Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

nen Anno 1536./ noch den Leib vnd das Blut Christi empfahen. Aber davon gnug.

Bucer ausserhalb eines puncts / erkläret die Concordj recht.

Es hat sonst Bucerus (ausserhalb dieses puncts) die Concordj recht vnd wol erkläret / daß mit Brot vnd Wein warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sey / gegeben vnd empfangen werde / der ware Leib / vnnd das ware Blut Christi / wie es Christus selbs gesagt hat. Wir sagen / spricht er / mit dem Brot / gleich wie der heilige Geist / von dem HERRN nach seiner Aufferstehung / mit dem anblasen / den Jüngern gegeben ward.

Widerruff Buceri.

In seinen Retractationibus oder Widerruff / sagt Bucerus in Matthaeum also: Volo testatum omnibus facere, &c. Ich wil für allen / die diß lesen / bezeuget haben / daß Lutherus vnd wir / eine ware / wesentliche gegenwertigkeit vnd darreichung deß Leibes vnd Bluts deß HERRN / mit Brot vnd Wein im H. Abendmal setzen / wie solchs die wort deß HERRN / vnnd das zeugniß deß Apostels Pauli / außdrücklich außweisen.

Item / vber die wort (Jesus nam das Brot) schreibt Bucerus / Der HERR hat das Brot genommen / vnd heissen nemen / vnd essen / aber er hat dazu gethan: Das ist mein Leib / darumb was er da gegeben vnd geheissen hat / daß man es nemen vnd essen sol / das ist nicht allein Brot / sondern auch der Leib deß HERRN. Vnd das ist auch das rechte geschenck / das Brot ist allein das eusserliche Zeichen oder Symbolum / mit / oder durch welches / als durch ein sichtbar vnd begreifflich ding / der HERR die vnsichtbare / vnbegreiffliche Gaabe / schenckt vnd darreichet / etc. Es spricht der HERR nicht: Nemet / esset / das bin ich / das Brot deß Lebens / der ich vom Himmel herab gefahren bin / sondern gibt seinen Leib mit dem warzeichen / welcher ist das Brot / symbolo panis, vnd sein Blut mit Synecdoche. dem Wein / etc. Vnd das ist auch die Synecdoche. Denn da der HERR sagt / Nemet / esset / trinckt / gibt er zwey ding / die zugleich beysammen sind / vnd heißt dieselbigen empfahen / nemlich / ein jrrdisch vnd Himmlisch (wie Irenaeus redet) eines / das man fühlen / vnd

nen Anno 1536./ noch den Leib vnd das Blut Christi empfahen. Aber davon gnug.

Bucer ausserhalb eines puncts / erkläret die Concordj recht.

Es hat sonst Bucerus (ausserhalb dieses puncts) die Concordj recht vnd wol erkläret / daß mit Brot vnd Wein warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sey / gegeben vñ empfangen werde / der ware Leib / vnnd das ware Blut Christi / wie es Christus selbs gesagt hat. Wir sagen / spricht er / mit dem Brot / gleich wie der heilige Geist / von dem HERRN nach seiner Aufferstehung / mit dem anblasen / den Jüngern gegeben ward.

Widerruff Buceri.

In seinen Retractationibus oder Widerruff / sagt Bucerus in Matthaeum also: Volo testatum omnibus facere, &c. Ich wil für allen / die diß lesen / bezeuget haben / daß Lutherus vnd wir / eine ware / wesentliche gegenwertigkeit vñ darreichung deß Leibes vnd Bluts deß HERRN / mit Brot vnd Wein im H. Abendmal setzen / wie solchs die wort deß HERRN / vnnd das zeugniß deß Apostels Pauli / außdrücklich außweisen.

Item / vber die wort (Jesus nam das Brot) schreibt Bucerus / Der HERR hat das Brot genommen / vñ heissen nemen / vnd essen / aber er hat dazu gethan: Das ist mein Leib / darumb was er da gegeben vnd geheissen hat / daß man es nemen vnd essen sol / das ist nicht allein Brot / sondern auch der Leib deß HERRN. Vnd das ist auch das rechte geschenck / das Brot ist allein das eusserliche Zeichen oder Symbolum / mit / oder durch welches / als durch ein sichtbar vnd begreifflich ding / der HERR die vnsichtbare / vnbegreiffliche Gaabe / schenckt vñ darreichet / etc. Es spricht der HERR nicht: Nemet / esset / das bin ich / das Brot deß Lebens / der ich vom Himmel herab gefahren bin / sondern gibt seinen Leib mit dem warzeichen / welcher ist das Brot / symbolo panis, vnd sein Blut mit Synecdoche. dem Wein / etc. Vnd das ist auch die Synecdoche. Denn da der HERR sagt / Nemet / esset / trinckt / gibt er zwey ding / die zugleich beysam̃en sind / vñ heißt dieselbigen empfahen / nemlich / ein jrrdisch vnd Him̃lisch (wie Irenaeus redet) eines / das man fühlen / vnd

