Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1538.Volck erkennen möge / das solche gegenwertigkeit / gemeinschafft vnd niessung Christi im heiligen Abendmal / weder der Mennschwerdung noch Himelfahrt deß HErrn / oder einigem Artickel vnsers Christlichen glaubens mit nichten entgegen / vnd zuwieder sey. DEn 27. Junij / hat Lutherus den Schweitzern abermal eine freundliche antwort geben / vnd noch jmmerdar das besie gesuchet / vnd gehoffet. Seine antwort lautet also: D. Luthert abermal freundliche schrifft an die Schweitzer.GNad vnd fried in Christo: Erbare / Fürsichtige liebe Herrn vnd Freund / Ich habe ewer schrifft / am vierdten tag deß Mayen gegeben / empfangen / darinnen ich fast gern vernommen / das ewer aller hertzen zur Concordj bereit / vnd euch mein schreiben gefallen hat / Nemlich / das wir allhie nicht lehren / wie im Sacrament solte gehalten D. Lutherus widerholet kürtzlich die ware meinung / die die Schweitzer noch nicht recht augenommen.werden / ein auffahrt vnd niderfahrt vnsers HErrn / doch gleichwol der warhafftige leib vnd blut vnsers HErrn daselbst empfangen werde / vnter brod vnd wein. Was aber schrifftlich nicht köndte gegeben werden / versihe ich mich D. Martin Bucer / vnd D. Capito werdens alles mündlich besser dargeben / welchen ich alles vertrawet / vnd auch darumb gebeten habe / weil mir kein zweiffel ist / das bey euch ein sehr from Völcklein ist / das mit ernst gern wol thun vnd recht fahren wolt / dauon ich nicht ein geringe frewde vnd hoffnung habe zu Gott / ob etwa noch ein hacke sich sperren / das mit der zeit / so wir seuberlich thun mit dem guten schwachen heufflein / Gott werde zu frölicher auffhebung aller jrrung helffen / Amen. DEnn ob ich etliche noch verdechtig hielte / aus jhren schrifften beweget / so habe ich dem D. Bucero alles angezeigt / denn so viel ich jmmer vertragen kan / wil ich sie für gut halten / biß sie auch herzu kommen / bitten demnach / jhr wollet auch / wie angefangen / solch Göttlich werck helffen vollführen zum friede vnd einigkeit der Christlichen Kirchen / als ich denn nicht anders spüre / das jhr mit allen frewden vnd lust zu thun bereit seind. Der Vater aller barmhertzigkeit bestetige euch / vnd erhalte euch in seinem angefangenem werck / durch seinen lieben Son vnsern HErrn / mit seinem heiligen Geist reichlich / Amen. Datum donnerstags nach Johannis Baptistae / Anno etc. 38. DIeses schreiben Lutheri / sampt andern verlauffenen sachen / haben Der von Strasburg schreiben an Rhat zu Basel.die Schweitzer dem Churfürsten zu Sachsen / vnd viel andern Stenden geschickt / wie aus der von Straßburg nachfolgendem schreiben / an Rhat zu Basel zu sehen ist. Vnser freundlich willig dienst zuuor / Ehrsame / weise besonders gute freund vnd vertrawete liebe Nachbarn / Nachdem jr vns vergangenen tagen Copey ewerer / vnd anderer der Eydgenosschafft dem heiligen Euangelio anhengig schreiben / an den Churfürsten zu Sachsen / Landgraffen zu Hessen / vnd auch D. Martinum Lutherum / vnnd was dieselbigen wieder geantwortet / zugeschickt / da geben wir euch Anno 1538.Volck erkennen möge / das solche gegenwertigkeit / gemeinschafft vnd niessung Christi im heiligen Abendmal / weder der Mẽnschwerdung noch Himelfahrt deß HErrn / oder einigem Artickel vnsers Christlichen glaubens mit nichten entgegen / vnd zuwieder sey. DEn 27. Junij / hat Lutherus den Schweitzern abermal eine freundliche antwort geben / vnd noch jmmerdar das besie gesuchet / vnd gehoffet. Seine antwort lautet also: D. Luthert abermal freundliche schrifft an die Schweitzer.GNad vnd fried in Christo: Erbare / Fürsichtige liebe Herrn vnd Freund / Ich habe ewer schrifft / am vierdten tag deß Mayen gegeben / empfangen / darinnen ich fast gern vernommen / das ewer aller hertzen zur Concordj bereit / vnd euch mein schreiben gefallen hat / Nemlich / das wir allhie nicht lehren / wie im Sacrament solte gehalten D. Lutherus widerholet kürtzlich die ware meinũg / die die Schweitzer noch nicht recht augenommen.werden / ein auffahrt vnd niderfahrt vnsers HErrn / doch gleichwol der warhafftige leib vnd blut vnsers HErrn daselbst empfangen werde / vnter brod vnd wein. Was