Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.halben sie denn auch solchs frey in schrifften / vnd sonsten bekennet /Anno 1536. vnd sich nun mehr viel Jar andere auch zu solchem verstande zubringen / mit allem fleiß bearbeitet / vnnd dabey Gott befohlen / daß jnen jre schrifften vnd lehren / etwan gar weit anders / denn sich jhre meinung gehalten / gedeutet werden / wolten aber auch alles das retractiren, hettens auch schon allbereit gethan / was sie jmmer könten wissen / beyde in jhrer lehr vnd eigner person / gefeylet seyn / wie denn solchs einem jeden waren Christen zustünde / vnnd sich der H. Augustinus vnd alle andere rechte heilige Vätter / zuthun beflissen haben / sie hetten sich aber nit zuerinnern / daß sie etwan geschrieben vnd gelehret haben / daß im heiligen Abendmal allein schlecht Brot vnd Wein seyn solte. In darthun solcher meinung / begaben sich allerley reden / vnd gegenreden / zu erleuterung deß handels / ob welchen D. Luther leibs blödigkeit halben / so schwach war / daß er muste auffhören / mochte auch morgens den 23. Maij nichts handeln / also war erst Dienstags nach Mittage vmb drey Vhr weiters gehandelt. Da hat D. Martinus Butzer im namen vnnd beyseyn aller anderer Prediger / vorerzehlte meinung mit weiter erklärung widerholet / mit angehengter ernstlicher bezeugung / daß es sich in der warheit also bey jnen halte / vnd daß sie ware gegenwertigkeit Christi im heiligen Abendmal niemals verneint haben. Allein das hette in jren Kirchen zuviel grob lauten wöllen / daß sie solten gelehret haben / daß auch die Gottlosen den Leib Christi empfiengen / Daß sie aber etwan geschrieben vnd gelehret haben / der Leib Christi werde allein geistlich gessen / vnd dem Munde deß Glaubens dargereicht / es sey nicht darumb geschehen / daß sie nur ein imagination, das ist / eine ertichte gegenwertigkeit vnnd niessung setzten / sondern daß hiemit die gröbere vnd Bäpstische transsubstantiation vnd gegenwertigkeit außgeschlossen würde / wollen auch dem gar nicht zuwider seyn / das nach dem Spruch Pauli 1. Corinth. 11. die vnwirdigen auch den Leib vnd das Blut Christi empfiengen. Nach halben sie denn auch solchs frey in schrifften / vnd sonsten bekennet /Anno 1536. vnd sich nun mehr viel Jar andere auch zu solchem verstande zubringen / mit allem fleiß bearbeitet / vnnd dabey Gott befohlen / daß jnen jre schrifften vnd lehren / etwan gar weit anders / denn sich jhre meinung gehalten / gedeutet werden / wolten aber auch alles das retractiren, hettens auch schon allbereit gethan / was sie jmmer könten wissen / beyde in jhrer lehr vnd eigner person / gefeylet seyn / wie denn solchs einem jeden waren Christen zustünde / vnnd sich der H. Augustinus vnd alle andere rechte heilige Vätter / zuthun beflissen haben / sie hetten sich aber nit zuerinnern / daß sie etwan geschrieben vnd gelehret haben / daß im heiligen Abendmal allein schlecht Brot vnd Wein seyn solte. In darthun solcher meinung / begaben sich allerley reden / vnd gegenreden / zu erleuterung deß handels / ob welchen D. Luther leibs blödigkeit halben / so schwach war / daß er muste auffhören / mochte auch morgens den 23. Maij nichts handeln / also war erst Dienstags nach Mittage vmb drey Vhr weiters gehandelt. Da hat D. Martinus Butzer im namen vnnd beyseyn aller anderer Prediger / vorerzehlte meinung mit weiter erklärung widerholet / mit angehengter ernstlicher bezeugung / daß es sich in der warheit also bey jnen halte / vnd daß sie ware gegenwertigkeit Christi im heiligen Abendmal niemals verneint haben. Allein das hette in jren Kirchen zuviel grob lauten wöllen / daß sie solten gelehret haben / daß auch die Gottlosen den Leib Christi empfiengen / Daß sie aber etwan geschrieben vnd gelehret haben / der Leib Christi werde allein geistlich gessen / vnd dem Munde deß Glaubens dargereicht / es sey nicht darumb geschehen / daß sie nur ein imagination, das ist / eine ertichte gegenwertigkeit vnnd niessung setzten / sondern daß hiemit die gröbere vnd Bäpstische transsubstantiation vnd gegenwertigkeit außgeschlossen würde / wollen auch dem gar nicht zuwider seyn / das nach dem Spruch Pauli 1. Corinth. 