Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.spurg an Philippum vnd Brentium gelanget / aber von demselbigenAnno 1531. solch suchen / aus stadtlichen Argumenten vnd vrsachen / stracks abgeschlagen war / ist jetzt gemelte schrifft vom Landgraffen zu Hessen / etc. an die gantze Theologische Facultet zu Wittenberg geschickt / ob etwa also etwas köndte erhalten werden. Aber die Theologi zu Wittenberg / haben semptlich aus vorgehabtem rhat / darauff ein gemein gesampt bedencken lassen abgehen / darin sie von wort zu wort wiederholet / was zu Augspurg Philippus vnd Brentius miteinander von obgedachter gesuchter brüderschafft / geantwortet haben / vnd ist dasselbe Concept mit Philippi eigner Hand geschrieben / in der Sechsischen Cantzley noch verhanden. ES hat auch Philippus selbst / für sein eigen Person / ein schreiben an Landgraffen gestellet / da er gentzlich schleust / vnd eben mit den worten / so zu Augspurg gefüret worden / ein rhat gibt / vnd lauten dieselbigen seine wort also: Man sol die Sacramentierer für Brüder weder annemen / noch erkennen: Welchs derwegen auch zumercken ist / weil sonst die Sacramentirer fürgeben vnd schreien / es sey Philippus / nach dem Oecolampadius auff sein Büchlein / de sententijs patrum, einen Dialogum drucken lassen / nicht mehr wider die Sacramentirer gewest. IM selbigen jhar hat Bucerus an Hertzog Ernsten zu BraunschweigBucer wil abermal nur ein wort gezenck aus dem streit vom Abendmal machen / vnd lehret doch das widerspiel / das wir nie lehren können noch sollen. vnd Lüneburg geschrieben (wie in der Fürstlichen Lüneburgischen Cantzley solche schreiben noch verhanden) vnd hat aus dem streit vom Abendmal / nur schlecht einen wortstreit machen wollen / da ein theil das ander nicht recht noch gnugsam verstünde / vnd doch ein jedes theil / aus warem gutem hertzen / für die ehre Gottes eiferte / vnd beyde recht hetten. Denn Zwingel / Oecolampad / er / vnd die andern jhres teils / hielten es ja / das der ware leib / vnd das ware blut Christi / im Abendmal zugegen sey / vnd mit den worten des HErren vnd Sacramenten dargereicht werde / wie solches die wort des HErren / Nemet / esset / das ist mein leib / Trincket daraus alle / dieser Kelch ist mein blut / vermögen / allein / das der Diener nicht mehr gebe / denn allein eusserlich ding / vnd leiste seinen dienst am wort vnd zeichen / das jnnerliche aber gebe Gott / nemlich / jnnerlich Himelbrod / vnd jnnerlich gedeyen / vnd werde das brod nicht zum leib Christi / sondern bedeute / vnd sey ein Figur / Zeichen vnd Sacrament des leibes / welcher mit dem brod von Christo dargebotten wird / zur speise der Seelen / nicht des Bauchs. Vnd weil vns Christus nicht empfindliches gegeben / so sein in dieser empfindlichen handlung / alle ding des gemühtes / glauben / vnd geistlich / etc. ES hat auch Bucerus eine vergleichungschrifft so bald mit geschickt / vnd gebeten / das sie durch Hertzog Ernsten vnd Landgraffen spurg an Philippum vnd Brentium gelanget / aber von demselbigenAnno 1531. solch suchen / aus stadtlichen Argumenten vnd vrsachen / stracks abgeschlagen war / ist jetzt gemelte schrifft vom Landgraffen zu Hessen / etc. an die gantze Theologische Facultet zu Wittenberg geschickt / ob etwa also etwas köndte erhalten werden. Aber die Theologi zu Wittenberg / haben semptlich aus vorgehabtem rhat / darauff ein gemein gesampt bedencken lassen abgehen / darin sie von wort zu wort wiederholet / was zu Augspurg Philippus