Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

lus Anno 1532./ 2. Timoth. 2. Lehre sie / das sie nicht vmb wort zancken / welches kein nutz ist / ohn das es die zuhörer abwendet / das ist ja so viel gesagt / das mit den Rotten viel disputiren nicht allein vnfruchtbar ist / bey jhnen / sondern auch schedlich bey den zuhörern / die dadurch / wenn sie gleich nicht verfüret werden / dennoch geergert vnd abgeschreckt werden.

Der heilige Geist hat vns für den Zwinglischen geist trewlich gewarnet.

Solchen rhat deß heiligen Geistes müssen wir nicht verachten / noch vns an jhr rhümen keren / sondern sie jmmer lassen hinfaren / vnd sie meiden. Der vns so hat gerhaten / der wird sie wol finden / vnd jhren rhum zuschanden machen / wie er denn bereit an mit der that fürgenommen hat / solches zubeweisen vnd zubeweren. Denn wir haben Müntzer.ja gesehen / wie er den Müntzer vnd seine Gesellen hat troffen / vnd sie zum schrecklichen Exempel gesetzt allen Schwermern vnd Rottengeistern. Denn es war bey jhnen auch eitel rhümen deß Geists / vnd verachtung der Sacrament / aber es hat sich befunden im auskericht / was es für ein geist gewesen sey. Deßgleichen hat er den Carlstad / Carlstad.sint der zeit er diß spiel angefangen hat / hin vnd her in der Welt gejagt / vnd kein stadt für seinen leib / noch ruhe in seinem hertzen gelassen / wie ein rechter Cain / mit zittern vnd furcht gezeichnet vnd geplaget. Zwingel. Oecolanpad.Vnd nun newlich die armen Leute in Schweitz / Zwingeln vnd die seinen / auch mercklich gnug gestrafft / daran sich die Rottengeister billich stossen solten / aber sie sind verstockt / verkeret / vnd suo iudicio condemnati, sagt S. Paulus. Sie wollens alle erfaren / vnd keiner gleuben.

Gottes straffe.

VNd wiewol weder die Müntzerischen noch Zwinglischen gleuben wollen / das sie von Gott gestraffet sind / sondern halten sie / vnd predigen sie aus für Märtyrer / so müssen wir doch / die wir wissen / das sie in diesem Artickel / vnd andern mehr / schwerlich gejrret haben / solche straffe Gottes erkennen / vnd dafür ansehen / nicht das wir vns frewen jhres vnglücks / das vns von hertzen leid ist / vnd allezeit gewesen / sondern das wir das zeugnis der warheit Gottes nicht lassen können. Sacramentirer sind nicht Märterer.Sind sie selig worden / wie dasselbige Gott nicht vnmüglich ist / einen Menschen an seinem letzten ende / in einem augenblick / zubekeren / das gönnen vnd wündschen wir jhnen von grund vnsers hertzen / aber Märtyrer zumachen / da gehöret mehr zu / denn schlecht selig werden / Causa facit martyrem, non poena.nemlich / eine gewisse Göttliche sache / darumb sie leiden vnd sterben / welches hie sich nicht findet / Denn wir auch die Vbeltheter / so durch öffentlich gericht gestraffet / oder abgethan werden / zur Hellen nicht verurteilen / aber darumb keine Märtyrer daraus machen.

Verstockung.

VNd mich verwundert / das die vbrigen Müntzerischen vnd Zwinglischen / sich so gar nicht keren an solche Gottes ruten / das sie nicht allein verhertet bleiben in jhrem jrrthumb / sondern das sie solche ruten deuten / für eine ruten der Märtyrer / vnd sich noch rechtfer-

lus Anno 1532./ 2. Timoth. 2. Lehre sie / das sie nicht vmb wort zancken / welches kein nutz ist / ohn das es die zuhörer abwendet / das ist ja so viel gesagt / das mit den Rotten viel disputiren nicht allein vnfruchtbar ist / bey jhnen / sondern auch schedlich bey den zuhörern / die dadurch / wenn sie gleich nicht verfüret werden / dennoch geergert vnd abgeschreckt werden.

Der heilige Geist hat vns für dẽ Zwinglischen geist trewlich gewarnet.

Solchen rhat deß heiligen Geistes müssen wir nicht verachten / noch vns an jhr rhümen keren / sondern sie jmmer lassen hinfaren / vnd sie meiden. Der vns so hat gerhaten / der wird sie wol finden / vnd jhren rhum zuschanden machen / wie er denn bereit an mit der that fürgenommen hat / solches zubeweisen vnd zubeweren. Denn wir haben Müntzer.ja gesehen / wie er den Müntzer vnd seine Gesellen hat troffen / vnd sie zum schrecklichen Exempel gesetzt allen Schwermern vnd Rottengeistern. Denn es war bey jhnen auch eitel rhümen deß Geists / vnd verachtung der Sacrament / aber es hat sich befunden im auskericht / was es für ein geist gewesen sey. Deßgleichen hat er den Carlstad / Carlstad.sint der zeit er diß spiel angefangen hat / hin vnd her in der Welt gejagt / vnd kein stadt für seinen leib / noch ruhe in seinem hertzen gelassen / wie ein rechter Cain / mit zittern vnd furcht gezeichnet vnd geplaget. Zwingel. Oecolãpad.Vnd nun newlich die armen Leute in Schweitz / Zwingeln vnd die seinen / auch mercklich gnug gestrafft / daran sich die Rottengeister billich stossen solten / aber sie sind verstockt / verkeret / vnd suo iudicio condemnati, sagt S. Paulus. Sie wollens alle erfaren / vnd keiner gleuben.

