Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1536. ALso were das alles / was in der narratione einverleibet / zu Wittenberg geschehen / vnd durch einhellige aller Theologen subscription ratificiret, Da doch darinn auch beschrieben wird / was nach dem abreisen der Oberlendischen Theologen zur Naunburg / vnnd zu Franckfurt mit jhnen sich zugetragen. Welchs wir kürtzlich allhier so vermelden wollen / denn die Sacramentirer mißbrauchen diß / jhre sache arglistiger weise dadurch zubementeln. NV achten wir zwar ohne noth dieselbige erzehlung / wie sie in gemeltem Tomo weitleufftig stehet / an diesem ort nach der leng zu wiederholen. Auff das aber nicht jemand gedencken oder sagen möge / als wolten wir listiger weiß hieuon etwas vertuschen / wollen wir die Summarischen Heuptstück kürtzlich daraus verzeichnen / vnd fürnemlich auff diese zwey stück richten: Zum ersten / Da etwas mit anderen oder mehrern worten beschrieben / welchs zu ferner erklerung deß droben gesetzten berichts dienen könne. Für das ander / Da etwas vbergangen / oder mit andern vnd glimpflichern worten erzehlet ist / das man die Leute / so in etlichen noch schwachen Kirchen / zu andern worten vnd reden gewohnet / nicht bald im anfang für den kopff stossen / sondern mit glimpff sie herzu bringen möchte. VNd stehet nun der Summarische bericht darinne. Da Capito vnd Bucerus zum Luthero allein kommen / haben sie fürgeschlagen / der handlung solchen schein zugeben / als were man nicht fürnemlich deß Sacraments halben zusammen kommen / sondern man wolte von allen Artickeln lehr vnd glauben belangende handeln / vnd wie man eine rechte disciplinam vnd gemeine Kirchenordnung / wieder allerley vnordnung anrichten möchte. Denn was die lehr vom heiligen Abendmal belanget / hette man jhre jetzige meinung aus etlichen von jhren newlich publicirten Artickeln vnnd bekentnissen also eingenommen / das Lutherus / vnd die seinen an sie etlich mal / als an jhre liebe Brüder geschrieben / vnd sie auch aus jhrem mittel einen Prediger gegen Augspurg geschickt hetten / daher sie erachteten / das in solchen jhren schrifften nicht were / darüber sie zuklagen hetten. Da sie aber noch ferner erklerung begerten / weren sie bereit solches trewlich zuthun. DArauff hat Lutherus folgendes nach mittags / mit grossem ernst angezeiget / er wolte von keinen andern Artickeln mit jhnen handelen / wo nicht zuuor im Artickel vom Abendmal deß HErrn eine Concordj getroffen vnd auffgerichtet würde. Er hette zwar eine gute hoffnung geschöpfft / aus etlichen der jhren schrifften / vnd namhafftig aus jhrem büchlein an die zu Münster / vnd aus den actis Brentij, es würde aber mitler weil allerley an jhn geschrieben / daraus er anders nicht vernemen köndte / denn das sie hin vnd wieder aussprengeten / sie weren mit Luthero gar einig / aber gleichwol füreten sie eben die lehr / Anno 1536. ALso were das alles / was in der narratione einverleibet / zu Wittenberg geschehen / vnd durch einhellige aller Theologen subscription ratificiret, Da doch darinn auch beschrieben wird / was nach dem abreisen der Oberlendischen Theologen zur Naunburg / vnnd zu Franckfurt mit jhnen sich zugetragen. Welchs wir kürtzlich allhier so vermelden wollen / denn die Sacramentirer mißbrauchen diß / jhre sache arglistiger weise dadurch zubementeln. NV achten wir zwar ohne noth dieselbige erzehlung / wie sie in gemeltem Tomo weitleufftig stehet / an diesem ort nach der leng zu wiederholen. Auff das aber nicht jemand gedencken oder sagen möge / als wolten wir listiger weiß hieuon etwas vertuschen / wollen wir die Summarischen Heuptstück kürtzlich daraus verzeichnen / vnd fürnemlich auff diese zwey stück richten: Zum ersten / Da etwas mit anderen oder mehrern worten beschrieben / welchs zu ferner erklerung deß droben gesetzten berichts dienen könne. Für das ander / Da