vnd Brentius miteinander von obgedachter gesuchter brüderschafft / geantwortet haben / vnd ist dasselbe Concept mit Philippi eigner Hand geschrieben / in der Sechsischen Cantzley noch verhanden. ES hat auch Philippus selbst / für sein eigen Person / ein schreiben an Landgraffen gestellet / da er gentzlich schleust / vnd eben mit den worten / so zu Augspurg gefüret worden / ein rhat gibt / vnd lauten dieselbigen seine wort also: Man sol die Sacramentierer für Brüder weder annemen / noch erkennen: Welchs derwegen auch zumercken ist / weil sonst die Sacramentirer fürgeben vnd schreien / es sey Philippus / nach dem Oecolampadius auff sein Büchlein / de sententijs patrum, einen Dialogum drucken lassen / nicht mehr wider die Sacramentirer gewest. IM selbigen jhar hat Bucerus an Hertzog Ernsten zu BraunschweigBucer wil abermal nur ein wort gezenck aus dem streit vom Abẽdmal machẽ / vnd lehret doch das widerspiel / das wir nie lehren können noch sollen. vnd Lüneburg geschrieben (wie in der Fürstlichen Lüneburgischen Cantzley solche schreiben noch verhanden) vnd hat aus dem streit vom Abendmal / nur schlecht einen wortstreit machen wollen / da ein theil das ander nicht recht noch gnugsam verstünde / vnd doch ein jedes theil / aus warem gutem hertzen / für die ehre Gottes eiferte / vnd beyde recht hetten. Denn Zwingel / Oecolampad / er / vnd die andern jhres teils / hielten es ja / das der ware leib / vnd das ware blut Christi / im Abendmal zugegen sey / vnd mit den worten des HErren vnd Sacramenten dargereicht werde / wie solches die wort des HErren / Nemet / esset / das ist mein leib / Trincket daraus alle / dieser Kelch ist mein blut / vermögen / allein / das der Diener nicht mehr gebe / denn allein eusserlich ding / vnd leiste seinen dienst am wort vnd zeichen / das jnnerliche aber gebe Gott / nemlich / jnnerlich Himelbrod / vnd jnnerlich gedeyen / vnd werde das brod nicht zum leib Christi / sondern bedeute / vnd sey ein Figur / Zeichen vnd Sacrament des leibes / welcher mit dem brod von Christo dargebotten wird / zur speise der Seelen / nicht des Bauchs. Vnd weil vns Christus nicht empfindliches gegeben / so sein in dieser empfindlichen handlung / alle ding des gemühtes / glauben / vnd geistlich / etc. ES hat auch Bucerus eine vergleichungschrifft so bald mit geschickt / vnd gebeten / das sie durch Hertzog Ernsten vnd Landgraffen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#drucke_418-theol-2f_00171" n="155"/> spurg an Philippum vnd Brentium gelanget / aber von demselbigen<note place="right">Anno 1531.</note> solch suchen / aus stadtlichen Argumenten vnd vrsachen / stracks abgeschlagen war / ist jetzt gemelte schrifft vom Landgraffen zu Hessen / etc. an die gantze Theologische Facultet zu Wittenberg geschickt / ob etwa also etwas köndte erhalten werden. 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Denn Zwingel / Oecolampad / er / vnd die andern jhres teils / hielten es ja / das der ware leib / vnd das ware blut Christi / im Abendmal zugegen sey / vnd mit den worten des HErren vnd Sacramenten dargereicht werde / wie solches die wort des HErren / Nemet / esset / das ist mein leib / Trincket daraus alle / dieser Kelch ist mein blut / vermögen / allein / das der Diener nicht mehr gebe / denn allein eusserlich ding / vnd leiste seinen dienst am wort vnd zeichen / das jnnerliche aber gebe Gott / nemlich / jnnerlich Himelbrod / vnd jnnerlich gedeyen / vnd werde das brod nicht zum leib Christi / sondern bedeute / vnd sey ein Figur / Zeichen vnd Sacrament des leibes / welcher mit dem brod von Christo dargebotten wird / zur speise der Seelen / nicht des Bauchs. Vnd weil vns Christus nicht empfindliches gegeben / so sein in dieser empfindlichen handlung / alle ding des gemühtes / glauben / vnd geistlich / etc.</p> <p>ES hat auch Bucerus eine vergleichungschrifft so bald mit geschickt / vnd gebeten / das sie durch Hertzog Ernsten vnd Landgraffen </p> </div> </body> </text> </TEI> [155/NaN]
