Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

vns die heilige Schrifft der Exempel viel anzeigt / das die Könige JudaAnno 1530. kein glück gehabt / wenn sie sich zu den Aegyptern oder Abgöttischen Königen / jhren Nachb arn in Israel verbunden haben. Herwiederumb wenn sie derselben Gottlosen Leute müssig gangen / seines worts sich beflissen / vnd auff jhn getrawet haben / sein sie nie verlassen worden. So verbeut Moses auch dem Volck in der wüsten / sie sollen zu Chore / Dathan / vnd Abiram / nicht nahen / nichts / das jhr ist / anrühren / nicht mit jhnen zuthun haben / das sie nicht auch das Erdreich mit jhnen verschlicke. Dieweil wir dann gleichen befehl haben / solche Menschen zumeiden / dürffen wir auch keines andern vrtels gewarten.

ZVm vierden / muß man gewarten / es sey der jrrthumb vomDie Sacrae mentirer haben nicht allein einen jrrthumb / sondern es steckt viel wüstes Gottlos wesen hins der jhnen / voller grewel vnd jrrthumen. Sacrament nicht alleine / Dann wer kan gleuben / wo der Teuffel vberhand gewinnet / das er sich an einem jrrthumb genügen lasse. Wie denn Zwinglj schon heraus ist / vnd verleugnet die Erbsünde / welcher jrrthumb wol grewlicher ist / denn der vom Sacrament. Solten wir nu einen jrrthumb hinweg thun / vnd die andern noch nit wissen / vnd darüber einerley verstandes mit jhnen haben / so würden sie mit andern jrrthumen desto frewdiger heraus fahren / vnd wir daran schüldig werden / ist auch keine hoffnung / das man solcher gefahr fürkommen könne. Denn man hat wol gesehen vnd erfahren / was bündnis thun / wenn sie gemacht sein / was der grösser vnd erger theil wil / da müssen die Frommen auch mit / oder threwloß gescholten / vnd in grosser gefahr stehen.

ZVm fünfften / muß man auch besorgen / der Teuffel / der ein LügnerSacramentirische Beist stellt sich erstlich englisch / aber darnach wird er ein teuffel / voll list vnd betrug. vnd ein Mörder ist / dürffte wol / ein solch bündnis zufördern / eine weile heucheln / vnd sich allerding schön machen / als hielte ers gantz mit vns / biß er vns das hertz abstöle / vnd wir keine sorge mehr trügen / alsdenn solte er wol erst wieder anheben durch die seinen / vnd so viel lügen vnd mordens anrichten / das wir die Hende auff dem kopff möchten zusammen schlagen. Hette man dem Carlstad getrawet / da er wiederruffte / vnd wieder in sein Ampt vnd Wirde eingesetzt / solte man wol erfahren haben / warumb der Teuffel durch jhn / vnd in jhm / also geheuchelt hette.

ZVm sechsten / ist auch zu besorgen / dieweil wir sehen / das sie mit betrieglichen worten vmbgehen / sie möchten vns vberlisten / vnd jhre meinung mit solchen schalckhafftigen worten fürtragen / das wirs recht sein liessen / vnd sie soltens dennoch anders meinen / denn wir verstünden. Wenn wir nun einigkeit der meinung schliessen / vnd darauff einander etwas zusagten / wenn denn offenbar würde / das sie es anders gemeinet vnd gedeutet hetten / weren wir beyde / des geistlichen vnd zeitlichen halb / in grosse gefahr / vnd würde in der gemeine schwerlich zuurteilen sein / welcher teil den andern betrogen hette / oder betrie-

vns die heilige Schrifft der Exempel viel anzeigt / das die Könige JudaAnno 1530. kein glück gehabt / wenn sie sich zu den Aegyptern oder Abgöttischen Königen / jhren Nachb arn in Israel verbunden haben. Herwiederumb wenn sie derselben Gottlosen Leute müssig gangen / seines worts sich beflissen / vnd auff jhn getrawet haben / sein sie nie verlassen worden. So verbeut Moses auch dem Volck in der wüsten / sie sollen zu Chore / Dathan / vnd Abiram / nicht nahen / nichts / das jhr ist / anrühren / nicht mit jhnen zuthun haben / das sie nicht auch das Erdreich mit jhnen verschlicke. Dieweil wir dann gleichen befehl haben / solche Menschen zumeiden / dürffen wir auch keines andern vrtels gewarten.

