Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1538.so zu Zürch wider gestelt worden / den jhren wider heimgebracht. Ich Zürcher wollen sichvon Bucero nit bereden lassen.zwar habe solche (Zürchische) form gern zugelassen / weil ich gemerckt / das die Zürcher gegen der Concordi noch so vbel gesinnet sein. Mir ist lieber / sie verheissen wenig / vnd halten solches rechtschaffen. Jedoch ist man gar freundlich von einander geschieden / vnd hoffe ich / es sollen die Brüder zu Zürch fürohin etwas neher zur Concordi tretten. Sie fürchten des Volcks nachrede / sie werden sagen / sie lehren jtzt anders / sonsten verstünden sie den handel gnug / etc. Den zwantzigsten Maij / Anno 1538. DIe summarische verzeichnis der fragen / von den Predicanten zu Zürch fürgebracht / vnd der gegebnen antwort Buceri / welches Bucer dem Frechto zugeschickt / vnd andern auch mit zutheilen befohlen / ist diese. Zürcher: Luther hat etwan widerfochten / das ein Tropus sey in diesen worten: Das ist mein leib / lesset er nu einen Tropum zu? Metaphora vnd Metonymia sind nit zuzulassen in den worten / das ist mein leib.BVcer: Ja / D. Lutherus hat in dieser rede des HErrn den Tropum verworffen / vnd bekennet auch einen Tropum da sein: die Metaphoram oder Metonymiam hat D. Luther verworffen / vnd verwirfft sie noch / durch die man hie wolt verstehen / daß das brod vnnd der wein im heiligen Abendmal werde der leib vnnd blut des HErren genennet / weil sie des leibs vnd bluts zeichen seind. Der leib vnd blut aber des HErrn werde hie nicht empfangen / sondern allein brod Synecdoche.vnd wein. Den Tropum aber Synecdochen, durch den man zwey vnterschiedliche ding zusammen fasset / vnd in einer rede begreifft / lest er zu / denn er ja bekennet vnd lehret / das so der HErr spricht / nemet / esset / das ist / etc. Nemet / trincket / etc. das er da zwey dinge gibt / ein jrdisch vnd ein himlisch / wie die Wittenbergischen artickel lauten / vnd D. Luther auch zuuor / in seiner grossen bekentnis / gelehret hat: Weil dann die wörtlein / nemet / esset / trincket / etc. vnd das zeigwörtlein / Das / jedes zwey dinge begreiffen / wie jhrs auch selbst D. Luthern geschrieben / so ist in diesen worten ein Synecdoche. Diesen Tropum bekennen wir mit jhm. Zürcher: Man hat auff der löblichen Disputation zu Bern die Synecdochen hierin verworffen? BVcer: Ich habe auff der disputation meinen kleinen dienst auch geleistet / vnd weis / was Synecdochen man verworffen hat / nemlich die allein / durch die man wolte verstehen / das brod vnd wein den leib vnd das blut natürlich vnd reumlich in sich begreiffen. Solches einschliessen aber vnd begreiffen setzet D. Luther nit / dann er den HErren im himlischen thun lasset / vnd mit den jrrdischen zeichen nicht natürlich / sondern allein (wie jr selbst auch) Sacramentlich vereinigt / Sacramentliche vereinigung.das nemlich das brod / so wir brechen / vns auch ein ware gemeinschafft sey seines leibs / der Kelch seines blutes. Anno 1538.so zu Zürch wider gestelt worden / den jhren wider heimgebracht. Ich Zürcher wollẽ sichvõ Bucero nit bereden lassen.zwar habe solche (Zürchische) form gern zugelassen / weil ich gemerckt / das die Zürcher gegen der Concordi noch so vbel gesinnet sein. Mir ist lieber / sie verheissen wenig / vnd halten solches rechtschaffen. Jedoch ist man gar freundlich von einander geschieden / vnd hoffe ich / es sollen die Brüder zu Zürch fürohin etwas neher zur Concordi tretten. Sie fürchten des Volcks nachrede / sie werden sagen / sie lehren jtzt anders / sonsten verstünden sie den handel gnug / etc. Den zwantzigsten Maij / Anno 1538. DIe summarische verzeichnis der fragen / von den Prędicanten zu Zürch fürgebracht / vnd der gegebnen antwort Buceri / welches Bucer dem Frechto zugeschickt / vnd andern auch mit zutheilen befohlen / ist diese. Zürcher: Luther hat etwan widerfochten / das ein Tropus sey in diesen worten: Das ist mein leib / lesset er nu einen Tropum zu? Metaphora vñ Metonymia sind nit zuzulassen in den worten / das ist mein leib.BVcer: Ja / D. Lutherus hat in dieser rede des HErrn den Tropum verworffen / vnd bekennet auch einen Tropum da sein: die Metaphoram oder Metonymiam hat D. Luther verworffen / vnd verwirfft sie noch / durch die man hie wolt verstehen / daß das brod vnnd der wein im heiligen Abendmal werde der leib vnnd blut des HErren genennet / weil sie des leibs vnd bluts zeichen seind. Der leib vnd blut aber des HErrn werde hie nicht empfangen / sondern allein brod Synecdoche.vnd wein. Den Tropum aber