spurg an Philippum vnd Brentium gelanget / aber von demselbigen solch suchen / aus stadtlichen Argumenten vnd vrsachen / stracks abgeschlagen war / ist jetzt gemelte schrifft vom Landgraffen zu Hessen / etc. an die gantze Theologische Facultet zu Wittenberg geschickt / ob etwa also etwas köndte erhalten werden. Aber die Theologi zu Wittenberg / haben semptlich aus vorgehabtem rhat / darauff ein gemein gesampt bedencken lassen abgehen / darin sie von wort zu wort wiederholet / was zu Augspurg Philippus vnd Brentius miteinander von obgedachter gesuchter brüderschafft / geantwortet haben / vnd ist dasselbe Concept mit Philippi eigner Hand geschrieben / in der Sechsischen Cantzley noch verhanden.
Anno 1531. ES hat auch Philippus selbst / für sein eigen Person / ein schreiben an Landgraffen gestellet / da er gentzlich schleust / vnd eben mit den worten / so zu Augspurg gefüret worden / ein rhat gibt / vnd lauten dieselbigen seine wort also: Man sol die Sacramentierer für Brüder weder annemen / noch erkennen: Welchs derwegen auch zumercken ist / weil sonst die Sacramentirer fürgeben vnd schreien / es sey Philippus / nach dem Oecolampadius auff sein Büchlein / de sententijs patrum, einen Dialogum drucken lassen / nicht mehr wider die Sacramentirer gewest.
IM selbigen jhar hat Bucerus an Hertzog Ernsten zu Braunschweig vnd Lüneburg geschrieben (wie in der Fürstlichen Lüneburgischen Cantzley solche schreiben noch verhanden) vnd hat aus dem streit vom Abendmal / nur schlecht einen wortstreit machen wollen / da ein theil das ander nicht recht noch gnugsam verstünde / vnd doch ein jedes theil / aus warem gutem hertzen / für die ehre Gottes eiferte / vnd beyde recht hetten. Denn Zwingel / Oecolampad / er / vnd die andern jhres teils / hielten es ja / das der ware leib / vnd das ware blut Christi / im Abendmal zugegen sey / vnd mit den worten des HErren vnd Sacramenten dargereicht werde / wie solches die wort des HErren / Nemet / esset / das ist mein leib / Trincket daraus alle / dieser Kelch ist mein blut / vermögen / allein / das der Diener nicht mehr gebe / denn allein eusserlich ding / vnd leiste seinen dienst am wort vnd zeichen / das jnnerliche aber gebe Gott / nemlich / jnnerlich Himelbrod / vnd jnnerlich gedeyen / vnd werde das brod nicht zum leib Christi / sondern bedeute / vnd sey ein Figur / Zeichen vnd Sacrament des leibes / welcher mit dem brod von Christo dargebotten wird / zur speise der Seelen / nicht des Bauchs. Vnd weil vns Christus nicht empfindliches gegeben / so sein in dieser empfindlichen handlung / alle ding des gemühtes / glauben / vnd geistlich / etc.
Bucer wil abermal nur ein wort gezenck aus dem streit vom Abẽdmal machẽ / vnd lehret doch das widerspiel / das wir nie lehren können noch sollen. ES hat auch Bucerus eine vergleichungschrifft so bald mit geschickt / vnd gebeten / das sie durch Hertzog Ernsten vnd Landgraffen
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