ZVm vierden / muß man gewarten / es sey der jrrthumb vomDie Sacrae mẽtirer haben nicht allein einen jrrthumb / sondern es steckt viel wüstes Gottlos wesen hins der jhnen / voller grewel vñ jrrthumen. Sacrament nicht alleine / Dann wer kan gleuben / wo der Teuffel vberhand gewinnet / das er sich an einem jrrthumb genügen lasse. Wie denn Zwinglj schon heraus ist / vnd verleugnet die Erbsünde / welcher jrrthumb wol grewlicher ist / denn der vom Sacrament. Solten wir nu einen jrrthumb hinweg thun / vnd die andern noch nit wissen / vnd darüber einerley verstandes mit jhnen haben / so würden sie mit andern jrrthumen desto frewdiger heraus fahren / vnd wir daran schüldig werden / ist auch keine hoffnung / das man solcher gefahr fürkommen könne. Denn man hat wol gesehen vnd erfahren / was bündnis thun / wenn sie gemacht sein / was der grösser vnd erger theil wil / da müssen die Frommen auch mit / oder threwloß gescholten / vnd in grosser gefahr stehen.

ZVm fünfften / muß man auch besorgen / der Teuffel / der ein LügnerSacramẽtirische Beist stellt sich erstlich englisch / aber darnach wird er ein teuffel / voll list vnd betrug. vnd ein Mörder ist / dürffte wol / ein solch bündnis zufördern / eine weile heucheln / vnd sich allerding schön machen / als hielte ers gantz mit vns / biß er vns das hertz abstöle / vnd wir keine sorge mehr trügen / alsdenn solte er wol erst wieder anheben durch die seinen / vnd so viel lügen vnd mordens anrichten / das wir die Hende auff dem kopff möchten zusammen schlagen. Hette man dem Carlstad getrawet / da er wiederruffte / vnd wieder in sein Ampt vnd Wirde eingesetzt / solte man wol erfahren haben / warumb der Teuffel durch jhn / vnd in jhm / also geheuchelt hette.

ZVm sechsten / ist auch zu besorgen / dieweil wir sehen / das sie mit betrieglichen worten vmbgehen / sie möchten vns vberlisten / vnd jhre meinung mit solchen schalckhafftigen worten fürtragen / das wirs recht sein liessen / vnd sie soltens dennoch anders meinen / denn wir verstünden. Wenn wir nun einigkeit der meinung schliessen / vnd darauff einander etwas zusagten / wenn denn offenbar würde / das sie es anders gemeinet vnd gedeutet hetten / weren wir beyde / des geistlichen vnd zeitlichen halb / in grosse gefahr / vñ würde in der gemeine schwerlich zuurteilen sein / welcher teil den andern betrogen hette / oder betrie- 

