Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.

Bild:
<< vorherige Seite

chen. Sehen auch in der that / das weder jr Irenee / wederandere / denselben mit bestendigen gründen verfechten könnet / Sondern man ergreiffet euch bey den zerstummelten / gelummelten / vngereimpten / zuflickten Argumenten / demit jhr euch für Gott vnd aller Welt zuschanden selbst machet / vnd mit verachtung euch anziehet / wie mit einem kleide.

Die 4. Folgerey.

1. Was nicht aus dem Glauben kömpt / das ist Sünde. Roma. 14.

2. Das Menschliche Wesen nach dem Fall vor der bekehrung / ist one Glauben.

3. Derhalben ist Menschlich Wesen Sünde.

Antwort. Behüte lieber Gott / ist dieses nicht ein jamer. Der streit / das ziel / der zweck ist / vnd sol sein / wie im Titel vnd anfang Ireneus selbst setzet.

Die Erbsünde ist ein Wesen.

Was folgert vnd schleusset er aber hier? Antwort / Nicht den streit / nicht das ziel / dahin alles solte gerichtet sein / Sondern er schleusset / des Menschen Wesen sey Sünde. Hat Ireneus auch sparren im kopffe / oder sind jhr zu viel drinnen / vnd stechüen jhn die mücken / das er leuffet vber quehr felt ein / vnd weis nicht wo er daheimen ist / vnd wo er stille stehen möchte?

Es wanderte auff ein zeit einer durch einen Wald / da sass einer auffm bawme / vnd hatte seine fantasey droben / denselben fragt der Wanderer / freund wo gehet der weg hinaus? Ja sprach der bawm kletterer / jch sitze alhier vnd neme junge Speche aus. Gleich also antwortet vnd folgert M. Ireneus auch:

chen. Sehen auch in der that / das weder jr Irenee / wederandere / denselben mit bestendigen gründen verfechten könnet / Sondern man ergreiffet euch bey den zerstummelten / gelummelten / vngereimpten / zuflickten Argumenten / demit jhr euch für Gott vnd aller Welt zuschanden selbst machet / vnd mit verachtung euch anziehet / wie mit einem kleide.

Die 4. Folgerey.

1. Was nicht aus dem Glauben kömpt / das ist Sünde. Roma. 14.

2. Das Menschliche Wesen nach dem Fall vor der bekehrung / ist one Glauben.

3. Derhalben ist Menschlich Wesen Sünde.

Antwort. Behüte lieber Gott / ist dieses nicht ein jamer. Der streit / das ziel / der zweck ist / vnd sol sein / wie im Titel vnd anfang Ireneus selbst setzet.

Die Erbsünde ist ein Wesen.

Was folgert vnd schleusset er aber hier? Antwort / Nicht den streit / nicht das ziel / dahin alles solte gerichtet sein / Sondern er schleusset / des Menschen Wesen sey Sünde. Hat Ireneus auch sparren im kopffe / oder sind jhr zu viel drinnen / vnd stechüen jhn die mücken / das er leuffet vber quehr felt ein / vnd weis nicht wo er daheimen ist / vnd wo er stille stehen möchte?

Es wanderte auff ein zeit einer durch einen Wald / da sass einer auffm bawme / vnd hatte seine fantasey droben / denselben fragt der Wanderer / freund wo gehet der weg hinaus? Ja sprach der bawm kletterer / jch sitze alhier vnd neme junge Speche aus. Gleich also antwortet vnd folgert M. Ireneus auch:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0040"/>
chen. Sehen auch in der that /                      das weder jr Irenee / wederandere / denselben mit bestendigen gründen verfechten                      könnet / Sondern man ergreiffet euch bey den zerstummelten / gelummelten /                      vngereimpten / zuflickten Argumenten / demit jhr euch für Gott vnd aller Welt                      zuschanden selbst machet / vnd mit verachtung euch anziehet / wie mit einem                      kleide.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Die 4. Folgerey.<lb/></head>
        <p>1. Was nicht aus dem Glauben kömpt / das ist Sünde. Roma. 14.</p>
        <p>2. Das Menschliche Wesen nach dem Fall vor der bekehrung / ist one Glauben.</p>
        <p>3. Derhalben ist Menschlich Wesen Sünde.</p>
        <p>Antwort. Behüte lieber Gott / ist dieses nicht ein jamer. Der streit / das ziel /                      der zweck ist / vnd sol sein / wie im Titel vnd anfang Ireneus selbst                      setzet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Die Erbsünde ist ein Wesen.<lb/></head>
        <p>Was folgert vnd schleusset er aber hier? Antwort / Nicht den streit / nicht das                      ziel / dahin alles solte gerichtet sein / Sondern er schleusset / des Menschen                      Wesen sey Sünde. Hat Ireneus auch sparren im kopffe / oder sind jhr zu viel                      drinnen / vnd stechüen jhn die mücken / das er leuffet vber quehr felt ein / vnd                      weis nicht wo er daheimen ist / vnd wo er stille stehen möchte?</p>
        <p>Es wanderte auff ein zeit einer durch einen Wald / da sass einer auffm bawme /                      vnd hatte seine fantasey droben / denselben fragt der Wanderer / freund wo gehet                      der weg hinaus? Ja sprach der bawm kletterer / jch sitze alhier vnd neme junge                      Speche aus. Gleich also antwortet vnd folgert M. Ireneus auch:</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0040] chen. Sehen auch in der that / das weder jr Irenee / wederandere / denselben mit bestendigen gründen verfechten könnet / Sondern man ergreiffet euch bey den zerstummelten / gelummelten / vngereimpten / zuflickten Argumenten / demit jhr euch für Gott vnd aller Welt zuschanden selbst machet / vnd mit verachtung euch anziehet / wie mit einem kleide. Die 4. Folgerey. 1. Was nicht aus dem Glauben kömpt / das ist Sünde. Roma. 14. 2. Das Menschliche Wesen nach dem Fall vor der bekehrung / ist one Glauben. 3. Derhalben ist Menschlich Wesen Sünde. Antwort. Behüte lieber Gott / ist dieses nicht ein jamer. Der streit / das ziel / der zweck ist / vnd sol sein / wie im Titel vnd anfang Ireneus selbst setzet. Die Erbsünde ist ein Wesen. Was folgert vnd schleusset er aber hier? Antwort / Nicht den streit / nicht das ziel / dahin alles solte gerichtet sein / Sondern er schleusset / des Menschen Wesen sey Sünde. Hat Ireneus auch sparren im kopffe / oder sind jhr zu viel drinnen / vnd stechüen jhn die mücken / das er leuffet vber quehr felt ein / vnd weis nicht wo er daheimen ist / vnd wo er stille stehen möchte? Es wanderte auff ein zeit einer durch einen Wald / da sass einer auffm bawme / vnd hatte seine fantasey droben / denselben fragt der Wanderer / freund wo gehet der weg hinaus? Ja sprach der bawm kletterer / jch sitze alhier vnd neme junge Speche aus. Gleich also antwortet vnd folgert M. Ireneus auch:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/40
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/40>, abgerufen am 26.04.2024.