / geschrieben / nachfolgende wort: Es hat keinen grund / Christum also zureissen / das er nach der Gottheit bey vns sey / vnd nach der Menscheit nicht bey vns sey / sonderlich weil er gesprochen / Er gebe vns seinen leib vnd blut / etc. So spricht auch Paulus / Es sey das Nachtmal eine gemeinschafft deß leibs vnd bluts Christi. So aber Christus nicht leiblich da / were es nur deß Geistes gemeinschafft / vnd nicht deß leibes oder blutes. Vnd diß achte ichLeiblich. zu einem einfeltigen vnterricht gnug sein. Denn wir sollen nicht von worten weichen / sie sein denn wieder andere schrifft. Nu sind diese wort vom Nachtmal nicht wieder andere schrifft / ob sie schon der vernunfft frembde sein. Vber diß ist in offenem druck verhanden eine Epistola Philippi, so auch in diesem 38. jahr geschrieben / darinn stehen diese wort: So viel mich anlanget / damit ich nicht weit von den alten Patribus abweiche / setze ich in der niessung eine Sacramentliche gegenwertigkeit /Sacramẽtliche gegenwart. vñ sage / daß wenn man diese ding (nemlich / brod vñ wein deß Abendmals) reichet vnd geneust / sey Christus warhafftig gegenwertig vnd krefftig / oder thetig / vnd das ist warlich allgenug / vnd setze gleichwol keine inclusion oder einschliessung / noch eine solche vereinigung mit den zeichen / dadurch / oder damit der leib Christi / an das brod gehefftet / vnd gleichsam gelötet / oder damit vermischet werde / denn es sein <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0313" n="297"/> lung deß leibs Christi / sondern allein deß worts vnd Geistes. So<note place="right">Anno 1538.</note> spricht auch Paulus in benandter Epistel Cap. 11. Das diese speise nicht für eine gemeine speise sol gehalten werden / sondern für den leib Christi / vnd straffet die so es ohne furcht / wie eine gemeine speiß nemen Die Pfarrherrn sollen auch dauon lesen / was die alten geschrieben haben / auff das sie sich vnd andere / desto besser vnterrichten können. Es spricht Hilarius auch im 8. buch von der heiligen Dreyfaltigkeit / das man daran nicht zweiffeln sol / das da warhafftiger leib vnd blut Christi sey / weil es Christus gesagt habe / vnd ist solches zubedencken / das solch Gros Mirackel geschicht nicht aus deß Priesters<note place="right">Gros Mirackel.</note> verdienst / sondern darumb / das es Christus also geordnet hat / das sein leib da sey / so man Communiciret. Wie die Sonne teglich auffgehet / nicht vmb vnser verdienst willen / sondern das es Gott also geordnet hat. Vnd weil eben dazumal D. Pomeranus erfordert war / die Kirchen im Königreich Dennmarck zu visitirn / vnd der löbliche<note place="right">Visitatio der Kirchen in Dennmarck.</note> König aller seiner Kirchen Pfarrherrn gemelte visitations ordnung vnd vnterricht / durch D. Lutherum corrigirt / befohlen / vnd sie daran gewiesen hatte / hat Doctor Pommer dasselbige büchlein ins Latein vbersetzet / vmb derer willen / so in Dennmarck der deudschen sprachen nicht gnugsam kundig vnd erfaren.</p> <p>GLeicher weise hat Philippus an einen vom Adel mit eigner<note place="right">Philippus schrifft vnd bekentnis / dz Christus im Abendmal sey gantz / Gott vñ Mensch / oder / nach sein en beyden naturẽ.</note> hand (welches in der Sächsischen Cantzley noch fürhanden) von deß HErrn Nachtmal / geschrieben / nachfolgende wort: Es hat keinen grund / Christum also zureissen / das er nach der Gottheit bey vns sey / vnd nach der Menscheit nicht bey vns sey / sonderlich weil er gesprochen / Er gebe vns seinen leib vnd blut / etc. So spricht auch Paulus / Es sey das Nachtmal eine gemeinschafft deß leibs vnd bluts Christi. So aber Christus nicht leiblich da / were es nur deß Geistes gemeinschafft / vnd nicht deß leibes oder blutes. Vnd diß achte ich<note place="right">Leiblich.</note> zu einem einfeltigen vnterricht gnug sein. Denn wir sollen nicht von worten weichen / sie sein denn wieder andere schrifft. Nu sind diese wort vom Nachtmal nicht wieder andere schrifft / ob sie schon der vernunfft frembde sein.