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0163" n="147"/>
vns die heilige Schrifft der                      Exempel viel anzeigt / das die Könige Juda<note place="right">Anno                          1530.</note> kein glück gehabt / wenn sie sich zu den Aegyptern oder                      Abgöttischen Königen / jhren Nachb arn in Israel verbunden haben. Herwiederumb                      wenn sie derselben Gottlosen Leute müssig gangen / seines worts sich beflissen /                      vnd auff jhn getrawet haben / sein sie nie verlassen worden. So verbeut Moses                      auch dem Volck in der wüsten / sie sollen zu Chore / Dathan / vnd Abiram / nicht                      nahen / nichts / das jhr ist / anrühren / nicht mit jhnen zuthun haben / das sie                      nicht auch das Erdreich mit jhnen verschlicke. Dieweil wir dann gleichen befehl                      haben / solche Menschen zumeiden / dürffen wir auch keines andern vrtels                      gewarten.</p>
        <p>ZVm vierden / muß man gewarten / es sey der jrrthumb vom<note place="right">Die Sacrae me&#x0303;tirer haben nicht allein                          einen jrrthumb / sondern es steckt viel wüstes Gottlos wesen hins der jhnen                          / voller grewel vn&#x0303; jrrthumen.</note> Sacrament nicht alleine                      / Dann wer kan gleuben / wo der Teuffel vberhand gewinnet / das er sich an einem                      jrrthumb genügen lasse. Wie denn Zwinglj schon heraus ist / vnd verleugnet die                      Erbsünde / welcher jrrthumb wol grewlicher ist / denn der vom Sacrament. Solten                      wir nu einen jrrthumb hinweg thun / vnd die andern noch nit wissen / vnd darüber                      einerley verstandes mit jhnen haben / so würden sie mit andern jrrthumen desto                      frewdiger heraus fahren / vnd wir daran schüldig werden / ist auch keine                      hoffnung / das man solcher gefahr fürkommen könne. Denn man hat wol gesehen vnd                      erfahren / was bündnis thun / wenn sie gemacht sein / was der grösser vnd erger                      theil wil / da müssen die Frommen auch mit / oder threwloß gescholten / vnd in                      grosser gefahr stehen.</p>
        <p>ZVm fünfften / muß man auch besorgen / der Teuffel / der ein Lügner<note place="right">Sacrame&#x0303;tirische Beist stellt sich                          erstlich englisch / aber darnach wird er ein teuffel / voll list vnd                          betrug.</note> vnd ein Mörder ist / dürffte wol / ein solch bündnis                      zufördern / eine weile heucheln / vnd sich allerding schön machen / als hielte                      ers gantz mit vns / biß er vns das hertz abstöle / vnd wir keine sorge mehr                      trügen / alsdenn solte er wol erst wieder anheben durch die seinen / vnd so viel                      lügen vnd mordens anrichten / das wir die Hende auff dem kopff möchten zusammen                      schlagen. Hette man dem Carlstad getrawet / da er wiederruffte / vnd wieder in                      sein Ampt vnd Wirde eingesetzt / solte man wol erfahren haben / warumb der                      Teuffel durch jhn / vnd in jhm / also geheuchelt hette.</p>
        <p>ZVm sechsten / ist auch zu besorgen / dieweil wir sehen / das sie mit                      betrieglichen worten vmbgehen / sie möchten vns vberlisten / vnd jhre meinung                      mit solchen schalckhafftigen worten fürtragen / das wirs recht sein liessen /                      vnd sie soltens dennoch anders meinen / denn wir verstünden. Wenn wir nun                      einigkeit der meinung schliessen / vnd darauff einander etwas zusagten / wenn                      denn offenbar würde / das sie es anders gemeinet vnd gedeutet hetten / weren wir                      beyde / des geistlichen vnd zeitlichen halb / in grosse gefahr / vn&#x0303; würde in der gemeine schwerlich zuurteilen sein / welcher teil den andern                      betrogen hette / oder betrie-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[147/0163] vns die heilige Schrifft der Exempel viel anzeigt / das die Könige Juda kein glück gehabt / wenn sie sich zu den Aegyptern oder Abgöttischen Königen / jhren Nachb arn in Israel verbunden haben. Herwiederumb wenn sie derselben Gottlosen Leute müssig gangen / seines worts sich beflissen / vnd auff jhn getrawet haben / sein sie nie verlassen worden. So verbeut Moses auch dem Volck in der wüsten / sie sollen zu Chore / Dathan / vnd Abiram / nicht nahen / nichts / das jhr ist / anrühren / nicht mit jhnen zuthun haben / das sie nicht auch das Erdreich mit jhnen verschlicke. Dieweil wir dann gleichen befehl haben / solche Menschen zumeiden / dürffen wir auch keines andern vrtels gewarten. Anno 1530. ZVm vierden / muß man gewarten / es sey der jrrthumb vom Sacrament nicht alleine / Dann wer kan gleuben / wo der Teuffel vberhand gewinnet / das er sich an einem jrrthumb genügen lasse. Wie denn Zwinglj schon heraus ist / vnd verleugnet die Erbsünde / welcher jrrthumb wol grewlicher ist / denn der vom Sacrament. Solten wir nu einen jrrthumb hinweg thun / vnd die andern noch nit wissen / vnd darüber einerley verstandes mit jhnen haben / so würden sie mit andern jrrthumen desto frewdiger heraus fahren / vnd wir daran schüldig werden / ist auch keine hoffnung / das man solcher gefahr fürkommen könne. Denn man hat wol gesehen vnd erfahren / was bündnis thun / wenn sie gemacht sein / was der grösser vnd erger theil wil / da müssen die Frommen auch mit / oder threwloß gescholten / vnd in grosser gefahr stehen. Die Sacrae mẽtirer haben nicht allein einen jrrthumb / sondern es steckt viel wüstes Gottlos wesen hins der jhnen / voller grewel vñ jrrthumen. ZVm fünfften / muß man auch besorgen / der Teuffel / der ein Lügner vnd ein Mörder ist / dürffte wol / ein solch bündnis zufördern / eine weile heucheln / vnd sich allerding schön machen / als hielte ers gantz mit vns / biß er vns das hertz abstöle / vnd wir keine sorge mehr trügen / alsdenn solte er wol erst wieder anheben durch die seinen / vnd so viel lügen vnd mordens anrichten / das wir die Hende auff dem kopff möchten zusammen schlagen. Hette man dem Carlstad getrawet / da er wiederruffte / vnd wieder in sein Ampt vnd Wirde eingesetzt / solte man wol erfahren haben / warumb der Teuffel durch jhn / vnd in jhm / also geheuchelt hette. Sacramẽtirische Beist stellt sich erstlich englisch / aber darnach wird er ein teuffel / voll list vnd betrug. ZVm sechsten / ist auch zu besorgen / dieweil wir sehen / das sie mit betrieglichen worten vmbgehen / sie möchten vns vberlisten / vnd jhre meinung mit solchen schalckhafftigen worten fürtragen / das wirs recht sein liessen / vnd sie soltens dennoch anders meinen / denn wir verstünden. Wenn wir nun einigkeit der meinung schliessen / vnd darauff einander etwas zusagten / wenn denn offenbar würde / das sie es anders gemeinet vnd gedeutet hetten / weren wir beyde / des geistlichen vnd zeitlichen halb / in grosse gefahr / vñ würde in der gemeine schwerlich zuurteilen sein / welcher teil den andern betrogen hette / oder betrie-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/163
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/163>, abgerufen am 04.05.2024.