Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

geben Anno 1557./ zugeeignet vnd dargebotten werde / durch die Warzeichen (Brot vnd Wein) die nicht blosse Zeichen sind / sondern die allzeit das / was Gott verheißt vnd dargibt / warhafftig vnd gewißlich in vnd mit sich habe / es werde gleich den Gläubigen oder Vngläubigen fürgelegt.

Die weise aber / wie der ware Leib vnnd das ware Blut deß HERRN mit dem warzeichen vereiniget werde / sagen wir / daß sie sey Sacramentlich / das ist / nit nur ein figur oder bedeutniß / sondern da warhafftig vngewißlich / vnter der gestalt derer ding / die wir sehen / dargestellt wirt / was Gott mit dem warzeichen gibt vnd darreichet / nemlich / das / was wir allererst jetzt gedacht haben (Der ware Leib vnd das ware Blut deß HERRN) Darauß scheinet / daß wir die gegenwertigkeit deß Leibs vnnd deß Bluts Christi im Abendmal behalten vnd vertheidigen / vnd so noch mit frommen vnd gelehrten Brüdern ein Controuersia oder vbriger streit fürhanden ist / so ist derselbige nicht von der sachen selbs / sondern allein von der weiß der gegenwertigkeit / welche allein Gott bekannt ist / vnd davon wir achten / daß man fürnemlich jetzt streite.

Was aber anlanget die weiß / wie vns die warzeichen (Brot vnd Wein) gegeben werden / sagen wir / daß dieselbe natürlich sey. Denn wir empfahen dieselben sichtliche vnd begreiffliche ding natürlicher weise.

Aber die weise / wie die natürliche vnd warhafftige substantz Christi / vns warhafftig vnd gewißlich werde mitgetheilet / wirt von vns nicht für natürlich gehalten / vnd wir imaginiren vns kein reumliche vereinigung / noch der menschlichen natur Christi außspannung vnd diffusion / noch die grobe Teufflische Transsubstantiation oder verwandlung / noch auch ein grobe vermischung der substantz Christi mit vnser substantz / sondern wir sagen / es sey ein geistliche weiß / so allein siehet auff der vnbegreifflichen krafft deß Geistes Gottes deß Allmächtigen (welche krafft vns in diesen worten Gottes geoffenbaret ist / Das ist mein Leib.

geben Anno 1557./ zugeeignet vnd dargebotten werde / durch die Warzeichen (Brot vnd Wein) die nicht blosse Zeichen sind / sondern die allzeit das / was Gott verheißt vnd dargibt / warhafftig vnd gewißlich in vnd mit sich habe / es werde gleich den Gläubigen oder Vngläubigen fürgelegt.

Die weise aber / wie der ware Leib vnnd das ware Blut deß HERRN mit dem warzeichen vereiniget werde / sagen wir / daß sie sey Sacramentlich / das ist / nit nur ein figur oder bedeutniß / sondern da warhafftig vngewißlich / vnter der gestalt derer ding / die wir sehen / dargestellt wirt / was Gott mit dem warzeichen gibt vnd darreichet / nemlich / das / was wir allererst jetzt gedacht haben (Der ware Leib vnd das ware Blut deß HERRN) Darauß scheinet / daß wir die gegenwertigkeit deß Leibs vnnd deß Bluts Christi im Abendmal behalten vnd vertheidigen / vnd so noch mit frommen vnd gelehrten Brüdern ein Controuersia oder vbriger streit fürhanden ist / so ist derselbige nicht von der sachen selbs / sondern allein von der weiß der gegenwertigkeit / welche allein Gott bekannt ist / vnd davon wir achten / daß man fürnemlich jetzt streite.

Was aber anlanget die weiß / wie vns die warzeichen (Brot vnd Wein) gegeben werden / sagen wir / daß dieselbe natürlich sey. Denn wir empfahen dieselben sichtliche vnd begreiffliche ding natürlicher weise.

