Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

tödlich war / gehalten (corporis ista dote vti, qua indolens erat)Anno 1530. vnnd were also sin Liden vnd Sterben nicht warhafftig geschehen / sondern nur ein schein vnd hypocrisis gewest / dadurch denn Marcion fein würde widerumb herein geführet von diesen Andabatis, blinden Schirmern / etc.

Ambrosius schreibet vber die Wort Pauli (Ihr solt den4. Todt des Herren verkündigen.) Dieweil wir mit dem Todt des Herren erlöset sein / sind wir dessen eingedenck mit dem essen vnd trincken / bedeutend das Fleisch vnd Blut / die für vns auff geopffert sind.

Augustinus spricht / Der Leib Christi / der von todten aufferstanden5. / muß an einem ort sein / oportet in vno loco esse. Vnd ob gleich gelesen wirdt / potest in vno loco esse, so ist doch das potest falsch.

Augustinus aduersus Adimantum, cap. 13. sagt / Der Herr6. hat gesaget / Das ist mein Leib / da er das Zeichen seines Leibes gehabt.

Die Alten haben allzeit symbolice zeichenlich vnnd bedeutlich7. geredt / wenn sie vom essen des Leichnams Christi geredt haben / als wenn ich sagte: Die Lilie dörret oder wächset für den König auß Franckreich / dem gehet auff vnnd abe / denn die Lilien ist sein Zeichen / also auch hie / etc.

Wie das Brot den Leib enthelt / vnd der Wein sterckt vnnd macht frölich / also macht das Sacramentliche esse die Seele gewiß von der Barmhertzigkeit Gottes / daß er seinen Sohn gegeben / etc.

Eben damals hat Zwingel auch wider D. Ecken / von demZwingel schreibt an die Fürsten gen Augspurg / wider Doctor Ecken. er war angegriffen / an die Fürsten gehn Augspurg geschrieben / vnnd erstreiten wollen. Erstlich / daß die Sacramenta nicht außtheilen einige Gnad. Zum andern / daß im Abendmal der ware natürliche Leib Christi nicht geessen werde / ob er gleich darin gegenwertig sey / auff zweierley Meinung. Erstlich / contemplatione fidei, im anschawen des Glaubens. Zum andern / propter

tödlich war / gehalten (corporis ista dote vti, qua indolens erat)Anno 1530. vnnd were also sin Liden vnd Sterben nicht warhafftig geschehen / sondern nur ein schein vnd hypocrisis gewest / dadurch denn Marcion fein würde widerumb herein geführet von diesen Andabatis, blinden Schirmern / etc.

Ambrosius schreibet vber die Wort Pauli (Ihr solt den4. Todt des Herren verkündigen.) Dieweil wir mit dem Todt des Herren erlöset sein / sind wir dessen eingedenck mit dem essen vnd trincken / bedeutend das Fleisch vñ Blut / die für vns auff geopffert sind.

Augustinus spricht / Der Leib Christi / der von todten aufferstanden5. / muß an einem ort sein / oportet in vno loco esse. Vnd ob gleich gelesen wirdt / potest in vno loco esse, so ist doch das potest falsch.

Augustinus aduersus Adimantum, cap. 13. sagt / Der Herr6. hat gesaget / Das ist mein Leib / da er das Zeichen seines Leibes gehabt.

Die Alten haben allzeit symbolicè zeichenlich vnnd bedeutlich7. geredt / wenn sie vom essen des Leichnams Christi geredt haben / als wenn ich sagte: Die Lilie dörret oder wächset für den König auß Franckreich / dem gehet auff vnnd abe / denn die Lilien ist sein Zeichen / also auch hie / etc.

Wie das Brot den Leib enthelt / vnd der Wein sterckt vnnd macht frölich / also macht das Sacramentliche esse die Seele gewiß von der Barmhertzigkeit Gottes / daß er seinen Sohn gegeben / etc.

Eben damals hat Zwingel auch wider D. Ecken / von demZwingel schreibt an die Fürsten gen Augspurg / wider Doctor Ecken. er war angegriffen / an die Fürsten gehn Augspurg geschrieben / vnnd erstreiten wollen. Erstlich / daß die Sacramenta nicht außtheilen einige Gnad. Zum andern / daß im Abendmal der ware natürliche Leib Christi nicht geessen werde / ob er gleich darin gegenwertig sey / auff zweierley Meinung. Erstlich / contemplatione fidei, im anschawen des Glaubens. Zum andern / propter