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0372" n="356"/>
nen                      <note place="left">Anno 1536.</note>/ noch den Leib vnd das Blut Christi                      empfahen. Aber davon gnug.</p>
        <note place="left">Bucer ausserhalb eines puncts / erkläret die Concordj                      recht.</note>
        <p>Es hat sonst Bucerus (ausserhalb dieses puncts) die Concordj recht vnd wol                      erkläret / daß mit Brot vnd Wein warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sey /                      gegeben vn&#x0303; empfangen werde / der ware Leib / vnnd das ware Blut                      Christi / wie es Christus selbs gesagt hat. Wir sagen / spricht er / mit dem                      Brot / gleich wie der heilige Geist / von dem HERRN nach seiner Aufferstehung /                      mit dem anblasen / den Jüngern gegeben ward.</p>
        <note place="left">Widerruff Buceri.</note>
        <p>In seinen Retractationibus oder Widerruff / sagt Bucerus in Matthaeum also: Volo                      testatum omnibus facere, &amp;c. Ich wil für allen / die diß lesen / bezeuget                      haben / daß Lutherus vnd wir / eine ware / wesentliche gegenwertigkeit vn&#x0303; darreichung deß Leibes vnd Bluts deß HERRN / mit Brot vnd Wein                      im H. Abendmal setzen / wie solchs die wort deß HERRN / vnnd das zeugniß deß                      Apostels Pauli / außdrücklich außweisen.</p>
        <p>Item / vber die wort (Jesus nam das Brot) schreibt Bucerus / Der HERR hat das                      Brot genommen / vn&#x0303; heissen nemen / vnd essen / aber er hat dazu                      gethan: Das ist mein Leib / darumb was er da gegeben vnd geheissen hat / daß man                      es nemen vnd essen sol / das ist nicht allein Brot / sondern auch der Leib deß                      HERRN. Vnd das ist auch das rechte geschenck / das Brot ist allein das                      eusserliche Zeichen oder Symbolum / mit / oder durch welches / als durch ein                      sichtbar vnd begreifflich ding / der HERR die vnsichtbare / vnbegreiffliche                      Gaabe / schenckt vn&#x0303; darreichet / etc. Es spricht der HERR nicht:                      Nemet / esset / das bin ich / das Brot deß Lebens / der ich vom Himmel herab                      gefahren bin / sondern gibt seinen Leib mit dem warzeichen / welcher ist das                      Brot / symbolo panis, vnd sein Blut mit <note place="left"><hi rendition="#i">Synecdoche.</hi></note>dem Wein / etc. Vnd das ist auch die Synecdoche. Denn da der HERR sagt /                      Nemet / esset / trinckt / gibt er zwey ding / die zugleich beysam&#x0303;en sind / vn&#x0303; heißt dieselbigen empfahen / nemlich / ein                      jrrdisch vnd Him&#x0303;lisch (wie Irenaeus redet) eines / das man fühlen                      / vnd
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[356/0372] nen / noch den Leib vnd das Blut Christi empfahen. Aber davon gnug. Anno 1536. Es hat sonst Bucerus (ausserhalb dieses puncts) die Concordj recht vnd wol erkläret / daß mit Brot vnd Wein warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sey / gegeben vñ empfangen werde / der ware Leib / vnnd das ware Blut Christi / wie es Christus selbs gesagt hat. Wir sagen / spricht er / mit dem Brot / gleich wie der heilige Geist / von dem HERRN nach seiner Aufferstehung / mit dem anblasen / den Jüngern gegeben ward. In seinen Retractationibus oder Widerruff / sagt Bucerus in Matthaeum also: Volo testatum omnibus facere, &c. Ich wil für allen / die diß lesen / bezeuget haben / daß Lutherus vnd wir / eine ware / wesentliche gegenwertigkeit vñ darreichung deß Leibes vnd Bluts deß HERRN / mit Brot vnd Wein im H. Abendmal setzen / wie solchs die wort deß HERRN / vnnd das zeugniß deß Apostels Pauli / außdrücklich außweisen. Item / vber die wort (Jesus nam das Brot) schreibt Bucerus / Der HERR hat das Brot genommen / vñ heissen nemen / vnd essen / aber er hat dazu gethan: Das ist mein Leib / darumb was er da gegeben vnd geheissen hat / daß man es nemen vnd essen sol / das ist nicht allein Brot / sondern auch der Leib deß HERRN. Vnd das ist auch das rechte geschenck / das Brot ist allein das eusserliche Zeichen oder Symbolum / mit / oder durch welches / als durch ein sichtbar vnd begreifflich ding / der HERR die vnsichtbare / vnbegreiffliche Gaabe / schenckt vñ darreichet / etc. Es spricht der HERR nicht: Nemet / esset / das bin ich / das Brot deß Lebens / der ich vom Himmel herab gefahren bin / sondern gibt seinen Leib mit dem warzeichen / welcher ist das Brot / symbolo panis, vnd sein Blut mit dem Wein / etc. Vnd das ist auch die Synecdoche. Denn da der HERR sagt / Nemet / esset / trinckt / gibt er zwey ding / die zugleich beysam̃en sind / vñ heißt dieselbigen empfahen / nemlich / ein jrrdisch vnd Him̃lisch (wie Irenaeus redet) eines / das man fühlen / vnd Synecdoche.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/372
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/372>, abgerufen am 20.05.2024.