etwas vbergangen / oder mit andern vnd glimpflichern worten erzehlet ist / das man die Leute / so in etlichen noch schwachen Kirchen / zu andern worten vnd reden gewohnet / nicht bald im anfang für den kopff stossen / sondern mit glimpff sie herzu bringen möchte. VNd stehet nun der Summarische bericht darinne. Da Capito vnd Bucerus zum Luthero allein kommen / haben sie fürgeschlagen / der handlung solchen schein zugeben / als were man nicht fürnemlich deß Sacraments halben zusammen kommen / sondern man wolte von allen Artickeln lehr vnd glauben belangende handeln / vnd wie man eine rechte disciplinam vnd gemeine Kirchenordnung / wieder allerley vnordnung anrichten möchte. Denn was die lehr vom heiligen Abendmal belanget / hette man jhre jetzige meinung aus etlichen von jhren newlich publicirten Artickeln vnnd bekentnissen also eingenommen / das Lutherus / vnd die seinen an sie etlich mal / als an jhre liebe Brüder geschrieben / vnd sie auch aus jhrem mittel einen Prediger gegen Augspurg geschickt hetten / daher sie erachteten / das in solchen jhren schrifften nicht were / darüber sie zuklagen hetten. Da sie aber noch ferner erklerung begerten / weren sie bereit solches trewlich zuthun. DArauff hat Lutherus folgendes nach mittags / mit grossem ernst angezeiget / er wolte von keinen andern Artickeln mit jhnen handelen / wo nicht zuuor im Artickel vom Abendmal deß HErrn eine Concordj getroffen vnd auffgerichtet würde. Er hette zwar eine gute hoffnung geschöpfft / aus etlichen der jhren schrifften / vnd namhafftig aus jhrem büchlein an die zu Münster / vnd aus den actis Brentij, es würde aber mitler weil allerley an jhn geschrieben / daraus er anders nicht vernemen köndte / denn das sie hin vnd wieder aussprengeten / sie weren mit Luthero gar einig / aber gleichwol füreten sie eben die lehr / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0266" n="250"/> <note place="left">Anno 1536.</note> <p>ALso were das alles / was in der narratione einverleibet / zu Wittenberg geschehen / vnd durch einhellige aller Theologen subscription ratificiret, Da doch darinn auch beschrieben wird / was nach dem abreisen der Oberlendischen Theologen zur Naunburg / vnnd zu Franckfurt mit jhnen sich zugetragen. Welchs wir kürtzlich allhier so vermelden wollen / denn die Sacramentirer mißbrauchen diß / jhre sache arglistiger weise dadurch zubementeln.</p> <p>NV achten wir zwar ohne noth dieselbige erzehlung / wie sie in gemeltem Tomo weitleufftig stehet / an diesem ort nach der leng zu wiederholen. Auff das aber nicht jemand gedencken oder sagen möge / als wolten wir listiger weiß hieuon etwas vertuschen / wollen wir die Summarischen Heuptstück kürtzlich daraus verzeichnen / vnd fürnemlich auff diese zwey stück richten: Zum ersten / Da etwas mit anderen oder mehrern worten beschrieben / welchs zu ferner erklerung deß droben gesetzten berichts dienen könne. Für das ander / Da etwas vbergangen / oder mit andern vnd glimpflichern worten erzehlet ist / das man die Leute / so in etlichen noch schwachen Kirchen / zu andern worten vnd reden gewohnet / nicht bald im anfang für den kopff stossen / sondern mit glimpff sie herzu bringen möchte.</p> <p>VNd stehet nun der Summarische bericht darinne. Da Capito vnd Bucerus zum Luthero allein kommen / haben sie fürgeschlagen / der handlung solchen schein zugeben / als were man nicht fürnemlich deß Sacraments halben zusammen kommen / sondern man wolte von allen Artickeln lehr vnd glauben belangende handeln / vnd wie man eine rechte disciplinam vnd gemeine Kirchenordnung / wieder allerley vnordnung anrichten möchte. Denn was die lehr vom heiligen Abendmal belanget / hette man jhre jetzige meinung aus etlichen von jhren newlich publicirten Artickeln vnnd bekentnissen also eingenommen / das Lutherus / vnd die seinen an sie etlich mal / als an jhre liebe Brüder geschrieben / vnd sie auch aus jhrem mittel einen Prediger gegen Augspurg geschickt hetten / daher sie erachteten / das in solchen jhren schrifften nicht were / darüber sie zuklagen hetten. Da sie aber noch ferner erklerung begerten / weren sie bereit solches trewlich zuthun.