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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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vermeinen / Solches ist nichtig vnd vergeblich / denn sie werdenAnno 1560. durch die rechnung der zeit vnnd ordnung der Euangelischen Historien vberzeuget / daß sie diß Capitel mit gewalt / vnd gleich bey den Haaren zu dem Artickel vom H. Abendmal ziehen.

XX. Wir sollen auch allezeit den Spruch Pauli vor augen haben / da er saget / Wir sollen in erkänntniß der warheit nicht mehr Kinder seyn / vnd vns nicht mehr wegen vnd wiegen lassen / von allerley wind der Lehre / etc. Vnd den Spruch Petri / Wer da redet / der rede Gottes Wort.

XXI. Wir sollen auch allhie auff etliche fürneme Regeln acht geben / auff daß wir wider der Sacramentirer scheinliche jrrthumbe / vnd gleissende verfälschungen deß Testaments Christi / vns desto baß stärcken vnd verwaren mögen.

1. Daß Christi wort nicht sey ein blosser schall / der bald verschwindet (wie man an andern Creaturen spüret) sondern daß es ein solch wort sey / welches das jenige mit sich bringet / daß es verheisset vnd saget / denn Christi sagen / ist so viel als thun.

2. Daß in erforschung Göttlicher geheimnissen / diß der Christen höchste weißheit sey / wenn sie nicht newe Lehr oder opinionen ausser vnd one Gottes Wort erdichten / sondern das vrtheil jhrer vernunfft im zaum halten / vnd alles was jnen im wege stehet / vnd jrer natur oder vernunfft seltzam vnd vngereimpt düncket / allein durch den Glauben vberwinden.

3. Daß wir die Schrifft nicht auff vnsern wahn lencken vnd biegen / sondern mit höchstem fleiß daran vnnd darob seyn sollen / daß wir Schüler vnd Zuhörer Christi bleiben / vnd seine wort trewlich halten.

4. Daß auch die zeugnissen der Schrifft / so zum beweiß oder zur erklärung eingeführet werden / nicht frembe von der sachen seyn sollen / zu welcher erklärung sie angezogen werden.

5. Daß Christi Himmelfart die gegenwart Christi im Nacht-

vermeinen / Solches ist nichtig vnd vergeblich / denn sie werdenAnno 1560. durch die rechnung der zeit vnnd ordnung der Euangelischen Historien vberzeuget / daß sie diß Capitel mit gewalt / vnd gleich bey den Haaren zu dem Artickel vom H. Abendmal ziehen.

XX. Wir sollen auch allezeit den Spruch Pauli vor augen haben / da er saget / Wir sollen in erkänntniß der warheit nicht mehr Kinder seyn / vnd vns nicht mehr wegen vnd wiegen lassen / von allerley wind der Lehre / etc. Vnd den Spruch Petri / Wer da redet / der rede Gottes Wort.

XXI. Wir sollen auch allhie auff etliche fürneme Regeln acht geben / auff daß wir wider der Sacramentirer scheinliche jrrthumbe / vnd gleissende verfälschungen deß Testaments Christi / vns desto baß stärcken vnd verwaren mögen.

1. Daß Christi wort nicht sey ein blosser schall / der bald verschwindet (wie man an andern Creaturen spüret) sondern daß es ein solch wort sey / welches das jenige mit sich bringet / daß es verheisset vnd saget / denn Christi sagen / ist so viel als thun.

2. Daß in erforschung Göttlicher geheimnissen / diß der Christen höchste weißheit sey / wenn sie nicht newe Lehr oder opinionen ausser vnd one Gottes Wort erdichten / sondern das vrtheil jhrer vernunfft im zaum halten / vnd alles was jnen im wege stehet / vnd jrer natur oder vernunfft seltzam vnd vngereimpt düncket / allein durch den Glauben vberwinden.

3. Daß wir die Schrifft nicht auff vnsern wahn lencken vnd biegen / sondern mit höchstem fleiß daran vnnd darob seyn sollen / daß wir Schüler vnd Zuhörer Christi bleiben / vñ seine wort trewlich halten.

4. Daß auch die zeugnissen der Schrifft / so zum beweiß oder zur erklärung eingeführet werden / nicht frembe von der sachen seyn sollen / zu welcher erklärung sie angezogen werden.

5. Daß Christi Himmelfart die gegenwart Christi im Nacht-

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[627/0643] vermeinen / Solches ist nichtig vnd vergeblich / denn sie werden durch die rechnung der zeit vnnd ordnung der Euangelischen Historien vberzeuget / daß sie diß Capitel mit gewalt / vnd gleich bey den Haaren zu dem Artickel vom H. Abendmal ziehen. Anno 1560. XX. Wir sollen auch allezeit den Spruch Pauli vor augen haben / da er saget / Wir sollen in erkänntniß der warheit nicht mehr Kinder seyn / vnd vns nicht mehr wegen vnd wiegen lassen / von allerley wind der Lehre / etc. Vnd den Spruch Petri / Wer da redet / der rede Gottes Wort. XXI. Wir sollen auch allhie auff etliche fürneme Regeln acht geben / auff daß wir wider der Sacramentirer scheinliche jrrthumbe / vnd gleissende verfälschungen deß Testaments Christi / vns desto baß stärcken vnd verwaren mögen. 1. Daß Christi wort nicht sey ein blosser schall / der bald verschwindet (wie man an andern Creaturen spüret) sondern daß es ein solch wort sey / welches das jenige mit sich bringet / daß es verheisset vnd saget / denn Christi sagen / ist so viel als thun. 2. Daß in erforschung Göttlicher geheimnissen / diß der Christen höchste weißheit sey / wenn sie nicht newe Lehr oder opinionen ausser vnd one Gottes Wort erdichten / sondern das vrtheil jhrer vernunfft im zaum halten / vnd alles was jnen im wege stehet / vnd jrer natur oder vernunfft seltzam vnd vngereimpt düncket / allein durch den Glauben vberwinden. 3. Daß wir die Schrifft nicht auff vnsern wahn lencken vnd biegen / sondern mit höchstem fleiß daran vnnd darob seyn sollen / daß wir Schüler vnd Zuhörer Christi bleiben / vñ seine wort trewlich halten. 4. Daß auch die zeugnissen der Schrifft / so zum beweiß oder zur erklärung eingeführet werden / nicht frembe von der sachen seyn sollen / zu welcher erklärung sie angezogen werden. 5. Daß Christi Himmelfart die gegenwart Christi im Nacht-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/643>, abgerufen am 23.11.2024.