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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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sol / vor allem außgründen / forschen vnd vrtheilen. Es müsse jeAnno 1532. der Sinn auff den Glauben / vnnd nicht der Glaube auff den Sinn gebawet werden / auff daß nicht Menschen verstand herrsche / vnd der Glaube zu Bodem gehe.

Hie meinen etliche / die Rede sey zu hart / vnd bringe ergernus vnd Abgötterey / vnd stimme mit den Papisten. Denen sagen wir also / Es sein Papisten / oder wer sie wollen / wo sie recht reden / halten oder thun / da loben wir sie / vnd sind eins mit jhnen. Wo sie aber vbel reden oder thun / da loben wir sie gar nichts / vergleichen vns auch mit jhnen nicht.

So zwinget vns die Göttliche Schrifft bey diesem Sacrament zugleuben / Zum ersten / daß es Brot vnnd Wein sey. Zum andern / zwinget vns die Schrifft zugleuben vnnd zubekennen / daß diß Brot / welches da eigentlich Brot ist vnd bleibet / der rechte Leib Christi sey. Denn er saget / Das ist mein Leib / Als solte er sagen / Das Brot / welches ich in die Hende genommen / gebrochen / vnnd euch zu essen gegeben / dasselbige ist mein Leib / vnd kein ander / denn der meine / etc.

Item / sie verwerffen die / so das Sacrament empfahen für eine Losung vnnd Zeichen / dabey man einen Christen kennet. Wenn wir aber die obgemelten Schrifften / welche oben zum Grunde deß Glaubens gelegt sind / hin vnd herwider werffen / vnd auff allen Ecken wol besehen / vnnd nu einen Sinn vnnd Verstandt darauß nemen sollen / welcher vberall zutreffen / vnd keiner Schrifft entgegen sein sol / so finden wir nichts anders / denn daß der HErr Jesus das Brot verordnet hat / daß es sein Leib / vnnd der Wein sein Blut sein solte / zur erinnerung seiner wolthat / vnd zu gegenwertiger geniessung seines Testaments / welchs mit seinem Todt vnd Blutuergiessung bestettigt ist. Nicht daß das Brot verwandelt würde in Fleisch / vnd der Wein in Blut / sondern daß das Brot / Brot / vnd der Wein / Wein bleibe / vnd dennoch das Brot sein Leib / vnd der Wein sein Blut were.

sol / vor allem außgründen / forschen vnd vrtheilen. Es müsse jeAnno 1532. der Sinn auff den Glauben / vnnd nicht der Glaube auff den Sinn gebawet werden / auff daß nicht Menschen verstand herrsche / vnd der Glaube zu Bodem gehe.

Hie meinen etliche / die Rede sey zu hart / vnd bringe ergernus vnd Abgötterey / vnd stimme mit den Papisten. Denen sagen wir also / Es sein Papisten / oder wer sie wollen / wo sie recht reden / halten oder thun / da loben wir sie / vnd sind eins mit jhnen. Wo sie aber vbel reden oder thun / da loben wir sie gar nichts / vergleichen vns auch mit jhnen nicht.

So zwinget vns die Göttliche Schrifft bey diesem Sacrament zugleuben / Zum ersten / daß es Brot vnnd Wein sey. Zum andern / zwinget vns die Schrifft zugleuben vnnd zubekennen / daß diß Brot / welches da eigentlich Brot ist vnd bleibet / der rechte Leib Christi sey. Denn er saget / Das ist mein Leib / Als solte er sagen / Das Brot / welches ich in die Hende genommen / gebrochen / vnnd euch zu essen gegeben / dasselbige ist mein Leib / vnd kein ander / denn der meine / etc.

Item / sie verwerffen die / so das Sacrament empfahen für eine Losung vnnd Zeichen / dabey man einen Christen kennet. Wenn wir aber die obgemelten Schrifften / welche oben zum Grunde deß Glaubens gelegt sind / hin vnd herwider werffen / vñ auff allen Ecken wol besehen / vnnd nu einen Sinn vnnd Verstandt darauß nemen sollen / welcher vberall zutreffen / vnd keiner Schrifft entgegen sein sol / so finden wir nichts anders / denn daß der HErr Jesus das Brot verordnet hat / daß es sein Leib / vnnd der Wein sein Blut sein solte / zur erinnerung seiner wolthat / vnd zu gegenwertiger geniessung seines Testaments / welchs mit seinem Todt vnd Blutuergiessung bestettigt ist. Nicht daß das Brot verwandelt würde in Fleisch / vnd der Wein in Blut / sondern daß das Brot / Brot / vnd der Wein / Wein bleibe / vnd dennoch das Brot sein Leib / vnd der Wein sein Blut were.

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[263/0279] sol / vor allem außgründen / forschen vnd vrtheilen. Es müsse je der Sinn auff den Glauben / vnnd nicht der Glaube auff den Sinn gebawet werden / auff daß nicht Menschen verstand herrsche / vnd der Glaube zu Bodem gehe. Anno 1532. Hie meinen etliche / die Rede sey zu hart / vnd bringe ergernus vnd Abgötterey / vnd stimme mit den Papisten. Denen sagen wir also / Es sein Papisten / oder wer sie wollen / wo sie recht reden / halten oder thun / da loben wir sie / vnd sind eins mit jhnen. Wo sie aber vbel reden oder thun / da loben wir sie gar nichts / vergleichen vns auch mit jhnen nicht. So zwinget vns die Göttliche Schrifft bey diesem Sacrament zugleuben / Zum ersten / daß es Brot vnnd Wein sey. Zum andern / zwinget vns die Schrifft zugleuben vnnd zubekennen / daß diß Brot / welches da eigentlich Brot ist vnd bleibet / der rechte Leib Christi sey. Denn er saget / Das ist mein Leib / Als solte er sagen / Das Brot / welches ich in die Hende genommen / gebrochen / vnnd euch zu essen gegeben / dasselbige ist mein Leib / vnd kein ander / denn der meine / etc. Item / sie verwerffen die / so das Sacrament empfahen für eine Losung vnnd Zeichen / dabey man einen Christen kennet. Wenn wir aber die obgemelten Schrifften / welche oben zum Grunde deß Glaubens gelegt sind / hin vnd herwider werffen / vñ auff allen Ecken wol besehen / vnnd nu einen Sinn vnnd Verstandt darauß nemen sollen / welcher vberall zutreffen / vnd keiner Schrifft entgegen sein sol / so finden wir nichts anders / denn daß der HErr Jesus das Brot verordnet hat / daß es sein Leib / vnnd der Wein sein Blut sein solte / zur erinnerung seiner wolthat / vnd zu gegenwertiger geniessung seines Testaments / welchs mit seinem Todt vnd Blutuergiessung bestettigt ist. Nicht daß das Brot verwandelt würde in Fleisch / vnd der Wein in Blut / sondern daß das Brot / Brot / vnd der Wein / Wein bleibe / vnd dennoch das Brot sein Leib / vnd der Wein sein Blut were.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/279>, abgerufen am 22.11.2024.