Synecdochen, durch den man zwey vnterschiedliche ding zusammen fasset / vnd in einer rede begreifft / lest er zu / denn er ja bekennet vnd lehret / das so der HErr spricht / nemet / esset / das ist / etc. Nemet / trincket / etc. das er da zwey dinge gibt / ein jrdisch vnd ein himlisch / wie die Wittenbergischen artickel lauten / vnd D. Luther auch zuuor / in seiner grossen bekentnis / gelehret hat: Weil dann die wörtlein / nemet / esset / trincket / etc. vñ das zeigwörtlein / Das / jedes zwey dinge begreiffen / wie jhrs auch selbst D. Luthern geschrieben / so ist in diesen worten ein Synecdoche. Diesen Tropum bekennen wir mit jhm. Zürcher: Man hat auff der löblichen Disputation zu Bern die Synecdochen hierin verworffen? BVcer: Ich habe auff der disputation meinen kleinen dienst auch geleistet / vnd weis / was Synecdochen man verworffen hat / nemlich die allein / durch die man wolte verstehen / das brod vnd wein den leib vnd das blut natürlich vnd reumlich in sich begreiffen. Solches einschliessen aber vnd begreiffen setzet D. Luther nit / dann er den HErren im himlischen thun lasset / vnd mit den jrrdischen zeichen nicht natürlich / sondern allein (wie jr selbst auch) Sacramentlich vereinigt / Sacramẽtliche vereinigung.das nemlich das brod / so wir brechen / vns auch ein ware gemeinschafft sey seines leibs / der Kelch seines blutes. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#drucke_418-theol-2f_00302" n="286"/><note place="left">Anno 1538.</note>so zu Zürch wider gestelt worden / den jhren wider heimgebracht. 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so zu Zürch wider gestelt worden / den jhren wider heimgebracht. Ich zwar habe solche (Zürchische) form gern zugelassen / weil ich gemerckt / das die Zürcher gegen der Concordi noch so vbel gesinnet sein. Mir ist lieber / sie verheissen wenig / vnd halten solches rechtschaffen. Jedoch ist man gar freundlich von einander geschieden / vnd hoffe ich / es sollen die Brüder zu Zürch fürohin etwas neher zur Concordi tretten. Sie fürchten des Volcks nachrede / sie werden sagen / sie lehren jtzt anders / sonsten verstünden sie den handel gnug / etc. Den zwantzigsten Maij / Anno 1538.
Anno 1538.
Zürcher wollẽ sichvõ Bucero nit bereden lassen. DIe summarische verzeichnis der fragen / von den Prędicanten zu Zürch fürgebracht / vnd der gegebnen antwort Buceri / welches Bucer dem Frechto zugeschickt / vnd andern auch mit zutheilen befohlen / ist diese.
Zürcher: Luther hat etwan widerfochten / das ein Tropus sey in diesen worten: Das ist mein leib / lesset er nu einen Tropum zu?
BVcer: Ja / D. Lutherus hat in dieser rede des HErrn den Tropum verworffen / vnd bekennet auch einen Tropum da sein: die Metaphoram oder Metonymiam hat D. Luther verworffen / vnd verwirfft sie noch / durch die man hie wolt verstehen / daß das brod vnnd der wein im heiligen Abendmal werde der leib vnnd blut des HErren genennet / weil sie des leibs vnd bluts zeichen seind. Der leib vnd blut aber des HErrn werde hie nicht empfangen / sondern allein brod vnd wein. Den Tropum aber Synecdochen, durch den man zwey vnterschiedliche ding zusammen fasset / vnd in einer rede begreifft / lest er zu / denn er ja bekennet vnd lehret / das so der HErr spricht / nemet / esset / das ist / etc. Nemet / trincket / etc. das er da zwey dinge gibt / ein jrdisch vnd ein himlisch / wie die Wittenbergischen artickel lauten / vnd D. Luther auch zuuor / in seiner grossen bekentnis / gelehret hat: Weil dann die wörtlein / nemet / esset / trincket / etc. vñ das zeigwörtlein / Das / jedes zwey dinge begreiffen / wie jhrs auch selbst D. Luthern geschrieben / so ist in diesen worten ein Synecdoche. Diesen Tropum bekennen wir mit jhm.
Synecdoche. Zürcher: Man hat auff der löblichen Disputation zu Bern die Synecdochen hierin verworffen?
BVcer: Ich habe auff der disputation meinen kleinen dienst auch geleistet / vnd weis / was Synecdochen man verworffen hat / nemlich die allein / durch die man wolte verstehen / das brod vnd wein den leib vnd das blut natürlich vnd reumlich in sich begreiffen. Solches einschliessen aber vnd begreiffen setzet D. Luther nit / dann er den HErren im himlischen thun lasset / vnd mit den jrrdischen zeichen nicht natürlich / sondern allein (wie jr selbst auch) Sacramentlich vereinigt / das nemlich das brod / so wir brechen / vns auch ein ware gemeinschafft sey seines leibs / der Kelch seines blutes.
Sacramẽtliche vereinigung.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/302>, abgerufen am 16.07.2024. |