Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1538.vnd Freund / Ich habe ewer schrifft / am vierdten Tag deß Mayen gegeben / empfangen / darinnen ich fast gern vernommen / daß ewer D. Luther abermal freundliche schrifft an die Schweitzer. D. Lutherus widerholet kürtzlich die ware meinung / die die Schweitzer noch nit recht angenommen.aller Hertzen zur Concordi bereit / vnd euch mein schreiben gefallen hat / Nemlich / daß wir allhie nicht lehren / wie im Sacrament solte gehalten werden / ein aufffahrt vnd niderfahrt vnsers HERRN / doch gleichwol der warhafftige Leib vnd Blut vnsers HERREN daselbst empfangen werde / vnter Brot vnnd Wein. Was aber schrifftlich nicht köndte gegeben werden / versehe ich mich Doctor Martin Bucer / vnd D. Capito werdens alles mündlich besser dargeben / welchen ich alles vertrawet / vnd auch darumb gebetten habe / weil mir kein zweiffel ist / daß bey euch ein sehr fromb Volcklein ist / das mit ernst gern wol thun vnd recht fahren wolt / davon ich nit ein geringe frewde vnd hoffnung habe zu Gott / ob etwa noch ein hacke sich sperren / daß mit der zeit / so wir seuberlich thun mit dem guten schwachen Häufflein / Gott werde zu frölicher auffhebung aller jrrung helffen / Amen. Denn ob ich etliche noch verdächtig hielte / auß jren schrifften beweget / so habe ich dem D. Bucero alles angezeigt / denn so viel ich jmmer vertragen kan / wil ich sie für gut halten / biß sie auch herzu kommen / bitten demnach / jr wöllet auch / wie angefangen / solch Göttlich werck helffen vollführen zum friede vnnd einigkeit der Christlichen Kirchen / als ich denn nicht anders spüre / daß jhr mit allen frewden vnd lust zu thun bereit seind / Der Vatter aller barmhertzigkeit bestättige euch / vnd erhalte euch in seinem angefangnen werck / durch seinen lieben Son vnsern HERRN. / mit seinem H. Geist reichlich / Amen. Datum Donnerstags nach Johannis Baptiste / Anno etc. 38. Der von Straßburg schreiben an Rat zu Basel.Dieses schreiben Lutheri / sampt andern verlauffenen sachen / haben die Schweitzer dem Churfürsten zu Sachsen / vnd viel andern Ständen geschickt / wie auß der von Straßburg nachfolgendem schreiben / an Rhat zu Basel zu sehen ist. Vnser freundlich willig dienst zuvor / Ehrsame / weise beson- Anno 1538.vnd Freund / Ich habe ewer schrifft / am vierdten Tag deß Mayen gegeben / empfangen / darinnen ich fast gern vernommen / daß ewer D. Luther abermal freundliche schrifft an die Schweitzer. D. Lutherus widerholet kürtzlich die ware meinũg / die die Schweitzer noch nit recht angenommen.aller Hertzen zur Concordi bereit / vnd euch mein schreiben gefallen hat / Nemlich / daß wir allhie nicht lehren / wie im Sacrament solte gehalten werden / ein aufffahrt vnd niderfahrt vnsers HERRN / doch gleichwol der warhafftige Leib vnd Blut vnsers HERREN daselbst empfangen werde / vnter Brot vnnd Wein. Was aber schrifftlich nicht köndte gegeben werden / versehe ich mich Doctor Martin Bucer / vñ D. Capito werdens alles mündlich besser dargeben / welchen ich alles vertrawet / vnd auch darumb gebetten habe / weil mir kein zweiffel ist / daß bey euch ein sehr fromb Volcklein ist / das mit ernst gern wol thun vnd recht fahren wolt / davon ich nit ein geringe frewde vnd hoffnung habe zu Gott / ob etwa noch ein hacke sich sperren / daß mit der zeit / so wir seuberlich thun mit dem guten schwachen Häufflein / Gott werde zu frölicher auffhebung aller jrrung helffen / Amen. Denn ob ich etliche noch verdächtig hielte / auß jren schrifften beweget / so habe ich dem D. Bucero alles angezeigt / deñ so viel ich jmmer vertragen kan / wil ich sie für gut halten / biß sie auch herzu kommen / bitten demnach / jr wöllet auch / wie angefangen / solch Göttlich werck helffen vollführen zum friede vnnd einigkeit der Christlichen Kirchen / als ich denn nicht anders spüre / daß jhr mit allen frewden vñ lust zu thun bereit seind / Der Vatter aller barmhertzigkeit bestättige euch / vnd erhalte euch in seinem angefangnen werck / durch seinen lieben Son vnsern HERRN. / mit seinem H. Geist reichlich / Amen. Datum Donnerstags nach Johannis Baptiste / Anno etc. 38. Der von Straßburg schreiben an Rat zu Basel.Dieses schreiben Lutheri / sampt andern verlauffenen sachen / haben die Schweitzer dem Churfürsten zu Sachsen / vnd viel andern Ständen geschickt / wie auß der von Straßburg nachfolgendem schreiben / an Rhat zu Basel zu sehen ist. 