Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Den 25. Maij / ist die Formula Concordie / oder das ExemplarAnno 1536. der Confession / die wir zu beyden theilen annemmen solten / in der Herbrig / bey Christiani Goldtschmids Witten / dem Bucero vnnd seinen Mitgefehrten / fürgehalten worden. Weil aber vnser beyderseits wenig beisammen / vnd die sache nicht allein vnser / sondern auch der Fürsten / Kirchen / vnd anderer Pastorn der Herde deß HERRN / gemein war / so haben wir dahin geschlossen / daß / wie wir jetzund beysammen / in einer waren Catholischen oder Christlichen meinung einig seyn: Also wolten wir auch mit vnserm Exempel / vnnd durch Schrifft / solche handlung / den Abwesenden zu erkennen geben / daß sie mit vns auch / sich zu solcher einigkeit finden / welches wir hoffentlich / leicht erhalten wollen. Deßgleichen sollen sie auff jhrer seyten auch also thun. So können alsdenn jrer zween zu vns / oder von den vnsern zween zu jnen gesandt werden / auff daß vnsere Concordia in dieser Streitsache / vnterschrieben / vnd offentlich in gemeinem Namen außgehen / vnnd allen Kirchen befohlen werden möge.

Letzlich / haben sie bezeuget / daß sie alle Artickel / die in der außgegangenen Augspurgischen Confession vnd Apologia (der Chur vnd Fürsten) begriffen sind / auffs aller fleissigste vertheidigen / lehren / vnd behalten wollen / etc.

So ferrne gehet deß frommen warhafftigen Myconij Epistel / so viel den handel vom heiligen Abendtmal anlangt. Denn was weiter von der Tauff / von der Kinder glauben / von der Obrigkeit vnd jrem Ampt / vnd dergleichen fürgelauffen / davon Myconius in gemeldtem schreiben auch bericht thut / gehöret jetzund eigentlich nicht hieher.

Daß aber der Lästerer / Ambrosius Wolff / sich vergeblich vnterstehet / die Epistel partheisch / verdächtig / vnnd ein Meichelschrifft zunennen / thut der Gottlose Mann / seiner art nach / als der nur lust hat zu liegen / vnd die Personen zuuer kleinern vnd zuwürgen. Was das für ein Geist sey / zeigt der HERR Christus selbst

Den 25. Maij / ist die Formula Concordie / oder das ExemplarAnno 1536. der Confession / die wir zu beyden theilen annemmen solten / in der Herbrig / bey Christiani Goldtschmids Witten / dem Bucero vnnd seinen Mitgefehrten / fürgehalten worden. Weil aber vnser beyderseits wenig beisammen / vñ die sache nicht allein vnser / sondern auch der Fürsten / Kirchen / vnd anderer Pastorn der Herde deß HERRN / gemein war / so haben wir dahin geschlossen / daß / wie wir jetzund beysam̃en / in einer waren Catholischen oder Christlichen meinung einig seyn: Also wolten wir auch mit vnserm Exempel / vnnd durch Schrifft / solche handlung / den Abwesenden zu erkennen geben / daß sie mit vns auch / sich zu solcher einigkeit findẽ / welches wir hoffentlich / leicht erhalten wollen. Deßgleichen sollen sie auff jhrer seyten auch also thun. So können alsdenn jrer zween zu vns / oder von den vnsern zween zu jnen gesandt werden / auff daß vnsere Concordia in dieser Streitsache / vnterschrieben / vnd offentlich in gemeinem Namen außgehen / vnnd allen Kirchen befohlen werden möge.

Letzlich / haben sie bezeuget / daß sie alle Artickel / die in der außgegangenen Augspurgischen Confession vnd Apologia (der Chur vnd Fürsten) begriffen sind / auffs aller fleissigste vertheidigen / lehren / vnd behalten wollen / etc.

So ferrne gehet deß frommen warhafftigen Myconij Epistel / so viel den handel vom heiligen Abendtmal anlangt. Deñ was weiter von der Tauff / von der Kinder glauben / von der Obrigkeit vnd jrem Ampt / vnd dergleichen fürgelauffen / davon Myconius in gemeldtem schreiben auch bericht thut / gehöret jetzund eigentlich nicht hieher.