aber schrifftlich nicht köndte gegeben werden / versihe ich mich D. Martin Bucer / vñ D. Capito werdens alles mündlich besser dargeben / welchen ich alles vertrawet / vnd auch darumb gebeten habe / weil mir kein zweiffel ist / das bey euch ein sehr from Völcklein ist / das mit ernst gern wol thun vnd recht fahren wolt / dauon ich nicht ein geringe frewde vnd hoffnung habe zu Gott / ob etwa noch ein hacke sich sperren / das mit der zeit / so wir seuberlich thun mit dem guten schwachen heufflein / Gott werde zu frölicher auffhebung aller jrrung helffen / Amen. DEnn ob ich etliche noch verdechtig hielte / aus jhren schrifften beweget / so habe ich dem D. Bucero alles angezeigt / denn so viel ich jmmer vertragen kan / wil ich sie für gut halten / biß sie auch herzu kommen / bitten demnach / jhr wollet auch / wie angefangen / solch Göttlich werck helffen vollführen zum friede vnd einigkeit der Christlichen Kirchen / als ich denn nicht anders spüre / das jhr mit allen frewden vnd lust zu thun bereit seind. Der Vater aller barmhertzigkeit bestetige euch / vnd erhalte euch in seinem angefangenem werck / durch seinen lieben Son vnsern HErrn / mit seinem heiligen Geist reichlich / Amen. Datum donnerstags nach Johannis Baptistae / Anno etc. 38. DIeses schreiben Lutheri / sampt andern verlauffenen sachen / haben Der von Strasburg schreiben an Rhat zu Basel.die Schweitzer dem Churfürsten zu Sachsen / vnd viel andern Stendẽ geschickt / wie aus der von Straßburg nachfolgendem schreiben / an Rhat zu Basel zu sehen ist. Vnser freundlich willig dienst zuuor / Ehrsame / weise besonders gute freund vñ vertrawete liebe Nachbarn / Nachdem jr vns vergangenen tagen Copey ewerer / vñ anderer der Eydgenosschafft dem heiligen Euangelio anhengig schreiben / an den Churfürsten zu Sachsen / Landgraffen zu Hessen / vnd auch D. Martinum Lutherum / vnnd was dieselbigen wieder geantwortet / zugeschickt / da geben wir euch <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0306" n="290"/><note place="left">Anno 1538.</note>Volck erkennen möge / das solche gegenwertigkeit / gemeinschafft vnd niessung Christi im heiligen Abendmal / weder der Mẽnschwerdung noch Himelfahrt deß HErrn / oder einigem Artickel vnsers Christlichen glaubens mit nichten entgegen / vnd zuwieder sey.</p> <p>DEn 27. Junij / hat Lutherus den Schweitzern abermal eine freundliche antwort geben / vnd noch jmmerdar das besie gesuchet / vnd gehoffet. Seine antwort lautet also:</p> <note place="left">D. Luthert abermal freundliche schrifft an die Schweitzer.</note> <p>GNad vnd fried in Christo: Erbare / Fürsichtige liebe Herrn vnd Freund / Ich habe ewer schrifft / am vierdten tag deß Mayen gegeben / empfangen / darinnen ich fast gern vernommen / das ewer aller hertzen zur Concordj bereit / vnd euch mein schreiben gefallen hat / Nemlich / das wir allhie nicht lehren / wie im Sacrament solte gehalten <note place="left">D. Lutherus widerholet kürtzlich die ware meinũg / die die Schweitzer noch nicht recht augenommen.</note>werden / ein auffahrt vnd niderfahrt vnsers HErrn / doch gleichwol der warhafftige leib vnd blut vnsers HErrn daselbst empfangen werde / vnter brod vnd wein. Was aber schrifftlich nicht köndte gegeben werden / versihe ich mich D. Martin Bucer / vñ D. Capito werdens alles mündlich besser dargeben / welchen ich alles vertrawet / vnd auch darumb gebeten habe / weil mir kein zweiffel ist / das bey euch ein sehr from Völcklein ist / das mit ernst gern wol thun vnd recht fahren wolt / dauon ich nicht ein geringe frewde vnd hoffnung habe zu Gott / ob etwa noch ein hacke sich sperren / das mit der zeit / so wir seuberlich thun mit dem guten schwachen heufflein / Gott werde zu frölicher auffhebung aller jrrung helffen / Amen.</p> <p>DEnn ob ich etliche noch verdechtig hielte / aus jhren schrifften beweget / so habe ich dem D. Bucero alles angezeigt / denn so viel ich jmmer vertragen kan / wil ich sie für gut halten / biß sie auch herzu kommen / bitten demnach / jhr wollet auch / wie angefangen / solch Göttlich werck helffen vollführen zum friede vnd einigkeit der Christlichen Kirchen / als ich denn nicht anders spüre / das jhr mit allen frewden vnd lust zu thun bereit seind. Der Vater aller barmhertzigkeit bestetige euch / vnd erhalte euch in seinem angefangenem werck / durch seinen lieben Son vnsern HErrn / mit seinem heiligen Geist reichlich / Amen. Datum donnerstags nach Johannis Baptistae / Anno etc. 38.