Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.trum, non alio consilio scripserat, quam vt viam eis muniret,Anno 1526. quo ab errore suo commode discedere possent. Das ist: (wie es die Schweitzer selbst verteutschet haben) Conradus PellicanusConradus Pellicanus. / ein gelehrter in Hebreischer Sprach / vnnd ordentlicher Leser der Schul zu Zürich / wardt von etlichen guten freunden gefragt / was doch Erasmus von Roterdam (dem er zuuor zu Basel beigewohnet / vnnd gar geheim gewesen) von dem Nachtmal des HERRN hielte. Der antwortet / daß er erkendte allein ein geistlich Essen vnnd Niessung Christi durch den Glauben. So bald Erasmus solches vernam / hat er Pellicanum durch etlicheErasmus wil nie Zwinglisch sein. Episteln schwerlich beklagt vnnd beschüldiget / als ob er von jhm außgossen hette / daß er hielte vnnd glaubte mit dem Carlstadio / im Nachtmal nichts mehr / denn allein Brot vnnd Wein zugegen sein. Auff das / Pellicanus Erasmo widerumb zuschriebe / was / vnd wie er geredt vnnd geschrieben hette / vnnd daß auch seine / des Erasmi Geschrifften (ob sie gleich nicht allein) doch fürnämlich auff die geistliche Niessung des Sacraments weisent / etc. Im Monat Aprill / gieng ein Büchlein auß in teutscher Sprach / des Titel war: Deß allergelehrtesten Erasmi von Roterdam / vnnd Martini Lutheri Meinung / von dem Nachtmal vnsers HERRN Jesu Christi / etc. Zu ende wirdt daran gehengt der Namen Ludouici Leopoldi. Der Inhalt diß Buchs ist / daß Erasmus vnd Lutherus / zuuor / vnd ehe sie in diesem Sacramenthader entzündet oder erhitziget worden sind / also geschrieben haben / daß sie (meniglichs achtens vnnd Verstands)Leo Iudae dichtet jhme ein Namen / Ludwig Leipolt / nach art der Sacramentierer / wie Brosius Wolff vnd German Beyer. alle ding der geistlichen Gegenwertigkeit vnnd Niessung Christi / im Nachtmal / zugemessen haben. Dieses Büchlein aber / hat Leo Iudae, Pfarrer zu Zürich bey S. Peter / geschrieben / keiner andern Vrsach / denn daß er jhnen den Weg öffnete / daß sie mit fugen von jhrem Irrthumb möchten abweichen. Hec Lauaterus. trum, non alio consilio scripserat, quàm vt viam eis muniret,Anno 1526. quo ab errore suo commodè discedere possent. Das ist: (wie es die Schweitzer selbst verteutschet haben) Conradus PellicanusConradus Pellicanus. / ein gelehrter in Hebreischer Sprach / vnnd ordentlicher Leser der Schul zu Zürich / wardt von etlichen guten freunden gefragt / was doch Erasmus von Roterdam (dem er zuuor zu Basel beigewohnet / vnnd gar geheim gewesen) von dem Nachtmal des HERRN hielte. Der antwortet / daß er erkendte allein ein geistlich Essen vnnd Niessung Christi durch den Glauben. So bald Erasmus solches vernam / hat er Pellicanum durch etlicheErasmus wil nie Zwinglisch sein. Episteln schwerlich beklagt vnnd beschüldiget / als ob er von jhm außgossen hette / daß er hielte vnnd glaubte mit dem Carlstadio / im Nachtmal nichts mehr / denn allein Brot vnnd Wein zugegen sein. Auff das / Pellicanus Erasmo widerumb zuschriebe / was / vnd wie er geredt vnnd geschrieben hette / vnnd daß auch seine / des Erasmi Geschrifften (ob sie gleich nicht allein) doch fürnämlich auff die geistliche Niessung des Sacraments weisent / etc. Im Monat Aprill / gieng ein Büchlein auß in teutscher Sprach / des Titel war: Deß allergelehrtesten Erasmi von Roterdam / vnnd Martini Lutheri Meinung / von dem Nachtmal vnsers HERRN Jesu Christi / etc. Zu ende wirdt daran gehengt der Namen Ludouici Leopoldi. Der Inhalt diß Buchs ist / daß Erasmus vnd Lutherus / zuuor / vnd ehe sie in diesem Sacramenthader entzündet oder erhitziget worden sind / also geschrieben haben / daß sie (meniglichs achtens vnnd Verstands)Leo Iudae dichtet jhme ein Namen / Ludwig Leipolt / nach art der Sacramentierer / wie Brosius Wolff vnd German Beyer. alle ding der geistlichen Gegenwertigkeit vnnd Niessung Christi / im Nachtmal / zugemessen haben. Dieses Büchlein aber / hat Leo Iudae, Pfarrer zu Zürich bey S. Peter / geschrieben / keiner andern Vrsach / denn daß er jhnen den Weg öffnete / daß sie mit fugen von jhrem Irrthumb möchten abweichen. Hęc Lauaterus. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0115" n="99"/> trum, non alio consilio scripserat, quàm vt viam eis muniret,<note place="right">Anno 1526.</note> quo ab errore suo commodè discedere possent. 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Auff das / Pellicanus Erasmo widerumb zuschriebe / was / vnd wie er geredt vnnd geschrieben hette / vnnd daß auch seine / des Erasmi Geschrifften (ob sie gleich nicht allein) doch fürnämlich auff die geistliche Niessung des Sacraments weisent / etc.</p> <p>Im Monat Aprill / gieng ein Büchlein auß in teutscher Sprach / des Titel war: Deß allergelehrtesten Erasmi von Roterdam / vnnd Martini Lutheri Meinung / von dem Nachtmal vnsers HERRN Jesu Christi / etc. Zu ende wirdt daran gehengt der Namen Ludouici Leopoldi. Der Inhalt diß Buchs ist / daß Erasmus vnd Lutherus / zuuor / vnd ehe sie in diesem Sacramenthader entzündet oder erhitziget worden sind / also geschrieben haben / daß sie (meniglichs achtens vnnd Verstands)<note place="right">Leo Iudae dichtet jhme ein Namen / Ludwig Leipolt / nach art der Sacramentierer / wie Brosius Wolff vnd German Beyer.</note> alle ding der geistlichen Gegenwertigkeit vnnd Niessung Christi / im Nachtmal / zugemessen haben. 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trum, non alio consilio scripserat, quàm vt viam eis muniret, quo ab errore suo commodè discedere possent. Das ist: (wie es die Schweitzer selbst verteutschet haben) Conradus Pellicanus / ein gelehrter in Hebreischer Sprach / vnnd ordentlicher Leser der Schul zu Zürich / wardt von etlichen guten freunden gefragt / was doch Erasmus von Roterdam (dem er zuuor zu Basel beigewohnet / vnnd gar geheim gewesen) von dem Nachtmal des HERRN hielte. Der antwortet / daß er erkendte allein ein geistlich Essen vnnd Niessung Christi durch den Glauben. So bald Erasmus solches vernam / hat er Pellicanum durch etliche Episteln schwerlich beklagt vnnd beschüldiget / als ob er von jhm außgossen hette / daß er hielte vnnd glaubte mit dem Carlstadio / im Nachtmal nichts mehr / denn allein Brot vnnd Wein zugegen sein. Auff das / Pellicanus Erasmo widerumb zuschriebe / was / vnd wie er geredt vnnd geschrieben hette / vnnd daß auch seine / des Erasmi Geschrifften (ob sie gleich nicht allein) doch fürnämlich auff die geistliche Niessung des Sacraments weisent / etc.
Anno 1526.
Conradus Pellicanus.
Erasmus wil nie Zwinglisch sein. Im Monat Aprill / gieng ein Büchlein auß in teutscher Sprach / des Titel war: Deß allergelehrtesten Erasmi von Roterdam / vnnd Martini Lutheri Meinung / von dem Nachtmal vnsers HERRN Jesu Christi / etc. Zu ende wirdt daran gehengt der Namen Ludouici Leopoldi. Der Inhalt diß Buchs ist / daß Erasmus vnd Lutherus / zuuor / vnd ehe sie in diesem Sacramenthader entzündet oder erhitziget worden sind / also geschrieben haben / daß sie (meniglichs achtens vnnd Verstands) alle ding der geistlichen Gegenwertigkeit vnnd Niessung Christi / im Nachtmal / zugemessen haben. Dieses Büchlein aber / hat Leo Iudae, Pfarrer zu Zürich bey S. Peter / geschrieben / keiner andern Vrsach / denn daß er jhnen den Weg öffnete / daß sie mit fugen von jhrem Irrthumb möchten abweichen. Hęc Lauaterus.
Leo Iudae dichtet jhme ein Namen / Ludwig Leipolt / nach art der Sacramentierer / wie Brosius Wolff vnd German Beyer.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/115>, abgerufen am 15.08.2024. |