Daß aber der Lästerer / Ambrosius Wolff / sich vergeblich vnterstehet / die Epistel partheisch / verdächtig / vnnd ein Meichelschrifft zunennen / thut der Gottlose Mann / seiner art nach / als der nur lust hat zu liegen / vnd die Personen zuuer kleinern vnd zuwürgen. Was das für ein Geist sey / zeigt der HERR Christus selbst

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0353" n="337"/>
        <p>Den 25. Maij / ist die Formula Concordie / oder das Exemplar<note place="right">Anno 1536.</note> der Confession / die wir zu beyden                      theilen annemmen solten / in der Herbrig / bey Christiani Goldtschmids Witten /                      dem Bucero vnnd seinen Mitgefehrten / fürgehalten worden. Weil aber vnser                      beyderseits wenig beisammen / vn&#x0303; die sache nicht allein vnser /                      sondern auch der Fürsten / Kirchen / vnd anderer Pastorn der Herde deß HERRN /                      gemein war / so haben wir dahin geschlossen / daß / wie wir jetzund beysam&#x0303;en / in einer waren Catholischen oder Christlichen meinung einig                      seyn: Also wolten wir auch mit vnserm Exempel / vnnd durch Schrifft / solche                      handlung / den Abwesenden zu erkennen geben / daß sie mit vns auch / sich zu                      solcher einigkeit finde&#x0303; / welches wir hoffentlich / leicht                      erhalten wollen. Deßgleichen sollen sie auff jhrer seyten auch also thun. So                      können alsdenn jrer zween zu vns / oder von den vnsern zween zu jnen gesandt                      werden / auff daß vnsere Concordia in dieser Streitsache / vnterschrieben / vnd                      offentlich in gemeinem Namen außgehen / vnnd allen Kirchen befohlen werden                      möge.</p>
        <p>Letzlich / haben sie bezeuget / daß sie alle Artickel / die in der außgegangenen                      Augspurgischen Confession vnd Apologia (der Chur vnd Fürsten) begriffen sind /                      auffs aller fleissigste vertheidigen / lehren / vnd behalten wollen / etc.</p>
        <p>So ferrne gehet deß frommen warhafftigen Myconij Epistel / so viel den handel vom                      heiligen Abendtmal anlangt. Den&#x0303; was weiter von der Tauff / von                      der Kinder glauben / von der Obrigkeit vnd jrem Ampt / vnd dergleichen                      fürgelauffen / davon Myconius in gemeldtem schreiben auch bericht thut / gehöret                      jetzund eigentlich nicht hieher.</p>
        <p>Daß aber der Lästerer / Ambrosius Wolff / sich vergeblich vnterstehet / die                      Epistel partheisch / verdächtig / vnnd ein Meichelschrifft zunennen / thut der                      Gottlose Mann / seiner art nach / als der nur lust hat zu liegen / vnd die                      Personen zuuer kleinern vnd zuwürgen. Was das für ein Geist sey / zeigt der HERR                      Christus selbst
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[337/0353] Den 25. Maij / ist die Formula Concordie / oder das Exemplar der Confession / die wir zu beyden theilen annemmen solten / in der Herbrig / bey Christiani Goldtschmids Witten / dem Bucero vnnd seinen Mitgefehrten / fürgehalten worden. Weil aber vnser beyderseits wenig beisammen / vñ die sache nicht allein vnser / sondern auch der Fürsten / Kirchen / vnd anderer Pastorn der Herde deß HERRN / gemein war / so haben wir dahin geschlossen / daß / wie wir jetzund beysam̃en / in einer waren Catholischen oder Christlichen meinung einig seyn: Also wolten wir auch mit vnserm Exempel / vnnd durch Schrifft / solche handlung / den Abwesenden zu erkennen geben / daß sie mit vns auch / sich zu solcher einigkeit findẽ / welches wir hoffentlich / leicht erhalten wollen. Deßgleichen sollen sie auff jhrer seyten auch also thun. So können alsdenn jrer zween zu vns / oder von den vnsern zween zu jnen gesandt werden / auff daß vnsere Concordia in dieser Streitsache / vnterschrieben / vnd offentlich in gemeinem Namen außgehen / vnnd allen Kirchen befohlen werden möge. Anno 1536. Letzlich / haben sie bezeuget / daß sie alle Artickel / die in der außgegangenen Augspurgischen Confession vnd Apologia (der Chur vnd Fürsten) begriffen sind / auffs aller fleissigste vertheidigen / lehren / vnd behalten wollen / etc. So ferrne gehet deß frommen warhafftigen Myconij Epistel / so viel den handel vom heiligen Abendtmal anlangt. Deñ was weiter von der Tauff / von der Kinder glauben / von der Obrigkeit vnd jrem Ampt / vnd dergleichen fürgelauffen / davon Myconius in gemeldtem schreiben auch bericht thut / gehöret jetzund eigentlich nicht hieher. Daß aber der Lästerer / Ambrosius Wolff / sich vergeblich vnterstehet / die Epistel partheisch / verdächtig / vnnd ein Meichelschrifft zunennen / thut der Gottlose Mann / seiner art nach / als der nur lust hat zu liegen / vnd die Personen zuuer kleinern vnd zuwürgen. Was das für ein Geist sey / zeigt der HERR Christus selbst

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/353
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/353>, abgerufen am 24.11.2024.