11. die vnwirdigen auch den Leib vnd das Blut Christi empfiengen. 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Augustinus vnd alle andere rechte heilige Vätter / zuthun beflissen haben / sie hetten sich aber nit zuerinnern / daß sie etwan geschrieben vnd gelehret haben / daß im heiligen Abendmal allein schlecht Brot vnd Wein seyn solte.</p> <p>In darthun solcher meinung / begaben sich allerley reden / vnd gegenreden / zu erleuterung deß handels / ob welchen D. Luther leibs blödigkeit halben / so schwach war / daß er muste auffhören / mochte auch morgens den 23. Maij nichts handeln / also war erst Dienstags nach Mittage vmb drey Vhr weiters gehandelt.</p> <p>Da hat D. Martinus Butzer im namen vnnd beyseyn aller anderer Prediger / vorerzehlte meinung mit weiter erklärung widerholet / mit angehengter ernstlicher bezeugung / daß es sich in der warheit also bey jnen halte / vnd daß sie ware gegenwertigkeit Christi im heiligen Abendmal niemals verneint haben. Allein das hette in jren Kirchen zuviel grob lauten wöllen / daß sie solten gelehret haben / daß auch die Gottlosen den Leib Christi empfiengen / Daß sie aber etwan geschrieben vnd gelehret haben / der Leib Christi werde allein geistlich gessen / vnd dem Munde deß Glaubens dargereicht / es sey nicht darumb geschehen / daß sie nur ein imagination, das ist / eine ertichte gegenwertigkeit vnnd niessung setzten / sondern daß hiemit die gröbere vnd Bäpstische transsubstantiation vnd gegenwertigkeit außgeschlossen würde / wollen auch dem gar nicht zuwider seyn / das nach dem Spruch Pauli 1. Corinth. 11. die vnwirdigen auch den Leib vnd das Blut Christi empfiengen. Nach </p> </div> </body> </text> </TEI> [381/0397]
halben sie denn auch solchs frey in schrifften / vnd sonsten bekennet / vnd sich nun mehr viel Jar andere auch zu solchem verstande zubringen / mit allem fleiß bearbeitet / vnnd dabey Gott befohlen / daß jnen jre schrifften vnd lehren / etwan gar weit anders / denn sich jhre meinung gehalten / gedeutet werden / wolten aber auch alles das retractiren, hettens auch schon allbereit gethan / was sie jmmer könten wissen / beyde in jhrer lehr vnd eigner person / gefeylet seyn / wie denn solchs einem jeden waren Christen zustünde / vnnd sich der H. Augustinus vnd alle andere rechte heilige Vätter / zuthun beflissen haben / sie hetten sich aber nit zuerinnern / daß sie etwan geschrieben vnd gelehret haben / daß im heiligen Abendmal allein schlecht Brot vnd Wein seyn solte.
Anno 1536. In darthun solcher meinung / begaben sich allerley reden / vnd gegenreden / zu erleuterung deß handels / ob welchen D. Luther leibs blödigkeit halben / so schwach war / daß er muste auffhören / mochte auch morgens den 23. Maij nichts handeln / also war erst Dienstags nach Mittage vmb drey Vhr weiters gehandelt.
Da hat D. Martinus Butzer im namen vnnd beyseyn aller anderer Prediger / vorerzehlte meinung mit weiter erklärung widerholet / mit angehengter ernstlicher bezeugung / daß es sich in der warheit also bey jnen halte / vnd daß sie ware gegenwertigkeit Christi im heiligen Abendmal niemals verneint haben. Allein das hette in jren Kirchen zuviel grob lauten wöllen / daß sie solten gelehret haben / daß auch die Gottlosen den Leib Christi empfiengen / Daß sie aber etwan geschrieben vnd gelehret haben / der Leib Christi werde allein geistlich gessen / vnd dem Munde deß Glaubens dargereicht / es sey nicht darumb geschehen / daß sie nur ein imagination, das ist / eine ertichte gegenwertigkeit vnnd niessung setzten / sondern daß hiemit die gröbere vnd Bäpstische transsubstantiation vnd gegenwertigkeit außgeschlossen würde / wollen auch dem gar nicht zuwider seyn / das nach dem Spruch Pauli 1. Corinth. 11. die vnwirdigen auch den Leib vnd das Blut Christi empfiengen. Nach
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