</p> <p>DArauff hat Lutherus folgendes nach mittags / mit grossem ernst angezeiget / er wolte von keinen andern Artickeln mit jhnen handelen / wo nicht zuuor im Artickel vom Abendmal deß HErrn eine Concordj getroffen vnd auffgerichtet würde. Er hette zwar eine gute hoffnung geschöpfft / aus etlichen der jhren schrifften / vnd namhafftig aus jhrem büchlein an die zu Münster / vnd aus den actis Brentij, es würde aber mitler weil allerley an jhn geschrieben / daraus er anders nicht vernemen köndte / denn das sie hin vnd wieder aussprengeten / sie weren mit Luthero gar einig / aber gleichwol füreten sie eben die lehr / </p> </div> </body> </text> </TEI> [250/0266]
ALso were das alles / was in der narratione einverleibet / zu Wittenberg geschehen / vnd durch einhellige aller Theologen subscription ratificiret, Da doch darinn auch beschrieben wird / was nach dem abreisen der Oberlendischen Theologen zur Naunburg / vnnd zu Franckfurt mit jhnen sich zugetragen. Welchs wir kürtzlich allhier so vermelden wollen / denn die Sacramentirer mißbrauchen diß / jhre sache arglistiger weise dadurch zubementeln.
NV achten wir zwar ohne noth dieselbige erzehlung / wie sie in gemeltem Tomo weitleufftig stehet / an diesem ort nach der leng zu wiederholen. Auff das aber nicht jemand gedencken oder sagen möge / als wolten wir listiger weiß hieuon etwas vertuschen / wollen wir die Summarischen Heuptstück kürtzlich daraus verzeichnen / vnd fürnemlich auff diese zwey stück richten: Zum ersten / Da etwas mit anderen oder mehrern worten beschrieben / welchs zu ferner erklerung deß droben gesetzten berichts dienen könne. Für das ander / Da etwas vbergangen / oder mit andern vnd glimpflichern worten erzehlet ist / das man die Leute / so in etlichen noch schwachen Kirchen / zu andern worten vnd reden gewohnet / nicht bald im anfang für den kopff stossen / sondern mit glimpff sie herzu bringen möchte.
VNd stehet nun der Summarische bericht darinne. Da Capito vnd Bucerus zum Luthero allein kommen / haben sie fürgeschlagen / der handlung solchen schein zugeben / als were man nicht fürnemlich deß Sacraments halben zusammen kommen / sondern man wolte von allen Artickeln lehr vnd glauben belangende handeln / vnd wie man eine rechte disciplinam vnd gemeine Kirchenordnung / wieder allerley vnordnung anrichten möchte. Denn was die lehr vom heiligen Abendmal belanget / hette man jhre jetzige meinung aus etlichen von jhren newlich publicirten Artickeln vnnd bekentnissen also eingenommen / das Lutherus / vnd die seinen an sie etlich mal / als an jhre liebe Brüder geschrieben / vnd sie auch aus jhrem mittel einen Prediger gegen Augspurg geschickt hetten / daher sie erachteten / das in solchen jhren schrifften nicht were / darüber sie zuklagen hetten. Da sie aber noch ferner erklerung begerten / weren sie bereit solches trewlich zuthun.
DArauff hat Lutherus folgendes nach mittags / mit grossem ernst angezeiget / er wolte von keinen andern Artickeln mit jhnen handelen / wo nicht zuuor im Artickel vom Abendmal deß HErrn eine Concordj getroffen vnd auffgerichtet würde. Er hette zwar eine gute hoffnung geschöpfft / aus etlichen der jhren schrifften / vnd namhafftig aus jhrem büchlein an die zu Münster / vnd aus den actis Brentij, es würde aber mitler weil allerley an jhn geschrieben / daraus er anders nicht vernemen köndte / denn das sie hin vnd wieder aussprengeten / sie weren mit Luthero gar einig / aber gleichwol füreten sie eben die lehr /
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/266>, abgerufen am 16.02.2025. |