</p> <p>Vber diß ist in offenem druck verhanden eine Epistola Philippi, so auch in diesem 38. jahr geschrieben / darinn stehen diese wort: So viel mich anlanget / damit ich nicht weit von den alten Patribus abweiche / setze ich in der niessung eine Sacramentliche gegenwertigkeit /<note place="right">Sacramẽtliche gegenwart.</note> vñ sage / daß wenn man diese ding (nemlich / brod vñ wein deß Abendmals) reichet vnd geneust / sey Christus warhafftig gegenwertig vnd krefftig / oder thetig / vnd das ist warlich allgenug / vnd setze gleichwol keine inclusion oder einschliessung / noch eine solche vereinigung mit den zeichen / dadurch / oder damit der leib Christi / an das brod gehefftet / vnd gleichsam gelötet / oder damit vermischet werde / denn es sein </p> </div> </body> </text> </TEI> [297/0313]
lung deß leibs Christi / sondern allein deß worts vnd Geistes. So spricht auch Paulus in benandter Epistel Cap. 11. Das diese speise nicht für eine gemeine speise sol gehalten werden / sondern für den leib Christi / vnd straffet die so es ohne furcht / wie eine gemeine speiß nemen Die Pfarrherrn sollen auch dauon lesen / was die alten geschrieben haben / auff das sie sich vnd andere / desto besser vnterrichten können. Es spricht Hilarius auch im 8. buch von der heiligen Dreyfaltigkeit / das man daran nicht zweiffeln sol / das da warhafftiger leib vnd blut Christi sey / weil es Christus gesagt habe / vnd ist solches zubedencken / das solch Gros Mirackel geschicht nicht aus deß Priesters verdienst / sondern darumb / das es Christus also geordnet hat / das sein leib da sey / so man Communiciret. Wie die Sonne teglich auffgehet / nicht vmb vnser verdienst willen / sondern das es Gott also geordnet hat. Vnd weil eben dazumal D. Pomeranus erfordert war / die Kirchen im Königreich Dennmarck zu visitirn / vnd der löbliche König aller seiner Kirchen Pfarrherrn gemelte visitations ordnung vnd vnterricht / durch D. Lutherum corrigirt / befohlen / vnd sie daran gewiesen hatte / hat Doctor Pommer dasselbige büchlein ins Latein vbersetzet / vmb derer willen / so in Dennmarck der deudschen sprachen nicht gnugsam kundig vnd erfaren.
Anno 1538.
Gros Mirackel.
Visitatio der Kirchen in Dennmarck. GLeicher weise hat Philippus an einen vom Adel mit eigner hand (welches in der Sächsischen Cantzley noch fürhanden) von deß HErrn Nachtmal / geschrieben / nachfolgende wort: Es hat keinen grund / Christum also zureissen / das er nach der Gottheit bey vns sey / vnd nach der Menscheit nicht bey vns sey / sonderlich weil er gesprochen / Er gebe vns seinen leib vnd blut / etc. So spricht auch Paulus / Es sey das Nachtmal eine gemeinschafft deß leibs vnd bluts Christi. So aber Christus nicht leiblich da / were es nur deß Geistes gemeinschafft / vnd nicht deß leibes oder blutes. Vnd diß achte ich zu einem einfeltigen vnterricht gnug sein. Denn wir sollen nicht von worten weichen / sie sein denn wieder andere schrifft. Nu sind diese wort vom Nachtmal nicht wieder andere schrifft / ob sie schon der vernunfft frembde sein.
Philippus schrifft vnd bekentnis / dz Christus im Abendmal sey gantz / Gott vñ Mensch / oder / nach sein en beyden naturẽ.
Leiblich. Vber diß ist in offenem druck verhanden eine Epistola Philippi, so auch in diesem 38. jahr geschrieben / darinn stehen diese wort: So viel mich anlanget / damit ich nicht weit von den alten Patribus abweiche / setze ich in der niessung eine Sacramentliche gegenwertigkeit / vñ sage / daß wenn man diese ding (nemlich / brod vñ wein deß Abendmals) reichet vnd geneust / sey Christus warhafftig gegenwertig vnd krefftig / oder thetig / vnd das ist warlich allgenug / vnd setze gleichwol keine inclusion oder einschliessung / noch eine solche vereinigung mit den zeichen / dadurch / oder damit der leib Christi / an das brod gehefftet / vnd gleichsam gelötet / oder damit vermischet werde / denn es sein
Sacramẽtliche gegenwart.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |