Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1534.Geistlicher weise / doch in Göttlicher vnnd thätlicher Warheit geschiehet. Es wird auch in gemeldtem Buche verworffen der Münsterischen Münsterische Secramentirer leug nen / daß das brot sey der natürliche leib / vnd daß der Leib in dem Brodt sey / etc.Prediger opinion / die da leugneten / daß Brot vnd Wein im Abendtmal nicht weren der natürliche Leib vnnd Blut Christi / auch daß der natürliche Leib vnd Blut deß HERRN / nicht were in dem Brot vnd Wein deß Abendtmals / auch nicht dabey oder darvnter / denn allein der gedächtniß vnd bedeutung halben / daß nemlich Brot vnd Wein genennet werden / der Leib vnd Blut Christi / weil es weren allein Gedenckzeichen deß Leibs vnnd Bluts Christi. Vnd da jre meinung wer / daß das Brot nicht natürlicher weise der Leib Christi were / oder zum Leib Christi würde / in / oder vnter dem Brod räumlich / gesetzt vnd eyngeschlossen sey / ist daß der gemeine aller Kirchen Glaube je vnd allwege gewesen. Aber es lautet / als ob man den Christum aller ding vom Abendtmal scheiden / vnd nichts denn Brot vnnd Wein da / als deß abwesenden Leibs vnnd Bluts Christi Denckzeichen bekennen wolte / welches denn stracks wider die Wort Christi / in denen er frey vnd vnuerdunckelt saget: Er gebe vns seinen Leib vnnd sein Blut / vnd das mit Brot vnd Wein / aber mit demselbigen gar nicht natürlicher weise vereinbaret / darein oder darunter räumlich geschlossen / sondern Sacramentlich / Das ist aber auch nicht nur schlecht bedeutlich / sondern daß vns da auß deß HERREN ordnung vnd selbst Werck vnd Gaabe / durch den Diener / vnd mit den zeichen Brots vnd Weins / von jm selbs / er selbs warhafftig / wesentlich vnd thätlich vbergeben wirdt / daß wir in jm / vnd er in vns natürlich / das ist durch gemeinschafft Natürlich.seiner Natur / ist vnd lebet / doch zu keiner zustörlichen Bauchspeise / die von natürlichen Kräfften / begriffen vnd gefasset würde / sondern im Glauben erkennet vnd empfangen werden muß / ohn welchen niemandt vmb diese ding etwas wissen mag. Es ist diß alles warhafftig vnd wesentlich / vnd doch nicht fleischlich / noch nach art dieser zeit / man darff da weder von raum noch platz / von keinem Anno 1534.Geistlicher weise / doch in Göttlicher vnnd thätlicher Warheit geschiehet. Es wird auch in gemeldtem Buche verworffen der Münsterischen Münsterische Secramẽtirer leug nẽ / daß das brot sey der natürliche leib / vñ daß der Leib in dem Brodt sey / etc.Prediger opinion / die da leugneten / daß Brot vñ Wein im Abendtmal nicht weren der natürliche Leib vnnd Blut Christi / auch daß der natürliche Leib vnd Blut deß HERRN / nicht were in dem Brot vnd Wein deß Abendtmals / auch nicht dabey oder darvnter / denn allein der gedächtniß vnd bedeutung halben / daß nemlich Brot vnd Wein genennet werden / der Leib vnd Blut Christi / weil es weren allein Gedenckzeichen deß Leibs vnnd Bluts Christi. Vñ da jre meinung wer / daß das Brot nicht natürlicher weise der Leib Christi were / oder zum Leib Christi würde / in / oder vnter dem Brod räumlich / gesetzt vnd eyngeschlossen sey / ist daß der gemeine aller Kirchen Glaube je vnd allwege gewesen. Aber es lautet / als ob man den Christum aller ding vom Abendtmal scheiden / vnd nichts denn Brot vnnd Wein da / als deß abwesenden Leibs vnnd Bluts Christi Denckzeichen bekennen wolte / welches denn stracks wider die Wort Christi / in denen er frey vnd vnuerdunckelt saget: Er gebe vns seinen Leib vnnd sein Blut / vnd das mit Brot vnd Wein / aber mit demselbigen gar nicht natürlicher weise vereinbaret / darein oder darunter räumlich geschlossen / sondern Sacramentlich / Das ist aber auch nicht nur schlecht bedeutlich / sondern daß vns da auß deß HERREN ordnung vnd selbst Werck vnd Gaabe / durch den Diener / vnd mit den zeichen Brots vnd Weins / von jm selbs / er selbs warhafftig / wesentlich vnd thätlich vbergeben wirdt / daß wir in jm / vnd er in vns natürlich / das ist durch gemeinschafft Natürlich.seiner Natur / ist vnd lebet / doch zu keiner zustörlichen Bauchspeise / die von natürlichen Kräfften / begriffen vnd gefasset würde / sondern im Glauben erkennet vnd empfangen werden muß / ohn welchen niemandt vmb diese ding etwas wissen mag. 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Vñ da jre meinung wer / daß das Brot nicht natürlicher weise der Leib Christi were / oder zum Leib Christi würde / in / oder vnter dem Brod räumlich / gesetzt vnd eyngeschlossen sey / ist daß der gemeine aller Kirchen Glaube je vnd allwege gewesen. Aber es lautet / als ob man den Christum aller ding vom Abendtmal scheiden / vnd nichts denn Brot vnnd Wein da / als deß abwesenden Leibs vnnd Bluts Christi Denckzeichen bekennen wolte / welches denn stracks wider die Wort Christi / in denen er frey vnd vnuerdunckelt saget: Er gebe vns seinen Leib vnnd sein Blut / vnd das mit Brot vnd Wein / aber mit demselbigen gar nicht natürlicher weise vereinbaret / darein oder darunter räumlich geschlossen / sondern Sacramentlich / Das ist aber auch nicht nur schlecht bedeutlich / sondern daß vns da auß deß HERREN ordnung vnd selbst Werck vnd Gaabe / durch den Diener / vnd mit den zeichen Brots vnd Weins / von jm selbs / er selbs warhafftig / wesentlich vnd thätlich vbergeben wirdt / daß wir in jm / vnd er in vns natürlich / das ist durch gemeinschafft <note place="left">Natürlich.</note>seiner Natur / ist vnd lebet / doch zu keiner zustörlichen Bauchspeise / die von natürlichen Kräfften / begriffen vnd gefasset würde / sondern im Glauben erkennet vnd empfangen werden muß / ohn welchen niemandt vmb diese ding etwas wissen mag. 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Geistlicher weise / doch in Göttlicher vnnd thätlicher Warheit geschiehet.
Anno 1534. Es wird auch in gemeldtem Buche verworffen der Münsterischen Prediger opinion / die da leugneten / daß Brot vñ Wein im Abendtmal nicht weren der natürliche Leib vnnd Blut Christi / auch daß der natürliche Leib vnd Blut deß HERRN / nicht were in dem Brot vnd Wein deß Abendtmals / auch nicht dabey oder darvnter / denn allein der gedächtniß vnd bedeutung halben / daß nemlich Brot vnd Wein genennet werden / der Leib vnd Blut Christi / weil es weren allein Gedenckzeichen deß Leibs vnnd Bluts Christi. Vñ da jre meinung wer / daß das Brot nicht natürlicher weise der Leib Christi were / oder zum Leib Christi würde / in / oder vnter dem Brod räumlich / gesetzt vnd eyngeschlossen sey / ist daß der gemeine aller Kirchen Glaube je vnd allwege gewesen. Aber es lautet / als ob man den Christum aller ding vom Abendtmal scheiden / vnd nichts denn Brot vnnd Wein da / als deß abwesenden Leibs vnnd Bluts Christi Denckzeichen bekennen wolte / welches denn stracks wider die Wort Christi / in denen er frey vnd vnuerdunckelt saget: Er gebe vns seinen Leib vnnd sein Blut / vnd das mit Brot vnd Wein / aber mit demselbigen gar nicht natürlicher weise vereinbaret / darein oder darunter räumlich geschlossen / sondern Sacramentlich / Das ist aber auch nicht nur schlecht bedeutlich / sondern daß vns da auß deß HERREN ordnung vnd selbst Werck vnd Gaabe / durch den Diener / vnd mit den zeichen Brots vnd Weins / von jm selbs / er selbs warhafftig / wesentlich vnd thätlich vbergeben wirdt / daß wir in jm / vnd er in vns natürlich / das ist durch gemeinschafft seiner Natur / ist vnd lebet / doch zu keiner zustörlichen Bauchspeise / die von natürlichen Kräfften / begriffen vnd gefasset würde / sondern im Glauben erkennet vnd empfangen werden muß / ohn welchen niemandt vmb diese ding etwas wissen mag. Es ist diß alles warhafftig vnd wesentlich / vnd doch nicht fleischlich / noch nach art dieser zeit / man darff da weder von raum noch platz / von keinem
Münsterische Secramẽtirer leug nẽ / daß das brot sey der natürliche leib / vñ daß der Leib in dem Brodt sey / etc.
Natürlich.
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