</p> <p>DIeses schreiben Lutheri / sampt andern verlauffenen sachen / haben <note place="left">Der von Strasburg schreiben an Rhat zu Basel.</note>die Schweitzer dem Churfürsten zu Sachsen / vnd viel andern Stendẽ geschickt / wie aus der von Straßburg nachfolgendem schreiben / an Rhat zu Basel zu sehen ist.</p> <p>Vnser freundlich willig dienst zuuor / Ehrsame / weise besonders gute freund vñ vertrawete liebe Nachbarn / Nachdem jr vns vergangenen tagen Copey ewerer / vñ anderer der Eydgenosschafft dem heiligen Euangelio anhengig schreiben / an den Churfürsten zu Sachsen / Landgraffen zu Hessen / vnd auch D. Martinum Lutherum / vnnd was dieselbigen wieder geantwortet / zugeschickt / da geben wir euch </p> </div> </body> </text> </TEI> [290/0306]
Volck erkennen möge / das solche gegenwertigkeit / gemeinschafft vnd niessung Christi im heiligen Abendmal / weder der Mẽnschwerdung noch Himelfahrt deß HErrn / oder einigem Artickel vnsers Christlichen glaubens mit nichten entgegen / vnd zuwieder sey.
Anno 1538. DEn 27. Junij / hat Lutherus den Schweitzern abermal eine freundliche antwort geben / vnd noch jmmerdar das besie gesuchet / vnd gehoffet. Seine antwort lautet also:
GNad vnd fried in Christo: Erbare / Fürsichtige liebe Herrn vnd Freund / Ich habe ewer schrifft / am vierdten tag deß Mayen gegeben / empfangen / darinnen ich fast gern vernommen / das ewer aller hertzen zur Concordj bereit / vnd euch mein schreiben gefallen hat / Nemlich / das wir allhie nicht lehren / wie im Sacrament solte gehalten werden / ein auffahrt vnd niderfahrt vnsers HErrn / doch gleichwol der warhafftige leib vnd blut vnsers HErrn daselbst empfangen werde / vnter brod vnd wein. Was aber schrifftlich nicht köndte gegeben werden / versihe ich mich D. Martin Bucer / vñ D. Capito werdens alles mündlich besser dargeben / welchen ich alles vertrawet / vnd auch darumb gebeten habe / weil mir kein zweiffel ist / das bey euch ein sehr from Völcklein ist / das mit ernst gern wol thun vnd recht fahren wolt / dauon ich nicht ein geringe frewde vnd hoffnung habe zu Gott / ob etwa noch ein hacke sich sperren / das mit der zeit / so wir seuberlich thun mit dem guten schwachen heufflein / Gott werde zu frölicher auffhebung aller jrrung helffen / Amen.
D. Lutherus widerholet kürtzlich die ware meinũg / die die Schweitzer noch nicht recht augenommen. DEnn ob ich etliche noch verdechtig hielte / aus jhren schrifften beweget / so habe ich dem D. Bucero alles angezeigt / denn so viel ich jmmer vertragen kan / wil ich sie für gut halten / biß sie auch herzu kommen / bitten demnach / jhr wollet auch / wie angefangen / solch Göttlich werck helffen vollführen zum friede vnd einigkeit der Christlichen Kirchen / als ich denn nicht anders spüre / das jhr mit allen frewden vnd lust zu thun bereit seind. Der Vater aller barmhertzigkeit bestetige euch / vnd erhalte euch in seinem angefangenem werck / durch seinen lieben Son vnsern HErrn / mit seinem heiligen Geist reichlich / Amen. Datum donnerstags nach Johannis Baptistae / Anno etc. 38.
DIeses schreiben Lutheri / sampt andern verlauffenen sachen / haben die Schweitzer dem Churfürsten zu Sachsen / vnd viel andern Stendẽ geschickt / wie aus der von Straßburg nachfolgendem schreiben / an Rhat zu Basel zu sehen ist.
Der von Strasburg schreiben an Rhat zu Basel. Vnser freundlich willig dienst zuuor / Ehrsame / weise besonders gute freund vñ vertrawete liebe Nachbarn / Nachdem jr vns vergangenen tagen Copey ewerer / vñ anderer der Eydgenosschafft dem heiligen Euangelio anhengig schreiben / an den Churfürsten zu Sachsen / Landgraffen zu Hessen / vnd auch D. Martinum Lutherum / vnnd was dieselbigen wieder geantwortet / zugeschickt / da geben wir euch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/306 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/306>, abgerufen am 17.07.2024. |