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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1557.Vnd weil wir ewer Augspurgische Confession / Anno 1530. vbergeben / gelesen haben / achten wir / daß dieselbig in allen Artickeln mit vnsern Kirchen gantz vberein stimme / außgenommen einen Artickel / nemlich / vom Abendmal deß HERRN / davon noch gestritten wirt / davon wir allzeit begeret / mit den ewern vns zu vnterreden / vnd hoffen / es könne wol verglichen werden / wenn gelehrter vnd frommer Leute erklärung gehört würde.

Wir haben nie gehalten noch gelehret / daß deß HERREN Abendmal nur ein Bekenntniß zeichen were / wie die Widertäuffer halten / oder wie Stenckfeld schreyet / oder daß es nur ein zeichen deß abwesenden Christi sey.

Wir verdammen die Papisten / die ein verwandlung vnd anbettung deß Brots lehren / vnd grewliche Abgötterey häuffen / vnd das Brot anbetten / wenn sie dasselb vmbtragen / auffheben / weisen / verwaren vnd opffern. Diese Abgötterey bekennen wir / daß wir sie verdammen / vnd behalten die Regel / daß nichts die art oder eigenschafft eines Sacraments habe / ausser dem eingesetzten gebrauch. Vnd wir bekennen gantz bestendiglich / daß der Son Gottes gesandt sey / daß durch jhn ein Kirche gesammlet werde / vnd daß er bey seinem Predigampt sey / vnd im Abendmal bezeuge / daß er vns zu seinen Gliedmassen mache / vnd wir folgen den worten S. Pauli / der da sagt: Das Brot ist ein gemeinschafft deß Leibs / das ist / Es ist das jenige / welches / wenn wirs empfangen / so ist der Son Gottes warhafftig da / vnnd machet vns durch den Glauben seine Gliedmaß / vnd bezeuget / daß er vns gebe vnd applicire vergebung der Sünden / den heiligen Geist / vnd ewiges Leben.

Wir behalten auch den Spruch Hilarij / wenn man diß empfähet vnd trincket (Haec sumpta & hausta) machet es / daß Christus in vns / vnd wir in jm seyn. Endlich wündschen wir gar sehr / daß gelehrte vnd Gottsfürchtige Männer / von diesem gantzen handel / sich mit einander beredeten / in allen andern Artickeln achten wir / daß vnser Kirchenlehre / mit ewer Bekenntniß gar vbereinstim-

Anno 1557.Vnd weil wir ewer Augspurgische Confession / Anno 1530. vbergeben / gelesen haben / achten wir / daß dieselbig in allen Artickeln mit vnsern Kirchen gantz vberein stimme / außgenommen einen Artickel / nemlich / vom Abendmal deß HERRN / davon noch gestritten wirt / davon wir allzeit begeret / mit den ewern vns zu vnterreden / vnd hoffen / es könne wol verglichen werden / wenn gelehrter vnd frommer Leute erklärung gehört würde.

Wir haben nie gehalten noch gelehret / daß deß HERREN Abendmal nur ein Bekenntniß zeichen were / wie die Widertäuffer halten / oder wie Stenckfeld schreyet / oder daß es nur ein zeichen deß abwesenden Christi sey.

Wir verdammen die Papisten / die ein verwandlung vñ anbettung deß Brots lehren / vnd grewliche Abgötterey häuffen / vnd das Brot anbetten / wenn sie dasselb vmbtragen / auffheben / weisen / verwaren vnd opffern. Diese Abgötterey bekennen wir / daß wir sie verdammen / vnd behalten die Regel / daß nichts die art oder eigenschafft eines Sacraments habe / ausser dem eingesetzten gebrauch. Vnd wir bekennen gantz bestendiglich / daß der Son Gottes gesandt sey / daß durch jhn ein Kirche gesam̃let werde / vnd daß er bey seinem Predigampt sey / vnd im Abendmal bezeuge / daß er vns zu seinen Gliedmassen mache / vnd wir folgen den worten S. Pauli / der da sagt: Das Brot ist ein gemeinschafft deß Leibs / das ist / Es ist das jenige / welches / weñ wirs empfangen / so ist der Son Gottes warhafftig da / vnnd machet vns durch den Glauben seine Gliedmaß / vnd bezeuget / daß er vns gebe vnd applicire vergebung der Sünden / den heiligen Geist / vnd ewiges Leben.

Wir behalten auch den Spruch Hilarij / wenn man diß empfähet vñ trincket (Haec sumpta & hausta) machet es / daß Christus in vns / vnd wir in jm seyn. Endlich wündschen wir gar sehr / daß gelehrte vñ Gottsfürchtige Männer / von diesem gantzen handel / sich mit einander beredeten / in allen andern Artickeln achten wir / daß vnser Kirchenlehre / mit ewer Bekeñtniß gar vbereinstim-

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[564/0580] Vnd weil wir ewer Augspurgische Confession / Anno 1530. vbergeben / gelesen haben / achten wir / daß dieselbig in allen Artickeln mit vnsern Kirchen gantz vberein stimme / außgenommen einen Artickel / nemlich / vom Abendmal deß HERRN / davon noch gestritten wirt / davon wir allzeit begeret / mit den ewern vns zu vnterreden / vnd hoffen / es könne wol verglichen werden / wenn gelehrter vnd frommer Leute erklärung gehört würde. Anno 1557. Wir haben nie gehalten noch gelehret / daß deß HERREN Abendmal nur ein Bekenntniß zeichen were / wie die Widertäuffer halten / oder wie Stenckfeld schreyet / oder daß es nur ein zeichen deß abwesenden Christi sey. Wir verdammen die Papisten / die ein verwandlung vñ anbettung deß Brots lehren / vnd grewliche Abgötterey häuffen / vnd das Brot anbetten / wenn sie dasselb vmbtragen / auffheben / weisen / verwaren vnd opffern. Diese Abgötterey bekennen wir / daß wir sie verdammen / vnd behalten die Regel / daß nichts die art oder eigenschafft eines Sacraments habe / ausser dem eingesetzten gebrauch. Vnd wir bekennen gantz bestendiglich / daß der Son Gottes gesandt sey / daß durch jhn ein Kirche gesam̃let werde / vnd daß er bey seinem Predigampt sey / vnd im Abendmal bezeuge / daß er vns zu seinen Gliedmassen mache / vnd wir folgen den worten S. Pauli / der da sagt: Das Brot ist ein gemeinschafft deß Leibs / das ist / Es ist das jenige / welches / weñ wirs empfangen / so ist der Son Gottes warhafftig da / vnnd machet vns durch den Glauben seine Gliedmaß / vnd bezeuget / daß er vns gebe vnd applicire vergebung der Sünden / den heiligen Geist / vnd ewiges Leben. Wir behalten auch den Spruch Hilarij / wenn man diß empfähet vñ trincket (Haec sumpta & hausta) machet es / daß Christus in vns / vnd wir in jm seyn. Endlich wündschen wir gar sehr / daß gelehrte vñ Gottsfürchtige Männer / von diesem gantzen handel / sich mit einander beredeten / in allen andern Artickeln achten wir / daß vnser Kirchenlehre / mit ewer Bekeñtniß gar vbereinstim-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 564. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/580>, abgerufen am 23.06.2024.