Gottes straffe.

VNd wiewol weder die Müntzerischen noch Zwinglischen gleuben wollen / das sie von Gott gestraffet sind / sondern halten sie / vnd predigen sie aus für Märtyrer / so müssen wir doch / die wir wissen / das sie in diesem Artickel / vnd andern mehr / schwerlich gejrret haben / solche straffe Gottes erkennen / vnd dafür ansehen / nicht das wir vns frewen jhres vnglücks / das vns von hertzen leid ist / vnd allezeit gewesen / sondern das wir das zeugnis der warheit Gottes nicht lassen können. Sacramẽtirer sind nicht Märterer.Sind sie selig worden / wie dasselbige Gott nicht vnmüglich ist / einen Menschen an seinem letzten ende / in einem augenblick / zubekeren / das gönnen vnd wündschen wir jhnen von grund vnsers hertzen / aber Märtyrer zumachen / da gehöret mehr zu / denn schlecht selig werden / Causa facit martyrem, non poena.nemlich / eine gewisse Göttliche sache / darumb sie leiden vnd sterben / welches hie sich nicht findet / Denn wir auch die Vbeltheter / so durch öffentlich gericht gestraffet / oder abgethan werden / zur Hellen nicht verurteilen / aber darumb keine Märtyrer daraus machen.

Verstockũg.

VNd mich verwundert / das die vbrigen Müntzerischen vnd Zwinglischen / sich so gar nicht keren an solche Gottes ruten / das sie nicht allein verhertet bleiben in jhrem jrrthumb / sondern das sie solche ruten deuten / für eine ruten der Märtyrer / vnd sich noch rechtfer- 

