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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1560.

VI. Denn weil der vernunfft vrtheil in Göttlichen geheimnissen blind ist / sol da der Glaub allein herrschen / vnd sol allem / was die Menschen hiewider scheinlich bedencken oder fürbringen / diß einige entgegen gesetzt werden: Er (Christus) hats gesagt. Denn wenn wir das Wort / welches alle ding geschaffen hat / gegen die Creaturen halten / so widerlegt es alles das jenige / was die Vernunfft dawider auffbringet.

VII. Wir gläuben vnnd bekennen auch / daß im Abendmal deß HERRN / wenn die wort vnd einsetzung Christi gehalten wirt / der Leib vnd Blut Christi / nicht allein von frommen vnd wirdigen / sondern auch von Göttlosen / Heuchlern / vnnd vngläubigen empfangen werde / aber mit diesem vnterscheid / daß er von den Gottlosen allein mit dem Munde / von den frommen aber mit dem Munde / Glauben vnd Hertzen genommen wirt / vnd daß den frommen solche niessung heilsam sey / den Gottlosen aber dieselbe zu grosser verdammniß vnd Gericht gereiche.

VIII. Diese niessung / welche also zugleich von Frommen vnd Bösen geschicht / vnd jnen gemein ist / bestätigen die wesentliche stück deß Sacraments / welche sind / sichtlich Brot vnd Wein / der vnsichtliche Leib vnd Blut Christi / vnd der eusserliche brauch deß Sacraments / vnd diese wesentliche stück sind nicht anderßwoher von Menschen herein getragen / sondern sind durch Christi Wort in der einsetzung dieses Testaments / hell vnd klar außgedruckt.

IX. Hiemit stimmet auch Pauli Spruch / 1. Cor. 11. da er sagt / daß die jenigen / so vnwirdig essen / schüldig werden an dem Leib vnd Blut Christi / daß also Christi einsetzung / nit auff deß Menschen wirdigkeit stehet / sondern ist auff den gegründet / der die warheit selbst ist / auff dessen gewissem / warhafftigem Wort sie bestehet. Wie auch gleicher gestalt die Augspurgische Confession / welche in gemein sagt: Es werde der Leib vnd Blut Christi mitgetheilet / denen / so das Sacrament nemen.

X. Diß Bekenntniß vom Abendmal deß HERRN / ist nicht

Anno 1560.

VI. Denn weil der vernunfft vrtheil in Göttlichen geheimnissen blind ist / sol da der Glaub allein herrschen / vñ sol allem / was die Menschen hiewider scheinlich bedencken oder fürbringen / diß einige entgegen gesetzt werden: Er (Christus) hats gesagt. Denn wenn wir das Wort / welches alle ding geschaffen hat / gegen die Creaturen halten / so widerlegt es alles das jenige / was die Vernunfft dawider auffbringet.

VII. Wir gläuben vnnd bekennen auch / daß im Abendmal deß HERRN / weñ die wort vnd einsetzung Christi gehalten wirt / der Leib vnd Blut Christi / nicht allein von frommen vñ wirdigen / sondern auch von Göttlosen / Heuchlern / vnnd vngläubigen empfangen werde / aber mit diesem vnterscheid / daß er von den Gottlosen allein mit dem Munde / von den from̃en aber mit dem Munde / Glauben vnd Hertzen genommen wirt / vnd daß den frommen solche niessung heilsam sey / den Gottlosen aber dieselbe zu grosser verdam̃niß vnd Gericht gereiche.

VIII. Diese niessung / welche also zugleich von Frommen vnd Bösen geschicht / vñ jnen gemein ist / bestätigen die wesentliche stück deß Sacraments / welche sind / sichtlich Brot vnd Wein / der vnsichtliche Leib vnd Blut Christi / vnd der eusserliche brauch deß Sacraments / vnd diese wesentliche stück sind nicht anderßwoher von Menschen herein getragen / sondern sind durch Christi Wort in der einsetzung dieses Testaments / hell vnd klar außgedruckt.

IX. Hiemit stimmet auch Pauli Spruch / 1. Cor. 11. da er sagt / daß die jenigen / so vnwirdig essen / schüldig werdẽ an dem Leib vnd Blut Christi / daß also Christi einsetzung / nit auff deß Menschen wirdigkeit stehet / sondern ist auff den gegründet / der die warheit selbst ist / auff dessen gewissem / warhafftigem Wort sie bestehet. Wie auch gleicher gestalt die Augspurgische Confession / welche in gemein sagt: Es werde der Leib vnd Blut Christi mitgetheilet / denen / so das Sacrament nemen.

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[624/0640] VI. Denn weil der vernunfft vrtheil in Göttlichen geheimnissen blind ist / sol da der Glaub allein herrschen / vñ sol allem / was die Menschen hiewider scheinlich bedencken oder fürbringen / diß einige entgegen gesetzt werden: Er (Christus) hats gesagt. Denn wenn wir das Wort / welches alle ding geschaffen hat / gegen die Creaturen halten / so widerlegt es alles das jenige / was die Vernunfft dawider auffbringet. VII. Wir gläuben vnnd bekennen auch / daß im Abendmal deß HERRN / weñ die wort vnd einsetzung Christi gehalten wirt / der Leib vnd Blut Christi / nicht allein von frommen vñ wirdigen / sondern auch von Göttlosen / Heuchlern / vnnd vngläubigen empfangen werde / aber mit diesem vnterscheid / daß er von den Gottlosen allein mit dem Munde / von den from̃en aber mit dem Munde / Glauben vnd Hertzen genommen wirt / vnd daß den frommen solche niessung heilsam sey / den Gottlosen aber dieselbe zu grosser verdam̃niß vnd Gericht gereiche. VIII. Diese niessung / welche also zugleich von Frommen vnd Bösen geschicht / vñ jnen gemein ist / bestätigen die wesentliche stück deß Sacraments / welche sind / sichtlich Brot vnd Wein / der vnsichtliche Leib vnd Blut Christi / vnd der eusserliche brauch deß Sacraments / vnd diese wesentliche stück sind nicht anderßwoher von Menschen herein getragen / sondern sind durch Christi Wort in der einsetzung dieses Testaments / hell vnd klar außgedruckt. IX. Hiemit stimmet auch Pauli Spruch / 1. Cor. 11. da er sagt / daß die jenigen / so vnwirdig essen / schüldig werdẽ an dem Leib vnd Blut Christi / daß also Christi einsetzung / nit auff deß Menschen wirdigkeit stehet / sondern ist auff den gegründet / der die warheit selbst ist / auff dessen gewissem / warhafftigem Wort sie bestehet. Wie auch gleicher gestalt die Augspurgische Confession / welche in gemein sagt: Es werde der Leib vnd Blut Christi mitgetheilet / denen / so das Sacrament nemen. X. Diß Bekenntniß vom Abendmal deß HERRN / ist nicht

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/640>, abgerufen am 23.11.2024.