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0217" n="201"/>
tödlich war / gehalten (corporis ista dote vti, qua                      indolens erat)<note place="right">Anno 1530.</note> vnnd were also sin                      Liden vnd Sterben nicht warhafftig geschehen / sondern nur ein schein vnd                      hypocrisis gewest / dadurch denn Marcion fein würde widerumb herein geführet von                      diesen Andabatis, blinden Schirmern / etc.</p>
        <p>Ambrosius schreibet vber die Wort Pauli (Ihr solt den<note place="right">4.</note> Todt des Herren verkündigen.) Dieweil wir mit dem Todt des Herren                      erlöset sein / sind wir dessen eingedenck mit dem essen vnd trincken / bedeutend                      das Fleisch vn&#x0303; Blut / die für vns auff geopffert sind.</p>
        <p>Augustinus spricht / Der Leib Christi / der von todten aufferstanden<note place="right">5.</note> / muß an einem ort sein / oportet in vno loco                      esse. Vnd ob gleich gelesen wirdt / potest in vno loco esse, so ist doch das                      potest falsch.</p>
        <p>Augustinus aduersus Adimantum, cap. 13. sagt / Der Herr<note place="right">6.</note> hat gesaget / Das ist mein Leib / da er das Zeichen seines Leibes                      gehabt.</p>
        <p>Die Alten haben allzeit symbolicè zeichenlich vnnd bedeutlich<note place="right">7.</note> geredt / wenn sie vom essen des Leichnams                      Christi geredt haben / als wenn ich sagte: Die Lilie dörret oder wächset für den                      König auß Franckreich / dem gehet auff vnnd abe / denn die Lilien ist sein                      Zeichen / also auch hie / etc.</p>
        <p>Wie das Brot den Leib enthelt / vnd der Wein sterckt vnnd macht frölich / also                      macht das Sacramentliche esse die Seele gewiß von der Barmhertzigkeit Gottes /                      daß er seinen Sohn gegeben / etc.</p>
        <p>Eben damals hat Zwingel auch wider D. Ecken / von dem<note place="right">Zwingel schreibt an die Fürsten gen Augspurg / wider Doctor Ecken.</note>                      er war angegriffen / an die Fürsten gehn Augspurg geschrieben / vnnd erstreiten                      wollen. Erstlich / daß die Sacramenta nicht außtheilen einige Gnad. Zum andern /                      daß im Abendmal der ware natürliche Leib Christi nicht geessen werde / ob er                      gleich darin gegenwertig sey / auff zweierley Meinung. Erstlich / contemplatione                      fidei, im anschawen des Glaubens. Zum andern / propter
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[201/0217] tödlich war / gehalten (corporis ista dote vti, qua indolens erat) vnnd were also sin Liden vnd Sterben nicht warhafftig geschehen / sondern nur ein schein vnd hypocrisis gewest / dadurch denn Marcion fein würde widerumb herein geführet von diesen Andabatis, blinden Schirmern / etc. Anno 1530. Ambrosius schreibet vber die Wort Pauli (Ihr solt den Todt des Herren verkündigen.) Dieweil wir mit dem Todt des Herren erlöset sein / sind wir dessen eingedenck mit dem essen vnd trincken / bedeutend das Fleisch vñ Blut / die für vns auff geopffert sind. 4. Augustinus spricht / Der Leib Christi / der von todten aufferstanden / muß an einem ort sein / oportet in vno loco esse. Vnd ob gleich gelesen wirdt / potest in vno loco esse, so ist doch das potest falsch. 5. Augustinus aduersus Adimantum, cap. 13. sagt / Der Herr hat gesaget / Das ist mein Leib / da er das Zeichen seines Leibes gehabt. 6. Die Alten haben allzeit symbolicè zeichenlich vnnd bedeutlich geredt / wenn sie vom essen des Leichnams Christi geredt haben / als wenn ich sagte: Die Lilie dörret oder wächset für den König auß Franckreich / dem gehet auff vnnd abe / denn die Lilien ist sein Zeichen / also auch hie / etc. 7. Wie das Brot den Leib enthelt / vnd der Wein sterckt vnnd macht frölich / also macht das Sacramentliche esse die Seele gewiß von der Barmhertzigkeit Gottes / daß er seinen Sohn gegeben / etc. Eben damals hat Zwingel auch wider D. Ecken / von dem er war angegriffen / an die Fürsten gehn Augspurg geschrieben / vnnd erstreiten wollen. Erstlich / daß die Sacramenta nicht außtheilen einige Gnad. Zum andern / daß im Abendmal der ware natürliche Leib Christi nicht geessen werde / ob er gleich darin gegenwertig sey / auff zweierley Meinung. Erstlich / contemplatione fidei, im anschawen des Glaubens. Zum andern / propter Zwingel schreibt an die Fürsten gen Augspurg / wider Doctor Ecken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/217
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/217>, abgerufen am 25.11.2024.