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0184" n="168"/>
lus                      <note place="left">Anno 1532.</note>/ 2. Timoth. 2. Lehre sie / das sie                      nicht vmb wort zancken / welches kein nutz ist / ohn das es die zuhörer abwendet                      / das ist ja so viel gesagt / das mit den Rotten viel disputiren nicht allein                      vnfruchtbar ist / bey jhnen / sondern auch schedlich bey den zuhörern / die                      dadurch / wenn sie gleich nicht verfüret werden / dennoch geergert vnd                      abgeschreckt werden.</p>
        <note place="left">Der heilige Geist hat vns für de&#x0303;                      Zwinglischen geist trewlich gewarnet.</note>
        <p>Solchen rhat deß heiligen Geistes müssen wir nicht verachten / noch vns an jhr                      rhümen keren / sondern sie jmmer lassen hinfaren / vnd sie meiden. Der vns so                      hat gerhaten / der wird sie wol finden / vnd jhren rhum zuschanden machen / wie                      er denn bereit an mit der that fürgenommen hat / solches zubeweisen vnd                      zubeweren. Denn wir haben <note place="left">Müntzer.</note>ja gesehen /                      wie er den Müntzer vnd seine Gesellen hat troffen / vnd sie zum schrecklichen                      Exempel gesetzt allen Schwermern vnd Rottengeistern. Denn es war bey jhnen auch                      eitel rhümen deß Geists / vnd verachtung der Sacrament / aber es hat sich                      befunden im auskericht / was es für ein geist gewesen sey. Deßgleichen hat er                      den Carlstad / <note place="left">Carlstad.</note>sint der zeit er diß                      spiel angefangen hat / hin vnd her in der Welt gejagt / vnd kein stadt für                      seinen leib / noch ruhe in seinem hertzen gelassen / wie ein rechter Cain / mit                      zittern vnd furcht gezeichnet vnd geplaget. <note place="left">Zwingel.                              Oecola&#x0303;pad.</note>Vnd nun newlich die armen Leute in                      Schweitz / Zwingeln vnd die seinen / auch mercklich gnug gestrafft / daran sich                      die Rottengeister billich stossen solten / aber sie sind verstockt / verkeret /                      vnd suo iudicio condemnati, sagt S. Paulus. Sie wollens alle erfaren / vnd                      keiner gleuben.</p>
        <note place="left">Gottes straffe.</note>
        <p>VNd wiewol weder die Müntzerischen noch Zwinglischen gleuben wollen / das sie von                      Gott gestraffet sind / sondern halten sie / vnd predigen sie aus für Märtyrer /                      so müssen wir doch / die wir wissen / das sie in diesem Artickel / vnd andern                      mehr / schwerlich gejrret haben / solche straffe Gottes erkennen / vnd dafür                      ansehen / nicht das wir vns frewen jhres vnglücks / das vns von hertzen leid ist                      / vnd allezeit gewesen / sondern das wir das zeugnis der warheit Gottes nicht                      lassen können. <note place="left">Sacrame&#x0303;tirer sind nicht                          Märterer.</note>Sind sie selig worden / wie dasselbige Gott nicht vnmüglich                      ist / einen Menschen an seinem letzten ende / in einem augenblick / zubekeren /                      das gönnen vnd wündschen wir jhnen von grund vnsers hertzen / aber Märtyrer                      zumachen / da gehöret mehr zu / denn schlecht selig werden / <note place="left">Causa facit martyrem, non poena.</note>nemlich / eine                      gewisse Göttliche sache / darumb sie leiden vnd sterben / welches hie sich nicht                      findet / Denn wir auch die Vbeltheter / so durch öffentlich gericht gestraffet /                      oder abgethan werden / zur Hellen nicht verurteilen / aber darumb keine Märtyrer                      daraus machen.</p>
        <note place="left">Verstocku&#x0303;g.</note>
        <p>VNd mich verwundert / das die vbrigen Müntzerischen vnd Zwinglischen / sich so                      gar nicht keren an solche Gottes ruten / das sie nicht allein verhertet bleiben                      in jhrem jrrthumb / sondern das sie solche ruten deuten / für eine ruten der                      Märtyrer / vnd sich noch rechtfer-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0184] lus / 2. Timoth. 2. Lehre sie / das sie nicht vmb wort zancken / welches kein nutz ist / ohn das es die zuhörer abwendet / das ist ja so viel gesagt / das mit den Rotten viel disputiren nicht allein vnfruchtbar ist / bey jhnen / sondern auch schedlich bey den zuhörern / die dadurch / wenn sie gleich nicht verfüret werden / dennoch geergert vnd abgeschreckt werden. Anno 1532. Solchen rhat deß heiligen Geistes müssen wir nicht verachten / noch vns an jhr rhümen keren / sondern sie jmmer lassen hinfaren / vnd sie meiden. Der vns so hat gerhaten / der wird sie wol finden / vnd jhren rhum zuschanden machen / wie er denn bereit an mit der that fürgenommen hat / solches zubeweisen vnd zubeweren. Denn wir haben ja gesehen / wie er den Müntzer vnd seine Gesellen hat troffen / vnd sie zum schrecklichen Exempel gesetzt allen Schwermern vnd Rottengeistern. Denn es war bey jhnen auch eitel rhümen deß Geists / vnd verachtung der Sacrament / aber es hat sich befunden im auskericht / was es für ein geist gewesen sey. Deßgleichen hat er den Carlstad / sint der zeit er diß spiel angefangen hat / hin vnd her in der Welt gejagt / vnd kein stadt für seinen leib / noch ruhe in seinem hertzen gelassen / wie ein rechter Cain / mit zittern vnd furcht gezeichnet vnd geplaget. Vnd nun newlich die armen Leute in Schweitz / Zwingeln vnd die seinen / auch mercklich gnug gestrafft / daran sich die Rottengeister billich stossen solten / aber sie sind verstockt / verkeret / vnd suo iudicio condemnati, sagt S. Paulus. Sie wollens alle erfaren / vnd keiner gleuben. Müntzer. Carlstad. Zwingel. Oecolãpad. VNd wiewol weder die Müntzerischen noch Zwinglischen gleuben wollen / das sie von Gott gestraffet sind / sondern halten sie / vnd predigen sie aus für Märtyrer / so müssen wir doch / die wir wissen / das sie in diesem Artickel / vnd andern mehr / schwerlich gejrret haben / solche straffe Gottes erkennen / vnd dafür ansehen / nicht das wir vns frewen jhres vnglücks / das vns von hertzen leid ist / vnd allezeit gewesen / sondern das wir das zeugnis der warheit Gottes nicht lassen können. Sind sie selig worden / wie dasselbige Gott nicht vnmüglich ist / einen Menschen an seinem letzten ende / in einem augenblick / zubekeren / das gönnen vnd wündschen wir jhnen von grund vnsers hertzen / aber Märtyrer zumachen / da gehöret mehr zu / denn schlecht selig werden / nemlich / eine gewisse Göttliche sache / darumb sie leiden vnd sterben / welches hie sich nicht findet / Denn wir auch die Vbeltheter / so durch öffentlich gericht gestraffet / oder abgethan werden / zur Hellen nicht verurteilen / aber darumb keine Märtyrer daraus machen. Sacramẽtirer sind nicht Märterer. Causa facit martyrem, non poena. VNd mich verwundert / das die vbrigen Müntzerischen vnd Zwinglischen / sich so gar nicht keren an solche Gottes ruten / das sie nicht allein verhertet bleiben in jhrem jrrthumb / sondern das sie solche ruten deuten / für eine ruten der Märtyrer / vnd sich noch rechtfer-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/184
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/184>, abgerufen am 03.05.2024.