Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Anno 1530.der schwachen geschonet. E. E. W. sehen auch das / daß sie bekeret sein / denn sie mannigfaltig vberwunden / nicht widerkeren. E. E. W. verstehen auch / daß sie sich selbst verurtheilen / das ist / daß sie jhr eigen Gewissen heimlich schlegt vnnd strafft / dieweil sie mannigfaltig mit lügen vnd triegen vmbgehen.

Vnnd das das gröste ist / sehen E. E. W. daß sie Gott schon dahin geben / verstossen vnd gestrafft hat / daß sie solch jhr Vrtheil / darinn sie sich selbs verurtheilen / müssen beide mit Worten vnnd Wercken offenbar machen / daß mans greiffen mag. Dieweil denn des heiligen Geistes Meinung vnd Befehlich lauter vnd klar ist / man solle sie meiden / vnd wissen / daß sie verkeret sein / vnd sündigen / als die sich selbst verurtheilen / alsbald sie einmal vnd abermal vermanet sind / wieuiel mehr sind sie zuuermeiden nach so vielfeltiger Vermanung / Vberwindung / Offen barung jhres liegens vnnd triegens / wider jhr eigen Gewissen? etc.

Wer sich mit den Sacramentierern ferner einlest / der thut wider des H. Geistes Befehl.

Wie kan doch etwas gutes darauß kommen / wenn man wider des heiligen Geistes Meinung vnd Befehl wil lehren / die er vrtheilet / sie sein schon verkeret / vnnd wil viel zuthun haben mit denen / die er befihlet zumeiden?

Zum andern / ob man hoch bewegen wolte den Schaden / so man fürbildet / als solte solche Zwitracht beide geistlichem vnnd weltlichem Regiment / sehr nachtheilig sein / das lassen wir wol ein Ansehen haben bey der Vernunfft / daß es aber für Gott in der Warheit also sey / das wirdt sich nimmer finden. Denn der heilig Geist sagt durch Paulum zun Corinthern: Es müssen Es müssen Spaltung sein.Spaltung sein / auff daß die / so beweret oder bestendig sein / offenbaret werden.

Wenn nu der heilig Geist das Vrtheil fellet / Es müssen Spaltung sein / wer wil es abwenden? Man sihet / wie es vor zeiten ist gangen / je mehr man durch menschliche Wege vnnd

Anno 1530.der schwachen geschonet. E. E. W. sehen auch das / daß sie bekeret sein / denn sie mannigfaltig vberwunden / nicht widerkeren. E. E. W. verstehen auch / daß sie sich selbst verurtheilen / das ist / daß sie jhr eigen Gewissen heimlich schlegt vnnd strafft / dieweil sie mannigfaltig mit lügen vnd triegen vmbgehen.

Vnnd das das gröste ist / sehen E. E. W. daß sie Gott schon dahin geben / verstossen vnd gestrafft hat / daß sie solch jhr Vrtheil / darinn sie sich selbs verurtheilen / müssen beide mit Worten vnnd Wercken offenbar machen / daß mans greiffen mag. Dieweil denn des heiligen Geistes Meinung vñ Befehlich lauter vnd klar ist / man solle sie meiden / vnd wissen / daß sie verkeret sein / vnd sündigen / als die sich selbst verurtheilen / alsbald sie einmal vnd abermal vermanet sind / wieuiel mehr sind sie zuuermeiden nach so vielfeltiger Vermanung / Vberwindung / Offen barung jhres liegens vnnd triegens / wider jhr eigen Gewissen? etc.

Wer sich mit den Sacramentierern ferner einlest / der thut wider des H. Geistes Befehl.

Wie kan doch etwas gutes darauß kommen / wenn man wider des heiligen Geistes Meinung vnd Befehl wil lehren / die er vrtheilet / sie sein schon verkeret / vnnd wil viel zuthun haben mit denen / die er befihlet zumeiden?

Zum andern / ob man hoch bewegen wolte den Schaden / so man fürbildet / als solte solche Zwitracht beide geistlichem vnnd weltlichem Regiment / sehr nachtheilig sein / das lassen wir wol ein Ansehen haben bey der Vernunfft / daß es aber für Gott in der Warheit also sey / das wirdt sich nimmer finden. Denn der heilig Geist sagt durch Paulum zun Corinthern: Es müssen Es müssen Spaltung sein.Spaltung sein / auff daß die / so beweret oder bestendig sein / offenbaret werden.