Aber die weise / wie die natürliche vnd warhafftige substantz Christi / vns warhafftig vñ gewißlich werde mitgetheilet / wirt von vns nicht für natürlich gehaltẽ / vñ wir imaginiren vns kein reumliche vereinigung / noch der menschlichen natur Christi außspannung vnd diffusion / noch die grobe Teufflische Transsubstantiation oder verwandlung / noch auch ein grobe vermischung der substantz Christi mit vnser substantz / sondern wir sagen / es sey ein geistliche weiß / so allein siehet auff der vnbegreifflichen krafft deß Geistes Gottes deß Allmächtigen (welche krafft vns in diesen worten Gottes geoffenbaret ist / Das ist mein Leib.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0578" n="562"/>
geben                      <note place="left">Anno 1557.</note>/ zugeeignet vnd dargebotten werde /                      durch die Warzeichen (Brot vnd Wein) die nicht blosse Zeichen sind / sondern die                      allzeit das / was Gott verheißt vnd dargibt / warhafftig vnd gewißlich in vnd                      mit sich habe / es werde gleich den Gläubigen oder Vngläubigen fürgelegt.</p>
        <p>Die weise aber / wie der ware Leib vnnd das ware Blut deß HERRN mit dem                      warzeichen vereiniget werde / sagen wir / daß sie sey Sacramentlich / das ist /                      nit nur ein figur oder bedeutniß / sondern da warhafftig vngewißlich / vnter der                      gestalt derer ding / die wir sehen / dargestellt wirt / was Gott mit dem                      warzeichen gibt vnd darreichet / nemlich / das / was wir allererst jetzt gedacht                      haben (Der ware Leib vnd das ware Blut deß HERRN) Darauß scheinet / daß wir die                      gegenwertigkeit deß Leibs vnnd deß Bluts Christi im Abendmal behalten vnd                      vertheidigen / vnd so noch mit frommen vnd gelehrten Brüdern ein Controuersia                      oder vbriger streit fürhanden ist / so ist derselbige nicht von der sachen selbs                      / sondern allein von der weiß der gegenwertigkeit / welche allein Gott bekannt                      ist / vnd davon wir achten / daß man fürnemlich jetzt streite.</p>
        <p>Was aber anlanget die weiß / wie vns die warzeichen (Brot vnd Wein) gegeben                      werden / sagen wir / daß dieselbe natürlich sey. Denn wir empfahen dieselben                      sichtliche vnd begreiffliche ding natürlicher weise.</p>
        <p>Aber die weise / wie die natürliche vnd warhafftige substantz Christi / vns                      warhafftig vn&#x0303; gewißlich werde mitgetheilet / wirt von vns nicht                      für natürlich gehalte&#x0303; / vn&#x0303; wir imaginiren vns kein                      reumliche vereinigung / noch der menschlichen natur Christi außspannung vnd                      diffusion / noch die grobe Teufflische Transsubstantiation oder verwandlung /                      noch auch ein grobe vermischung der substantz Christi mit vnser substantz /                      sondern wir sagen / es sey ein geistliche weiß / so allein siehet auff der                      vnbegreifflichen krafft deß Geistes Gottes deß Allmächtigen (welche krafft vns                      in diesen worten Gottes geoffenbaret ist / Das ist mein Leib.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[562/0578] geben / zugeeignet vnd dargebotten werde / durch die Warzeichen (Brot vnd Wein) die nicht blosse Zeichen sind / sondern die allzeit das / was Gott verheißt vnd dargibt / warhafftig vnd gewißlich in vnd mit sich habe / es werde gleich den Gläubigen oder Vngläubigen fürgelegt. Anno 1557. Die weise aber / wie der ware Leib vnnd das ware Blut deß HERRN mit dem warzeichen vereiniget werde / sagen wir / daß sie sey Sacramentlich / das ist / nit nur ein figur oder bedeutniß / sondern da warhafftig vngewißlich / vnter der gestalt derer ding / die wir sehen / dargestellt wirt / was Gott mit dem warzeichen gibt vnd darreichet / nemlich / das / was wir allererst jetzt gedacht haben (Der ware Leib vnd das ware Blut deß HERRN) Darauß scheinet / daß wir die gegenwertigkeit deß Leibs vnnd deß Bluts Christi im Abendmal behalten vnd vertheidigen / vnd so noch mit frommen vnd gelehrten Brüdern ein Controuersia oder vbriger streit fürhanden ist / so ist derselbige nicht von der sachen selbs / sondern allein von der weiß der gegenwertigkeit / welche allein Gott bekannt ist / vnd davon wir achten / daß man fürnemlich jetzt streite. Was aber anlanget die weiß / wie vns die warzeichen (Brot vnd Wein) gegeben werden / sagen wir / daß dieselbe natürlich sey. Denn wir empfahen dieselben sichtliche vnd begreiffliche ding natürlicher weise. Aber die weise / wie die natürliche vnd warhafftige substantz Christi / vns warhafftig vñ gewißlich werde mitgetheilet / wirt von vns nicht für natürlich gehaltẽ / vñ wir imaginiren vns kein reumliche vereinigung / noch der menschlichen natur Christi außspannung vnd diffusion / noch die grobe Teufflische Transsubstantiation oder verwandlung / noch auch ein grobe vermischung der substantz Christi mit vnser substantz / sondern wir sagen / es sey ein geistliche weiß / so allein siehet auff der vnbegreifflichen krafft deß Geistes Gottes deß Allmächtigen (welche krafft vns in diesen worten Gottes geoffenbaret ist / Das ist mein Leib.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/578
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/578>, abgerufen am 25.05.2024.