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Capito werdens alles mündlich besser dargeben / welchen ich alles vertrawet / vnd auch darumb gebetten habe / weil mir kein zweiffel ist / daß bey euch ein sehr fromb Volcklein ist / das mit ernst gern wol thun vnd recht fahren wolt / davon ich nit ein geringe frewde vnd hoffnung habe zu Gott / ob etwa noch ein hacke sich sperren / daß mit der zeit / so wir seuberlich thun mit dem guten schwachen Häufflein / Gott werde zu frölicher auffhebung aller jrrung helffen / Amen.</p> <p>Denn ob ich etliche noch verdächtig hielte / auß jren schrifften beweget / so habe ich dem D. Bucero alles angezeigt / deñ so viel ich jmmer vertragen kan / wil ich sie für gut halten / biß sie auch herzu kommen / bitten demnach / jr wöllet auch / wie angefangen / solch Göttlich werck helffen vollführen zum friede vnnd einigkeit der Christlichen Kirchen / als ich denn nicht anders spüre / daß jhr mit allen frewden vñ lust zu thun bereit seind / Der Vatter aller barmhertzigkeit bestättige euch / vnd erhalte euch in seinem angefangnen werck / durch seinen lieben Son vnsern HERRN. / mit seinem H. Geist reichlich / Amen. 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vnd Freund / Ich habe ewer schrifft / am vierdten Tag deß Mayen gegeben / empfangen / darinnen ich fast gern vernommen / daß ewer aller Hertzen zur Concordi bereit / vnd euch mein schreiben gefallen hat / Nemlich / daß wir allhie nicht lehren / wie im Sacrament solte gehalten werden / ein aufffahrt vnd niderfahrt vnsers HERRN / doch gleichwol der warhafftige Leib vnd Blut vnsers HERREN daselbst empfangen werde / vnter Brot vnnd Wein. Was aber schrifftlich nicht köndte gegeben werden / versehe ich mich Doctor Martin Bucer / vñ D. Capito werdens alles mündlich besser dargeben / welchen ich alles vertrawet / vnd auch darumb gebetten habe / weil mir kein zweiffel ist / daß bey euch ein sehr fromb Volcklein ist / das mit ernst gern wol thun vnd recht fahren wolt / davon ich nit ein geringe frewde vnd hoffnung habe zu Gott / ob etwa noch ein hacke sich sperren / daß mit der zeit / so wir seuberlich thun mit dem guten schwachen Häufflein / Gott werde zu frölicher auffhebung aller jrrung helffen / Amen.
Anno 1538.
D. Luther abermal freundliche schrifft an die Schweitzer. D. Lutherus widerholet kürtzlich die ware meinũg / die die Schweitzer noch nit recht angenommen. Denn ob ich etliche noch verdächtig hielte / auß jren schrifften beweget / so habe ich dem D. Bucero alles angezeigt / deñ so viel ich jmmer vertragen kan / wil ich sie für gut halten / biß sie auch herzu kommen / bitten demnach / jr wöllet auch / wie angefangen / solch Göttlich werck helffen vollführen zum friede vnnd einigkeit der Christlichen Kirchen / als ich denn nicht anders spüre / daß jhr mit allen frewden vñ lust zu thun bereit seind / Der Vatter aller barmhertzigkeit bestättige euch / vnd erhalte euch in seinem angefangnen werck / durch seinen lieben Son vnsern HERRN. / mit seinem H. Geist reichlich / Amen. Datum Donnerstags nach Johannis Baptiste / Anno etc. 38.
Dieses schreiben Lutheri / sampt andern verlauffenen sachen / haben die Schweitzer dem Churfürsten zu Sachsen / vnd viel andern Ständen geschickt / wie auß der von Straßburg nachfolgendem schreiben / an Rhat zu Basel zu sehen ist.
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