Wenn nu der heilig Geist das Vrtheil fellet / Es müssen Spaltung sein / wer wil es abwenden? Man sihet / wie es vor zeiten ist gangen / je mehr man durch menschliche Wege vnnd

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0234" n="218"/><note place="left">Anno 1530.</note>der schwachen geschonet. E. E. W.                      sehen auch das / daß sie bekeret sein / denn sie mannigfaltig vberwunden / nicht                      widerkeren. E. E. W. verstehen auch / daß sie sich selbst verurtheilen / das ist                      / daß sie jhr eigen Gewissen heimlich schlegt vnnd strafft / dieweil sie                      mannigfaltig mit lügen vnd triegen vmbgehen.</p>
        <p>Vnnd das das gröste ist / sehen E. E. W. daß sie Gott schon dahin geben /                      verstossen vnd gestrafft hat / daß sie solch jhr Vrtheil / darinn sie sich selbs                      verurtheilen / müssen beide mit Worten vnnd Wercken offenbar machen / daß mans                      greiffen mag. Dieweil denn des heiligen Geistes Meinung vn&#x0303;                      Befehlich lauter vnd klar ist / man solle sie meiden / vnd wissen / daß sie                      verkeret sein / vnd sündigen / als die sich selbst verurtheilen / alsbald sie                      einmal vnd abermal vermanet sind / wieuiel mehr sind sie zuuermeiden nach so                      vielfeltiger Vermanung / Vberwindung / Offen barung jhres liegens vnnd triegens                      / wider jhr eigen Gewissen? etc.</p>
        <note place="left">Wer sich mit den Sacramentierern ferner einlest / der thut                      wider des H. Geistes Befehl.</note>
        <p>Wie kan doch etwas gutes darauß kommen / wenn man wider des heiligen Geistes                      Meinung vnd Befehl wil lehren / die er vrtheilet / sie sein schon verkeret /                      vnnd wil viel zuthun haben mit denen / die er befihlet zumeiden?</p>
        <p>Zum andern / ob man hoch bewegen wolte den Schaden / so man fürbildet / als solte                      solche Zwitracht beide geistlichem vnnd weltlichem Regiment / sehr nachtheilig                      sein / das lassen wir wol ein Ansehen haben bey der Vernunfft / daß es aber für                      Gott in der Warheit also sey / das wirdt sich nimmer finden. Denn der heilig                      Geist sagt durch Paulum zun Corinthern: Es müssen <note place="left">Es                          müssen Spaltung sein.</note>Spaltung sein / auff daß die / so beweret oder                      bestendig sein / offenbaret werden.</p>
        <p>Wenn nu der heilig Geist das Vrtheil fellet / Es müssen Spaltung sein / wer wil                      es abwenden? Man sihet / wie es vor zeiten ist gangen / je mehr man durch                      menschliche Wege vnnd
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[218/0234] der schwachen geschonet. E. E. W. sehen auch das / daß sie bekeret sein / denn sie mannigfaltig vberwunden / nicht widerkeren. E. E. W. verstehen auch / daß sie sich selbst verurtheilen / das ist / daß sie jhr eigen Gewissen heimlich schlegt vnnd strafft / dieweil sie mannigfaltig mit lügen vnd triegen vmbgehen. Anno 1530. Vnnd das das gröste ist / sehen E. E. W. daß sie Gott schon dahin geben / verstossen vnd gestrafft hat / daß sie solch jhr Vrtheil / darinn sie sich selbs verurtheilen / müssen beide mit Worten vnnd Wercken offenbar machen / daß mans greiffen mag. Dieweil denn des heiligen Geistes Meinung vñ Befehlich lauter vnd klar ist / man solle sie meiden / vnd wissen / daß sie verkeret sein / vnd sündigen / als die sich selbst verurtheilen / alsbald sie einmal vnd abermal vermanet sind / wieuiel mehr sind sie zuuermeiden nach so vielfeltiger Vermanung / Vberwindung / Offen barung jhres liegens vnnd triegens / wider jhr eigen Gewissen? etc. Wie kan doch etwas gutes darauß kommen / wenn man wider des heiligen Geistes Meinung vnd Befehl wil lehren / die er vrtheilet / sie sein schon verkeret / vnnd wil viel zuthun haben mit denen / die er befihlet zumeiden? Zum andern / ob man hoch bewegen wolte den Schaden / so man fürbildet / als solte solche Zwitracht beide geistlichem vnnd weltlichem Regiment / sehr nachtheilig sein / das lassen wir wol ein Ansehen haben bey der Vernunfft / daß es aber für Gott in der Warheit also sey / das wirdt sich nimmer finden. Denn der heilig Geist sagt durch Paulum zun Corinthern: Es müssen Spaltung sein / auff daß die / so beweret oder bestendig sein / offenbaret werden. Es müssen Spaltung sein. Wenn nu der heilig Geist das Vrtheil fellet / Es müssen Spaltung sein / wer wil es abwenden? Man sihet / wie es vor zeiten ist gangen / je mehr man durch menschliche Wege vnnd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/234
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/234>, abgerufen am 10.05.2024.